Ich habe mit Gras mein Leben zerstört

  • Guten Abend liebe SuS-Community,

    der Grund meines Beitrags ist mein regelmäßiger Cannabiskonsum, der sich nun über einen Zeitraum von 5 Jahren erstreckt. Angefangen hat alles als ich in der 8.Klasse sitzengeblieben bin. Im neuen Schuljahr kam ich dann mit ehemaligen Klassenkameraden die auch sitzengeblieben waren in eine Klasse. Es hat sich sofort eine feste Freundschaft zwischen uns Dreien entwickelt. Kurz vor meinem 14. Geburtstag habe ich die Zwei zum Übernachten eingeladen. Irgendwann sind wir dann auf das Thema Gras gestoßen. Nach kurzer Recherche über die Droge waren wir alle sofort begeistert und sind noch am selben Abend in den nahe gelegenen Stadtpark gegangen um dort Gras aufzutreiben. Dies gelang uns auch nach kurzer Zeit und wir hatten unseren ersten "Dealer". Da keiner von uns wollte das auch nur irgendjemand etwas davon raus bekommt, haben wir nur in passenden Gelegenheiten gekifft, sprich 1-2 Mal pro Monat. In den nächsten 2 Jahren verließen beide die Schule und ich hörte kurzfristig komplett auf mit dem Kiffen. Doch im 10. Schuljahr bekamen wir einen neuen Schüler in die Klasse. Ich kannte ihn nur vom sehen aber wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Als wir unsere gemeinsame Leidenschaft für Gras entdeckten ging es dann mit dem Kiffen richtig los. Anfangs 2-3 mal die Woche, dann fing ich an auch alleine zu rauchen und es wurde alltäglich. Ich fing an meine Freunde zu versetzen nur damit ich zuhause alleine Gras rauchen konnte. Jetzt rauche ich knapp 2g am Tag und komme nicht mehr davon los. Ich habe kein Sozialleben mehr und auf nichts Lust außer kiffen und zocken. Ich bin mittlerweile 18, merke wie alle Leute in meinem Umkreis so langsam erwachsen werden und ich immer noch genau der selbe bin wie vor 2 Jahren. Ich habe eine regelrechte Angst entwickelt neue Menschen kennen zu lernen. Wenn ich mal kein Gras hab werde ich nervös und versuche mit allen Mitteln wieder neues Gras zu bekommen. Außerdem habe ich Momente in denen ich sehr depressiv bin, vor allem wenn ich daran denke wie viel ich durch das Dauerkiffen verpasst habe und was andere in meinem Alter schon erreicht haben. Versucht aufzuhören habe ich, aber in diesen Momenten wo ich dann mal "clean" bin weiß ich einfach nichts mehr mit mir anzufangen was dann wieder dazu führt weiter zu kiffen. Fakt ist das die Grenze vom Genuss zur Sucht schon lange überschritten ist.

    Nehme Lösungsvorschläge, die es mir erleichtern mit dem Kiffen aufzuhören, dankend entgegen.

    Liebe Grüße

  • Servus,

    nun, Kiffen aufhören braucht viel Kraft und Geduld ...

    Aber wer es wirklich will, der schafft das auch :smiling_face:

    So wie du es beschreibst, kann man wirklich davon ausgehen, dass du bereits eine Sucht entwickelt hast.

    Zuerst solltest mal einen Gesundheitscheck machen lassen, es kommt eine harte Zeit auf dich zu und da sollte man weitgehend körperlich gesund sein.

    Ängste und Depressionen können schon mit dem Cannabis zu tun haben, aber wenn das weiter anhält, solltest auch da unbedingt Hilfe suchen.

    Ansonsten wie immer hier schon geschrieben ...

    • alles was mit dem Kiffen in Verbindung steht - also Zubehör - wegwerfen
    • Kontakte zu Dealern abrechen/löschen
    • am besten eine vertraute Person einweihen, Zuspruch kann gut unterstützen
    • viel frische Luft und sportliche Aktivitäten - soweit wie halt möglich
    • viel trinken, am besten Wasser und Tee
    • vitaminreich essen

    Vielleicht schaust dir auch unser Partnerprogramm Lass das Gras an, würde dich sicher gut unterstützen!!

    Sollte mal was schief laufen, dann sofort wieder beginnen und nicht meinen, es klappt doch eh nicht ...

    Hast du schon mal länger aufgehört und wenn ja, was is dann passiert?

  • Es wäre wirklich sehr gut, wenn du Kontakt mit einer vertrauten Person hättest, wo ein offener Austausch und eine Bindung da ist. Ich möchte hinzufügen, nicht nur zu Dealern den Kontakt abbrechen, sondern auch Kontakt mit anderen Konsumenten auf's Kritischste hinterfragen.

