Schluss wegen Chaos-Haushalt?

  • Könnte sich jemand von euch vorstellen, eine Beziehung zu beenden, weil man sich beim Partner zuhause aufgrund der chaotischen und hygienischen Umstände nicht wohlfühlen kann und es auch nicht die Möglichkeit gibt, das Zusammensein auf das Zuhause vom anderen zu verlagern?

    *frustriert*
    Eure Santi

  • Sollte in der Betreff-Zeile übrigens Chaos-Haushalt heißen. Ich kann das irgendwie nicht mehr ändern.

  • naja...also ich hatte einen freund der wirklich ziemlich unhygienisch war...was den haushalt betraf...in seinem zimmer lagen alte essensreste und am boden lagen überall kleider,schuhe und so müll...
    es war damals auch nicht besonders angenehm für mich zu ihm nach hause zu gehen...aber ich liebte ihn von tiefstem herzen und konnte mir nicht vorstellen ihn wegem dieser sache zu verlassen...ich habe mit ihm geredet und ihm gesagt dass es mir nicht so viel freude bereitet bei ihm zu sein wenn ich das gefühl habe ausschlag zu bekommen...bei diesem chaos!
    er hatte sich dann ein bisschen geschämt...und von da an war sein zimmer immer augeräumt wenn ich kam...ich denke wenn man sich liebt sollte sowas keine rolle spielen...weil man doch dann gerne aufräumt...wenn man weiss dass dann der partner öfter kommt :winking_face:

    p.s. als ich letztens wider mal ein besuch bei ihm machte...hatte er wider ein totales chaos :face_with_rolling_eyes:....aber naja...wir lachten nur noch darüber :smiling_face:

  • Bei ihm ist es halt so, dass es einerseits dort sehr renovierungsbedürftig ist. Sein Haus ist schon recht alt, die Tapeten lösen sich teilweise von der Decke, Fußleisten sind alle kaputt und so. Das ist zwar ungemütlich, aber es wäre auch eine Menge Arbeit, das alles aufzuarbeiten. Immerhin haben wir jetzt Flur und Treppenhaus gestrichen, das sieht jetzt wieder gut aus.

    Zum anderen sind er und sein Mitbewohner ziemlich chaotisch, was den Haushalt angeht. Er hat zwar eine Putzfrau, aber die kann nur Schadensbegrenzung betreiben. Ist überall ziemlich viel Staub und Unordnung, alle Schränke werden immer aufgelassen, überall liegen Zeitungen und so. Auch nervig, aber hab ich bisher auch ertragen.

    Was mich am meisten stört, ist halt seine Katze. Eigentlich sind Katzen meine Lieblingstiere, aber seine darf einfach alles. Sie hat Katzenklappen, kann also immer rein und raus. Sie schläft im Bett oder im Wohnzimmer oder in der Küche oder wo auch immer sie will, deswegen müssen immer alle Türen offen sein. Jetzt im Sommer schleppt sie andauernd Beutetiere an. Mal rennen lebende Mäuse durchs Schlafzimmer, dann liegen tote Mäuse unterm Bett oder auf dem Sofa oder Gedärme auf dem Teppich. Zur Zeit verwest eine Maus im Zwischenraum unter der Badewanne und ein toter Vogel hing anscheinend viele Jahre hinterm großen Spiegel im Treppenhaus.
    Das sind alles so Sachen, die mich nicht mehr nur noch stören, sondern richtig anekeln, weswegen ich in einer Kurzschlussreaktion am MO meine Sachen bei ihm gepackt habe.

    Gegen die Katze darf man halt nix sagen, die muss ihre Bewegungsfreiheit haben und ist doch toll, wenn sie uns Geschenke macht... Türen zu gegen den vielen Staub (altes Haus, Holzheizung) geht auch nicht wegen der Katze, ebensowenig wie Netze an den Fenstern (hab Angst vor Spinnen und das würde auch viele Blätter von der Hausbegrünung draußen halten).

    Mein Freund ist das Wichtigste, was ich hab, aber ich hab das Gefühl, dass er gar nicht kapiert, dass ich es einfach bei ihm daheim nicht mehr aushalte. Ich will ihn nicht verlieren, aber auch nicht bis ans Ende meines Lebens diese Zustände ertragen. Keine Ahnung, was ich jetzt machen soll.

