Hallo Ihr Lieben,
Ich brauch dringend Rat. Ich hoffe mir kann jemand helfen. Alles ist schief gegangen was nur schief gehen kann. ich bin fertig. Ich blicke langsam auch nicht mehr durch was Entzug oder Psyche ist oder ob eine ernste Krankheit vorliegt. Und ob ich Psychopharmaka nehmen soll.
Meine Vorgeschichte:
Ich heiße Lucy, bin weiblich, 38 Jahre alt und habe 3 Jahre lang kleine Mengen Cannabis konsumiert mit 4-5 Zigaretten/Woche (aus gesundheitlichen Gründen und Genuss), immer mal 2-3 Wochen Pause um nicht Abhängig zu werden. 3 Monate vor Rauchstopp wurden aus es zuviel Zigaretten ( 25-30), ich war vom Gefühl her sehr stark Nikotinabhängig. Cannabis immer gleich (siehe oben)
Ich war aber sonst glücklich in meinem Leben, psychisch stabil und hatte einen Kinderwunsch. Wollte gerne wieder Sport treiben.
Also vor 13 Wochen alles naiv, aber konsiquent kalt abgesetzt.
Ich will hier keinen erschrecken, aber ich hatte einen harten Entzug. Die zweite Woche war so übel, dass ich mit Panikattacken, extremem Suchtdruck und Herzrasen ins Krankenhaus (Notaufnahme ) musste. Der Neurologe dort meinte es sei ein typischer zweifacher Entzug, aber keine Neurose/Psychose oder so. Da ich in der Vergangenheit (vor 7 Jahren perfekt austherapiert) mal eine Angstneurose hatte, könnte ich dies nur bestätigen. Die Entzugserscheinungen fühlten sich ganz anders an, nicht situationsgebunden, sogar mit festen Uhrzeiten.
Auf Anraten der Klinik, bin ich dann zu einer Psychologin, auch diese meinte typischer Entzug. Schlafstörungen und Depressionen. Dauert ca 1-3 Monate. Mal kürzer, mal länger. Die hat mir dann freigestellt ein Psychopharmaka (Sertralin) zu nehmen. Sie sagte,es wird den Entzug nicht ändern aber etwas erträglicher machen. Naja eindeutig falsches Medikament, es hat mich aber noch unruhiger gemacht hat mit Restless Legs/Muskelschmerzen also nach 6 Wochen abgesetzt, Absetzsymptome immer noch leicht spürbar). Sie meinte auch in die Psychatrie müsste ich nicht, da bei meinem Entzug keine Lebensgefahr besteht und ich nur aushalten muss. Als ich nochmal zu Ihr wollte, war sie krank und keine Vertretung in der Umgebung.
Ich hab mich dann Wochen lang gequält mit körperlich sowie psychischen auf und ab.
Zwischen der 11-12. Woche wurde der Entzug planmäßig besser, fast weg. Ich habe mich so gefreut.
Mitte 12. Woche (letzte Woche ca.) wurde es plötzlich ohne Grund (!) so schlimm wie am Anfang fast (morgens werd ich aus dem Schlaf gerissen mit Angstattacken, Unruhe, Watte im Kopf und so ein quälendes Gefühl etwas zu vermissen. Stimmen im Kopf bei Entspannung, Übelkeit. nervliche Anspannung. Wirre Gedanken. Trauer. Üble Quälerei. Erschöpfung. Gelenkschmerzen. Nerven. Appetitlosigkeit ABER: Ab mittags hört es schlagartig auf, abends/nachts geht es mir super, bin die alte Lucy). Dies dauert nun bis heute an.
Ich bin nun vorgestern zu meinem früheren Neurologen und dieser meinte ab der 13. Woche gibt es keinen Entzug mehr oder niemals mehr so schlimm. Ich hätte eine Angstneurose, welche vorab schon da war und extreme nervliche Anspannung aus welcher ich nicht mehr raus komme. Ich fühlte mich aber sehr stabil vor Rauchstopp und in Woche 12 war ja auch alles weg. Ich bin auch in einem Nichtraucher Forum unter psychologischer Leitung, da meinten die Psycholgen auch ein Entzug dauert bei jedem anders und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, auch wie bei mir (sogar 6 Monate) da ja Umbauprozesse im Gehirn laufen. Es kann das Nornikotin sein.
(Auch sollte ich natürlich den körperlichen Aspekt nicht außer Acht lassen, da beim Entzug ja sämtliche Hormone und so weiter außer Kontrolle geraten können. Blutbild Krankenhaus und Hausarzt ok. Hormon /Schilddrüse/Diabetes/MRT steht leider noch aus bis in 2 Monaten finde mal Fachärzte die zeitnah Termine haben. )
Der Neurologe hat dann mit mir ewig diskutiert, ich hätte die Angst und Nervosität weggekifft damals und diese kam dann wieder raus. Ah ok, ich kenn mich wohl schon besser und das sagen Freunde/Vater auch: Davor war nix. Er hat dann auch gegrinst und gesagt, ich soll mich nicht selbst belügen, warum kifft man denn. So nervös wie ich rüber komme, ist da schon lange was.
Dazu muss ich sagen, ich bin wirklich nervlich extrem angespannt im Moment weil meine Mutter nun auch noch seit drei Tagen im Sterben liegt, ich dringend wieder arbeiten und bald ausziehen sollte. Und dazu jeden Tag diese psychosomatischen Gefühle sind natürlich nicht sehr förderlich. Und noch 3 Monate so leiden will ich auch nicht. Klar wer wäre da nicht nervös
Er meinte aber er glaubt nicht dass ich schon Spätfolgen haben könnte (kann es aber nicht ausschließlich , ich darf halt auf keinen Fall nochmal rauchen/kiffen. Ich bin übrigens natürlich nicht Selbstmord gefährdet.
Dann hat er mir zwei Psychopharmaka verordnet ( Escitalopram 5 mg und Quetiapin), angeblich leicht dosiert Tag/Nacht und nur vorübergehend. Er meinte meine Nerven sollten dringend runter kommen. In meinem Nichtraucher Forum warnen mich User, ich soll es ja nicht nehmen, da der gute Mann ja nicht von einem Entzug ausgeht. Es verbessert eh nix, macht den Entzug viel schlimmer und länger (auf Grund der Sache mit dem Umbau an der selben Stelle im Gehirn) und kann sogar tödlich sein oder mein Nervensystem dauerhaft schädigen. Nun habe ich Angst es zu nehmen. Kann es den Entzug verschlimmern/verlängern/nichts nützen? Kann es dauerhaft Schäden am Nervensystem verursachen/zu viel werden? Kann ich schwere Absetzsymptome bekommen? Starke Nebenwirkungen? Schäden hinterlassen wenn ich wechseln muss? Hat hier jemand eigene oder fachliche Erfahrung im Hinblick auf Psychopharmaka und Cannabis/Nikotin oder weiß eine Beratungsstelle? Ich würde es schon gerne nehmen um einfach bald mal wieder auf die Beine zu kommen aber der Arzt hat irgendwie nicht so mein Vertrauen weil wir was Entzug angeht zu unterschiedlich denken . Tut mir leid dass ich so ungekonnt und viel schreibe aber ich bin echt in Not... 100 mal Danke für jede Hilfe