Cleandefinition

  • Ab wann bezeichnet ihr euch als clean?

    Haltet ihr euch für clean, wenn ihr auf eure Hauptdroge verzichtet, aber dafür andere Drogen oder Medikamente (z.B. Methadon, Subutex, Benzos) wegen Suchtverlagerung konsumiert?

  • Na ja, also ich schätze da gibt es wirklich viele verschiedene Meinungen zu. Selbst Mediziner sind sich da bestimmt nicht einig.

    Für mich persönlich bin ich clean, wenn ich keine bewußtseinsverändernden Stoffe zu mir nehme; also illegale Drogen, Alkohol, Cannabis, Schlafmittel, andere Medikamente, die sedieren oder ähnliches...

    Kaffee und Zigaretten sind bei mir im Normbereich, da ich diese nicht exessiv einsetze um eine bestimmte Stimmung zu erlangen bzw. schlechte Gefühle und Gedanken weg zu machen.

    Im Allgemeinen muß es jeder für sich selbst wissen, was er/sie vor sich verantworten kann (OHNE SICH SELBST ZU BELÜGEN !!!).
    Solange süchtige Tendenzen nicht einschränkend, abhängig machend oder negativ auf den Körper auswirkend sind, finde ich sie völlig legitim. Z.B. Sport, Briefmarken sammeln o.ä....Natürlich kann man auch so was pathologisch machen, ich weiß!

    Es gibt einen Satz: "Die Summe der Süchte wird nicht weniger!"
    Also gilt es für mich, die Suchtverschiebung in Bahnen zu lenken, die mir vielleicht sogar gut tun oder mir zumindest nicht so extrem schaden.

    Das war meine Meinung! Ich würde mich auch sehr für andere Sichtweisen interessieren; also schreibt mal fleißig...

    LG von Hermine

  • Also wenn diese Stoffe von Arzt kommen, dann ja, weil dann ist es ein Medikament. Sogar einige Therapien nehmen die Leute auf, die mit niedrigen Dosen Subutex substituiert sind.
    Wie das mit Benzos ist, weiss ich nicht..sie sind extrem leicht zu bekommen, man erzählt dem Arzt was vom Pferd und dann bekommt man sie..also ich werde bei Benzos sagen: ja, aber nur, wenn man sie nicht erschleicht, sondern ehrlich wegen wirkliche Diagnose bekommt

    Wenn sie aber es auf die Scene kaufen, dann nicht, weil man dann kein Abstand zu Scene hat.

    Ich denke, das wichtigste an Substitution ist der Abstand zu Drogenscene, sonst hat das alles keinen Sinn. Deswegen finde ich auch die grosse Drogenambulanzen so bescheuert, weil dort ist die Scene von Ort. In so einem kleinen Praxis ist es möglich, die Scene - Leute auf Abstand zu halten

  • Nachtrag:

    das gilt natürlich nur, wenn die Substituierte ihre Medikament wie verschrieben einnehmen, also Methadon oral und Subutex sublingual und nicht so: Methadon intravenös und Subutex nasal

  • Ich kann für mich sagen, ich bin clean, wenn ich drogenfrei bin/lebe.

    Ich persönlich beziehe mich auf illegale Drogen, denn davon war ich abhängig.

    Bei Alkohol kann es bei mir auch gefährlich werden, habe ich gemerkt und ich muss da aufpassen, dass es nicht ausartet.

    Als ich damals im Subutex Programm war, fühlte ich mich auch clean. Meine Thera sagte aber, dass ich mich erst als clean bezeichnen kann, wenn ich nicht mehr auf Subutex bin und eben gänzlich drogenfrei lebe.

    Da war ich ehrlich gesagt schon etwas enttäuscht, weil ich eben das Gefühl hatte, ich bin clean. Aber sie hatte Recht. Es ist nochmal ein ganz anderes Gefühl, wenn man richtig clean ist. Man erlebt alles viel intensiver, bewusster. Subutex dämpft auch ein wenig....wenn auch nicht immer subjektiv spürbar.

  • Ich finde alles, was auf chemischen Wege hergestellt wird gehört zur Droge. Ausser Alkohol, der ist von Natur aus abhängig machend und auch natürlich herzustellen.