  • 8o...huch...ich glaube keine frau würde dass lange aushalten...hast du mit ihm schon einmal darüber geredet?...wenn ja...was sagt er dazu?

  • Bisher hab ich mich halt mal mehr, mal weniger beschwert, je nachdem, wie sehr es mich belastet hat. Da er selber es aber irgendwie nicht so schlimm findet, war das von mir eher quengeln als ein Lösungsbeitrag.

    Er denkt jetzt, dass er das Haus verkaufen und die Katze ins Tierheim bringen muss. Und ich denke, dass es Leute mit Katzen und alten Häusern gibt, die es trotzdem bisschen schön zuhause haben.

    MO war's dann eine Mäuseleiche zuviel und ich meine Sachen, die ich bei ihm hatte, zusammengepackt. War vielleicht bisschen überreagiert, denn eigentlich will ich nicht mit ihm Schluss machen, oder so wie jetzt ertrag ich es auch nicht mehr :o/

  • hmm...wer sagt schon dass du gleich alles beenden musst...ich denke du solltest mit deinem freund ersthaft darüber reden wie sehr dich das alles belastet...auch dass du vielleicht in diesem moment überreagiert hast...obwohl ich wahrscheinlich genau so reagiert hätte...sag ihm das!...rede mit ihm!!...er mag das alles vielleicht nicht so schlimm empfinden...aber er muss doch einsehen dass du unter diesen umständen nicht gerne bei ihm bist...sag ihm das selbe wie mir!!...
    sag ihm auch dass es für die katze gefährlich werden kann...denn man weiss dass es bei toten tieren viele bakterien hat...
    es wäre gut möglich dass die katze krank wird!!! genauso für die menschen ist es nicht gesund geschweige denn gut...tote tiere im haus zu haben!
    wenn ihm die katze wichtig ist...dann sollte er auch vorsichtig sein...denn eine katze braucht freiheit...aber alles hat seine grenzen!
    ich denke das wichtigste ist mit ihm zu reden....und dass was sich in dem haus abspielt...ist nicht gesund...für die katze und für die menschen!!
    wenn ich als kleines kind einen toten vogel gesehen habe...hat meine mutter nicht grundlos gesagt ich soll ihn nicht anfassen!
    ich finde es ist nicht zu viel verlangt wenigstens die "geschänke" der katze zu entsorgen!!....

    ich wünsche dir viel erfolg!!
    jana

  • Entsorgen tut er ja gleich, wenn er war findet. Das Problem ist nur, dass die Mäuse manchmal dahin kriechen, so man nicht mehr hinkommt. Oder wenn er mal eine Woche lang weg ist und niemand nachschauen kann...
    Normale tote Mäuse kann ich auch wegmachen, ohne mich übermäßig zu ekeln, aber nützt ja nix, wenn sie vorher trotzdem schon z.B. auf dem Sofa gelegen haben. Da mag ich mich dann nicht mehr hinlegen :o/
    Und am schlimmsten sind die halb gefressen. Die Katze lässt immer gewisse Innereien liegen und das kann ich dann auch nicht wegmachen. Das muss er dann selber machen. Aber nervt trotzdem, wenn das jeden Tag vorkommt.

  • Bei "chaotischen Zuständen" fällt mir meine letzte Beziehung ein.

    Es zielt jetzt vielleicht in eine etwas andere Richtung, aber ich möchte das trotzdem loswerden. Möchte kurz andeuten, wohin "Chaos" bei mir geführt hat.

    Mich hat es angekotzt, wenn ich nachmittgags gestresst nach Hause kam, und ich in meine Küche gekommen bin, in der es aussah, als hätte die Bombe eingeschlagen. Das war ein Dauerzustand. Wie ein schwarzes Loch: Wenn es mich alle Woche mal wieder gepackt hat, und ich alles piko-bello gemacht habe, sah es einen Tag später schon wieder zum weglaufen aus. Meine junge Dame damals, hat es lieber vorgezogen, im Bett zu liegen. 2 Jahre lang!
    Von den Hygienischen Zuständen im Schlafzimmer ganz zu schweigen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, hat meine Damalige nicht einmal(!!) das Schlagfzimmer gereinigt. Es war wohl ein ungeschriebenes Gesetz, das ich dafür verantwortlich war. Tausendmal Streit deswegen, alles nix genützt.

