Guten Morgen!
Vor 3/4 Jahren war ich schon einmal an dem Punkt wo ich in ein Forum Hilfe suchte oder meinen Kummer loswerden wollte. Nun bin ich wieder an dem Punkt.
Ich erzähle kurz worum es geht und wie es dazu kam.
Mein Bruder hat mit 14 angefangen zu kiffen. Später kamen dann die „härteren Drogen“wie Crystal worauf er dann hängen blieb. Am Anfang merkte man nur das er sich veränderte und sich immer mehr distanzierte. Dann war er Tage lang weg oder schloss sich in sein Zimmer ein. Vom Wesen her und auch körperlich war er nicht mehr der, der er mal war. Seine Freunde von damals waren weg. Leider, denn die waren die waren immer ein guter Umgang.
Er fiel immer tiefer ins Loch! Bekam Anzeigen wegen Demmulierung, Einbruch und Bedrohung. Es ist traurig das mit zu erleben wie ein kluger und lebensfroher Mensch wegen solchem Mist sich so verändert. 2 Jahre wusste ich nur allein von diesen ganzen Sachen.
Er war immer eine Person die selbstständig war und vernünftig und deswegen ließen meine Eltern auch viel Freiraum. Somit bekam sie nichts mit. Als er dann immer mehr diese „scheißegal Einstellung“ bekam und man sich absolut nicht mehr auf ihn verlassen konnte, merkten sie es auch das was nicht stimmt. Aber auf Drogen kamen sie nicht. Er bestahl meine Eltern und Großeltern und belog einen ohne rot zu werden.
Ich saß in der Zwickmühle und wusste nicht was ich machen sollte. Er rutschte immer mehr ab. Ich wollte ihm helfen aber hatte Angst es meinen Eltern zu erzählen, aus Angst das er sich noch weiter distanziert oder so. Und es tat mir in der Seele weh meine Eltern noch mehr leiden zu sehen. Es war eine echt blöde und schwere Zeit.
Leider verlor er auch seinen Job weil er 1. nicht mehr klar mit seiner Welt kam und 2. weil er mit Cannabis erwischt wurde.
Irgendwann kam der Punkt wo er nicht mehr konnte. Er hatte Wahnvorstellungen, er konnte nicht mehr allein bei sich schlafen und schlief dann bei meinen Großeltern oder Eltern auf der Couch. Als ich neben an schlief, hörte ich in der Nacht wie er schrie und diskutierte. Es machte mir Angst!
Meine Eltern konnten auch nicht mehr und suchten das Gespräch. Da erzählte er ihnen das er ein Drogenproblem hat aber auf eine Theraie wollte er sich nicht einlassen.
Letztendlich hat er doch eine gemacht aber die brachte nichts. 2 Monate später wurde er wieder rückfällig.
Beim 2. Tief kam er auf meine Eltern zu und bat um Hilfe! Die bekam er und wurde weiter weg in eine Klinik eingewiesen. Dort war er über mehrere Monate.
Man merkte das er wieder er wurde. Natürlich mit einigen Rückbleibseln aber er war auf einem guten Weg. Ein paar Freunde waren für ihn da und das half ihm. Er bekam eine Eingliederung vom Amt und die Arbeit dort tat ihm gut. (gelernter Erzieher)
Nun im Februar war die Eingliederung zu Ende und die kita wollte ihn weiter behalten aber finanziell war es nicht möglich.
Er hatte auch wieder eine Freundin. Was ja eigentlich schön ist. Aber ... er erzählte das sie früher auch mit Drogen zu tun hatte und er da Bedenken hat. Aber so sah es erst einmal alles positiv aus.
Im Juli war er mal mit ihr zum grillen bei uns und er hat sich seltsam verhalten und war kurzangebunden. Das gab mir schon wieder Gründe zum nachdenken. Ich fragte nach ob alles okay ist. „Jaaa, alles gut! Musst dir keine Sorgen machen!“
Tzzz... 2-3 Wochen später stellte sich raus das er wieder was genommen hat und nicht klar kommt. Mit seinem Geld kommt er nicht aus, zuverlässig ist er auch nicht mehr und die Distanz wird wieder größer.
Den einen Abend ist er auch einfach von uns abgehauen und kam nie bei seiner Freundin an. Sie kam zu uns und meinte sie macht sich sorgen und sie wollte klarstellen das sie nichts mehr mit Drogen zu tun hat.
Mein Freund und auch der Kumpel sind der Meinung das sie noch was nimmt und er deswegen wieder rückfällig ist.
Meine Mutti will das nicht glauben weil sie( Freundin) sich auch Sorgen macht und 2 Kleinkinder hat. Und ich? Ich weiß nicht was ich glauben soll. Zum einen kommt sie wirklich nett rüber und das sie bemüht ist was mit ihm ist. Zum anderen können Drogenabhängige gut schauspielern um nicht ertappt zu werden und ihren Willen zu bekommen. Und es gibt genügend Mütter die jahrelang Drogen nehmen obwohl Kinder dort sind.
Aber ich will nicht Urteilen, ich hoffe wir täuschen uns nicht zu sehr in ihr.
Ein weiterer Gedanke von mir war das er es nicht verkraftet hat, das er nicht weiter in der Kita arbeiten konnte und Angst hatte das es nicht weiter geht. Aber ist das ein Grund wieder diesen Mist zu nehmen?
Wir standen bis jetzt alle hinter ihm. Aber ich weiß nicht wie lange meine Eltern das noch ertragen. Sie tuen mir leid und auch er obwohl er selber Schuld an allem ist wie es jetzt ist.
Das weiß eigentlich nur er... oder auch nicht. Manchmal kommt er gar nicht im Kopf klar und weiß nicht mehr was er gemacht hat. Vorletzte Nacht war er um 3 Uhr morgens bei meinen Eltern und „musste“ dringend an den PC. Mein Papa war ziemlich sauer und mein Bruder meinte das er dachte er sie seien noch wach.
Nun wollen meine Eltern mit ihm morgen in die Klinik fahren wo er vorher war. Wir hoffen das der Arzt ihn zur Vernunft bringen kann und überzeugen kann nochmal einen Entzug zu machen. Aber ich sehe eher schwarz. Er meinte nämlich schon das er nicht mehr dort hin will. Aber was dann?
Meine Mutti meinte das sie überlegt hat ihn jedes Mal dann zwangseinweisen zu lassen aber mit Drohungen kommt sie glaube ich nicht weiter. Seine EC Karte hat sie ihm weggenommen. Aber auch da hab ich bedenken das er dann anders versucht an Geld zu kommen.
Es ist so eine schwere Situatuoin und man weiß nicht was man machen soll!
Vielleicht hat hier jemand ähnliches durch und kann mir vielleicht einen Rat geben?
Dafür wäre ich sehr dankbar.
Ich sage schon einmal Danke im Voraus!
LG Gänseblümchen