besorgte Eltern

  • Hallo zusammen,

    wir sind neu in diesem Forum und möchten hier fragen, ob wir mit unseren Sorgen richtig liegen ???

    Unser Sohn ( 29 Jahre ) hat sich bei einem Familientreffen extrem merkwürdig und äußerst aggressiv verhalten.
    Die Sorgen sind, dass er eventuell zuviel konsumiert.

    Verlauf:
    Konsum vom 14. bis 18. Lebensjahr, auch verbunden mit Aggressivität.
    Danach Bundeswehr. Dabei und auch mindestens 2 Jahre danach war definitiv Schluß damit.

    Seit ein paar Jahren ist zu Familientreffen immer wieder Aggressivität zu verspüren, immer erst gegen Abend.
    Dazu kommt: Kündigungen im Job wegen "nicht teamfähig". 3 !!! Kündigungen in den letzten 1,5 Jahren.
    Dabei finanzielle Hilfen in Größenordnungen, die ein Mensch allein eigentlich nicht ausgeben kann.

    Jetzt zu den letzten Erlebnissen bei einem Familientreffen:

    1.Tag:
    Anreise mit dem Auto und Aggressivität sowie persönliche Beleidigungen ohne Grund.
    Abendessen mit stark zitternden Händen abgebrochen, Schweißausbruch und nach starken Beleidigungen mit Gebrüll (Gaststätte) Rückzug ins Zimmer.
    Nach ca. 30 Min. Rückkehr von Zimmer und völlige Ausgeglichenheit. Völlig normale Gespräche, die noch vor einer Stunde unmöglich waren.

    2. Tag:
    Treffen der Familie gegen Mittag.
    Völlige Ausgeglichenheit, und das nüchtern, also ohne Frühstück.

    Nachmittag dann der Versuch, auch einmal etwas zu essen, mit Abbruch.
    Danach extreme Aggressivität mit extremen Beleidigungen und lautstarkem Gebrüll in einer öffentlichen Anlage.
    Man stelle sich vor, da schreit einer in einer Parkanlage laut herum "Ich habe eben eine Scheiß Familie", obwohl die eigentlich einen normalen Eindruck machen.

    Danach Flucht und Abreise.

    Kann uns einer helfen, ob wir mit unseren Vermutungen richtig liegen.
    Danke.

  • Hallo!

    Die erste Frage, die ich mir gestellt habe beim Lesen- Wieso habt ihr ihn nicht mal darauf angesprochen? Also was mit ihm los sein könnte? Ob er Probleme hat und Unterstützung braucht?
    Ihr könntz ansonsten natürlich nur spekulieren. Zitterne Hände und wechselhafte impulsive Stimmungsschwankungen können natürlich Anzeichen sein für Entzugzuständen.

    Ich würde euch empfehlen mal das Gespräch zu suchen mit eurem Sohn!
    Wenn er dann nicht mit der Sprache rausrückt, wird es eh sehr schwierig. Dann muss er es selber irgendwann merken und hoffentlich sich dann Unterstützung suchen.

  • Hallo,

    was Ihr beschreibt, gerade mit den Stimmungsschwankungen, der anschließenden Ausgeglichenheit, sowie den Wutausbrüchen und auch den spontanen Wutanfällen....das sind alles Dinge, dich ich erlebt und teilweise auch ausgelebt habe, als ich innerlich zerrissen war, es mir aber nicht eingestehen wollte und mich damals einfach nur noch abgeschossen habe, um meine Umgebung wieder ertragen zu können und den Personen, denen ich etwas bedeutet, etwas vorspielen zu können und da reicht schon ein Funken, auch etwas vollkommen unbedeutendes und es platzt aus einem heraus.

    Wer sich nicht helfen lassen will, dem kann nicht geholfen werden, es sei denn man kann ihn überzeugen und die Dinge im Leben klar vor Augen führen, die entweder für ihn wichtig waren oder noch wichtig sind und dann muß die Person für sich selber entscheiden, ob sie bereit ist Hilfe anzunehmen. Die Erkenntnis wird aber auch dabei noch oft genug vorgespielt. Eine wirkliche Sicherheit würde es kurzfristig nur geben, wenn Euer Sohn bereit wäre sich in einer Therapie zu begeben bzw erst einmal ein Vorgespräch zu führen und weiter zu sehen, denn das Verhalten spricht für eine bestehende Abhängigkeit aus meiner Sicht.

    Natürlich würde es im Ernstfall Mögleichkeiten für Euch geben dieses auch zu erzwingen, aber soweit möchte ich hier noch nicht gehen und der Weg ist auch nicht einfach.

    So lange es noch Kontakt gibt, zeigt er Euch auch, dass er Euch noch braucht, so es nicht aus finanziellen Gründen ist, aber da bin ich mir sicher, dass ihr bei entsprechendem Verdacht ihm dabei keine weitere Hilfe geben würdet, denn das würde den Weg höchstwahrscheinlich nur verlängern und gerade für ihn erschweren, auch wenn er das in der Abhängigkeit anders sehen wird. Die Versuche das Gespräch zu führen und das sehr behutlich würde ich ebenfalls erstmal favouritisieren, auch wenn das bei entsprechender Gegenwehr lange dauern kann.

  • Leider bin ich auch der Meinung, dass Ihre Vermutungen richtig sind...(Ihr Sohn hat Probleme, aber diese gelöst sein können und müssen. Er braucht Ihre Hilfe und Unterstützung, aber keine Verurteilung.

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