Mein Bruder nimmt Drogen / Zwangseinweisung

  • Guten Morgen zusammen,

    Ich bin neu hier und ich weiß gerade nicht mehr weiter.

    Zur Beratungsstelle für Angehörige kann ich erst nächste Woche Dienstag

    Folgendes ist gestern passiert:

    Mein Bruder nimmt schon seit einigen Jahren Drogen (speed, Gras, pep usw). Er hat auch immer wieder depressive Phasen. Irgendwie kam er da immer wieder raus. Nun ist er in einer so schlimmen Phase, dass er sich selbst verletzt. Die ganze Hand ist kaputt und hätte genäht werden müssen.

    Er hat mich gebeten ihm einen Teraphie Platz zu suchen und ihn "wegzusperren".

    Ich war froh dass er endlich zu dieser Einsicht gekommen ist, ohne Einsicht bringt die beste Therapie nichts.

    Gestern sind wir in die Notaufnahme gefahren wegen seiner Hand. Ich habe dann mit einem Psychologen gesprochen und mein Bruder hat eingewilligt da zu bleiben.

    Wir mussten aber noch auf den Chirurgen warten. Nach 2 Std wurde es meinem Bruder zu bunt und er ist abgehauen. Er wollte seine Sachen packen und zurück kommen. Das Kh hat ihm 2 Stunden Zeit gegeben, dann haben sie die Polizei gerufen und ihn abholen lassen.

    Jetzt macht er mir schwere Vorwürfe.

    Ich weiß jetzt nicht mehr weiter was ich machen kann. Ich habe nach seinem Wunsch gehandelt. In seinen Augen aber nicht.

    Ich habe Sorge dass er die Therapie jetzt nicht so richtig annimmt. Weil es durch die Polizei ja nun ein Zwang war obwohl er dem zugestimmt hat.

    Was kann ich noch tun? Hat jemand evtl Erfahrungen mit so einer Situation? Ach so, er ist 29 Jahre alt.

    Entschuldigung dass es so lang geworden ist, aber das musste jetzt irgendwie raus.

    Liebe Grüße Jeanna

  • Ich weiß jetzt nicht mehr weiter was ich machen kann. Ich habe nach seinem Wunsch gehandelt. In seinen Augen aber nicht.

    Du hast getan was du tun kannst. Mehr ist kaum möglich.

    Das Süchtige innerhalb weniger Stunden ihre Meinung bezüglich einer Therapie ändern, ist vollkommen normal. Der Suchtdruck setzt ein und ihn im wahrsten Sinne des Wortes unter Druck. Da vergisst man dann bald auch die besten Vorsätze.

    Du kannst nun nur noch das weiter tun, was du vielleicht bislang schon für ihn getan hast: für ihn da sein wenn er dich braucht, ihm zu helfen wenn er in Not ist. Natürlich nur so weit, dass diese Hilfe nicht bedeutet, ihm den Zugang zu Drogen zu ermöglichen oder zu erleichtern. Informiere dich mal über Ko-Abhängigkeit. Wenn es anfängt, dass sein Problem zu deinem Problem wird, musst du dich schützen.

  • Servus Jeanna35

    da hast ja schon einiges mitgemacht, lebt dein Bruder bei dir?

    Ich bin etwas verwundert dass sich da die Polizei mit eingeschaltet hat ...?

    Ok, wenn die Verletzung insoweit bedrohlich war, dass wirklich Gefahr bestand, dann kann man das eher nachvollziehen.

    Nur weil er einwilligt, dazu bleiben, rechtfertigt eigentlich keine Maßnahme unter Zwang.

    Hast nur du mit dem Psychologen gesprochen oder auch er selbst? Ging es da auch um Eigengefährdung, also Absicht zur Selbsttötung oder ähnliches?

    So oder so, wenn es um eine Einweisung geht, ist es ja auch eine freiheitsentziehende Maßnahme und die muss durch einen Richter (normal innerhalb von 48 Stunden) letztlich noch bestätigt werden!

    Nur weil er Drogen nimmt, dürfte nicht dazu ausreichen ...

    Leider kannst du nicht viel unternehmen, also dass dein Bruder einsichtig wird und eine Therapie antritt.

