Süchtig nach Alkohol mit Schuldgefühlen

  • Hallo,
    ich möchte mich kurz vorstellen.
    Ich bin im vorzeitigem Ruhestand wegen Depressionen und habe drei Kinder (12, 15, 17)
    Ich habe vor zwei Tagen und gestern endgültig begriffen, dass ich Alkoholikerin bin und dringend Hilfe brauche.
    Deswegen bin ich heute im Internet auf dieses Forum gestoßen und habe mich angemeldet.Noch weiß ich nicht genau, wie ich
    das Problem angehen kann, bin aber sicher hier Antworten zu finden.

  • Hi Frau Fossibaer!

    Gut, das du erkannt hast, das du einSuchtproblem hast! Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Schritt überhaupt!

    Wünsche dir gutes Gelingen bei deinem Vorhaben.

    Gruß!

  • Hallo,
    mir laufen gerade Tränen über die Wangen....du bist der Erste, mit dem ich mein Problem teile.
    ich möchte nachheer mit meinem Mann darüber reden, der es zwar sieht, aber mich immer nur im Streit auf dieses Thema anspricht.
    Und das ist vor zwei Tagen passiert....vor den Kindern....
    Für Mittwoch habe ich mir einen Arzttermin bei meinem Psychologen besorgt, der mir durch die Depression geholfen hat, und ihm muss ich auch endlich reinen Wein einschenken....er hatte all die Jahre nichts bemerkt... ich habe solche Angst, was dann auf mich zukommt....

  • Sich innerhalb der Partnerschaft zu streiten gehört mit zu den schwierigsten Momenten, denn es gilt eine "Streitkultur" zu wahren. So versuchen wir es zumindest zu halten!

    Man sollte nicht nur auf die Probleme schauen, sondern auch auf die Lösungen! Nicht unterhalb der Gürtellinie, sondern immer schön auf Augenhöhe argumentieren. Im Grunde genommen ist ein Streit (bzw. ein ernstes Gespräch über Probleme) nämlich eine sehr wertvolle Sache, wenn beide damit richtig umgehen. Am Ende steht meistens ein Erkenntnisgewinn und es ist ein Weg in eine bessere Zukunft zu erkennen!

    Ich drücke dir beide Daumen, das dieses Gespräch von Erfolg gekrönt sein wird.

    Und versuche keine Angst zu haben vor dem was noch kommt, das ist meiner Meinung nach unnötig. Freue dich lieber auf deinen neuen Lebensabschnitt!

    Gruß!

  • einer Freundin habe ich mich gerade auch anvertraut, ich muss davon loskommen.....

    Um unsere Streitkultur ist es leider nicht gut bestellt.
    Er frisst alles in sich rein und wenn es ausbricht, gleicht es einem Hurrikan....

    Ja, ich will davon weg und ich werde alles tun.Was mir Sogen macht, ist die Kostenübenahme. Ich bin Beamtin im Ruhestand und
    nach m. Wissen werden keine Kosten wegen Alkoholentzug etc. übernommen.....

  • Alkoholismus ist doch eine anerkannte Krankheit?!?!?

    Es würde mich wundern, wenn die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt. Sprich mal mit deinem Arzt bzw. Psychologen, die sollten es genau wissen.

    Sehr gut, das du dich deiner Freundin anvertraut hast. So sollte sich die Last in deinem Kopf schon etwas leichter anfühlen, oder?

    Also, Augen zu und durch! Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens! ;o)

  • Meine Freundin sieht meine Geschichte nicht als Drogenproblem, das Problem mache ich mir in meinem Kopf! Das hier im Detail zu erklären würde den Rahmen sprengen, darum nur die Quintessenz: ich möchte "einfach" wieder die Kontrolle über mein Leben und somit über meinen Konsum haben.

    Ich weiß, das es funktionieren kann, denn ich habe es ja schon geschafft bzw. gelebt! Hat sich gut angefühlt, aber leider ist alles im Leben flüchtig. Ich dachte, das dieser Zustand immer andauern würde und habe nicht aufgepasst. Und nun muss ich wieder los und von vorne anfangen. Und genau dabei bin ich gerade.....


