Studium verkifft und keine Ahnung wie es weitergehen soll

  • Hey liebes Forum,

    vielleicht gibt es hier liebe Menschen die einen Rat für mich haben.

    Ich habe vor 3 1/2 Monaten meinen teilweise sehr hohen Cannabiskonsum aufgehört und nach den üblichen Entzugserscheinungen nun eigentlich nur noch mit Depris zu kämpfen...

    Zu meiner Geschichte, ich habe erst eine kaufmännische Ausbildung gemacht nach meinem Abi und danach so wie es nun mal gang und gebe ist versucht zu studieren.

    Nun bin ich bereits im 10. Semester angelangt ohne große Erfolge zu verbuchen. Ich habe große Schwierigkeiten im Studium und mich deswegen in die heile Welt des Kiffens geflüchtet.
    Meine Probleme also weggekifft , was natürlich der große Fehler war.
    Nun stehe ich vor der Exmatrikulation nach 10 Semestern und weiß einfach nicht weiter. Ich versuche die ganze zeit Perspektiven aufzubauen aber es klappt einfach nicht ... Ich kann nicht nach vorne blicken ich drehe mich die ganze Zeit im Kreis. Ich habe an allen Sachen das Interesse verloren und kann mich über nichts freuen oder auf irgendwas freuen. Sind das alles noch Nachwirkungen vom Kiffen?

    Jeder weiß was er machen möchte oder wo es hingehen soll, aber nur Ich weiß es nicht. Das ist doch nicht normal!

    Ich habe mit dem Kiffen wirklich abgeschloßen , weil ich mir damit schon mein Leben zerstört habe, habe auch keinen Suchtdruck danach. Frage mich nur, wie lange es dauert damit ich mal wieder klar denken kann und eine Perspektive entwickeln kann.
    Ich war mal ein extrovertierter lebenslustiger Mensch, im Moment bin ich einfach nur noch introvertiert und ruhig. Wird sich das wieder nach längerer Abstinenz umkehren?

    Hat jemand mal ähnliche Erfahrungen gemacht ?


    Ich hoffe das icht hier im Forum nicht falsch bin....ansonsten sagt es mir einfach :thinking_face:

  • Was dein Studium angeht, da schreiben sicher andere noch was dazu.

    Was die Nachwirkungen vom 'Kiffen angeht, dann ein klares JA, du erlebst grade die unschöne Seite vom Konsum.
    Leider dauert das auch einige Zeit, bis sich das wieder legt!
    Was Depris angeht, die sollten man nicht zu lange mit sich allein ausmachen.
    Wenn die lang anhaltend und stark sind, dann sollte da ein Doc hinzugezogen werden.

    Das Gute an deinen Problemen, es wird sich mit der Zeit bessern und dann schaut das Ganze gleich wieder ganz anders aus.
    Sicher sollte man sich immer mal selbst prüfen und seinen Weg ausloten, aber ich denke nicht, dass du der Einzige bist, der nicht genau weiß wo alles hinführen soll :winking_face:
    Zudem solltest einen Schritt nach dem anderen machen - aktuell dürfte deine Suchterkrankung Priorität haben und das bist ja schon perfekt angegangen.
    Bedenke aber bitte, wenn man lange 'Cannabis konsumiert, braucht Körper und Geist eben auch einige Zeit, bis sich alles wieder stabilisiert.
    Kurz - jahrelanger Konsum wird nicht in 3 Monaten Konsumfreiheit völlig aufgehoben.
    Du kannst es aber selbst unterstützen, mit viel frischer Luft, Sport, viel Trinken und erste Versuche, am "normalen" Leben wieder teil zu nehmen.

    Also nein, du bist völlig richtig hier im Forum und auch in diesem Bereich!

    Weiter viel Erfolg und berichte weiter - schreiben hilft oft ...

    LG Franz

  • Danke Franz für die schnelle Antwort.

