Beziehung wegen Marijuana am Ende

  • Hallo,

    mein Leben ist momentan ein einziger Scherbenhaufen, und ich wusste mir keinen anderen Rat, als mich hier anzumelden.

    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Mein Freund und ich sind anderthalb Jahre zusammen. Wir sind zusammen gekommen, weil wir uns öfters zum kiffen, und feiern getroffen haben. Dadurch hat sich eine Liebesbeziehung entwickelt. Damals haben wir jeden Tag zusammen zwischen 3 und 5 Gramm Gras geraucht.

    Nach wenigen Monaten wurde ich ungewollt schwanger. Für uns war aber klar, dass ich nicht abtreibe, und wir freuten uns auch auf das Baby.

    Ich hörte sofort auf, mit Gras, Alkohol und Zigaretten. Mein Freund nicht. Es machte mir auch die ersten Monate nichts aus. Ich akzeptierte ihn so wie er war - mit seinem Marihuana-Konsum.

    Klar hatten wir kleinere Streits, aber nichts ernstes. Als ich so im 6. 7. Monat war, änderte sich dann alles. Sein Konsum wurde immer mehr und mehr, und ich finanzierte und organisierte die Babyerstausstattung allein, da sein Gehalt von 1500€ ständig nach 2 Wochen alle war. Ich finanzierte ihm auch noch sein Gras, und sorgte für das Essen.

    Zudem interessierte er sich immer mehr für sich selbst, und seinen Konsum, und immer weniger für mich und das (noch ungeborene) Baby.

    Als wir uns einmal so heftig stritten, schubste er mich und ich fiel auf meinen Bauch! Da war ich im 8. Monat. Glücklicherweise ist dem Baby nichts passiert. Er entschuldigte sich tausend Mal und bereute es wirklich. Ich verzieh ihm.

    Danach reduzierte er seinen Konsum freiwillig von 3 Gramm am Tag, auf 2 Gramm in der Woche. Unsere Beziehung lief danach richtig gut. Wir waren so glücklich. Auch finanziell ging es uns gut.

    Dann wurde das Baby geboren, und er war so ein stolzer Papa. Die ersten 2 Wochen waren aber echt heftig für ihn, da er seinen Konsum wieder hochfuhr, auf circa 1 Gramm am Tag und dann genervt war, wenn er Nachts von dem Schreien wach wurde. Die Geburt war vor 10 Wochen. Seit 4 Wochen ist unsere Beziehung die Hölle auf Erden, er raucht mittlerweile 2-3 Gramm am Tag und ist ziemlich aggressiv. 2 mal hat er mich sogar geschlagen. Einmal hatte ich ein blaues Auge und einmal eine aufgeplatzte Lippe. Der Grund für das blaue Auge war, dass wir uns gestritten haben, weil ich gesagt habe, dass er bitte eine halbe Stunde warten soll mit dem nächsten Joint, weil die Hebamme kommen wollte, und das in einem Streit endete.

    Ich habe schon 2 mal meine Koffer für 2 Tage gepackt um über alles nachzudenken. Jedes Mal dagtber mir, dass er aufhören will und beteuert seine Reue und das hält dann 5 Tage und dann fängt er wieder an.

    Ich kann nicht mit ihm zusammen bleiben wenn er weiter kifft, nicht wegen dem kiffen an sich, sondern deshalb was er für eine Person ist, wenn er kifft (bzw. nichts mehr hat).

    Ich weiß mir einfach keinen Rat mehr!

    Bitte helft mir

  • Hey Desperate.

    Tut mir sehr leid was du da gerade durchmachst.

    Mein (Ex)Freund ist auf Alk, THC und ab und zu Kokain.

    Wenn ich dir einen Rat geben darf:

    Nimm die Beine in die Hand und lauf!

    Ich weiß wie schwer es ist wenn der Partner suchtkrank ist und man immer wieder Hoffnung hat...weil man doch zusammen halten will und ihn so sehr liebt.

    Wenn er aber so tief unten ist, das er dich so behandelt...das ihn nicht mal euer Kind zum aufhören bewegt....

    Was denkst du wie es weiter geht?

    Bist du glücklich?

    Kannst du die Zeit mit deinem Baby genießen?

    Möchtest du das dein Kind so aufwächst?

    Du und dein Kind steht an erster Stelle.

    Dafür trägst du Verantwortung.

    Aus eigener Erfahrung vermute ich das dein Freund weder für euer Kind,noch für dich, noch für sich selbst Verantwortung übernimmt.

    Verlass ihn, leb DEIN Leben.

    Vielleicht erreicht er dann seinen persönlichen Tiefpunkt und findet einen Weg aus seiner Sucht.

    Ich hoffe es wendet sich alles zum guten, für euch drei.

  • Vielen lieben Dann für die Antwort.

    Da hast du Recht, Verantwortung übernimmt er nicht. Auch nicht finanziell. Wir diskutieren jeden Monat erneut über die Hälfte der Miete und den Nebenkosten, da er wenn er wieder mal kein Geld hat, immer sagt „wenn ich Gehalt bekomme, kann ich dir nichts geben“.

