Kiffen seit 20 Jahren - und jetzt endlich richtig leben - ein Experiment

  • Hallo zusammen,

    ich weiß, es gibt schon einige dieser Themen, aber da ich nicht sicher bin, ob das hier auch jemand liest, schreib ich ein Neues Thema, da ich es sonst einfach als Log-Buch für meinen Neuanfang betrachten werde.

    Also, ich heiße Heide und bin 33 Jahre alt. Ich kiffe, seit ich ca. 14 Jahre alt war. Damals war es gelegentlich und ich hab mir nie selbst was gekauft. Ich war auch von einem oder zwei Zügen damals schon so dicht, dass mir das völlig gereicht hat. Bis ich jedoch 16 wurde, gehörte regelmäßiges Kiffen schon mit dazu und Kiffer waren meine coolen Freunde.

    Dann ging ich ein Jahr in die USA und dort wurde ich auch gleich mit Gras in Kontakt gebracht. D.h. ich hab in meiner kleinen Bong jeden Tag gekifft. Damals war ich leicht übergewichtig (zumindest, wenn es nach meiner Familie geht). Ich hab damals eigentlich nicht gedacht, dass ich damit irgendwas kompensieren möchte. Mir ging es eigentlich gut. Meine Eltern hatten sich friedlich getrennt, als ich 11 war. Hab eine tolle Beziehung zu meiner Schwester. Nur meine Mutter war immer so unnahbar und wir hatten nichts "wirklich wichtiges" zu besprechen... Aber ich fing da an auch allein zu kiffen.

    Als ich wieder kam, hatte ich abgenommen und dann zunächst auch keinen Kontakt zu Gras mehr, weil ich ja 1 Jahr weg war und die alten Freunde auch nicht mehr solo spannend fand.

    In der Schule musste ich nun 12 und 13. Klasse beenden, was mir nicht wirklich schwer viel.
    Ich hatte wieder ein paar Leute gefunden, mit denen ich gelegentlich kiffen konnte. Und lebte halt nicht mein Potenzial aus, kam aber immer irgendwie ganz gut durch.
    Ich habe mit dem Kiffen zu dem Zeitpunkt immer eine gewisse Art Kreativität verbunden- Kreative kiffen. Und ich wollte so gern dazu gehören.

    ZUm Studium hab ich eine Beziehung angefangen und mein damaliger Freund hat immer mal was zu rauchen da gehabt, aber es hat angefangen mich zu stören, dass ich da nicht unabhängig war und mein eigenes Gras hatte. Wir führten dann eine Fernbeziehung und ich baute mir vor Ort ein kleines Where-to-get-weed-Netzwerk auf, sodass ich nicht immer auf irgendwen warten musste.
    Als ich die Beziehung beendete, ging es mit dem Kiffen richtig los. Das war vor ca. 11 Jahren. Ab da habe ich jeden Tag, unabhängig von der Tageszeit gekifft (lieber Joint, als Bong). Ich hab während dessen meine Uni weiter gemacht, gearbeitet und die Musik kennengelert und auch mein soziales Umfeld war groß. Ich hab aber in der Tat immer dazu geneigt, Leute, die nicht kiffen, zu meiden, weil ich mit/vor Ihnen nicht kiffen konnte/wollte.

    Ein Jahr nachdem mit meinem Ex Schluss war und ich mir mein soziales Umfeld vor Ort aufgebaut hatte, hab ich wieder jemanden kennen gelernt. Er, wie auch der andere war auch ein Künstler und hat gelegentlich gekifft. Ich muss aber bemerken, dass ich immer viel mehr und viel öfter gekifft hab, als meine Partner. Ich hab mein Studium abgeschlossen und bin mit Ihm in eine andere Stadt gegangen. Ich hatte damals schon das Gefühl, dass ich kiffe, weil ich mich eigentlich in meiner Beziehung und meinem Leben unterfordert fühle, bzw. weil ich Angst davor habe mein volles Potenzial auszuschöpfen und dann gemessen werden zu können. D.h. Wenn ich etwas gemacht hab, konnte ich immer sagen, ja, ich habe doch geschafft, theoretisch, wenn ich mich richtig hinter geklemmt hätte, hätte ich es bestimmt noch besser hinbekommen, aber muss ja nicht...

    Ich fing dann an zu arbeiten, aber nicht im künstlerischen Bereich und kiffte, wie gewohnt weiter.
    Ja, es gab mal Phasen, wo ich mal 1-2 Wochen oder sogar 1-2 Monate nicht oder fast nicht geraucht hab, aber das war nicht mit dem Vorsatz aufzuhören, sondern Pause zu machen oder "mal zu reduzieren".