    Mir ist klar das die Regeneration nach jahrelangem Konsum nicht von heute auf morgen geht.
    Wie lange dauert es denn etwa bis ich wieder Freude empfinde und auch Interesse entwickeln kann?

    Tritt auch wieder eine Wesensveränderung auf von der Introvertierheit zurück zur Extrovertiertheit?

    Momentan ist es einfach schwierig vor den Scherben meines Lebens zu stehen und überhaupt keine Perspektive zu haben ....

  • Nun bin ich bereits im 10. Semester angelangt ohne große Erfolge zu verbuchen. Ich habe große Schwierigkeiten im Studium und mich deswegen in die heile Welt des Kiffens geflüchtet.

    Willst du denn überhaupt studieren? Klingt nämlich nicht so und daher, soll jetzt nicht böse klingen, wäre eine Exmatrikulation vielleicht nicht das schechteste? Oder vielleicht ein Fachwechsel? Wieso quälst du dich da durch was, was dir anscheinend seit 5 Jahren keinen Spass bringt?
    Gibt es denn eine Studienberatung bei euch? Bei solchen Problemen kann man sich an die wenden. Oder auch wegen des Kiffens und deinem aktuellen Zustand gibt es bei uns an der Uni eine psychosoziale Beratungsstelle, an die man sich wegen so ziemlich allen Problemen wenden kann.

    Hast du Niemanden in deinem Umfeld, der dich momentan ein wenig unterstützen und begleiten kann?

  • Ich bin mit dem Studium überfordert und habe auch nicht wirklich Interesse daran. Bei der Studienberatung war ich schon , die sagte nur "Vorlesungen Vor- und Nachbereiten, versuchen Sie es!" Ich kann mich aber einfach nicht motivieren, was wahrscheinlich daran liegt das ich trotz pauken immer wieder durch Prüfungen gefallen bin.

    Ich versuche die ganze Zeit einen Plan B zu entwickeln und mir irgendwie eine Perspektive aufzubauen, damit ich nach vorne blicken kann, aber das klappt absolut nicht.
    Ich brauche irgendwelche Ziele auf die ich hinarbeiten kann, aber die habe ich nicht. Ich fühle mich einfach gescheitert ....

    Meine Freunde versuchen mich zu unterstützen und Mut zu machen. Meine Freundin hingegen macht mir Druck das ich endlich mal eine Perspektive entwickel soll und Spass an etwas finde.

    Ich bin einfach in einem tiefen Loch und habe keine Ahnung wie ich hier wieder rauskomme! Möchte einfach einen geregelten Tagesablauf haben, Aufgaben die mich fordern und auch wieder Ziele auf die ich hinarbeiten kann.

    Jeder Mensch kriegt was auf die Reihe nur ich bekomme gar nix auf die Reihe!

  • Was Depris angeht, die sollten man nicht zu lange mit sich allein ausmachen.
    Wenn die lang anhaltend und stark sind, dann sollte da ein Doc hinzugezogen werden.

    Wie ich schon schrieb, geh mal zu Arzt und besprich mit dem mögliche Ansätze oder eine Überweisung ...

    Wenn das Loch zu tief ist, kommt man oft nicht allein raus, zumindest nicht so einfach.

  • Hallo,

    versuch es auch nicht gar zu negativ zu sehen mit dem Studienabbruch. Du hast immerhin schon eine abgeschlossene Ausbildung, das ist doch viel wert und viele haben nicht mal das. Also einen geregelteren Tagesablauf kannst du dir auch erstmal mit einer Stelle aus diesem Bereich schaffen, wenn du das willst und dann immer noch mal überlegen ob oder was du noch einmal studieren magst. Oder irgendwie darauf aufbauen, wenn du alles andere wieder etwas besser im Griff hast.