    Nur er kann und wird Änderung herbeiführen können, manchmal dauert das länger, bis er das kapiert :frowning_face:

    Das mit ansehen zu müssen ist oberkrass, ich kenne es von beiden Seiten, als Auslöser und auch Beobachter ...

    Daher kann ich gut verstehen in welchem Zwiespalt du nun steckst, als Betreuer habe ich das schon mehrmals erlebt und auch in der Familie einmal.

    Letztlich ist es aber nicht dein "Verschulden", vielmehr hat er sich das selbst zu zuschreiben und wie gesagt, wenn es bei der Einweisung gegen seinen Willen bleiben soll, dann muss das rechtlich geprüft werden.

    Du hast vor 10 Stunden geschrieben, was ist derzeit passiert?

    Wo ist er denn überhaupt, in der Psychiatrie oder auf Station wegen der Hand?

    Das er unter dem Erlebnis (Einweisung durch Polizei) nun grade auf dich sauer ist, kann man zwar verstehen, aber irgendwann wird er erkennen, dass nicht du die böse bist :smiling_face:

    Die Frage ist natürlich, wie soll es nun weiter gehen ...

    Dazu würde ich erstmal eine Antwort von dir abwarten wollen, weil sich solche Situationen schnell verändern können.

  • Hi Rabert,

    Danke für deine Antwort. Irgendwie macht man sich trotzdem Vorwürfe ob das alles richtig war.

    Ist alles nicht so einfach, ich werde versuchen so eng wie möglich mit den Ärzten und der Beratung zusammen zu arbeiten. Aber neben vollzeit Job und kleinkind wird das sicher ne große Herausforderung.

    Ich hoffe dass er bald wieder gesund wird. Aber das dauert sicher noch Jahre.

    Ich habe mich belesen bezüglich der Co Abhängigkeit. Das einzige was ich für ihn mache, ist dann mich um seine Wohnung zu kümmern und Ämter gänge zu erledigen. Kleinigkeiten würde ich ihm natürlich auch bringen. Damit meine ich Zahnbürste etc. Er darf da ja nicht weg.

  • @ Franz.

    Danke für deine Antwort.

    Nein er lebt nicht bei mir, aber ich bin die einzige verwandte hier. Die restliche Familie lebt 300 km weiter weg.

    Ja er hat selbsttötung angedroht und gesagt dass ihm nur noch der letzte Schritt zur Durchführung fehlt.

    Ich habe erst mit dem Psychologen gesprochen und er selbst dann auch. Die Polizei hat ihn geholt und zum versorgen seiner Hand gebracht. Von dort aus dann weiter in die geschlossene Einrichtung.

    Dort bleibt er erstmal. Ich habe jetzt Feierabend und fahre dann noch hin. Mal sehen was sie sagen

  • Dann ist es natürlich klar, dass er in der geschlossenen verbleibt - aber Richter wird trotzdem hinzugezogen.

    Du musst aber unterscheiden, das hat jetzt nichts mit Therapie in Hinsicht Drogen zu tun.

    Trotzdem wird er nun vermutlich (warm) entzogen, wenn es denn Entzugserscheinungen geben sollte.

    Hoffentlich zeigt er sich aber einsichtig und stimmt einer wirklichen Suchttherapie zu - die sollte natürlich direkt im Anschluss der Geschlossenen stattfinden.

    Das du dich um seine aktuellen Angelegenheiten kümmerst, hat natürlich absolut nichts mit Coabhängigkeit zu tun!

    Ich find es toll wenn Geschwister auch in schweren Zeiten zusammenhalten und sich helfen.

    Aber all das muss natürlich hinter deinen eigenen Dingen anstehen, Kind und dein Leben stehen nun mal an erster Stelle und dann wird sich zeitweise auch eine Lücke finden, wo du weiter für deinen Bruder da sein kannst.

    Informiere dich auch was die ihm für Medikamente geben wollen!

  • Danke an euch. Das tut mir gerade echt gut darüber zu sprechen und Infos zu bekommen.

    Ich bin gespannt was der Arzt sagt, das mit den Medikamenten ist ein guter Hinweis, danke.

    Ich werde dann berichten.

    Ich glaube das zu Priorisieren und mich selbst nicht zu stressen wird das schwerste für mich.