    Denn eine Abstinenz ist auf Monate hinaus instabil, und muss massiv gestützt werden, mit allem was du hast, mit allem was geht. Und nicht geschwächt werden durch Angebote zu kiffen.

    Bei dir lief viel beim Kiffen über Gruppendynamik. Du hast in der Gruppe angefangen zu Kiffen.

    Mal grundsätzlich:

    Ja, du hast Probleme, ja, du hast relativ schwere Probleme, die auch viel Kraft in der Bearbeitung erfordern. Von einem zerstörten Leben zu sprechen scheint mir aber überzogen.

    Außderdem hast du den Knall mit 18 noch relativ früh gehört. Was freilich keine Garantie ist, rauszukommen, dazu ist es nötig, dass du kämpfst.

    Zu deiner Vorgeschichte:

    Früher schon hattest du irgendwelche Probleme in der Schule. Und bis sitzengeblieben. Warum war das so?

    Probleme zu haben, oder nicht allen Anforderungen gerecht zu werden, die eben gerade in irgendeiner Form an einen herangetragen werden, ist erstmal normal.

    Trotzdem frage ich mich, warum du nicht so funktioniert hast, funktionieren wolltest oder konntest, wie "man es von dir erwartet hat".

    Ein weiterer Punkt, der mir auffällt. Wieder aus dem sozialen Bereich:

    Du hast deine Angst und Unbehagen geschildert, "abgehängt" zu werden.

    Vergleichst du dich nur mit anderen, weil das alle machen, oder bedeuten dir die Sachen etwas, die andere sich langsam aufbauen, und du nicht hast?

    Das ist ein wichtiger Unterschied.

    Werde dir darüber klar, was dir etwas bedeutet, in dir, nicht weil es irgendwer oder "alle" eh so machen.

    Wenn dir etwas was wert ist, dann lohnt es sich auch, dafür zu kämpfen, und alles was dir was bedeutet, und zwar jetzt und in der verborgenen Zukunft, auch Träume (von denen manche auch mal in nicht allzu großer Zeit Realität werden können...), können dich zur Abstinenz motivieren und natürlich dein Leben lebenswert machen.

    Da draußen wartet eine Welt mit vielen Möglichkeiten, die dich sicher zu Tode langweilen. Und mit einigen Möglichkeiten, für die du auch Feuer fangen kannst, und vermutlich auch wirst.

    Das Leben ist quasi wie ein Computerspiel wo man unendlich viele Sachen machen kann und frei überall hingehen kann. Nur ist es (natürlich) viel geiler, anstrengender, lohnender, gefährlicher, usw.

    Wenn du weiter kiffst, dann wird dich das viel kosten, und du wirst die Sachen, die dir wirklich etwas bedeuten, viel später erst entdecken und ausleben. Außerdem geht Rauchen/Kiffen nicht nur hart auf die Psyche, und nutzt sie ab, sondern auch auf die Lunge.

    Ich mache sehr viele Aktivitäten im Fels, Schnee, war bis eben gerade wieder unterwegs. Und ich zahle teuer für meine Raucherei, in Form von Keuchen. Ist könnte heute ganz deutlich leistungsfähiger sein... Aber wie sagt man. Hätte der Hund nicht geschissen, wäre der Schuh nicht dreckig! Deswegen weine ich dem jetzt nicht mehr hinterher. Trotzdem umso besser, um so früher man sich befreit.

  • Hättest du dein Leben zerstört, dann könntest du hier gar keinen Beitrag schreiben, soviel dazu :winking_face:

    Ich habe über zehn Jahre regelmäßig gekifft...

    Irgendwann kapierst du das.

    Dabei ist es wichtig zu verstehen warum du kiffst :winking_face:

    .. sicherlich nicht um deine Leistung zu steigern

    ....sei ehrlich zu dir, finde die Wunden deiner Seele und die Droge lässt dich frei..

    _____________

    Wenn es gar nicht geht, versuche es mit Mirtazapin vor dem Schlafen gehen.

    Das bekommst du bei einem Psychiater.

    Und wenn du Bong rauchst,

    Rauche Tabak durch um anfänglich das verlangen ( wenn nötig) nach dem Flash zu stillen.

    ....wenn alles nichts hilft mache eine Therapie, umso früher um so besser .

    Viel Erfolg :winking_face:

  • Hey möchte mich auch kurz mal äußern und meine Erfahrungen mit Cannabis äußern, hatte in dem Forum auch schon bereits ein Suchttagebuch, jedoch abgebrochen....... Warum ?? Weil ich leider auch heute noch kiffe.