    Er hat zwar bisher immer gezahlt, aber nur nach endlosen Diskussionen.

    Jeden Monat verschuldet er sich aufs Neue, obwohl er 1500€ netto hat, und an Fixkosten gerade mal 550€.

    Ich bekomme seit diesem Monat nur 67% meines Lohns (Elterngeld) und muss trotzdem alles für das Baby und für Essen und Haushalt alleine bezahlen.

    Wahrscheinlich hast du Recht und eine Trennung wäre das Beste. Aber ich liebe ihn nun mal abgöttisch und die Kleine auch.

  • Das Verhalten deines Freundes zeigt überdeutlich, dass er der neuen und ungeplant eingetretenen Situation nicht gewachsen ist.

    Du kannst nicht auf ihn zählen, kannst nicht mit ihm arbeiten. Darüber hinaus ist seine Impulsivität und Aggressivität als Kiffer, der bis über den Scheitel drinne steckt, eine Bedrohung.

    Du stehst alleine. Akzeptier das auf die ein oder andere Weise. Und so schnell wie nötig.

    Ich meine, du solltest die räumliche Trennung so schnell wie möglich umsetzen. Vielleicht (vielleicht auch nicht) kratzt er die Kurve, und stößt später zu dir/euch. Sei aktuell froh, wenn er sein Kind mal besucht, und dir vielleicht mal die Einkäufe bringt. Oder irgendwas anderes einbringt.

    Beachte auch, ihn nicht persönlich und emotional unter Druck zu setzen. Er ist gar nicht belastbar. Solange er in der Nähe ist, liegt es meiner Meinung nach an dir, sogar aktiv Druck von ihm fern zu halten, alleine um dich und dein Kind zu schützen.

    Lernt trotzdem, in irgendeiner geeigneten Form sachlich zu kommunizieren, und über eure Wünsche, Bedürfnisse zu reden und zu planen und zu organisieren.

  • Beachte auch, ihn nicht persönlich und emotional unter Druck zu setzen. Er ist gar nicht belastbar. Solange er in der Nähe ist, liegt es meiner Meinung nach an dir, sogar aktiv Druck von ihm fern zu halten, alleine um dich und dein Kind zu schützen.

    interessanter Ansatz. Denkst du das gilt in jedem Fall so?

    Ich denke oft setzt man einen Suchtkranken unter Druck ohne es zu wollen. Oder besser gesagt, man will ihm damit nicht schaden.

    Ich habe meinen Partner anfangs auch "machen lassen". Er sagte mir das er noch nicht soweit wäre Clean zu werden usw usw.....es tat sich aber rein gar nichts.

    Irgendwann hab ich dann oft das Gespräch gesucht hat auch nicht viel gebracht.

    Bis ich dann energischer wurde.habe knallhart gesagt was ich denke und fühle und war nicht immer freundlich dabei.

    Erst dann hat sich etwas bei ihm getan.

    Allerdings hat es nicht ausgereicht um einen erfolgreichen Weg aus der Sucht zu finden.

    Was ich eigentlich damit sagen will: es ist schwierig (jedenfalls für mich) einen Suchtkranken "richtig" zu unterstützen.

    Setzt man keine klaren Grenzen, tut sich nichts. Ist man zu forsch, so setzt man ihn unter Druck. Dann wird heimlich konsumiert und gelogen (würde ich wohl auch so machen)......

  • Nein ich denke absolut nicht in jedem Fall eines Drogenabhängigen, dass man ihn auf Händen tragen und in Watte packen soll und alle berechtigten Forderungen an ihn aufgeben soll, und alles alleine machen soll. Hier sind zwei Erwachsene, die versuchen sich im Leben zu behaupten, zu arbeiten, und ein Kind wurde gezeugt, woran beide ohne Zweifel beteiligt waren. Jetzt sollten zwei Erwachsene hier kooperieren.

    Aber schau doch was passiert ist, es kam zu Gewaltausbrüchen.

    Desperate sieht sich hier nicht alleine einem Partner gegenüber, der ihr dringenst notwendige Hilfe nicht leisten will oder kann.

    Es geht hier an ihre körperliche Unversehrtheit.

    Es reicht ihr Freund hat nichts mehr zu kiffen und drei Nächte kaum geschlafen, und sie sagt ihm die Fakten, energisch oder nicht, was kann dann hier schlimmstenfalls passieren?

    Ich zweifle schlicht an der Steuerungsfähigkeit von ihrem Freund. Das heißt ich hoffe, dass er seine Ausbrüche aufgrund von verminderter Steuerungsfähigkeit gemacht hat, und nicht, weil das seine Art ist. Ich finde hier ist der konsequente Rückzug zu empfehlen, und deeskalieren.

    Damit nichts passiert. Dass du vorerst auf fast der ganzen Verantwortung alleine sitztenbleibst, scheint mir hier noch vergleichsweise günstig.