    Ich hoffe er ist nachher wieder etwas zugänglicher

  • Ob er heute schon zugänglich ist, wird sich zeigen, aber da sollte dir der Gedanke helfen - jetzt kann er sich zumindest mal nix antun.

    Ich will jetzt keiner Klinik unrecht tun, aber ich finde es wichtig, dass die Klinik/Ärzte merken - hier schaut wer genau was wir machen.

    Grade was Medikamente angeht, sollte dein Bruder mit einbezogen werden, genauso wie du.

    So mancher Doc meint, er kann machen was er will!

    Das hängt aber stark von der jeweiligen Klinik ab, wie es mit Personal ausschaut usw. ...

    Natürlich fällt es keinem leicht so was erleben zu müssen, aber ich denke wenn dein Kind im Arm hast, wirst schon deine Prioritäten erkennen :winking_face:

    Auf bald!

  • Update:

    Puh, ok also erstmal war es schon gut, dass mein Bruder mit mir geredet hat. Ich kam wieder etwas an ihn ran. Er hat mir seinen wohnungsschlüssel gegeben und mich gebeten, ihm ein paar Sachen zu holen. Unter anderem seine Stifte und Blöcke.

    Als ich in die Wohnung kam, habe ich einen Schock bekommen. Ich weiß nicht, ich habe so eine verwahlloste Wohnung noch nie gesehen :frowning_face:

    Überall laut von seiner Verletzung und Dreck usw..

    Ansonsten hat er mir gesagt dass er es bereut dem zugestimmt zu haben. Dort seien alles nur bekloppte, er käme nie wieder raus usw.

    Er hätte jetzt seine Ruhe haben (tot sein) können aber nun sei er dort und müsse leiden.

    Ich hatte von der Einrichtung her das Gefühl, dass er gut untergebracht ist. Sie sind dort sehr nett und auch wenn das Haus an sich geschlossen ist, darf er sehr viel. Z.b sein handy nutzen und seine musik mit seiner Gitarre machen, Laptop darf er auch haben usw.

    Er bekommt diazepam und scheinbar hat er Schmerzen und da natürlich auch Schmerzmittel. Mit einem Arzt konnte ich gestern Abend nicht mehr sprechen, werde heute aber telefonisch mit einem sprechen und mir einen Termin geben lassen.

    Nun bleibt es abzuwarten wie es weiter geht

  • Hallo Jeanna35,

    es ist schon einmal gut, dass Du das Gefühl hast, dass er dort gut untergebracht ist. Ich denke mal, dass er dort ein wenig länger bleiben muss. Zum einen muss er ja psychisch stabilisiert werden, um auszuschließen, dass er sich was antut. Und auf der anderen Seite muss was gegen seine Sucht getan werden, Das alles ist natürlich ein recht langer Prozess.

    Ich finde es aber gut, dass Du Dich um Deinen Bruder kümmerst. Das gibt ihm ein wenig Halt, auch wenn er sagt, dass er es inzwischen bereut hat Dir zuzustimmen. Er braucht halt noch ein wenig Zeit um sich auf die neue Situation einzustellen.

    Liebe Grüße

    TheGrow

  • Er hat mir seinen wohnungsschlüssel gegeben und mich gebeten, ihm ein paar Sachen zu holen. Unter anderem seine Stifte und Blöcke.

    Dann Bruder kann froh sein dich zu haben! Und wie ich das lese, hast du die aus dieser Situation für dich möglichen Risiken ja gut im Griff. :thumbs_up:

  • TheGrow ja denke auch dass das ne ziemlich lange weile dauern wird. So ein Entzug kann schon sehr lange dauern oder?

    Rabert hm momentan noch im Griff. Aber ich merke der Spagat zwischen allem wird uns ne Menge abverlangen. Ich hoffe dass ich das auf Dauer schaffe.

    So viele Dinge sind zu erledigen, ich muss ihm beim Arbeitsamt melden usw.

    Weiß jemand zufällig ob ich das einfach kann oder eine Vollmacht oder ähnliches brauche?

  • Servus Jeanna35,

    ich denke du musst ein paar Dinge unterscheiden - Entzug ist etwas anderes, wobei ich das natürlich nicht per Ferndiagnose sicher sagen kann.

