Sucht bis ans Limit

  • Hallo wertes Forum,

    ich bin erst gerade hier eingetreten, da ich im Moment (gezwungenermaßen aber nicht ganz abgelehnt) einen Cannabis-Entzug mache(n muss).

    Ich möchte mich hier einmal von der Seele reden bezügl. meiner Sucht, dem Verlauf und den Folgen des ganzen, weil ich das sonst leider nicht mehr machen kann (keine Freunde). Besonders im Moment fühle ich mich von allem erschlagen, aber genug der Vorrede:

    Kurz zu mir:
    Männlich, 24 Jahre. Gelernter Fachinformatiker - Anwendungsentwicklung und derzeit Vollzeit Student mit 16h/Woche in meinem Ausbildungsbetrieb.

    Ich war schon immer ein sehr ruhiger Mensch, sehr in mich gekehrt und eher wenig Sozial. Ich bin jahrelang gemobbt worden und hatte meist keine Freunde.

    Ich habe mit 17 angefangen zu kiffen und seitdem eigentlich jeden Tag. Am Anfang war das eigentlich überhaupt nichts für mich, da ich mich die ersten 6-7 male übergeben musste. Da damit aber auch mein erster "Freundeskreis" einher ging ist, bin ich dabei geblieben, hab mich dran gewöhnt und es lieben gelernt. Die Drogen, die innerhalb des Freundeskreises konsumiert wurden, wurden immer Härter bis wir auf Extasy feiern gegangen sind. Das ganze ging nicht lange, da habe ich es auf einer Party extrem übertrieben und mir eine Psychose eingehandelt. Nach eintritt der psychotischen Symptome wurde die Nacht zu einem wahren Alptraum.

    Geäußert hat sich das in Form von sehr penetranten, nicht loszuwerdenden Gedanken, jeder würde mich auslachen, jeder würde mich beobachten. "ich bin eine lachnummer", "Ich bin so ein Opfer". Jedes lachten, jede Gestik und Mimik habe ich sofort auf mich bezogen. Habe ich vielleicht meine eigenen Gedanken von mir selber auf andere reflektiert? Ich weiß es nicht, auf jeden Fall war ich deshalb stationär in Behandlung in einer Klinik. Das führte im endeffekt dazu dass ich mich vom Freundeskreis getrennt habe und wieder für mich alleine war... Gras bin ich nie wieder losgeworden, zumindest nicht so richtig. Nicht einmal 1 Monat nach meiner Entlassung aus der Klinik habe ich wieder angefangen zu Kiffen, alleine.

    In den darauffolgenden Jahren bin ich natürlich von zuhause ausgezogen. und habe auch angefangen zu Studieren. Dazwischen habe ich nochmal einen Stationären Grasentzug gestartet, hat jedoch nix gebracht. Was mir besonders auffiel in beiden Entzügen ist dass die ersten 5 Tage der pure Horror sind. Schlaflosigkeit, ausgedehnte, teils sehr verstörende Träume (Am Ende beschreibe ich nochmal den Traum, würde aber hier einen zu großen Kontextwechsel auslösen), schüttelfrost etc. Das volle Programm.

    Ich bin mir seit Jahren bewusst, dass ich ein Suchtproblem habe. Soweit, dass ich meine ganzen Finanzen in diese Richtung gelenkt habe. Natürlich musste es irgendwann soweit kommen: Der Absturz. Der Moment wo ich an kein Geld mehr komme, alles ausreizbare ausgereizt habe (Schulden). Ich sitze jetzt hier ohne Gras, Geld, essen und trinken für maximal 2 Tage und bin depressiv wie nie. Ich fühle mich als fiele ich in ein tiefes Loch aus dem ich nie wieder herauskommen werde angesichts meiner Lage.

    Ich habe keine Freunde mit denen ich reden kann und bin im Moment so niedergeschlagen und verzweifelt dass Suizidgedanken aufkommen (Das hatte ich früher, vor dem Cannabis-Konsum schon ein paar mal).

    Ich weiß dass ich diese Nacht niemals in der Lage sein werde zu schlafen. Ich weiß jetzt schon dass die Nacht der pure Horror wird, genau wie die letzten male in der Klinik nur mit dem Unterschied dass ich nichts dagegen unternehmen kann (In der Klinik gab es unter Umständen ein Beruhigungsmittel in den ersten Nächten des Entzugs)

    Ich habe keine besondere Frage oder so. Ich weiß nichtmal ob man eine "nicht-frage" hier rein stellen darf aber das musste jetzt einfach mal raus...

    Ich bin einfach hoffnungslos... Wenn das meine nüchternen Gedanken sind betäube ich mich lieber bis ich abkratze...


    Wie versprochen nochmal der Traum: (Kleine Randnotiz: Bin in der Nacht um die 10x aufgewacht und wieder eingeschlafen, habe jedoch immer genau da im Traum"weitergemacht" wo ich "aufgehört" habe)
    Angefangen hat es ganz normal, ging dann aber über in einen Krieg gegen Salafisten. Das war so real, dass es beängstigend war. Zunächst war ich eher ein stiller Beobachter bis ich irgendwie entdeckt wurde und war dann mindestens 1/3 des Traumes auf der Flucht. Nach dem Krieg (fragt mich nicht wieso) war ich auf einmal in einer postapokalyptischen Welt, in der die letzten überlebenden ums überleben kämpften. Gehe nicht zu sehr ins detail aber es war sehr blutig, grausam und verstörend.

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