    Ich musste nämlich feststellen, dass ich mich in der neuen Stadt etwas mehr zurück zog, es mir nicht mehr so leicht viel auf Leute spontan zuzugehen, Ich hatte auch tierisch abgenommen.
    Durch das Kiffen ist meine Brust unheimlich geschrumpft und ich bin ganz schön dünn geworden, da ich schon lange keine Fress-flashes mehr hatte. Seitdem ich mit dem Dauerkiffen losgelegt hatte, hab ich keine Freude mehr am Essen gehabt. Ich hatte das Gefühl, ich versuch ja die ganze Zeit zu essen, auch Fast food und reichhaltiges, aber es war nicht genug, um meinen angeheizten Energieverbrauch zu kompensieren.

    Naja, jedenfalls wurde ich schwanger und hab natürlich sofort aufgehört. Als mein Kind ca. 3-6 Monate alt war, ab ich wieder angefangen.

    Mein Leben sah dann so aus, dass mein Partner meistens unterwegs war, ich Kind, Haushalt und den Wiedereinstieg in den Job allein gemeistert hab. Das brachte eine gewisse Isolation mit sich, da ich erst im Homeoffice gearbeitet habe. Ich empfand das Kiffen trotz Kind als o.k., weil ich mich intensiv mit ihm beschäftigt hab und mir quasi egal war, dass ich die darauf folgenden 3 Jahre einfach nur in einer sehr unzufriedenen Situation war. Es war wie eine Warte-Position: Ich war in einer Stadt, die mir den Alltag unnötig erschwerte, wegen eines Mannes, von dem ich mich mittlerweile schon ziemlich entfernt hatte und reagierte immer nur auf die Einflüsse des Lebens, anstatt es aktiv und mit Plan selbst zu gestalten.

    Das kiffen hat sich auch auf unser Sexualleben nicht sonderlich positiv ausgewirkt. Einer war immer zu k.O.

    Ich habe mich vor einem Jahr getrennt und die Stadt wieder gewechselt. Nun wohne ich in der Stadt, wo auch meine Familie wohnt. Ich hatte gleich mit der Trennung eine unheimliche Befreiung gespürt und wollte gar nicht mehr kiffen, weil ich voller Tatendrang war. Ich hatte gleich zufällig wieder jemanden in der neuen Stadt kennen gelernt und er hat meine Motivation und meinen Tatendrang unterstützt. Leider hat er auch gelegentlich gekifft und hatte immer was da. Es wurde schnell zur Gewohnheit, dass ich schon bekifft bin, wenn er zu mir kommt und/oder wir dann abends zusammen noch einen rauchen, bevor es ins Bett geht. Ich hatte plötzlich das Gefühl wieder irgendwo reingerutscht zu sein, wo ich nicht mein eigenes Leben leben konnte.

    Diese Beziehung hab ich vor 2-3 Wochen auch beendet und jetzt hab ich den immer größer werdenden Drang, mich endlich selbst kennenzulernen, mit der ganzen Kraft, Witz, Spontanität und Lebenslust!
    Ich hatte bis vor kurzem gedacht, dass meine Unzufriedenheit von meiner kaputten Beziehung herrührt, aber ich hab in den letzen Wochen etwas ehrlicher drüber nachgedacht und gemerkt, dass ich selbst jetzt, da ich single bin, nach der Arbeit und dem ind ins Bett bringen meist nur dasitze, Serien gucke, kiffe, kiffe, kiffe und überlege, was ich alles schönes machen könnte---- aber ich tu es eben nicht, weil ich dafür viel zu K.O. bin. Auf Arbeit arbeite ich nur ab, ohne eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Zu Haus lass ich Sachen liegen, die ich wan anders wegräumen kann, Sport mach ich morgen und so weiter.... Und ich hab es satt!

    Ich möchte meinen Neuanfang (neue Stadt, kein Partner- nach 10 Jahren) jetzt richtig durchziehen und meinem Körper und meinem Geist die Möglichkeit geben sich zu entfalten. Außerdem möchte ich einen besseren Draht zu Körper und Geist bekommen, damit ich merke wenn mir was fehlt und warum und dann etwas dagegen tun kann. Ich bin wirklich gespannt und voller Vorfreude. Ich weiß, dass sich das sehr optimistisch anhört, aber ich hab im Gefühl, dass in jedem Fall von diesem Vorhaben profitieren werde. Es ist für mich ein kleines Experiment, denn ich fühle mich in meinen Fähigkeiten mittlerweile so beeinträchtigt (Gedächtnis, Zusammenhänge erkennen, soziales Fingerspitzengefühl, Ausdauer, Kraft, Mut), dass ich in dieser Hinsicht sehr gespannt auch eventuelle Veränderungen bin.