    Die von dir genannten Drogen bringen normal nicht unbedingt Entzugserscheinungen mit sich, wobei das natürlich auf den Konsum ankommt.

    Genauer meine ich, körperlichen Entzug, aber ich hoffe die Klinik wird dich noch entsprechend aufklären - manchmal muss man da einfach bisserl lästig sein :winking_face:

    Vermutlich geht es eher um psychischen Entzug, wenn man das so sagen kann - fachlich eigentlich um eine Art psychische Entwöhnungsbehandlung.

    Letzteres dürfte aber nicht in der jetzigen Klinik passieren, ich meine es geht jetzt um eine Stabilisierung und dann wird er in eine entsprechende Rehaeinrichtung gehen müssen.

    Im Vordergrund steht jetzt ja die geäußerte Selbstmordabsicht - daher ist eine Geschlossene nun mal der vermutlich passende Ort.

    Jetzt aber zu dir :winking_face:

    Du musst nicht alles erledigen!!

    Ok, Klamotten holen, mal in der Bude vorbeischauen, alles ok ...

    Um Dinge wie Arbeitsamt solltest dich erst gar nicht kümmern, dafür gibt es in der Klinik einen Sozialdienst und der erreicht wesentlich schneller und gezielter Ergebnisse.

    Was solltest denn beim AA überhaupt melden?

    Grundsätzlich ist es so, wenn er selbst nicht antreten kann, wird das die Klinik bestätigen - also für einen Termin.

    Wenn es um ne Arbeitslosmeldung ginge, dann kannst du da eh nichts machen - auch hier sollte der Sozialdienst tätig werden.

    Es stellen sich ja hier mehrere Fragen, wie ist er versicher oder ist er überhaupt versichert (KK)?

    Zudem, wenn es zu einer weiteren "Reha" kommen sollte, wozu er natürlich freiwillig gehen müsste (das hat nix mit einer Einweisung zu tun), werden noch so einige Anträge fällig - aber auch hier wird der Sozidienst eigentlich alles regeln.

    Übrigens, Entwöhnungsbehandlungen dauern meist mehrere Wochen bis Monate.

    Auch hier muss ja einiges geklärt werden, wie seine Wohnung weiter bezahlt wird usw. ...

    Überfordere dich also nicht selbst mit Dingen die in andere Hände gehören :winking_face:

    Natürlich kannst du auch mal erfragen wie du an den Sozialdienst ran kommst - auch hier ist es nicht schlecht wenn du mal anrufst und eben sagst - ich weiß nicht was zu tun ist, bitte helfen Sie meinem Bruder umgehend!

    Das er sich als "Drogi" auf nen normalen Geschlossenen merkwürdig aufgehoben fühlt, ist wirklich verständlich.

    Oft sind da kaum Leute in seinem Alter, meist geht es eher um psychische Erkrankungen, mit denen er sich eher nicht identifiziert.

    Aber das wird sich später ändern, wenn es Richtung Suchtbehandlung geht - jetzt hat es damit einfach nix zu tun ...

    Diazepam ist mal völlig legitim in der aktuelle Situation, aber natürlich auch eher für eine kurzfristige Einnahme gedacht - macht nämlich auch abhängig.

    Letzteres ist aber solange nicht ausschlaggebend, bis seine Selbsttötungsgedanken nachlassen, dann wird man eh vermutlich auf eine Art Antidepressiva umsteigen.

    Ich wünsch dir, dass du dich nicht übernimmst und gut auf dich achtest - du musst echt nicht die Welt retten, wenn es auch sehr löblich ist.

    Und ganz ehrlich, ich denke ich lebe unter anderem auch weil ich so ne große Schwester wie du habe :smiling_face: - auch wenn es bei mir schon Jahrzehnte zurück liegt ...

  • Ich denke, dass er nicht extra zur Reha muss. Also bei uns ist das ein riesen Park, in dem viele unterschiedliche Häuser stehen. Unter anderem eine Tagesklinik, eine Klinik für Suchterkrankungen, die akutpsychiatrie (da ist er gerade) und noch einige mehr.

