Pornosüchtiger Ehemann

  • Hallo an alle Betroffene,

    mein Mann und ich sind seit 30 Jahren verheiratet und davor ein paar Jahre ein Paar. Wir sind um die 60 und haben erwachsene Kinder. Während unserer Ehe hatten wir vor vielen Jahren viele Schwierigkeiten und daher auch keinen Sex mehr über eine lange Zeit. Vor ca. drei jahren die Wende. Mein Mann machte einen letzten Versuch sich mir zu nähern, mit Erfolg. Wir waren Happy, dachte ich. Durch Zufall fand ich viele Pornobilder und Gifs auf seinem Rechner und stellte ihn zur Rede. Ja, er schämte sich, gab alles zu, löschte alles und sagte es hätte nichts zu bedeuten, nichts mit mir zu tun ect. Er hätte mich vermisst,keinen Sex gehabt und Fremdgehen wollte er nicht, darum die Bilder. Er machte es, seit er einen Geschäfts PC hatte, also seit ca. 15 Jahre. Aber das sei nun vorbei. Das war vor drei Jahren.

    Ich glaubte ihm und dachte mir nichts dabei. Pornos guckt ja jeder und ich muss noch dankbar sein, dass er nicht Fremdging oder ins Puff. Also Schwamm drüber und nach vorne sehen. Misstrauisch blieb ich aber schon und guckte öfter nach, was er im Internet so machte. Ich wurde sehr schnell wieder fündig und beobachtete sein Verhalten über ein paar Wochen. Ich stellte ihn zur Rede. Er leugnete zunächst, aber ich hatte alles akribisch dokumentiert und auch Videoaufzeichnungen zuhause gemacht (bin da nicht stolz drauf, aber brauchte Gewissheit).

    Ja, tut ihm leid, er mache es nicht wieder, es sei nur noch eine blöde Angewohnheit von Früher, er hatte Probleme in der Firma ect. Ich drängte auf Paartherapie, er wollte nicht, er hätte keine Probleme und ich würde alles überbewerten. Er hätte nur noch geguckt, sich aber nicht mehr dazu befriedigt.

    Ich las viel über Pornos und dass es eine Sucht gab. Ich kam so langsam dahinter, es könne bei ihm so etwas sein und wieder konfrontierte ich ihn damit. Leugnen, negieren seinerseits. Mich verletzte das alles sehr, wenn wir miteinander schliefen und er sich morgens an den Rechner schlich um nach Bildern zu suchen. Aus der Nummer lies ich ihn nicht mehr raus und gab ihm Literatur und Videos an die Hand über Pornosucht. Er sah es nach zwei Jahren schwerem Kamf ein und suchte sich Hilfe bei Psychologen. Die schickten ihn alle weg (ich weiß natürlich nicht, ob er dort nicht die Wahrheit sagte oder ob die schlichtweg keine Ahnung hatten), er wäre nicht Süchtig, es sei Teil seiner Persönlichkeit blabla oder sie brachten ihre Kapazität für wirklich Kranke ect. Nun besucht er seit einem halben Jahr eine Gruppe der Anonymen Sex-Porno-süchtigen. Es würde ihm helfen davon weg zu bleiben und er könne sich dort austauschen. Man würde ihn verstehen und nicht verurteilen. Da geht er regelmäßig hin und liest auch einiges nebenbei. Eine Therapie macht er nicht, was ich nicht gut finde.

    Ihm scheint es gut zu gehen und scheinbar hat er damit wirklich aufgehört. Komischerweise aber geht es mir nicht gut, sogar immer schlechter. Ich habe ständig neu Fragen, das Vertrauen gänzlich verloren. Ich liebe ihn, aber weiß gar nicht, ob ich mit so einem Süchtigen überhaupt zusammen bleiben will. Es wwerden ja alle früher oder später wieder rückfällig. Ich will sowas nichtmehr erleben. Außerdem kann er mich ja auch anlügen oder sich inzwischen nur besser tarnen. Er hat mir viele Fragen beantwortet, aber ich habe ständig neue und nun will er nicht mehr reden. Für ihn sei das alles vorbei und ich solle nach vorne sehen und nicht zurück.