    So nun also der Status Quo: Hab gestern Nacht gg. 00 Uhr das letzte Gras geraucht, fühle es aber noch in meinem System (auf den Augen, etwas matsch im Kopf). Hab bisher 1-2 Mal gedacht, "hm... gestern hättest du jetzt einen geraucht... naja, erstmal weitermachen".

    Ich weiß nicht, was ich von diesem Forum erwarte, aber vllt kann sich ja jmd mit meiner Geschichte identifizieren und vielleicht kann ich damit irgendjemandem helfen ... oder auch nicht... mal sehen

    Ich wollte noch sagen, dass die ganzen Jahre über kaum einer wusste (besonders nicht Familie/Arbeitskollegen/Freunde/Bekannte), dass ich kiffe, geschweige denn in welchem Ausmaß! Weil ich garnicht, wie ein stereotypischer Kiffer aussehe, zu irgendeinem Zeitpunkt fand ich das cool, aber das bedeutet nichts, nur dass man ganz viele Leute ganz lange belogen hat oder sie zumindest nicht so nah an sich ran gelassen hat.


    So, das wars erstmal von mir.

    Danke für diese Plattform.

    Bis bald
    Heide

  • Ja gibt schon einige solcher Themen weil halt doch einige Menschen Probleme mit haben aber langweilig wirds trotzdem net weils nie ganz genau das Selbe ist und ich persönlich find jede Erfahrung interressant. Dann viel Erfolg halt uns aufm laufenden

  • Hallo Heide!

    Ich bin aktuell in einer ähnlichen Situation wie du und versuche auch gerade viele Dinge neu zu ordnen, u.a. meinen Cannabis-Konsum.

    Wünsche dir viel Erfolg und bleib am Ball!

    :o)

    Gruß!

  • juhuuuuuuuuuuuu,

    Du musst dir unbedingt andere Gewohnheiten suchen für abends! Räum deine schränke aus und sortier alten Kram raus. Befreit auch ungemein. Räum deine Bude um oder streich neu ect. Papiere sortieren.
    Andere Erfahrungsberichte lesen! Beim Programm...lass das Gras...anmelden. ich kann mich da gut selber reflektieren. Mit Menschen in deinem Umkreis über deinen Entzug reden. Glaube mir, es gibt viel mehr Menschen die das selbe durch machen wie du denkst! Und die meisten haben auch Verständnis, wenn du offen und ehrlich darüber redest in deinem nahen Umfeld!
    Und schmeiß alles was mit Tüte bauen zu tun hat raus. Lass dir keine Hintertür!

    Bin seit 3 Wochen dabei. Gewohnheiten durch brechen ist extrem schwer, aber du musst den Willen haben! Denk an dein Kind...!

    Einmal editiert, zuletzt von OrangeCloud5454 (7. September 2017 um 18:28)

  • Hab mir mittlerweile noch ein paar mehr Beiträge durchgelesen und muss mich erstmal entschuldigen, dass ich einen so langen Text geschrieben hab und dann auch noch über das Gleiche, was andere schon so oft geschrieben haben... Aber es musste erstmal raus.

    Vielen Dank erstmal für die Anteilnahme!
    planlos: so ist der Plan :winking_face:

    cmd72: Würd gern mehr über deine Situation hören. Wie ist deine Situation? Und wie willst du deinen Cannabis-Konsum umordnen?

    @Gewuedderziesch: Gratuliere zu den 3 Wochen und danke für die Tipps! Ich glaube jedoch, dass ich nicht so große unmittelbare Probleme bezüglich eines Rückfalls haben werde, mein Problem sind andere Kiffer (und der größte Teil meines Freunde- und Bekanntenkreises gehört dazu). So habe ich es in meinen letzten "Pausen" zumindest erlebt. Ich habe einfach Probleme damit NEIN zu sagen, hab aber auch erst vor kurzem realisiert, dass ich einfach nicht "nur gelegentlich" kiffen kann, wie es hier ja auch schon einige andere geschildert haben. Meist war ich eigentlich ganz zufrieden mal nicht zu kiffen, aber wenn jmd anderes gekifft hat, hab ich quasi gleich nach dem nächsten Dealer gesucht... Wie geht es dir nach den 3 Wochen?