    Mal ne ganz doofe Frage: wie süchtig bist du denn? Ich habe im Laufe meines Lebens sehr viele Alkoholsüchtige bzw. Abhängige kennengelernt. Und keiner war wie der andere! Wenn du es geschafft hast bisher damit unentdeckt zu bleiben kann dein Konsum doch gar nicht so hoch sein?!?

  • Ich kann eine Flasche Wein gut verbergen......

    Ich fange , wenn ich nicht arbeiten muss gegen ein Uhr an, was zu trinken,....meist Rotwein....

    im Laufe des Tages wird es dann mehr, so dass es gegen 19.00 auffällt.

    ich komme auf 1 1/2 Flaschen pro Tag

  • ich habe gerade mit meinem Mann offen darüber gesprochen. er findet es super, dass ich das Problem sehe und angehen will.
    Sobald es aber um Kosten geht, muss man gucken, was man machen kann......
    Bin gespannt auf meinen Arzttermin am Mittwoch.

    Er hält gar nichts von Phsychologn,...obwohl er keinen kennt....würde Mittwoch aber mitkommen

  • So super, wie es sich liest, ist es leider nicht.

    ER meinte z.B. zum Thema Entzug: " Du hast doch schon öfter mal vier, fünf.. Tage nichts getrunken, deswegen muss man doch nicht ins Krankenhaus."
    ich hab ihm dann gesagt, dass ich es nicht (mehr) schaffe, zu hause ne Woche nichts zu trinken.

    Er ist völlig überfordert, war danach in sich gekehrt usw, so dass wir getrennt im Streit schlafen gegangen sind....und das am Tag meines Outings...da hätte ich mir was was ganz anderes erwünscht :frowning_face:

  • Hi Frau Fossibaer! (cooler Nick übrigens)

    Leider kann ich jetzt erst antworten! Ich kann mir vorstellen, das du dir vielleicht eine andere Reaktion gewünscht hättest. Aber zuerst einmal solltest du froh und stolz sein, das du dich geoutet hast. Das war meiner Meinung der wichtigste Schritt!

    Also, bleib am Ball!

  • Ich nenne meinen Mann Fossibär, weil er eigntlich immer gut drauf ist und mich zum lachen bringt... deswegen der nickName :winking_face:

    Ja, ich habe mich vor euch und vor ihm geoutet, aber je näher der Arzttermin rückt, desto mehr mache ich mir Gedanken, wie ich es sage und habe Angst, ob ich es überhaupt sage.

    Ich habe mir schon überlegt, mir einen Zettel in die Hosentasche zu stecken, auf dem steht: ICH TRINKE, und es ihm auf den Schreibtisch zu legen, wenn ich auf ihn warte, damit ich es bloß hinter mich bringe.

    was hältst du davon?

  • Ich weiß ja nicht, welches Verhältnis du zu deinem Hausarzt hast, aber er wird dir sicherlich nicht den Kopf abreißen, wenn du ihm die Wahrheit sagst. Wahrscheinlich ist das Gegenteil der Fall, das der dich unterstützen wird, weil er dir helfen will.


    Sagen solltest du es deinem Arzt aber auf jeden Fall, nur so kann er dir helfen!
    Auch wenn es dir schwer fällt, aber versuche dir "keinen Kopp" zu machen.

    Mir hat das Buch von Eckhart Tolle "Leben im Jetzt" sehr gut geholfen. Vielleicht wäre es ja auch was für dich? Nur so als Tipp am Rande.....

    Wünsche dir weiterhin viel Kraft!

  • Servus Frau Fossibaer,

    in diesem Thema ist nun schon einiges geschrieben worden, nur im Bereich Vorstellen werden eher weniger Antworten anderer Forenmitglieder zu erwarten sein.
    Daher würde ich dein Thema in den passenden Bereich "Stoffgebundene Süchte" verschieben wollen ...
    Nenne mir doch einen Wunschtitel für DEIN Thema, dann kann ich das demnächst erledigen :smiling_face:

    LG Franz

  • Hey!

    Ich habe hier mitgelesen und wenn du magst, kannst du ja mal berichten wie dein Termin beim Arzt heute war?! :winking_face:

    Finde ich gut, dass du dein Problem angehst. Schade, dass dein Partner dir nicht so beiseite steht wie du dir das wünscht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!