    Ich bin wahrlich nicht penibel, was reinlichkeit angeht. Habe seit meiner Geburt bei meiner Messi-Mutter unter einem Dach gelebt.
    Nach der Trennung von ihr, wohne ich alleine und freue mich jeden einzelnen Tag, das meine Küche halbwegs i.O. ist und mein Schlafzimmer wische ich seitdem mit Freude! Dachte nicht, das mit sowas passiert. Saubermachen und Co. habe ich für mich als Sklavenarbeit empfunden.

    joe

  • Ja, kann ich verstehen. Eigentlich bin ich auch kein Putzteufel und mache in meiner WG-Wohnung auch eher wenig. Ich putze zum Beispiel fast nie Fenster. Aber es stört mich, wenn man nicht auf Socken durch's Haus laufen kann, wann dann Dreck dran kleben bleibt, und wenn z.B. in der Küche alles unordentlich ist. Das find ich einfach ungemütlich und es wirkt immer alles so provisorisch.

    Meine Mama ist wahrscheinlich ganz anders als deine, joe, ihr ist der Haushalt unheimlich wichtig und obwohl ich es bei uns zuhause sehr sauber finde, ist sie trotzdem immer unzufrieden und meint, sie würde zuwenig machen. Bei uns werden gewisse Sachen auch direkt vermieden, z.B. steht/liegt auf unserem Wohnzimmer nix außer der Fernsehzeitung, weil jeder seinen Kram wieder mitnimmt, den er mit reinbringt. Vielleicht ist mir auch nur der extreme Unterschied zwischen zuhause und dem Haus von meinem Freund aufgestoßen, ich weiß es nicht :o/

  • Zum Thema WG: Ich habe jahrelang in einer Männer-WG gelebt. Es gibt doch so viele geschickte Möglichkeiten, wie man "Zucht und Ordnung" da reinbekommt.
    Z.B. ganz einfach: Man teile die Wohung in verscheidene Bereiche: Wohnzimmer+Flur, Klo, Küche(sprich: auch spülen!).
    Nun erhält jeder Mitbewohner ein Bereich. Wenn er diesen ordungsgemäss gereinigt hat, übergibt er den Bereich an den nächsten. Reihum also.
    Super funktioniert hat das bei uns in der Küche. Es wurde nämlich jeden Tag gespült, weil man sich ja nicht wochenlang Arbeit aufstauen will! Also macht man es lieber gleich.
    Es hat ein wenig gedauert, als wir das System eingeführt haben, aber irgendwann hat es bei jedem geklingelt: lieber 2-3 mal in der Woche ganz wenig spülen, als Bergeweise nach einer Woche.

    In Form einer Tabelle (sprich: Anzahl Mitbewohner * Anzahl der Bereiche) plus eine Stecknadel zum weiterstecken (natürlich öffentlich im Flur angebracht) lässt sofort erkennen, wer der "Ober-Schluri" ist :winking_face:

    Habe 100% positive Erfahrung gemacht.

    joe

  • Das klingt als Strategie echt nicht schlecht, kannte ich noch nicht. In meiner WG wohn ich mit einem anderen Mädel zusammen und mit ihr klappt das recht gut. Wir putzen und spülen in der Regel zusammen. Es gibt halt so Sachen wie staubsaugen und Bad putzen, die öfter gemacht werden, während wie oben gesagt Fenster nicht so wirklich oft geputzt werden, aber das find ich auch zweitrangig.

    Bei meinem Freund ist das Problem, dass er immer da ist, sein Mitbewohner fast nie (geht früh aus dem Haus und kommt spät zurück), ich nur am WE und in den Ferien. Da sind solche Systeme etwas schwierig. Ich fänd's schon toll, wenn jeder seine eigenen Sachen wegmachen würde. Wenn ich Brotzeit hatte, kann ich die Sachen doch in die Spülmaschine stellen, und wenn ich den ganzen Tisch belagere, kann ich danach meine Sachen doch auch wieder wegräumen.

