Was heisst du denkst, du hast einen Freund verloren? Du hast dir zum Ziel gesetzt ein Ritual aufzugeben, eine Droge, die deine Stimmung manipuliert. Wegen der Kosten für diese hochverfügbare, klebrige Stimmungsmanipulation.
Weil du nicht mehr denken kannst. Weil du gefangen bist. Weil es armselig ist, erbärmlich, neben dem Arbeiten quasi hauptsächlich nur noch Drogennehmen zu haben.
Natürlich ist es legitim und sinnvoll, sich entspannen zu wollen. Oder gute Laune zu haben. Aber doch nicht so. Gefangen und dann auch noch diesen Preis zu bezahlen, nicht mehr denken zu können, nichts mehr machen zu können, weil es alle Zeit einsaugt und die Lunge kaputt zu machen und das Gehirn zu verdrehen.
Wenn du wütend bist, dass du keinen rauchen "durftest": Aggression ist ein normales Entzugssymptom.
Vielleicht kann dich deine Sturheit retten vor der Droge und der Schadwirkung. Dass du dabei bleibst, aufzuhören. Später kann das helfen, was jetzt eine Gefahr ist: Gewohnheit.
Aber ich denke das reicht nicht. Es ist wichtig, Ziele anzuvisieren. Dinge die dir wichtig sind. Dinge, die du tun kannst, wenn du frei bist. Wenn du Zeit über hast und Kraft.
Ausserdem benötigst du nach wie vor Entspannung. Das geht jetzt nicht mehr auf Knopfdruck chemisch per Einnahme von Rauschgift. Wenn dir das jetzt zu kostspielig und gefährlich ist. Du benötigst effektive andere Entspannung.
Ich kenne es so, dass es leichter ist, die Entwöhnungsphase erfolgreich umzusetzen, wenn man ein äußeres Gerüst hat. Selbsthilfegruppe, oder Therapieaufenthalt.
Suchtverlagerung halte ich für legitim und sinnvoll. Zum Beispiel Sport. Vielleicht sehr gut Essen.
Wichtig ist, dass du Raum erwirbst, wenn du die Droge wegkickst. Freiraum. Mit dem du was machen kannst. Eventuell sehr krasse, geile Sachen. Aber das ist kein Selbstläufer. Dafür musst du auch investieren. Dich aufbauen. Etwas aufbauen.
Und beachten, dass es dich auch befriedigt.
Drogennehmen und kiffen ist zwar recht armselig. Das heisst aber nicht, dass es ein Selbstläufer ist, oder selbstverständlich ist, das Leben einfach mit besseren, gehaltvollen Sachen anzufüllen.
Ich habe in meiner Jugend viele Jahre gekifft und war hoffnungslos drauf. Dann auch lange jahre opiatabhängig. Die Sachen die ich oben geschrieben habe denke ich weiss so ziemlich jeder, der das hinter sich hat.