Speed in der Liebe

  • Hallo ihr Lieben, ich habe mich heute von meinem Freund getrennt. Nach 1,5 Jahren. Wir sind sehr verliebt, von Kopf bis Fuß aber ich denke, er ist speedabhängig. Nach ca 5 Monaten Beziehung fing er an aus heiterem Hinmel wieder Was zu ziehen. Es war wohl lange Jahre schon Bestandteil seines Lebens, mit Beginn unserer Liebe, habe ich es nie erlebt, nur einmal auf einer Party. Das war noch relativ ok für mich. Doch dann zog er mitten in der Woche. Einfach so und ging mit einem Freund ab und vergaß unsere Verabredung. Das tat mir sooo weh. Ich war völlig verstört und fassungslos. Das kannte ich nicht, dass jemand quasi ohne Grund nur aus Spaß etwas zieht. Die Situation häufte sich, wir redeten viel und ich teilte ihm mit, dass ich damit nicht umgehen kann. Das ist zu viel. Er sagte, lass mich doch, was geht dich das an, mir macht das halt Spaß. Ich habe echt versucht, ihn zu lassen. Aber jedes Mal versetzte es einen enormen schmerzzustand. Es piekte regelrecht im Herzen. Er meinte auch, wenn ich es nicht akzeptiere, wird es nichts mit uns. Er lässt sich von keiner Frau sagen, was er tut oder nicht. Das war ein Schock.

    Nun zieht er seit 2 Monaten wöchentlich, mittendrin. Wenn wir Zeit zu zweit haben, dann nicht. Bis auf dieses letzte WE wo er eigentlich nur 2 Stunden mit mir zum Geburtstag wollte. Nach 30 min hatte er heimlich was gezogen. Es nicht gesagt, ich bemerkte sofort seine Veränderung. Ich ging dann und er sagte, er kommt in der Nacht. Er kam nicht. Auch den nächsten Tag nicht. Er meldete sich nicht. Nichts. Wieder dieser Schmerz, weil wir uns eigentlich lieben und er toll ist. Ein wunderbarer Mensch. Aber mir tut das so weh und da wir beide mit anderen aus früheren Beziehungen Kinder haben, finde ich den Dauerkonsum inakzeptabel. Das geht nicht. Ich habe mich heute getrennt. Kann so keine Beziehung führen mit jemandem, der sich ständig rauszieht, wie es ihm gefällt und sich speedmäßig abschießt und somit jedes Mal eine künstliche Beziehungspause hervorruft.

    Kein gute Nacht sagen, kein melden, keine lieben Wort. All die Nähe weg, keine Verbundenheit mehr, keine Liebe zu spühren.

    Wie soll ich jetzt weitermachen? War es richtig, es zu beenden? Er hat gar nichts dazu gesagt.

    Ihm ist es momentan noch egal wegen Restspeed im Leib. Ist er überhaupt abhängig? Warum hört er nicht auf, wenn er weiß, dass es mir schlecht damit geht? Warum soll ich ihn damit in Ruhe lassen?

    Übertreibe ich?

    Liebe Grüße

    Elaine

  • Servus Elaine,

    du hast vollkommen richtig gehandelt, du hast Grenzen gesetzt und er konnte/wollte sich eben nicht dran halten.

    Dazu kommt, wenn Kinder im Spiel sind, dann dürfen da auch keine Drogen im Umfeld sein, basta!

    Ist er süchtig?

    Scheinbar ja, Speedkonsum ist ihm wichtiger, obwohl er ja genau weiß - meiner Partnerin gefällt das nicht und es wird Konsequenzen haben.

    Warum hört er nicht auf?

    Weil er vermutlich nicht kann und scheinbar auch gar nicht will.

    Letzteres bringt er doch offen zum Ausdruck!

    Warum soll ich ihn in Ruhe lassen?

    Weil du ihm egal bist, weil du ihn nicht heilen kannst und weil er dir nicht gut tut!

    Du bekommst ja mit was Speed und ähnliche Drogen mit einem machen - man wird ein gefühlskalter Brocken.

    Ich rate dir, nimm Abstand, eventuell sag ihm das es so nicht weitergeht, sollte er damit aufhören, wird man sehen.

    Mit "nur mal aufhören" ist es ja nicht getan, so wie du es beschreibst, hat er ja bereits Jahre mit dem Konsum zu tun.

    Übertreibe ich?

    Ich meine nein!