    Er wird dann sicher auf dem komplex verlegt bzw darf weiter "wandern". Was ich sehr vorteilhaft finde, da er in der Stadt bleiben kann.

    Toller Tipp mit dem Sozialdienst das wird mir ne Menge Arbeit und last annehmen. Da werde ich mich mal erkundigen.

    Er hat vor 2 oder 3 Wochen seinen Job verloren. Er hat sich zwar schon gemeldet beim Amt aber eben den Antrag noch nicht abgegeben.

    Gestern war ich wieder da. Er war sehr zugänglich und hat viel mit mir geredet.

    Der Arzt wollte ihn wohl ein Haus weiter auf die offene verlegen aber das will er noch nicht, weil er genau weiß dass er dann los zieht und sich wieder Drogen besorgt.

    Ich finde das sehr einsichtig und gut, dass er dann noch auf der geschlossen bleiben darf.

    Ich bin gespannt wie lange die Phase anhält.

    Ich hoffe dass er mir eines Tages auch dankbar ist

  • Guten Morgen. Mal ein kleines Update. Ich habe mittlerweile mit dem Psychologen gesprochen.

    Bis gestern war soweit alles im Rahmen ok. Es wurde dann eine mit Patientin verlegt. Mit ihr hat er sich sehr gut verstanden. Allerdings muss das für sie auch weiter gehen. Mein Bruder sieht das wohl gegen sich gerichtet (Aussage der Ärztin) und lässt wieder niemanden an sich ran. Wir sollen ihn doch alle mal in Ruhe lassen usw.

    Mal sehen wann er sich wieder fängt. Seit 2 Tagen bekommt er anti depressiva und macht Ergotherapie.

    Mit dem sozialdienst komme ich nicht weiter. Sie schieben mich von a nach b. Habe nun eine Vollmacht und nächste Woche einen Termin beim Arbeitsamt. Er hatte sich dort schon gemeldet und es fehlen nur noch die Unterlagen von seinem Arbeitgeber.

    Ich hoffe er fängt sich wieder und lernt mit solchen Situationen umzugehen.

    Der Arzt meinte, es sei wichtig dass er Sicherheit hat und zusagen eingehalten werden. Es täte ihm gut wenn ich einmal am Tag komme. Wenn es auch nicht lang ist. Mal sehen wie er heute drauf ist.

  • Servus Jeanna35,

    schön wenn du uns weiter auf dem Laufenden hältst :smiling_face:

    Blöd wenn eine Vertrauensperson weg ist, aber ich denke auch, damit muss er umgehen lernen.

    Manchmal wird das aber wirklich von der Klinik so unterbunden, wenn auffällt, dass es zu eng wird und vlt sogar in Richtung Beziehung geht.

    Eigentlich ist das aber eher bei Langzeittherapien so, nicht auf der Geschlossenen ...

    Viele Einrichtungen geben klar vor, keine Beziehung zu Mitpatienten!

    Ist aber auch klar, man soll sich wirklich auf sich konzentrieren!!

    Vermutlich steckt immer noch viel Wut und Enttäuschung in ihm, da ist alles ein Angriff auf ihn, also nach seiner Empfindung :winking_face:

    So oder so, ich hoffe er wird bald aus der Geschlossenen kommen und eben in ein anderes Haus verlegt, was sich letztlich wirklich um seine Suchterkrankung kümmert.

    Ergo und dann ist gut, dass ist einfach zu wenig :frowning_face:

    Was bekommt er denn für ein AD und mit welcher Dosierung?

    Beim AA hat er seinen Antrag bereits abgegeben?

    Melden allein reicht natürlich nicht, aber wenn nur noch die Arbeitgeberbestätigung fehlt, dann wird ja schon mehr passiert sein.

    Vieles geht aber auch online, schau dich mal dort um ==> Arbeitsuchend melden und Arbeitslosengeld erhalten - Bundesagentur für Arbeit

    Schade dass es mit dem Sozialdienst nicht klappt, leider kommt das grade bei Geschlossenen immer mal vor - sollte sich ändern, wenn er eine richtige Therapie macht.

