Therapiesuche für suchtkranken Freund

  • Hallo Leute,

    ich wollte mal fragen, ob ihr mir ein paar gute Therapiestellen empfehlen könnt, wo mein Freund noch hinkönnte. Er hat bereits mehrere Therapien versucht zu machen, hat aber bis jetzt jede abgebrochen, weil er so einen starken Suchtdrang hatte, dass er es nicht ausgehalten hat... Er ist mittlerweile nicht mehr so voller Hoffnung und denkt, dass es nichts gibt, was ihm helfen könnte... Vielleicht könnt ihr mir aber ein paar neue Ansätze empfehlen. DBT hat leider nichts geholfen. Er nimmt von den ganz harten Drogen, bis hin zu Alkohol und Tablettenmissbrauch.

    Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

    mit freundlichen Grüßen

  • Servus KleineMela,

    geht es um den selben Freund, über den du hier schon mal geschrieben hast?

    Wie hat es sich entwickelt, wenn es noch um die gleiche Person geht?

    Welche Diagnosen hat er denn?

    Wenn eine DBT angesetzt war, ist ja vermutlich auch eine Persönlichkeitsstörung (Borderline-Typ) vorhanden, oder?

    Wenn ja, macht es das nicht einfacher ...

    Von Empfehlungen halte ich eher weniger, für den einen ist diese Therapiestelle besser, der nächste findet ne andere besser - persönliche Empfehlungen bringen einen da meist nicht viel weiter.

    Es geht ja eher um Inhalte, also welche Ansätze verfolgt werden, wo und wie die Stelle ist usw. ...

    Der beste Weg ich ein vertrauensvoller Kontakt zur Suchtberatung, letztlich braucht es eh irgendwen der die Therapie unterstützt und beantragt.

  • Hallo Franz,

    ja, es geht um den gleichen, wie damals. Er ist gestern aus der Untersuchungshaft gekommen (er ist reingekommen, weil er seine Bewährungsauflagen nicht einhalten konnte (diese waren, 5 Jahre clean zu bleiben)). Er ist selber total überfordert, weil er nicht weiß, wie es weiter gehen soll. Er hat noch keinen Wohnsitz und weiß nicht, welchen er auswählen soll (bei seinem Dad, mir, oder wo ganz anders), weil er nicht weiß, was er machen soll (welche Therapie er angehen soll). Deswegen habe ich hier um eventuelle Empfehlungen gebeten, dass man sich da einfach mal schlau machen kann und schauen kann, wie es da so ist. Ich kenn mich mit Therapien, für Suchterkranke, die immer wieder Rückfälle hatten, nicht aus. Eine Suchtberatungsstelle hat er auch noch nicht, eben aus dem Grund, weil er noch gar nicht weiß, wo er hin soll... Ich hoffe halt so, einen kleinen Weg zu finden, wo man ansetzen kann und dadurch dann weiter Möglichkeiten durchgehen kann.

    Bei ihm wurde man Borderline diagnostiziert, ja, aber seine Sucht ist das Hauptproblem, was er angehen muss, sonst muss er wieder ins Gefängnis.

    Ich hoffe, es gibt jemanden, der mir da ein bisschen zumindestens weiterhelfen kann. Ich bin ein biiiischen überfordert, möchte Ihn aber auch nicht alleine damit stehen lassen.

  • Hallo KleineMela,

    ich kann verstehen, dass du dich mit der Situation überfordert fühlst, gleichzeitig aber auch die beste Lösung für deinen Freund finden möchtest. Wichtig wäre zu wissen, ob ihre beide gerade in München lebt, oder ob man in einer anderen Stadt suchen muss?

    Liebe Grüße,

    Fabienne

  • Also ich wohne in Rosenheim und er ist momentan noch nirgends gemeldet, weil er nicht weiß, wohin... Wir wollen schauen, ob er vielleicht eine Postanschrift bei mir zumindest mal machen kann, sodass er Arbeitslosengeld beantragen kann und somit krankenversichert ist... Bei mir wohnen, kann er leider nicht auf Dauer. Ich wollt ihn jetzt bloß nicht auf der Straße schlafen kann. Zu seinem Dad nach Freising könnte er auch mal für einen oder zwei Tage, aber auch nicht auf Dauer... :-/ Das macht es nicht wirklich einfacher. Er war halt schon in Haar, Taufkirchen und noch irgendwo in der Nähe München in Therapie. Ich glaube, es wäre gut, wenn er mal wo anders hinkommt und vielleicht dadurch was anderes lernt. Weiß nicht, ob das geht?