  • Hallo Franz, danke für deine Worte. Ich weiß momentan nicht, mit wem ich sprechen soll. Niemand in meinem Umfeld hat mit Drogen zu tun. Ich Trau mich nicht, davon zu erzählen. Aber im Grunde schütze ich ihn ja damit. In seinem Umfeld bin ich die einzige, die Drogen nicht gut findet. Von niemandem bekommt er zu hören, das Zeug ist scheiße. Ich bin für ihn die unnormale.

    Zu lesen, dass ich ihm egal bin, tut sehr weh. In „klaren“ Zeiten ist er ein toller Mensch. Er liebt mich dann wahrhaftig, so wie ich es noch nie erlebt habe. Wir haben immer eine tolle Zeit zusammen und tun uns gut. Bis er eben wieder beschließt sich zurück zu ziehen und Speed zu ziehen. Das hat er anfangs gar nicht gemacht. Die ersten Monate komplett nicht. Ist nicht ausgegangen, nur mit mir und ohne Drogen. Dann verlor er seine Arbeit und das erste was er tat, er besorgte sich Speed und war für Tage druff. Das war ein Riesenschock. Ihm tat es leid. Ich dachte, das macht er nicht wieder. Doch er machte weiter. Dann tat es ihm nicht mehr leid. Er sagte mir, ich müsse akzeptieren, dass er das eben ab und zu macht. Er versteht gar nicht, was ich meine, wenn ich sage, unsere Verbundenheit schwindet. Ich fühle mich nicht gut damit. Ich kann dann eben nicht bei ihm sein. Habe ich Sehnsucht, muss ich damit klar kommen. Warten, bis er wieder bereit ist. Klingt alles sehr eindeutig, so in Worte gefasst, es tut sehr sehr weh. Ich vermisse ihn. Sehr. Habe viel geweint. Liebeskummer. Habe heute früh mit den Kindern gesprochen. Damit es kein zurück mehr gibt und ich entschlossen bleiben. Wird erkläre ich es meinem Umfeld? Warum Schluss ist? Die Wahrheit? Schade ich ihm damit nicht?

    Und ich brauche ein Mantra, es ich mir vorbeten kann, damit ich bei meinem Entschluss bleibe und nicht einknicke. Seinen Kontakt habe ich gesperrt.

    Ich bitte um Hilfe,

    Elaine

  • Meiner Meinung ist die Wahrheit immer das Beste!

    Du schadest ihm damit auch nicht, man muss ja nicht gleich eine Anzeige machen :face_with_tongue:

    Konsum an und für sich ist ja nicht strafbar ...

  • Ich denke dass würde ich altersgerecht umsetzen.

    Jedenfalls nicht lügen, eine Sucht ist eine Krankheit, das dürfte vllt reichen.

    Wie alt sind deine Kinder?

    Aber egal wie alt Kinder sind, die bekommen viel mehr mit, als viel annehmen.

    Ein enges Umfeld wird es verstehen, jeder muss natürlich nicht jedes Detail kennen :17:

  • Meine Kinder sind 8 und 5. ich habe Ihnen nun gesagt, dass er so viel raucht. Und lieber bei sich ist, um zu rauchen, anstatt bei mir. Das macht mich traurig. Rauchen tut er auf Speed im übrigen wie ein Schlot. Eine nach der anderen. Das geht bei uns natürlich nicht.

  • Es fühlt sich trotzdem schlimm an. Ich vermisse ihn schrecklich. Wir haben heute telefoniert und beide geweint und uns gesagt, dass wir uns lieben. Er musste das Gespräch abbrechen, weil er nicht mehr sprechen konnte. Wir wollen vielleicht die Tage nochmal reden. Aber seine Sachen sind raus. Es tut ihm leid, dass er mir und meinen Kindern nicht gerecht werden kann.

  • Es tut ihm leid, dass er mir und meinen Kindern nicht gerecht werden kann.

    Weil ihm seine Sucht lieber ist als ihr das ist der springende Punkt.

    Sucht ist ein Problem mit dem man nicht konkurrieren kann.

    Es fühlt sich trotzdem schlimm an. Ich vermisse ihn schrecklich.

    Ja aber das wird besser werden mit der Zeit.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft...

  • Meine Kinder sind 8 und 5. ich habe Ihnen nun gesagt, dass er so viel raucht. Und lieber bei sich ist, um zu rauchen, anstatt bei mir. Das macht mich traurig. Rauchen tut er auf Speed im übrigen wie ein Schlot. Eine nach der anderen. Das geht bei uns natürlich nicht.