    Viele Grüße und einen angenehmen Schlaf!

  • Moin Heide!

    Meine Situation in Kurzform: ich habe ein paar Monate vor meinem 16. Geburtstag angefangen zu kiffen, erst nur am Wochenende, dann immer mehr! Mit 21 kamen andere Substanzen dazu (so ziemlich alles, was der Markt hergab), es war eine wilde Zeit damals. Mittlerweile kiffe ich seit über 29 Jahren und habe viele verschiedene Phasen durchlebt. Von täglichem bis hin zu kontrolliertem Konsum nur am Wochenende. Zwischendurch habe ich Pausen gemacht (mal ein paar Tage, mal ein paar Wochen, ganz am Anfang sogar fast ein Jahr lang), aber nur mit dem Vorsatz später wieder zu kiffen! Zwischendurch habe ich ca. 15 Jahre täglich geraucht (wirklich JEDEN Tag!).

    Auch wenn es blöd klingt, aber ich habe trotzdem immer versucht bestimmte Regeln einzuhalten: ich habe nie vor der Arbeit gekifft, habe alle meine Aufgaben erledigt (zur vollsten Zufriedenheit des Chefs) und habe "nur" gekifft, wenn ich es mir "verdient" habe. Dieses war mir immer wichtig! Somit konnte ich mir immer einreden, das ich ja alles unter Kontrolle habe.

    Also habe ich mir Automatismen zugelegt und war damit zufrieden: arbeiten gehen, wenn Feierabend ist einen durchziehen und am Wochenende ab und zu was einlegen (am liebsten LSD).

    Irgendwann hatte ich ein Schlüsselerlebnis, welches mir die Augen geöffnet hat! Es war am frühen Nachmittag, ich hatte Feierabend und mir somit meinen täglichen Rausch "verdient". Aber da dies bereits fest angelegte Automatismen waren habe ich nicht mehr darüber nachgedacht, sondern mich erst dabei erwischt, wie ich an der Tüte ziehe. Ich konnte mich ernsthaft nicht mehr daran erinnern, das ich mir einen gebastelt habe! Das ist von alleine passiert!!! Ich schaue so auf die Lunte und fange an mich zu ärgern, dass das Kraut die Rolle als Chef übernommen hat. Wer mich kennt weiß, das ich das so nicht akzeptieren konnte! Also habe ich an dem Tag angefangen meinen Konsum zu beobachten und zu regeln. Anfangs war es sehr schwer, aber ich habe mich durchgebissen. Aufgeben ist für mich keine Option!

    Irgendwann war ich soweit, das ich tatsächlich nur noch am Wochenende gekifft habe. Entweder Freitags oder Samstags, manchmal an beiden Tagen. Sonntags habe ich dann schon pausiert, damit ich Montags wieder fit in der Birne bin. Das hat ca. ein dreiviertel Jahr super geklappt! Ich war mit mir selber zufrieden, habe Sport gemacht und mich auf meine Tüte am Wochenende gefreut.

    Ich konnte auch problemlos "Nein" sagen, wenn mir etwas angeboten wurde. Wenn ich über mehrere Wochen Pause gemacht habe konnte ich sogar für die Kollegen einen bauen und die brennende Tüte weiter reichen, ohne das ich gierig geworden wäre. Wie gesagt, ich war zufrieden......

    Und genau diese Zufriedenheit hat mir das Genick gebrochen. Da ich ja jetzt alles fest unter Kontrolle hatte konnte ich die Zügel wieder lockern, denn ich wollte nicht Sklave meiner eigenen Regeln werden. Wenn z.B. ein alter Freund zu Besuch war, den ich nicht so oft sehe, dann haben wir uns zusammen einen durchgezogen, alleine um der alten Zeiten willen. Auch wenn es in der Woche war! So habe ich mich ganz langsam wieder an den täglichen Konsum heran geschlichen.

    Mein Ziel ist es wieder nur am Wochenende zu konsumieren, damit es wieder richtig Spaß macht und dieses kribbeln im Bauch hervorruft. In der Woche möchte ich Sport machen und meine kleine Wampe abtrainieren (habe Fressflashs ohne Ende, wenn ich gekifft habe). Allerdings habe ich aktuell nicht wirklich Erfolg, denn ich habe aktuell sehr viel Zeit (--> bin krank geschrieben) und jede Menge Weed. Eine teuflische Kombination! Allerdings werde ich Tipps wie "alles entsorgen, nichts mehr mit dem alten Leben zu tun haben, etc." nicht beherzigen, da dies für mich der falsche Weg ist. Ich möchte wieder so stark sein, das ich das beste Gras im Schrank liegen lassen kann, weil ich es will. Und nicht davor wegrennen!