    Der soziale Krankenhausdienst hat die Aufgabe, den Patienten und seine Angehörigen sozial zu beraten und zu betreuen, insbesondere wegen der Hilfen, die während des Krankenhausaufenthaltes und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus geboten sind. Der soziale Krankenhausdienst sorgt dafür, dass nach der Entlassung des Patienten die zu seiner Pflege, Nachsorge und Rehabilitation notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden.

    Was sagen die, was tun die oder eben nicht??

    Aber da geht es dann ja schon weiter mit dem ganzen Antragskram - je nachdem wer Träger einer folgenden Therapie ist (Also KK oder Rentenversicherer) wird das AA-Geld ja oft ausgesetzt und vom Träger übernommen. Manchmal geht das automatisch, aber gewisse Anträge folgen da bestimmt.

    Natürlich ist es toll wenn du täglich vorbeischauen kannst, es gibt ihm auch eine gewisse Sicherheit, aber bitte denk dran - du und dein Kind gehen in jeder Hinsicht vor!

    Auch brauchst du mal Pausen, keinem ist geholfen wenn du auch noch krank wirst, weil du überlastet/überfordert bist.

    Den Ärzten gefällt es natürlich, so bleibt dein Bruder schön ruhig und die haben weniger Stress - mal böse gesagt :winking_face:

    Gute Ärzte weisen aber genau drauf hin, die Eigenverantwortung der Angehörigen ist wichtig und daher geht die Welt nicht unter, wenn du mal einen Tag nicht kommst. Dazu ist immer nur einen verständliche und glaubwürdige Begründung für deinen Bruder nötig, auch wenn er mal zickig danach sein sollte :face_with_tongue:

  • Ja nun hat sich das alles seit gestern erledigt...

    Er hat mir eine Nachricht geschrieben dass er sich selber entlässt.

    Die Ärzte wollten dass er eine sucht teraphie macht und da weigert er sich, da er sagt er habe kein sucht Problem sondern eher mit der psyche.

    Nun brauchten sie natürlich auch langsam mal das Bett, war ja nur ne durchlaufstation.

    Wir hatten ausgemacht dass wir heute darüber reden. Als ich ihn fragte wann, teilte er mit nur über WhatsApp. Er sei noch nicht bereit für solche Gespräche.


    Nun hatte er wohl gestern Besuch und dann was getrunken. Als ich ihn nach seiner Zukunft fragte wegen ambulanter teraphie, meinte er, niemand würde ihm zuhören. Er würde schon keine Drogen mehr nehmen und wenn sie ihn nicht raus geworfen hätten, dann wäre er ja schließlich noch da.

    Es sind also wieder alle anderen schuld.

    Ich bin jetzt etwas ratlos, traurig und enttäuscht :frowning_face:

  • Tut mir echt leid für dich Jeanna35

    Leider erlebst du in allen Belangen, was ein Suchtleben ausmacht :frowning_face:

    Ok, nicht nur Süchtige suchen die Schuld bei allen anderen - aber dafür sind die Suchtis nun mal bekannt, neben ihren Qualitäten als Schauspieler :winking_face:

    Scheinbar ist er einfach noch nicht so weit, er erkennt seine Lage nicht oder will es vlt im Moment auch gar nicht anders.

    Letzteres glaube ich eher nicht, das ist meist eher ein Spruch, weil die Angst vor Änderung einfach zu groß ist.

    Sei traurig und enttäuscht, aber behalte dir im Hinterkopf - dein Bruder ist Suchtkrank!

    Genauso aber sei nun konsequent, er hat deine Hilfe mehr oder weniger ausgenutzt, jetzt ist er in der Bringschuld.

    Hilfe gibt es immer, aber Voraussetzung ist eben der Wille ohne Drogen/Suchtstoffe leben zu wollen.

    Ratlos ist man natürlich, wenn man sieht - mein Bruder schlittert immer weiter nach unten und ändert nichts daran.

    Ich denke nun ist Zeit dich zu sammeln, irgendwann wird er dich vlt wieder brauchen ...

    Manchmal wundert man sich aber auch, wie schnell es von (richterlichen) Einweisung zu Entlassung kommt.

    Passiert ist ja nicht wirklich was, er hat Diaz bekommen, welche er ja eh absetzt und bisserl Ergo zur Ablenkung :frowning_face:

    Aber man kann normal keinem zu seinem Glück zwingen!

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