    Du bist steuerungsfähig! Also bleibt es an dir hängen, hier zu steuern.

    Sehr ernst nehmen, die Situation. Wo soll das hinführen?

  • Ich kenne das selber vom Kiffen, wenn man davon schwer abhängig ist, und noch in Versorgungsengpass kommt. Da wird man aggressiv. Da kommt man nicht mehr zurecht. Und übrigens wenn genug da ist, heisst das ja nicht das alles in Butter wäre...

    Ein Kind zu versorgen, das unheimlich viel Kraft und Umsicht, Stresstolerenz/Belastbarkeit und Zusammanarbeit und Solidarität der Eltern untereinander erfordert (nach allem was ich höre), dann noch beim ersten Kind, und dann noch Streit ausdiskutieren...

    Das ist eine sehr üble Mischung.

    Deswegen lieber zurücktreten, nüchtern und realistisch sehen. Wenn nötig (und irgendwie möglich) räumlich trennen. Klärt ab, was er jetzt in diesem Dillemma Sucht/Kinderverantwortung leisten kann und einbringen kann aktuell. Will und kann er was einbringen? Vielleicht sogar gerne? Was ja, was nicht?

    Klärt soweit es geht, organsiert so gut es geht, holt euch Hilfe. Streitet jetzt nicht. Nicht so.

    Ich fürchte du musst jetzt gerade den Überblick kriegen, behalten, und notfallmäßig managen und ausführen. Notfalls eigenständig. Oder mit Hilfe von Leuten, die dir auch helfen können.

  • Omg wenn ich das hier lese und da ist dann auch noch die rede von einem kleinen Baby dann bekomm ich echt Wut.

    Niemand und damit meine ich absolut Niemand ! Hat das Recht Hand an jemanden anderen anzulegen !

    Ab da , ist jeglicher Respekt vorbei. Kifferei hin oder her , das soll wohl mal wieder die Ausrede für alles sein dürfen oder was !

    Mein ex freund war drogenabhängig und ich kann dir nur raten ! Beende diese Beziehung ! Wenn er nicht bereit ist , von sich aus sich helfen zu lassen - dann lasse dir gesagt sein das weder du noch , so traurig das klingt eurer Baby ihn davon abhalten wird , weiter zu konsumieren.

    An dieser Sucht ist weder du noch sonst wer schuld ! Nur er allein ! Ist er bereit aus eigenen Willen sich helfen zu lassen , ist es völlig ok demjenigen beizustehen und ihm jegliche Hilfe anzubieten die er braucht !

    Aber was du hier beschreibst , ist davon rein gar nichts zu erkennen.

    Du schadest dir selbst und du schadest so hart das auch klingt deinem Kind !

    Niemand hat soetwas verdient , ein unschuldiges Kind schon dreimal nicht.

    Dir muss auch klar sein, das wenn er je einen Entzug macht (freiwillig oder unfreiwillig ) er sein ganzes Leben mit dieser Sucht leben muss ! Rückfälle sind da nicht ausgeschlossen.

    Und mal ganz ehrlich sollte das Jugendamt spitz bekommen das da Drogen bei euch Zuhause offen eine Rolle spielen , stehen die schnell mal vor der Tür. Ich weiß das von einer Bekannten , die selber ein Kind hat und ihre drogensucht , trotz allem nicht sein lassen will.

    Sowas ist furchtbar und irgendwann leidet das Kind darunter. Bei dir spielt das Thema Gewalt bereits ebenfalls eine Rolle und irgendwann solltest du für dich selbst mal eine Grenze ziehen.

    Wie gesagt niemand hat das Recht jemanden anderes zu schlagen ! Drogen sind keine scheiß Ausrede für alles ! Es wird sich nur gern hinter solchen ausreden versteckt , weil die Leute mit sich selbst und ihrem Leben nicht klar kommen !

    Ich würde die raten und vorallem wünschen das du es schaffst dich zu trennen. Ich weiß selbst wie hart das ist wenn man jemanden liebt. Aber drogenkonsum führt auch dazu das er dir das blaue vom Himmel lügt und am ende wird nichts davon wahr sein!

    Zuerst sollte es an erster Stelle stehen das , dieser Mensch Verantwortung für sich selbst übernimmt - bevor er es für eine Familie tut , die ihn trotz allem noch liebt.

    Ich wünsche dir viel kraft und das du dich und vorallem dein Kind mehr liebst als das du dich von einem kranken drogensüchtigen a**** (verzeihung für die Wortwahl , aber sowas macht mich richtig wütend ) grün und blau schlagen musst !

    Dafür gibt es seinerseits auch keine Entschuldigung! Sowas kann man nicht entschuldigen , sondern sollte sich eher fragen ob man schon soviel Selbstkontrolle verloren hat , das man seine Freundin schlägt.

    Vielleicht später auch noch euer Kind oder was !

    Hab soviel stolz und liebe zu dir selbst , dir das nicht weiter anzutun.


    Keine Frau ist angewiesen auf einen Mann , der sie so behandelt.

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