    Ich bin kein Freund von dem verteufeln der Substanzen, die einem jahrelang Spaß bereit haben. Denn damit würde ich einen Teil meines Lebens verteufeln! Ich würde mich sogar als Polytoxikoman bezeichnen, allerdings ohne eine körperliche Sucht zu entwickeln. So schlau bin ich dann doch noch gewesen!

    Gruß, cmd72

  • Juhuuuuu,

    mir geht es gut. Hab aufgehört, weil ich wie du ja auch gemerkt hast, kiffen immens in meinen stoffwechsel eingegriffen hat. Hab eh einen schnellen. Musste ca. 5000 bis 6000 Kalorien zu mir nehmen um wenigstens etwas satt zu sein. Und weil es auch in meinen Hormonhaushalt eingegriffen hat. Ohne östrogen kein Bock auf Sex. Und Sex ist mir wichtiger als alles andere. Und ich hab eh nichts mehr gemerkt vom Gras. Östrogen benötigt man nämlich auch um was vom Gras zu spüren. Bei Männern ist das genau andersrum. Die bauen östrogen bei Dauerkonsum auf und testosteron ab lach. Alles mit meinem Frauenarzt durch geredet.

    Ich konnte auch kopfmäßig leicht aufhören da ich kiffen nie als Problembewältigung gesehen habe. War zum einschlafen. Da ich jetzt 17 Jahre im Schichtdienst arbeite. Hab aber auch 'nur' 3 Jahre rum gekifft. Probleme außer schwitzen hab ich auch nicht.
    Und seit ich weiß was THC noch so alles anrichten kann im Körper... Ähm nee da ist mir mein Leben zu schade.
    Wie geht es dir?

  • huhuu :smiling_face:

    cmd72: das klingt ja auch nach ner bewegten geschichte!

    Und genau diese Zufriedenheit hat mir das Genick gebrochen. Da ich ja jetzt alles fest unter Kontrolle hatte konnte ich die Zügel wieder lockern, denn ich wollte nicht Sklave meiner eigenen Regeln werden. Wenn z.B. ein alter Freund zu Besuch war, den ich nicht so oft sehe, dann haben wir uns zusammen einen durchgezogen, alleine um der alten Zeiten willen. Auch wenn es in der Woche war! So habe ich mich ganz langsam wieder an den täglichen Konsum heran geschlichen.

    Das kenn ich auch ... das fällt bei mir in das nicht Nein sagen können mit rein. Ich hab viele kiffende Freunde aus der Studienzeit, die ich nicht so oft sehe und wenn mich dann jmd besucht oder ich... da haben wir bisher auch wegen der alten Zeiten und weil es so "gemütlich" ist ne schöne Tüte geraucht. Hatte ja bisher nie den Vorsatz aufzuhören, aber ich denke, solche Situationen werden bestimmt eine kleine Herausforderung... Aber ich wünsch dir erstmal viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Ich bewundere Menschen, die Ihren Konsum so regulieren können und Zeug zu Haus liegen lassen können. Wenn ich was zu Hause hatte, musste ich es auch rauchen.. bis zu dem Punkt, dass ich es einfach nur ganz schnell aufrauchen wollte, damit es weg ist. Aber wegschmeißen oder so konnte ich es nicht.


    @Gewuedderziesch: Das ist wirklich total interessant! Ich hab bisher nur sehr wenig über den Zusammenhang von Cannabis und schnellem Stoffwechsel gehört. Und Infos darüber, wie es den Hormonhaushalt beeinflusst hab ich noch nie gehört. Aber ich muss sagen, das erklärt einiges...
    Ich stelle mir den Schichtdienst anstrengend vor, hast du in der Zeit außer Kiffen noch andere Kompensatoren gehabt, um z.B. einzuschlafen?