  • Er war halt schon in Haar, Taufkirchen und noch irgendwo in der Nähe München in Therapie. Ich glaube, es wäre gut, wenn er mal wo anders hinkommt und vielleicht dadurch was anderes lernt. Weiß nicht, ob das geht?

    Natürlich geht das - wenn er das will.

    Er hat bereits mehrere Therapien versucht zu machen, hat aber bis jetzt jede abgebrochen,

    er ist reingekommen, weil er seine Bewährungsauflagen nicht einhalten konnte

    Eine Suchtberatungsstelle hat er auch noch nicht, eben aus dem Grund, weil er noch gar nicht weiß, wo er hin soll

    aber seine Sucht ist das Hauptproblem, was er angehen muss, sonst muss er wieder ins Gefängnis

    Wie liest sich das, wenn man das mal so zusammenstellt? Ist das ein Mensch, der seine Krankheit als solche erkannt hat und davon loskommen will? Er ist schwer Suchtkrank, und die Sucht determiniert seine Entscheidungen. Auch die Entscheidung, sich nicht zu entscheiden - denn solange er das nicht tut, kann er weiter seine Sucht ausleben ohne vom "System" daran gehindert zu werden. Aus deinen Schilderungen erkenne ich keinen Menschen, der sich ernsthaft bemüht von der Sucht loszukommen. Ich sehe einen Menschen der versucht den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und es ihm erlaubt seine Sucht weiter auszuleben.

    Wie gesagt, natürlich kann ihm geholfen werden - wenn er es denn will. Bisher hat er demonstriert, dass er das nicht wirklich will. Ist diesmal alles anders? Vielleicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Arbeitslosengeld (eher Hartz IV, oder?), Krankenkasse, Bewährungsauflagen, Suchtberatung, Klinik, Entwöhnung - alles Konstrukte, die aktive Mitarbeit und/oder den Willen zur Veränderung voraussetzen. Will er das wirklich, kann er das?

  • KleineMela da sich Fabienne eh schon eingeschaltet hat, würde ich dir den Kontakt zu ConAkcion ans Herz legen :smiling_face:

    Natürlich schaut es nach den Schilderungen erstmal nicht so toll aus, aber der Junge kommt jetzt aus dem Knast und wird sich neu orientieren müssen - die Richtung wird sich zeigen.

    Das wer in der Vergangenheit nicht unbedingt Therapiewillen gezeigt hat, muss gar nichts bedeuten ...

    In den wenigsten Fällen klappt es bei erste oder zweiten Anlauf :winking_face:

    Meist dauert es Jahre bis alles passt, ob Einstellung, Wille und eben auch passende Hilfe - alles muss zum Punkt X irgendwie funktionieren.

    Ob er Anspruch auf ALG I oder ALG II hat, hängt von der Konstellation ab - es gelten die gleichen Regelungen wie bei allen Arbeitnehmern.

    Also muss er innerhalb der letzten 5 Jahre mindestens 1 Jahr versicherungspflichtig gearbeitet haben ==> Ex-Häftling steht ALG 1 nach Haftstrafe zu +++ Hartz 4 News +++

    Trifft das nicht zu, steht im eben ALG II zu, so oder so ist er dann Krankenversichert, nur muss er einen Antrag stellen, Antragseingang ist Stichtag für Zahlung und Krankenversicherung :exclamation_mark:

    Das du ihn nicht bei dir wohnen lässt, finde ich gut, man sollte ihm auch nicht alles zu einfach gestalten - so bisserl muss er schon auch zeigen das er was verändern möchte.

    Da er eh raus is, geht es an und macht umgehend Kontakt zu ConAction :smiling_face:

  • Du kannst dich auch an eine Suchtberatungsstelle wenden, dort gibt es auch Angehörigenberatungen. Dort kannst du deinen Fall (schließlich bist du auch betroffen) schildern und dir Hilfe für den Umgang mit deinem Freund suchen.

    Und wie der Franz schon gesagt, melde/t dich/euch bei uns. Wir werden dich/euch Unterstützen und nach neuen Möglichkeiten suchen. :smiling_face:

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