    Für mich bin ich erst clean, wenn ich nichts mehr brauche. Da ich keine Erklärung dafür hab, warum ich überhaupt Drogen gebraucht habe (Zigaretten immer noch), wird dieser Prozess wohl noch etwas dauern.

    Oft denke ich, wir bilden uns nur ein, das wir Drogen nehmen müssen :winking_face:

    LG
    Feefame

  • Zitat

    Original stammt von Feefame, heute, 19:07 Uhr

    Oft denke ich, wir bilden uns nur ein, das wir Drogen nehmen müssen :winking_face:

    hab ich auch so gedacht, bis ich Heroin kennenlernte. Dann bildet man es sich nicht mehr ein, man spürt es janz deutlich, wenn man Nachschub braucht ;).

    Bei Benzos und Hardcore - Alkis soll es noch schlimmer sein, habe ich gehört

  • Ich bezeichne mich als clean wenn ich koerperlich so wie geistig nicht das beduerfnis habe diese zu konsumieren.

    reicht das als definition? bin heut etwas wortkarg, liegt wahrscheinlich am wetter.
    das mact die birne matschig

  • hi,

    ja die bezeichnung von clean... schwierige frage...

    ich für mich kann sagen, dass das wechselt. mal halte ich mich für clean - schließlich konsumiere ich keine illegalen suchtmittel. wenn da nur nicht der shit Alkohol wäre :frowning_face:

    mein ziel ist für mich dabei: irgendwann weg vom Alkohol und dann bin ich wirklich clean!

    melle

  • ich meine, der wichtigere punkt ist die mentale unabhängigkeit. jemand der sich zum beispiel einmal im jahr auf einem festival für drei tage die volle dröhung an drogen gibt und sonst das ganze jahr sauber ist, ist für mich clean. einer der jedes WE trinkt und nicht anders kann, obwohl er den rest der woche nicht trinkt ist nicht clean. naja, die grenzen sind schwimmend. jemand, der Alkohol trinkt und raucht, ist der nun clean? jemand wie oben beschrieben ( der auf dem festival ) ist dem gesetz nach nicht sauber, aber meiner meinung nach schon^^.

  • ich bezeichne mich als clean, wenn ich auf alle bewusstseinsveränderten Substanzen verzichte, von denen ich mal abhängig war, bzw. auch von Medikamenten, bei denen ich weiss, dass sie Suchtpotential haben. Von sämtlichen Drogen halte ich mich eh fern.

  • ähm, du rauchst noch, oder? ist das nun eine droge oder nicht? bist du also clean oder nicht?

    was hälst du von dem festivalmenschen? ist der clean oder nicht?

  • lso für mich liegt es daran, ob der Typ, der auf festival was einnimmt, auch ohne auskommt.

    Wen es so ist, dass er einfach Bock hat, auf diesem Festival zu bestimmte Musik bewusstseinerweiternde Drogen zu nehmen, ist für mich alle sim grünem Bereich, vorausgesetzt, er macht keine Drogentehrapie.

    Kan er ohen Drogen nicht feiern, ist in seinem Kopf sozusagen die Verbindung "Festival=Drogen" eingebrannt, dann hat er ein Problem.

    Ich kenn z. B so einen Typ, der kann ohen Alk nicht feiern, er muss sich auf die Party erstmals richtig besaufen, erst dann traut er sich zu tanzen

  • mische mich mal ein :winking_face:

    Ich bin der Typ, der mit Spaß "ohne Drogen" feiert und sich trotzdem auf der Alkoholschine verlaufen hat. Deshalb ist meine Definition: wer das Maß nicht halten kann ist gefährdet, ob nun einmal im Jahr oder jedes Wochenende oder jeden Tag.

    LG
    Feefame

  • Zitat

    was hälst du von dem festivalmenschen? ist der clean oder nicht?

    wenn ich den Ausdruck "clean" sein benutze, dann verwende ich ihn bei Süchtigen und nicht bei Menschen, die kein Suchtproblem haben.

