Opioid-Epidemie Usa: Johnson & Johnson zu 572 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt!

  • Der Staatsanwalt hatte 17 Milliarden $ gefordert, zahlen müssen sie leider nur 572 Millionen, also nur Peanuts für sie, aber wenigstens wurden sie verurteilt!

    Da viele Amerikaner süchtig sind nach bestimmten Schmerzmitteln macht man J&J mitverantwortlich für die Opioid-Epidemie in den USA.

    Auch haben sie aus reiner Profitgier Suchtrisiken durch irreführende Angaben verschleiert.

    Lest selbst:

    Prozess um Schmerzmittel-Sucht: Johnson & Johnson zu 572 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt - Wirtschaft - Tagesspiegel

  • Ich hab das schon länger verfolgt, generell die ganze Debatte in den USA was Schmerzmittel angeht.

    Natürlich sollte Beipack entsprechend angeben, was in dem jeweiligen Medikament drinnen ist und was es für Auswirkungen haben kann.

    Ich zweifle aber an, dass dies verantwortlich ist, wie sich das in Amerika entwickelt - auch da ist es verscheibungspflichtig!

    Meiner Meinung liegt es am ganzen Gesundheitssystem bei denen ...

    Natürlich ist es für den Patienten erstmal billiger, wenn man sich Schmerzmittel verschreiben lässt, als ne Behandlung des Problems.

    Leider werden das viele wieder nicht richtige differenzieren und sogar bei Ärzten habe ich bereits ein merkwürdiges Umdenken mitbekommen - eben mit Hinweis auf die USA und dessen Entwicklung.

    Halte ich für Blödsinn, wenn es auch bei uns kein Problem ist, über Privatrezept bei vielen dubiosen Ärzten :winking_face:

    So oder so, ich denke es hat mit Deutschland nichts zu tun ...

  • Es ist doch schon längst in Deutschland angekommen. Aber auch hier wird es von den XXX-Politikern tot geschwiegen :pouting_face:

    Und wenn man sich unser Zwei-Klassen-Gesundheitssystem anschaut, da kann man auch nur das ... bekommen. (Gibt es keinen kö-smilie :winking_face: )

    Zitat aus dem Link:

    Das Problem ist kein rein US-amerikanisches. Auch in Deutschland hat der Einsatz von opioidhaltigen Schmerzmitteln zugenommen innerhalb der letzten zehn Jahre: zwischen 2006 und 2015 um knapp ein Drittel. "Opioide wirken, keine Frage", sagt Professor Dr. Gerd Glaeske, Arzneimittelexperte der Universität Bremen in der arte-Dokumentation. Doch diese würden zu häufig eingesetzt werden - wie etwa bei Rückenschmerzen: "Ärzte und Ärztinnen sind eben sehr zufrieden, wenn ihre Patienten zufrieden sind",

    Suchtwelle in den USA: Kommt die Opioid-Krise auch nach Deutschland? | Gesundheit

  • ... greifen viele zu Heroin und Crystal, weil Opioide nicht mehr so einfach zu beschaffen sind? << gemünzt auf die USA, bei uns eher nicht!

    Mal ganz ehrlich, warum sollte heute irgendwas an der Beschaffung in Deutschland schwieriger sein?

    Vlt bei Tilidin-Tropfen, weil ein BtM-Rezept nötig ist, aber sonst hat sich doch nichts verändert!

    Keine Frage, Opiate und Co werden oft zu schnell verschrieben, aber wegen vermehrter Verschreibung eine Epidemie abzuleiten, ist schon sehr weit hergeholt.

    Und Glaeske (den ich wirklich sehr schätze) sagt ja auch, wenn es so weiter geht, könnte es zu ähnlichen Zuständen kommen ...

    Ob das aber an 2 Klassen-System liegt, würde ich so nicht sagen - als ich mit Opiaten angefangen habe, war ich noch viele Jahre privat versichert :winking_face:

    Ich halte es für ein generelles Problem, Ärzte haben zu wenig Zeit und viele verdienen gut dran.

    Da ist aber die Frage, wer trägt daran Schuld?

    Viele wollen nicht krank sein, sei es aus Angst vor Jobverlust oder sonst was - also schnell mal Schmerzmittel reinpfeifen und gut is es.