    Mir geht es soweit auch sehr gut. Hab jetzt kinderfreies Wochenende und daher Zeit mich zu sortieren. Hab schon ein paar Sachen geschafft endlich mal zu erledigen.
    Und ich hab schon ein paar ersehnte Veränderungen bemerkt:
    - bin einfach viel klarer im Kopf
    - hab Lust auf Kontaktaufnahme mit Freunden und auf Sachen machen (hab z.B. mal wieder ein bisschen Sport gemacht)
    - ich seh im Gesicht und um die Augen herum nicht mehr so fertig aus
    naja und sonst hab ich gestern Nacht auch den Schweiß gemerkt und bin spät eingeschlafen, aber ich empfinde das im Moment nicht als so schlimm, weil die Freude über meine selbstbestimmte Klarheit überwiegt :).
    Und überraschender Weise rauche ich auch nicht viele Zigaretten - eher weniger, als vorher.

    So, gute Nacht

  • juhuuuuuuuuu Heide,

    ich habe ganz oft 2 Nächte nicht geschlafen damit ich die dritte Nacht schlafen konnte. Schlaftabletten ect. Habe ich deswegen aber auch nicht gewonnen. Kein Bock davon abhängig zu werden.
    Jetzt habe ich mittlerweile geregelte Schichten zwecks kitazeiten. Freitag bis Sonntag meistens bis 22 Uhr oder 24 Uhr. In der Woche Frühschicht und meinen freien Tag. Baldriantee hab ich nach dem aufhören probiert. Putscht mich aber immens auf grrr

    Ich bin immens froh dass kiffen nicht in mein sozialleben eingegriffen hat. Außer zwei Arbeitskollegen bin ich in meinen Freundeskreis die einzige die dauergekifft hat. Bin aber schon immer offen mit den Thema umgegangen. Habe mich nie dafür geschämt. Warum auch? Auch jetzt rede ich offen darüber wie ich mich fühle ect.
    Ich war aber schon immer sehr extrovertiert und lerne oft neue Menschen kennen oder Quatsch Menschen an, die mich faszinieren. Mit Kiffern die wirklich nur den ganzen Tag rumsitzen und leider diese kackegal Einstellung hatten, konnte ich nichts anfangen. War mir zu langweilig Grins

    Schon durch meine Arbeit muss ich viel und oft reden. Da wäre es fatal, wenn kiffen mich mundfaul gemacht hätte. Da hätte ich so oder so aufgehört.
    Laut meinen Freunden war ich nüchtern oder bekifft nicht anders.
    Wie gesagt sehe ich Drogen nicht als Problembewältigung. Hab halt mit exfreund wegen schlafen angefangen und dann war es Gewohnheit. Brachte mir am Ende aber auch nichts mehr.

    Ich glaube langsam fängt es, dass sich etwas ändert. Ich bin nasser yeah jipppppi

    Wie geht es dir mittlerweile? Was macht das schwitzen?
    Ich träume endlich wieder. Das hat mir auch gefehlt.

    Einmal editiert, zuletzt von OrangeCloud5454 (11. September 2017 um 01:13)

  • Huhu Gewuedderziesch,

    stellenweise scheinen wir da ähnlich zu sein. Ich bin auch eher extrovertiert und mit kiffern, die nichts anderes machen, hab ich auch eher weniger zu tun gehabt... eher Musiker, Künstler im Allgemeinen und ganz vielen Leuten aus dem IT-Bereich, was ich auch total spannend finde. Ich hab keine Probleme gehabt Menschen kennenzulernen, daher war es für mich aber auch während des Kiffend ok, wenn keine neuen Menschen dazu kamen und naja, die Situation mit dem Homeoffice und Kind, allein in der großen Stadt, hat eben ein bisschen genervt. Aber jetzt ist alles wunderbar.

    Fand es total interessant, was du über diese Männer/Frauen Unterschiede geschrieben hattest und hab mich da noch versucht ein bisschen mehr drüber zu informieren. Wie immer ist die Forschung da ja wohl bisher noch gaaanz am Anfang, aber total spannend! Vielen Dan also für die Info. (Hab auch gesehen, dass im Netz für Gras als Sex-Hilfe geworben wird, was ich für ein bisschen fehlleitend halte.) Bin dafür, dass jeder machen kann, was er will, aber gerade im Zuge der Legalize-It-Bewegung, bin ich auch in Bezug auf die Geschlechter-Unterschiede für AUFKLÄRUNG :smiling_face:

    Mein Status Quo ist:
    Der Schweiß lässt nach. Mein Immunsystem ist etwas am kämpfen, hab Erkältung und Blasenentzündung mitgenommen, aber ein schönes Kinderfreies WE gehabt. Bin viel raus gekommen, hab alte und neue Freunde und Bekannte getroffen, war Dääänzen und Tischtennis spielen und hab mein Longboard mal ausgefahren :). Obwohl ich ab heut ne Woche Urlaub hab, hab ich schonmal wunderbar strukturiert und enthusiastisch noch was für die Arbeit gemacht. Also alles gut soweit.