    Das ist vermutlich für den Moment eine praktikable Lösung ...

    Und Rauchen im Beisein von Kindern in geschlossenen Räumlichkeiten ist eh ein NoGo!

    Es ist leider sehr schwer den richtigen Weg zu wählen, aber du musst ja nichts überstürzen und von heut auf morgen was entscheiden.

    Dabei ist aber auch immer zu bedenken, wenn einem Süchtigen die Felle davon schwimmen, dann kehrt schnell mal (schauspielerisch) Einsicht ein.

    Das soll nicht heißen, man kan nie mehr vertrauen, aber es ist wirklich mit äußerster Vorsicht zu genießen.

    Er ist nun in der Bringschuld und wie du geschrieben hast, aktuell gibt es kein Zurück - vlt später mal, wenn eine Therapie und gewisse Cleanzeit durchlaufen ist (aber dazu sollte man nie Versprechungen tätigen).

    Wir wollen vielleicht die Tage nochmal reden

    Reden ist immer gut, der Mittelweg ist vermutlich der Zauber dran, weil du jetzt eine gewisse Distanz an den Tag legen solltest.

  • Hallo Franz, zumindest hat er sich mir endlich anvertraut und Tacheles geredet. Was ihn bedrückt und warum er sich so weggeballert hat die letzten Monate. Ich Existenzängste plagen ihn, er will für mich und die Kinder ein Versorger sein und seine Rolle als Familienoberhaupt erfüllen. Kann dies nicht und wird uns somit nicht gerecht. Er weiß, dass sein Verhalten schlimm war, er erkennt die Gefahr ebenfalls.

    Ich habe ihm jetzt als eine Freundin Hilfe angeboten, seine berufliche Zukunft voran zu bringen, damit er wieder Sicherheit im Leben findet. Er hat sie angenommen und wir haben heute wirklich wichtige Dinge erledigt. Damit es vorangeht und er aufhört sich Inseln des Nichtstuns zu schaffen um mit dem Konsum dann alles noch weiter hinaus zu schieben.

    Ich hoffe für ihn, er bleibt am Ball. Das Gute ist, die Kinder sind bei uns und da kommt Konsum nicht in frage. Darauf zu verzichten, bereitet ihm dann keine Probleme.

    Drückt die Daumen, dass alles gut wird.

    Elaine

  • Das Gute ist, die Kinder sind bei uns und da kommt Konsum nicht in frage. Darauf zu verzichten, bereitet ihm dann keine Probleme.

    Das ist zwar mal ein Vorsatz, aber dabei darf man nicht unterschätzen, was Kinder so oder so mitbekommen.

    Da muss man nicht direkt konsumieren, es reicht schon wenn man wegen Entzug verstimmt ist - Kinder deuten es doch eh meist auf sich selbst, wenn die Eltern komisch sind!

    Und mal ehrlich, so wie du das alles beschrieben hast, ist das schon schwer zu glauben ...

    Das er da keine Probleme hat, beruht auf deine Erfahrung oder seine Aussagen?

    Irgendwie scheint da eh einiges nicht ganz zu stimmen, oder wünscht du dir ein Familienoberhaupt?

    Meiner Meinung ist so ein Oberhaupt nicht mehr zeitgemäß.

    Aber was soll nun generell passieren?

    Ich meine, macht er eine Therapie, geht er zum Doc oder was auch immer?

  • Hallöchen,

    Franz..vielleicht kann ich von dir noch mal ein paar Worte hören, die mir die Klarheit verdeutlichen.

    Mein sog Freund und ich haben in den letzten Monaten sehr viel gesprochen. Ich habe versucht, ihm klar zu machen, was sein speedgeballer für mich bedeutet, wie schwer mir das fällt, dass er sich so kaputt macht. Habe ihn gefragt, wie er es fände, wenn seine Tochter sich regelmäßig so wegballern würde. Er meint, das selbe wie ich. Immer wieder reden und ihr sagen, es ist schlecht. Wir hatten vereinbart, dass er 6 Monate komplett verzichtet.

    Er hat es nicht geschafft. Die erste Pause war lang. 3 Monate. Dann Suchtdruck, gibt es das bei Speed? Ziehdruck vielleicht. Er konnte nicht mehr, er musste unbedingt los zu sich und ballern.

    Dann wieder Gespräche und Einsicht. Die zweite Pause hat nun nicht mal 5 Wochen gedauert. Er hat wieder gezogen. Wir haben keinen Kontakt seit zwei Tagen.