    Aber das sehe ich nicht allein in Bezug auf Opiate und Co, wenn ich mich erinnere was meiner Ma alles verschrieben wurde, wird mir übel.

    Manche Medikamente wurden verschrieben, obwohl gegenseitige Wechselwirkungen klar gewesen sein müssten usw. ...

    Grundsätzlich hat das Vorgehen gegen Pharmakonzerne aber seine Richtigkeit und ich will auch nicht Opiate/Opioide verharmlosen.

    Aber wenn Ärzte nicht aufklären was die da verschreiben, dann muss man auch da ansetzen, mit drastischen Strafen.

    Außer Acht sollte man aber auch nicht die Eigenverantwortung des Patienten lassen, wer liest denn schon den Beipackzettel?

    Der ist meiner Meinung eh längst überholt, da gehört ein QR auf die Packung, die zum Erklärungsvideo führt, aber nicht vom Hersteller - vielmehr muss da was unabhängig ablaufen, von BfArM oder noch besser gleich europäisch, also EMA.

  • 1. Viele wollen nicht krank sein, sei es aus Angst vor Jobverlust oder sonst was - also schnell mal Schmerzmittel reinpfeifen und gut is es.

    2. Grundsätzlich hat das Vorgehen gegen Pharmakonzerne aber seine Richtigkeit und ich will auch nicht Opiate/Opioide verharmlosen.

    3. Aber wenn Ärzte nicht aufklären was die da verschreiben, dann muss man auch da ansetzen, mit drastischen Strafen.

    4. Außer Acht sollte man aber auch nicht die Eigenverantwortung des Patienten lassen, wer liest denn schon den Beipackzettel?

    Hab mir mal dies vier Punkte rausgepickt.

    1. Gar nicht mal nur wegen Jobverlust, einfach weil sie kein Bock haben sich wegen z. Bsp. ner Grippe 1-2 Wochen ins Bettel zu legen.

    Schon hier verschrieben die Ärzte einfach zu viel an Antibiotika (ok, anderes Thema))

    2. Meine werte Gattin hat bei diversen Pharma-Riesen gearbeitet, es ist unglaublich was da Alles abgeht!

    3. Das ist für mich, weil selbst immer wieder erlebend, der wichtigste Punkt! Vielen Ärzten ist es egal, Hauptsache der Patient ist versorgt, wenn auch noch so falsch und er taucht nicht laufend in der Praxis auf, da sie ja eh nur einmal an ihm verdienen.

    Wenn ich überlege wo ich mittlerweile alles zu zahlen soll bei Ärzten die so was von SATT verdienen.. Zahnärzte...Orthopäden...Augenärzte..

    4. Dann müsste man sich u.a. auch an der Supermarkt-Kasse den Riesen -Bon durchlesen bevor man unterschreibt und abbuchen lässt.

    Oder bei einem Versicherungsvertrag die dutzenden Seiten von u.a. "Was ist ausgeschlossen im Schadenfall" e.c.t. dann doch lieber Dein Vorschlag, nur, ich habe kein Smartie :winking_face:

  • Bei 1-3 gehe ich ja mit Torschuetze

    Zu 4, verstehe ich deinen Einwand, aber letztlich sollte man es wirklich - alles genau prüfen.

    Das ist natürlich sehr lästig, aber darauf legen es viele Verträge doch an ...

    Und ja, ich lese auch ned alles zu 100%, aber ich gehe heute ganz anders damit um, als vlt noch vor 10 Jahren.

    Um ehrlich zu sein, aus Fehlern lernt man, oft oder zumindest manchmal - nicht immer :wall:

  • Klar, sollte man den Beipackzettel auch studieren, "Nebenwirkungen, Nichteinnahme bei Unverträglichkeiten e.t.c."

    spätestens bei "Vorfällen 10 von 1000/0" dürfte man dann viele Medikamente eigentlich nicht mehr einnehmen.

    Ich hätte damals auch nie "Triptane" einnehmen dürfen, es gab jedoch nichts anderes.

    Ein Rest-Risiko bleibt immer, selbst wenn man versucht so wenig wie möglich "Teufelszeugs" einzunehmen.