    Das mit dem Schlafen, naja, ich brauch zwar länger zum Einschlafen und wach morgens früher auf, bin aber bei Weitem nicht so K.O., wie die ersten 2 Nächte, geschweige denn, als ich gekifft hab. Und ich hab auch leicht angefangen, wieder zu träumen, ich liebe das auch! Kann dann immer ein paar sexuelle Phantasien im Traum austesten :face_with_tongue:

    Manchmal frag ich mich, ob das wirklich alles so entspannt laufen kann, aber ich glaub, ich hab mir ganz gute Strategien zurecht gelegt, für den Fall, dass ich Cravings bekomme oder auf ne Tüte eingeladen werde. Außerdem will eben auch zum ersten Mal einfach aufhören.


    In dem Sinne wünsch ich Dir und allen eine schöne Woche. Ich bin dann mal an der Ostsee :smiling_face: Weit weg von Gras und co.

  • hab Lust auf Kontaktaufnahme mit Freunden und auf Sachen machen (hab z.B. mal wieder ein bisschen Sport gemacht)

    Klang für mich nicht so;)

    Wo bist Du an der Ostsee? Ich lebe hier;)

    Meine ersten Orgasmus hatte ich vom Kiffen und das war der Hammer was das alles ausgelöst bzw. aufgelöst hat. Ich war 32- Ellenlange Vorgeschichte blablabla. Gras als Sexhilfe kann ich daher schon sehr nachvollziehen, aber halt im Dauerkonsum kehrt alles ins Gegenteil um.

    Du liest Dich super- weiter so!!!!!!!!!

  • doch nochmal hier gelandet :smiling_face:

    ja, du hast recht, ich hab halt alte Freunde in petto gehabt oder vielleicht an den Wochenenden besucht, aber eben nicht im Alltag oder es fühlte sich eben nicht tief oder echt genug an ... schwer zu beschreiben... ps. hab übelsten Muskelkater von den ersten paar Sportübungen :face_with_tongue: ...

    Fahr morgen nach Wismar, komm ursprünglich von da und ein großer Teil meiner Familie lebt da. Wo an der großen Ostsee lebst du denn?


    Meine ersten Orgasmus hatte ich vom Kiffen und das war der Hammer was das alles ausgelöst bzw. aufgelöst hat. Ich war 32- Ellenlange Vorgeschichte blablabla. Gras als Sexhilfe kann ich daher schon sehr nachvollziehen, aber halt im Dauerkonsum kehrt alles ins Gegenteil um.

    Jetzt, wo du es sagst, ich erinnere mich auch an sowas Ähnliches. Als ich so 14/15 war, hab ich bei/mit nem Kumpel gekifft und wir wurden etwas körperlich danach, da empfand ich es auch eher als etwas, was die Stimmung hebt. (An Orgasmen war da noch nicht zu denken :winking_face: ) Da war ich buchstäblich noch jungfräulich und fand jeden Zentimeter, den wir uns näher kamen total auf- und erregend. Aber ich kann mich an die Zeit kaum noch erinnern. Vielleicht hab ich es sogar auch so erlebt, als ich vor ca. 10 Jahren mit meinem Ex zusammen gekommen war, aber die Erinnerungen daran sind wirklich sehr vernebelt. Meinen ersten Orgasmus hatte ich allein und dann vllt mit 19 mit Mann und ganz ohne Gras, daher hab ich Gras vllt auch nicht als Mittel zum Zweck empfunden... In meiner Erinnerung überwiegt auf jeden Fall die lange Zeit mit Kiffen und ohne Lust auf Sex.

    Und ehrlich gesagt ist das auch etwas, was sich bei mir gerad wieder als positiven Effekt wahrnehme. Also ich mein, ich hab wieder Lust auf Sex und das Spiel drum herum. Was natürlich auch damit zu tun haben kann, dass ich gerad keinen hab :smiling_face: (außer mit mir selbst), aber ich nehms, wie es "kommt" :P... und allein die Lust auf Tagträume und Phantasien machen mir Spaß.
    Ich glaub also, Gras kann zwar stimulierend wirken, aber ich seh bei der "Gras als Aphrodisiakum"-Sache ein bisschen das Problem, dass Frauen oder vllt auch junge Mädels denken: "Oh, ich kann nicht kommen, also muss ich mal Gras ausprobieren." Und dabei liegt das "Problem" einfach woanders.