    Er ist wohl tatsächlich wirklich drogensüchtig. Seit 12 Jahren macht er das, sagte er mir. Ich sei die erste, die das nicht ok findet. Niemals hat jemand gesagt, es ist schlecht. Ich merke, ich kann nicht mehr. Meine Kräfte schwinden. Meine Kinder brauchen mich. Sich auf sie einzulassen, fällt ihm gerade sehr schwer. Sie funktionieren nicht wie er will, geben widerworte. Kinder halt. Sein Kind ist ruhiger. Ich denke, sie spürt seine Anspannung und nimmt sich zurück. Will ihm auch gefallen und ihn schützen. Ob sie spürt, dass er krank ist?

    Die Distanz tut irgendwie gut. Aber ich fühle auch Trauer. Trauer, dass unsere Liebe nicht stark genug war. Ich einen tollen Menschen verloren habe. Das es vorbei ist.

    Liebe Grüße

    Elaine

  • Suchtdruck gibt es bei allen Süchten, warum sollte es das bei Speed nicht geben?

    Oder meinst du körperlichen Entzug, dem man sich hingibt?

    Ich will es kaum glauben, dass sich noch nie wer an seinem Konsum gestört hat - mal abgesehen von Partnern/Freunden die selbst konsumieren :winking_face:

    Das Speed schlecht ist, muss man aber einem Süchtigen in der Regel nicht erzählen - das wissen se selbst.

    Ob sie das zugeben können/wollen, ist ne andere Frage - wesentlich ist ja, dass sie einsehen, es ist schlecht für mich!

    Ein klares JA zu Drogensucht, wenn jemand 12 Jahre alles reinpfeift :grinning_squinting_face:

    Mancher meint vlt immer noch, man ist nur süchtig, wenn man körperlichen Entzug hat!?

    Wenn ich solche Substanzen nehme, vlt nicht täglich, dann ist das natürlich was anderes als bei Alkohol oder Heroin - da muss man nicht gleich entzügig sein.

    Das Suchtmerkmal - übermäßiges Verlangen - deutet schon allein drauf hin ...

    Leider bekommen Kinder immer viel mehr mit als wir uns vorstellen mögen.

    Nur weil die vlt nicht in den direkten Konsum involviert sind, heißt das ja nicht, dass die nichts mitbekommen!

    Die Wesensveränderung spüren Kinder noch viel eher als viele Erwachsene, oft ist es nicht fassbar was Kinder unternehmen, um ihre Eltern zu schützen.

    Hier also ein eindeutiges JA, die Kleine bekommt es vermutlich längst mit und kann es sich nicht erklären.

    Genau hier entsteht ja dann oft das Problem, dass Kids eben bei sich dann den Fehler suchen.

    So akzeptieren sie schnell, stecken zurück, sind vlt ruhiger weil se genau wissen, der arme Pa ist ja grad nicht ganz "normal".

    Trauer kann man natürlich verstehen, aber du hast dich und deine Kinder zu schützen und da kann ein Mensch noch so toll und die Liebe groß sein - wenn der Partner nicht bereit ist das zu ändern, dann gibts leider keine Zukunft.

  • Danke Franz. Das tat gut. Er hat sich heute per sms gemeldet und lapidar gefragt, wie die Arbeit laufe. Er geht quasi wieder über in Alltagsgeplenkel, als wäre nichts gewesen. Ich habe mich nicht zurück gemeldet und möchte das auch nicht. Könnte aber ein Zeitpunkt kommen, wo genau das schwer fällt. Ich schwach werde. Das geht leider sehr schnell. Was mich stark bleiben lässt sind momentan meine Kinder. Das wissen, für sie facto sein und sie vor seinen Zuständen zu schützen. Er macht nichts schlimmes, hat aber ein hohes ruheverlangen und fühlt sich von ihnen nur genervt. Er versteht nicht, warum sie sich so verhalten. Wahr ist aber, dass er sich nie wirklich auf sie eingelassen hat. Sich nicht richtig für sie interessiert. Hat halt viel mit seinen depressiven Schüben und dem ruheverlangen zu tun denke ich. Könnte von den Drogen kommen oder? Schlimm finde ich nach wie vor, dass ich quasi gegen Speed verloren habe. Es ist ihm wichtiger zu ziehen, als ich. Obwohl er weiß, was es für mich bedeutet, ist er so egoistisch und pfeift sich den Scheiß rein. Wie schaffe ich es, mich da raus zu nehmen? Konsequent meine ich. Ich will mir keine Sorgen mehr um ihn machen müssen. Ich will, dass es mir egal ist.