  • So kaufen sich Firmen frei. 11 Milliarden $ an Entschädigung, das ist zwar die bisher höchste Vergleichssumme im Zusammenhang mit der in den USA grassierenden Welle der Opioid-Abhängigkeit.

    Aber wie viel Prozent hat die Firma Purdue Pharma (Eigentümerfamilie Sackler, des Herstellers des Schmerzmittels Oxycontin) bis dato damit verdient? Und jetzt meldet man auch noch Insolvenz an und hat die Tochterfirma Mundipharma, die größte Firma hier bei uns im Kreis verkauft (600 Mitarbeiter verloren Arbeitsplatz). Und im Gegenzug sollen bis zu 2000 Klagen gg. die Family fallen gelassen werden, was interessieren da die 10tsd. von Opfern.

    Der Artikel hierzu:

    Oxycontin und Opioid Skandal: Sackler Clan vor Vergleich, Purdue Insolvenz - manager magazin

  • Die Sackler-Familie und deren Firma Purdue stehen im Zentrum des Opioid-Verbrechens in den USA. In vielen Haushalten dort wird der Name Sackler in einem Atemzug mit Namen wie Stalin, Hitler oder Pol Pot genannt. Diese Familie ist für Generationen diskreditiert. Das ist die eigentliche Strafe. Der Verlust der Firma und von drei Mrd. US-Dollar aus der Privatkasse machen die Familie nicht arm, aber deutlich weniger reich als bislang. Der nächste Milliardärsbericht von Forbes wird das zeigen, aber ich schätze mal, dass man von 14 Mrd USD Vermögen auf einen niedriges einstelliges Milliardenvermögen herunterfallen wird.

    Das ist nicht Portokasse, und auch mehr als ein Klapps auf die Finger, aber finanziell ruiniert sind die nicht. (Wobei es ja den bekannten Fall des amerikanischen Multimillionärs gab, der den Großteil seines Vermögens verlor und sich aus Verzweiflung aus dem Fenster seines Hochhauses stürzte, weil er nur noch eine handvoll Millionen hatte...)

    Es sind ja noch einige Verfahren gegen die Familie offen. Denn eigentlich gehören die wegen gemeinschaftlichen Massenmordes verurteilt, weil sie wissentlich und aus reiner Profitgier den Tod von hunderttausenden von Menschen nicht nur in Kauf genommen, sondern auch aktiv verursacht haben, indem sie ein todbringendes Medikament entwickelt und dann wider besseren Wissens mit verharmlosenden Deklarationen auf den Markt geworfen haben, um möglichst viel davon zu verkaufen. (sackler purdue oxycodon - YouTube)

  • Ja, ich werde gleich mal zum Anwalt gehen und noch heute Bayer verklagen, weil die Heroin auf den Markt gebracht haben :]

    Es wird vereinzelte Situationen geben, wo eine Schuld solcher Konzerne ohne Zweifel besteht, aber Aussagen wie Massenmord geht mir zu weit!

    Und wenn man schon solche Dinger raus haut, dann sollte man genauso die Regierung anprangern, die lassen das seit Jahrzehnten doch zu ...

    Übrigens, die Dosis macht das Gift!

    Es gibt auch sehr viele Menschen die mit solchen Medikamenten weitgehend erträglich den Tag überstehen.

  • Schau dir einfach mal ein paar der Berichte aus dem Auge des Orkans an. Dann verstehst du vielleicht, was da passiert ist, und was die Familie Sackler mit ihrem Unternehmen Purdue da gemacht haben. Das ist weder lustig noch sollte das verharmlost werden.

  • Und jetzt wollen diese .erbrecher ihre Schäfchen ins Trockene bringen. :mad:

    USA: Schmerzmittel-Milliardäre Sackler bringen offenbar Vermögen in Sicherheit

    Die wohlhabende Eigentümerfamilie des US-Pharmakonzerns Purdue, der im Zentrum der Opioid-Krise in den USA steht, versucht offenbar, das Ausmaß ihres Vermögens zu verschleiern. Die New Yorker Staatsanwältin Letitia James teilte mit, die Familie Sackler habe mindestens eine Milliarde Dollar (900 Millionen Euro) in die Schweiz überwiesen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!