    Aber ich glaub, es ist auch schwer, solche Gewohnheiten zu ändern. Ich bin ja manchmal auch nicht besser.

  • Selbstständig seinen Kram in die Spülmaschine(hatten wir nicht!) bzw. Spüle stellen muss natürlich selbstverständlich sein.
    Bei uns war es egal, wann wer zur Arbeit/Uni musste. Daas System hat funktioniert. Wenn jemand mal im Ulaub etc. war, wurde derjenige natürlich übersprungen.
    Ich erahne aber die Problematik bei dir/euch. Scheint irgendwie schwieger zu sein...

    Ich weiss nicht...ich sage einfach mal frei heraus: wenn es dich bei deinem Freund ekelt, dann bleib von der Wohung fern dränge ihn, etwas dagegen zu tun. Mehr kann ich dir leider nicht sagen.

  • Ja, vielleicht ist es ihm auch einfach nicht klargewesen, wie sehr mich das stört. Eigentlich tut er sehr viel dafür, damit ich bei ihm wohlfühle. Ich hab viele Freiheiten bei ihm, darf in seinem Garten was machen, was ich möchte und so.

    Vielleicht schaffen wir auch im Haushalt einen Kompromiss. Wäre schön, denn eigentlich will ich ihn nicht verlieren.

  • Also Beziehung beenden, finde ich, muss man nur, wenn die Liebe vorbei ist.
    Ist sie vorbei?

    Wenn ja, dann beende die Beziehung, wenn nein, dann zieh einfach aus, damit kannst du die Beziehung dann vielleciht retten.

    Das mit Katzen - ja, auch ich liebe die Katzen abgöttisch, aber wenn die tote Mäuse in die Ecke verwesen, dann hat es nicht mehr mit Katzenliebe zutun. Die Katze kann nämlich nicht putzen, das soll schon der "Dodenöffner" für sie übernehmen. Hatte auch eine freilaufende Mietze, und es kostet eine Überwindung, eine zerdeperte Taube oder einen Mauskadaver zu entsorgen, aber man muss das tun

  • Dodenöffner klingt aber auch nett :winking_face:

    Also er hat mir angeboten, dass die Katze im oberen Geschoss (Schlafzimmer, Bad) ab jetzt draußen bleibt. Und dass wir ein paar Dreck-Vermeidungs-Maßnahmen im Haus durchführen, z.B. Fliegennetze an die Fenster gegen die Blätter von der Hausbegrünung und die Spinnen.
    Ich denke, das klingt schonmal nicht schlecht, falls es dabei bleibt.

    Die Liebe ist bei mir jedenfalls ganz und gar nicht vorbei, ich hatte nur einfach das Gefühl, dass ich das so nicht die nächsten 20 Jahre aushalten kann.

  • Also das klingt ja echt schon extrem mit den Mauseleichen.
    Fänd das glaube ich nach einiger Zeit auch nicht mehr erträglich (obwohl ich von Natur aus schon ziemlich unordentlich bin).Aber tote Tiere in der Wohnung.Nein danke.So lange es sich in Grenzen hält und alles leicht zu bereinigen ist geht es ja noch.Die Innereien ... naja!Da würd ich wahrscheinlich auch nen Ekel bekommen.
    Ich kann mir gut vorstellen,dass das auch viel mit Bequemlichkeit zu tun hat,dass manche Sachen einfach auf der Strecke bleiben.
    Ich hoffe eure Regelung mit den Netzen und der Katze funktioniert.
    Ist ja schonmal klasse,dass ihr da einen kleinen Kompromiss schließen konntet.Und natürlich wäre es klasse wenn das schonmal funktionieren würde.Das würde schonmal die Mäuse (und andere Tiere) in den (meiner Meinung nach) wichtigsten Räumen reduzieren.
    Ich hoffe das klappt bei euch.Ich wünsch dir viel Glück und eine schöne Zeit mit deinem Freund!! :winking_face:

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