    Liebe Grüße

  • Er macht nichts schlimmes

    Das sollte man so nicht sehen, klar schädigt er sich selbst, aber schau doch an was es indirekt mit dir macht und sich eben auch auf deine Kinder auswirkt.

    Das Ruheverlangen kommt vermutlich von den Drogen ...

    Du hast nicht gegen eine Droge verloren, wie du schreibst, ist ihm die Droge einfach lieber - die macht weniger Stress, motzt nicht rum und und und ...

    Auf der anderen Seite, er ist scheinbar Suchtkrank, also kaum in der Lage "richtige" Entscheidungen zu treffen.

    Da hilft nur eines, radikal einen Schlussstrich ziehen oder sich dem ganzen Übel hingeben und jammern :winking_face:

    Wie schaffe ich es, mich da raus zu nehmen?

    Ich würde dir eine Angehörigenberatung empfehlen und dazu eine entsprechende SHG!

  • Hallo Franz, wo finde ich so etwas? Wonach muss ich da genau suchen? Und was ist SHG?

    Ich bin wirklich froh, dass du noch schreibst. Ich fühle mich echt beschissen. Gestern hatten wir eine ganz kurze Begegnung und er sagt, es sei besser, wenn wir auseinander gehen. Wir haben keine Perspektive. Wir würden immer wieder darüber streiten.

    Er will es nicht aufgeben. Fertig. Ihm war das Gespräch unangenehm und hat es schnell beendet. Seine Tochter ist bei ihm und zu ihr wollte er.

    Dass er es so formuliert und gar nicht kämpft...mein Gott ist das schlimm. Dabei hatte er immer wieder gesagt, er liebt mich so sehr. Mit mir ist sein Leben fröhlich, er spürt glücklich zu sein. Jeden Tag. Und dennoch will er lieber ab und zu Speed ziehen. Allein bei sich zu haus. Dass er mich dann nicht mehr sieht, das ist egal.

    Ich hätte nie mit Sucht zu tun vorher. Ich verstehe es überhaupt nicht. Es treibt mich um.

    Liebe Grüße

  • SHG = Selbsthilfegruppe

    Da würdest auf Gleichgesinnte treffen und dich passend austauschen können.

    Angehörigenberatung bietet eigentlich jede Suchtberatung an.

    Aber ganz ehrlich, das Thema ist durch und er hat es ja nun deutlich gemacht - er will weiter sein Leben führen, weiter konsumieren und allem aus dem Weg gehen, was ihn bei seinem geliebten Konsum stören würde.

    Hake die Sache ab, konzentriere dich auf dich und deine Kids, die werden es dir danken.

    Alles andere wäre vergebene Liebesmüh ...

    Schlimm finde ich, wenn ein Vater so drauf ist, also hat keinen Bock hat was zu ändern. Ich hoffe dir Tochter muss das nicht ausbaden. :17:

    Sucht ist eine Krankheit, das kann so gut wie jeden überrumpeln. Dagegen kann man es tun, aber das muss man eben wollen. Wenn wer rückfällig wird, OK, passiert - aufstehen und neu beginnen.

    Nix tun, wo sogar ein Kind involviert ist, finde ich zum :kotz:

    Aber auch das ist Sucht ...

  • Nun hat er sich noch einmal gemeldet. Geschrieben, dass er den ganzen Tag an mich denken müsse und mich vermisst. Ich hatte nur ein ❤️ erwiedert. Daraufhin versuchte er mich am nächsten Tag anzurufen. Habe nicht abgehoben. Allerdings fragte er - was machst? - also schon wieder ein lapidarer Übergang zum Normalen. Er wollte mich auch treffen, er vermisst mich und würde mich gern sehen. Ich antwortete, dass ich Vorschläge die für uns zukunftstauglich seien, gern hören würde. Aber erneut in den Alltagmodus überzugehen und ihn „einfach so“ zu treffen, könne ich nicht. Dann kam nichts mehr.

    Ich weiß nicht, wie ich das deuten soll?!?

    Was das sollte?? Nun ist wieder Ruhe seinerseits.

    Vermutlich wollte er nur schauen, ob wir noch ne Runde einläuten können. Sehen, lieben, weitermachen...bis zur nächsten Am-Tisch-Riech-Aktion.

    Oder was?

    Ich bin verunsichert. Denke doch noch zu viel an ihn.

    Alles Scheiße.

    Nullcheckung.

    Scheiße.

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