    Habe es in den letzen 2 Jahren auch nicht geschafft aufzuhören, obwohl es ein täglicher Wunsch ist aufzuhören, ich Kiffe seit ich 13 bin und bin jetzt 25.

    Die letzen 2 Jahre waren teilweise sehr durchwachsen, was Finanziell, meine Gefühle, what ever anging.

    Auch in der Zeit habe ich öfter versucht aufzuhören, ich habe es maximal 7 Tage am Stück geschafft nicht zu Kiffen & in der Zeit habe ich mega viele Kippen gerraucht, wo ich auch wusste, das es mir so nix bringt.

    Habe mir auch Videos angeschaut, was den Entzug von Cannabis und auch anderen Drogen angeht, bzw wie diese im Körper andocken und wie sie unser Hormonhaushalt selbstwillig beeinflussen,

    jedoch konnte/kann ich nicht aufhören, solange ich Unzufrieden mit mir/meinem Leben und auch sonstigem war.

    Also habe ich erstmal versucht, anderweitig mein Leben zu ändern.

    Habe mit dem Sport angefangen, beschäftige mich Hobbymäßig mit dem Bereich des Fachinformatikers. erstelle gerne Webseiten, höre gern Musik, mache realtiv viel mit Freunden, sofern möglich ( Leute nicht aus der Szene ), jedoch sind die meisten die ich kenne aus dieser Szene.

    Habe vor 3 Jahren meine Ausbildung abgeschlossen und bin dannach noch zur Abendschule gegangen, was mir jedoch auch nicht viel gebracht hat, Finanziell hatte ich krasse Probleme, habe mich mehr Verschuldet und hatte gar kein Kopf mehr auf die Schule, welche ich dann abgebrochen habe und jetzt seit 3 Monaten in Vollzeit arbeiten gehe, was mir Finanziell eine große Last von der Schulter genommen hat. Derzeit arbeite ich sogar 7 Tage die Woche und das schon seit 4 Wochen am Stück weil permanent jemand in Urlaub ist, oder Krank ist. Ich aber auch froh bin, sinnvoll beschäftigt zu sein und dadurch auch wieder meinen Alltag besserer geregelt bekomme, ich aber nicht immer auf jeden Cent jetzt achten muss, oder auch mal Tage gibt, wo kein Geld für Essen da war.

    Natürlich ist dies immer ein Punkt wo man seine Prioritäten setzt.

    Ich habe sie ne ganze Zeit lang, wahrscheinlich auch heute noch zu hoch auf Cannabis/Rauchen angesetzt, ich aber durch meine Hobbys, Arbeit, sonstiges automatisch weniger Zeit habe zu kiffen und wenn ich dann doch mal Kiffe an Zeiten, wo man besser nicht kiffen sollte, merke ich selber auch schon das ich nicht mehr so drauf klar komme, oder es auch gar nicht mehr will, dass ich mir im nachhinein denke wie konntest du jetzt vor der arbeit 2x am Joint ziehen, der vom Vorabend übrig geblieben ist.

    Aus diesen Situationen hab ich gelernt, das ich erstmal alles erledigen muss, was mich dahin bringt das ich mich besser fühle, auch wenn das ein ganz ganz harter und anstregender Weg ist, der ne menge Disziplin benötigt, es lohnt sich am Ende, am Ende ist man da wo man selber hin möchte.

    Auch wenn andere sagen, dass es unmöglich ist, nix ist unmöglich, vergiss nicht es sind deren Grenzen, nicht deine.

    Setzt dir selber kleine Ziele, versuch sie zu erreichen und setzt danach noch einen drauf.

    Mehr kann ich leider dazu grade auch nicht sagen, Kiffe selber jeden Abend noch, mindestens 1 Joint, manchmal 2.

    & Der Titel passt nicht, zerstört hättest du es nur, wenn niemals eine Einsicht kähme.

  • "...und wenn ich dann doch mal Kiffe an Zeiten, wo man besser nicht kiffen sollte, merke ich selber auch schon das ich nicht mehr so drauf klar komme, oder es auch gar nicht mehr will, dass ich mir im nachhinein denke wie konntest du jetzt vor der arbeit 2x am Joint ziehen, der vom Vorabend übrig geblieben ist."

    Bist auf einem guten Weg :2: .

    Irgendwann wirst du dich wundern wieso es dir so schwer gefallen ist damit aufzuhören.

    Wenn du wirklich willst, dann bekommst du das locker hin.

    Hol dir Hilfe, geh zu Selbsthilfe Gruppen, mache eine Therapie, etc. , ist alles kein Ding :winking_face:

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