  • ich bezeichne mich als clean, wenn ich nichts konsumiere von dem ich mal abhängig war/bin
    dabei beschränk ich mich auf alles was mich in anderen welten bringt. ne zigarette gehört da nicht zu.


    was meint ihr dazu?
    wenn jemand zb. in einer medizinischen behandlung mit einem medikament behandelt werden muß, von der gruppe medikament, die er missbraucht hat,ist er dann immer noch clean????
    es wird dann ja eigentlich nicht missbraucht, sondern gezielt eingesetzt.???
    bin ich mal gespannt wie ihr denkt....

    lieben gruß

    kleine blume

  • Na dann geb ich auch mal meinen Senf dazu :winking_face: . Also ich sehs auch wie kleine Blume. Ich emfpinde mich als clean, da ich die Substanzen nicht konsumiere von denen ich abhängig bin.

    Hm zu der letzten Frage vom Blümchen: Also für mich ist das ein Problem mit den Medis. Als ich letztes Jahr Codein verschrieben bekommen habe, habe ich nicht an die Schmerzen gedacht beim einwerfen, sondern an einen möglichen Kick. Meistens gibt es ja Alternativen zu den in Frage kommenden Substanzgruppen. Ich würde also immer offen und ehrlich mit meinem Arzt darüber reden (mir fällt auf, dass ich keinen Arzt habe :winking_face: ). Ich würd mich nicht mehr als clean bezeichnen wenn ich Opioide nehmen würde. Das liegt aber auch daran, dass ich sie sicher nicht in der verschriebenen Dosis nehmen würde...da ist mein Wille einfach nicht stark genug.

    Hoffe ich hab jetzt nichts blödes geschrieben.

  • *Thread mal wieder ausbuddel*

    Zitat

    wenn jemand zb. in einer medizinischen behandlung mit einem medikament behandelt werden muß, von der gruppe medikament, die er missbraucht hat,ist er dann immer noch clean????

    Meiner Meinung nach ist dieser Mensch dann nicht mehr clean. Es geht dabei ja nicht drum, dem Süchtigen einen Vorwurf zu machen, sondern nur um den Fakt, dass derjenige gerade etwas für ihn schädliches konsumiert, auch wenn es auf ärztliches Anraten geschieht. Das Suchtgedächtnis wird wohl immer anspringen, ob der Süchtige von selbst etwas konsumiert, oder weil der Arzt es ihm angeraten hat. Beim anschliessenden Versuch, wieder mit dem Medikament aufzuhören, spielt es sicherlich auch keine Rolle, weshalb man es genommen hat.

    LG, alive

  • Zitat von alive;94182

    Es geht dabei ja nicht drum, dem Süchtigen einen Vorwurf zu machen, sondern nur um den Fakt, dass derjenige gerade etwas für ihn schädliches konsumiert, auch wenn es auf ärztliches Anraten geschieht. Das Suchtgedächtnis wird wohl immer anspringen, ob der Süchtige von selbst etwas konsumiert, oder weil der Arzt es ihm angeraten hat. Beim anschliessenden Versuch, wieder mit dem Medikament aufzuhören, spielt es sicherlich auch keine Rolle, weshalb man es genommen hat.

    sehe ich ähnlich. kann man auch ruhig mit nem diabetiker verlgeichen: süchtige sind wie diabetiker chronisch kranke. wenn der diabetiker nun plötlich aufhört, seinen blutzucker zu kontrollieren und wieder die fetten süßspeisen isst, ist das gefährlich für ihn. muß nicht heißen, dass er sofort einen zuckerschock bekommt, aber die gefahr ist hoch...
    wenn nun der opiatabhängige, der seit jahren "clean" *ich hasse diese wort, weil es so ne persönliche definitionssache ist* ist, plötzlcih Benzos oder opiode vom arzt bekommt, ist er meiner meinung nach seiner persönlichen sorgfaltspflicht nicht nachgekommen - hat seinen blutzuckerspiegel nicht mehr kontrolliert - und somit steigt die gefahr des rückfalls.
    was macht dieser mensch denn, wenn das aufhören wieder so verdammt schwer fällt?
    klar alles graue theorie.. ich halte es für verdammt gefährlich. aber so theoretisch und pauschal läßt es sich schwer ausdiskutieren und zuende denken. alles reine spekulation. ich mache da schon auch noch einen unterschied bzgl. krankheitsbild. was soll sich ein krebskranker, aidskranker, chronischer schmerzpatient im fortgeschrittenen stadium mit schmerzen quälen, weil nichts mehr hilft als opioide?

    ... grade im gedankenkarusell verstrickt...

    melle

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!