    Also, so oder so denke ich, Aufklärung ist der richtige Weg- Wenn ich weiß, dass Gras eine stimulierende Wirkung haben KANN, aber eben auch ins Gegenteil umschlagen kann, weiß ich wenigstens, dass ich genau hinfühlen muss, um für mich den richtigen Weg zu finden. :smiling_face: Und ich finde, das sollte eben auch z.B. von den Medien mal in einem Satz gesagt werden und nicht nur als gegenteilige Positionen, wie ich es jetzt eher erlebe.

    Deine "Ellenlange Vorgeschichte" würde mich wirklich interessieren, aber ich glaub, das passt hier vllt auch nicht so richtig her. Ich hoffe, es geht für dich mittlerweile auch ohne Gras.

    Du liest dich auf jeden Fall sehr nahbar- gern auch weiter so :winking_face: Kenne nicht so viele Frauen, die in meiner/deiner Situation sind. Eigentlich keine, alle kiffenden Frauen, die ich kenne, haben keine Ambitionen aufzuhören, selbst wenn sie mit ihrer Abhängigkeit unglücklich sind.

  • juhuuuuu,

    ich schreib dir bei Gelegenheit mal ne PN. Genieß Deinen Urlaub! Lass dir den Stress wegpusten und ich hoffe du hast Gummistiefel dabei lach.

  • So, werd mal ein kurzes Update geben...

    nichts , was man nicht schon in anderen Theras gelesen hätte, aber der Vollständigkeit halber und weil ich unbedingt dran bleiben möchte hier, was sich bei mir so getan hat.

    Also, ich habe wieder angefangen regelmäßig zu essen und auch in einem gesunden Maß. Ich habe seit gut 2 Wochen nicht mehr gekifft und auch so gut wie nie das Verlangen danach. Ich habe bereits 2 Mal von der Versuchung geträumt, das letzte Mal war letzte Nacht und im Traum viel es mir wirklich schwer, den Gedanken "naja, vllt nur einmal einen Rauchen" konsequent zuverdienen. In der Realität Luft es da wesentlich besser. Ich gehe soweit sehr offen mit der Thematik meiner Abhängigkeit und meinem Aufhören um und bin bisher ganz gut damit gefahren. Hab mich auch schon ein paar Mal kritischen Situationen, wie Partys, wo Bekannte von mir auf jeden Fall was Rauchen ausgesetzt- ohne Probleme. Habe gesagt, Nein danke, ich hab aufgehört. Das wurde bisher gut akzeptiert. Die Schweißausbrüche sind weg. Ich fühle mich fit und zielstrebig. Außerdem hab ich auch keine Probleme mehr beim Einschlafen. Bin jetzt Abends oft schon gegen 21/22 Uhr so müde, dass ich einfach ins Bett geh, wo ich vorher, trotz Müdigkeit noch bis 1/2 Uhr vom Rechner hing. Nur mein Östrogenspiegel scheint sich noch nicht normalisiert zu haben- das erkenn ich an meiner Brust und meine Haare sind immernoch ziemlich trocken, aber das dauert wohl noch ein Weilchen.

    Komme gar nicht richtig dazu mich zu langweilen, da mich meine Tochter auf Trab hält und ich den Rest der Zeit (neben der Arbeit) mit Freunden, Aktivitäten oder Ähnlichem ausfülle. Nun sind es aber auch erst 2 Wochen, also mal sehen, wie es so weiter läuft.

    Ich hoffe, Ihr kommt alle gut in den Herbst.

  • Eine bewegte Geschichte ist es auf jeden Fall.

    Ich finde es immer wieder gut wenn man halt den Schritt auf den richtigen Weg schafft.

    Bei mir waren es die Zigaretten.

    Ich habe knapp 12 Jahre lang geraucht und das nicht wenig, manchmal sogar bis zu 2 Schachteln am Tag.

    Es war für mich echt schwer aufzuhören, deshalb habe ich mir am Ende auch zum Ersatz eine elektrische Zigarette gekauft.

    Durch die habe ich die echten Kippen auch vergessen :d habe mir diverse neue Liquids online gekauft

    Vor allem ist es dann auch so, dass man sehr gute Treuepunkt Programme hat. Da bekommt man bei jedem gekauften Liquid 60 Cent zurück.

    Einmal editiert, zuletzt von Franz (28. Oktober 2017 um 17:49) aus folgendem Grund: Decke nicht, das man Werbung für E-Zigaretten machen muss ....

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