    Das nur so als Gedanke...
    Was Franz sagt zu dem Arztbesuch, würde ich aber auch unterschreiben.

    lg, Thymia

  • Hallo,

    also erstmal finde ich stimmt es nicht, dass du garnichts auf die Reihe bekommst. Du hast eine Ausbildung, und vor allem hast du mit dem Kiffen aufgehört. Da kannst du ordentlich stolz sein auf dich! Das ist alles andere als einfach, und du solltest dich selbst immer wieder daran erinnern.
    Für mich klingt es auch nicht danach, als hättest du Lust zu studieren, zumindest das, was du gerade studierst und jetzt momentan. Ich kann verstehen, dass du dir einen Plan B machen willst, das wäre natürlich auch nicht schlecht, aber scheinbar geht es dir gerade sowieso nicht gut. Du hast ja geschrieben, dass du alle deine Probleme weggekifft hast (wie so viele), und es ist ja kein Wunder, wenn das Gras wegfällt, was diese negativen Dinge alle ausgeblendet hat, dir jetzt zu schaffen machen und dich runter ziehen. Jetzt kommt vielleicht vieles unterbewusst hoch und du musst andere Wege finden damit klar zu kommen. Ich denke auch, dass es dir gut tun würde, was heißt zum Arzt, vielleicht eher zu einem Psychotherapeuten/in zu gehen. Es ist wichtig, dass du viel darüber redest und daran arbeitest, woher deine Unmotivation etc. kommt. Mir ging es ähnlich, als ich noch gekifft habe, deshalb habe ich mir für den Schritt des Aufhörens und begleitend eine Therapie gesucht. Probiere es vielleicht aus, mir hat es sehr geholfen.
    Achso, und ich bin verrückt nach Sport, das hilft auch wunderbar!

    LG

  • Hey ihr lieben,

    wollte mich mal wieder zu Wort melden.

    @ Maganda

    Ich habe einen vollkommen überrannten Ausbildungsberuf abgeschlossen und auch nicht wirklich Berufserfahrung sammeln können, ausser als Studentische Hilfskraft in diesem Bereich.Ich sehe die Chancen als sehr gering an in diesen Beruf wieder einsteigen zukönnen. Ich denke ich muss eine Umschulung oder sowas in der Art machen damit ich überhaupt mal Fuß fasse auf dem Arbeitsmarkt. Ich weiß nur nicht welche Richtung ich einschlagen möchte, da ich momentan so desinteressiert bin und und mich nicht wirklich in irgendeinem Beruf sehe.

    Ich habe mich nun erstmal auf die Warteliste setzen lassen für eine Stationäre Therapie, um dort für 4-6 Wochen erstmal einiges aufarbeiten zu können und vielleicht auch neue Kraft und Energie zu sammeln. Muss weiter hart an mir arbeiten um aus meinem verdammten dunklen Loch zu kommen.

    Ich hoffe, dass ich bald Fortschritte feststellen kann.

  • Ach, überrannt hin, überrannt her... kaufmännische Angestellte werden immer gesucht und man hat da auch gute Chancen, wenn man mal ein wenig "out-of-the-box" denkt. Mit diesem eCommerce-Boom ist der Bedarf an kaufmännischen Kräften enorm gewachsen, so dass du da auch nicht den Kopf in den Sand stecken musst. :smiling_face:

    Was hast du denn studiert? Je nach Fachrichtung besteht auch immer die Möglichkeit zum Quereinstieg ohne Studium. Mal davon ganz abgesehen gibt es auch genug Berufsfelder die sehr quereinsteigerfreundlich sind und wo es AG mehr darauf ankommt, dass bis hierhin überhaupt etwas gemacht wurde. Ein Scheitern im Studium ist beileibe kein Weltuntergang. Gerade heutzutage, wo so viele aus Prinzip an die Uni strömen, weil sie glauben, dass sie das müssten, entwickelt man als AG eine gewisse Toleranz gegenüber solchen Lebensläufen. :grinning_face_with_smiling_eyes:

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