    Wie kann man wieder Vertrauen lernen? Gibt es Pornosüchtige, die wirklich davon weg sind und es auch bleiben? Ich habe versucht eine Gruppe zu finden, in der sich Betroffene austauschen. In meinem Raum gibt es das nicht. Gibt es sowas online? Ich werde jedenfalls jeden Tag verzweifelter und dieses Thema friss meine Seele auf. Ich kann mit meinem Mann auch nichts unternehmen, keine Kino, Schwimmbad ect. Er hatte neben den Pornos auch draußen Frauen extrem angestarrt, auch in meinem beisein was sehr unangenehm war. Und auch wenn er nun nicht mehr glotzt, habe ich nun ständig Kopfkino, sehe mit seinen Augen Frauen an. Unterwegs, im TV, Zeitung ect.und werde schiuer verrückt. Es ist so anstrengend. Auch er kommt mir so verkrampft unterwegs vor. Ja keine Frau ansehen ect. Ich komme nicht klar damit. Auch mein Selbstwert hat sehr gelitten. Seine Frauen waren alle sehr sehr jung, schlank, schön usw. Versteht das jemand? Ich kann mich nicht mehr hingeben, ihm nicht mehr zeigen, so sehr schäme ich mich für meinen alten Körper. Verrückt, gell. Ich habe mit dem Gedanken gespielt ihn zu verlassen. Aber die Vorstellung einen anderen kennenzulernen, der auch Pornos schaut (und wer tut das heute nicht), ekelt mich an. Früher dachte ich mir nichts dabei, Pornos zu sehen war doch nicht schlimm. Mittlerweile bin ich ein extremer Gegner davon. Nicht aus Verklemmtheit, sondern weil ich sensibilisiert bin, was der Mist aus unseren Männern und Söhnen macht. Und darüber reden, dass man einen Pornosüchtigen als Mann hat, kann man ja auch mit keinem.

    Wem geht es ähnlich und wie geht ihr damit um? Wo bekommt ihr Hilfe und Kraft her? Was tut ihr?

    Liebe Grüße an alle Mitbetroffenen Monika

  • Servus Monika,

    in gewisser Weise kann ich natürlich verstehen, wenn man sich mit Pornos (welche der Partner anschaut) irgendwie Probleme hat.

    Auf der anderen Seite sehe ich ganz ehrlich ein größeres Problem bei dir!

    Gerne will ich auch versuchen, dass zu erklären, warum ich das so sehe ...

    Zuerst zu deinem Mann, natürlich kann man in einem Beitrag nicht alles so genau beschreiben, dass auch eine komplette Einsicht gegeben ist.

    Wo aber siehst du die Suchtmerkmale bei deinem Mann?

    Ok, er schaut Pornos und befriedigt sich eventuell auch - das verletzt dich, aber verletzt/beeinträchtigt es auch ihn in irgendeiner Weise?

    Von Sucht spricht man, wenn gewisse Merkmale gegeben sind, z.B. folgende:

    • Kontrollverlust
    • Toleranzentwicklung
    • Dosissteigerung
    • Entzugserscheinungen
    • Leidensdruck
    • Wiederholungszwang
    • Doppelleben
    • Beruflicher und sozialer Talfahrt
    • Physischer und/oder psychischer Niedergang

    Medizinisch relevant sind solche Kriterien, davon müssten mehrere auftreten und über einen längeren Zeitraum (man nimmt oft etwa 6-12 Monate) vorhanden sein.

    Das wäre die nüchterne Betrachtung!

    Nehmen wir mal Doppelleben, das passt in etwa mit "Verstecken" usw. bisserl zusammen ...

    Mal ganz ehrlich, wenn ich von meiner Frau per Videoschalte überwacht werden würde, dann hätte ich auch keine Lust mehr überhaupt drüber zu reden.

    Dein Mann weiß, es verletzt dich, keine Frage, aber manchmal stehen eigene Bedürfnisse auch sehr weit oben.

    Wenn ich, obwohl Fachleute das ja mehr oder weniger unbestätigt ließen, andauernd mit einer Sucht konfrontiert werde, würden die meisten Menschen dicht machen.

    Was soll er denn noch machen, er geht vermutlich dir zu Liebe zu den AS, er schränkt sich mit dem Konsum ein und versucht es von dir fernzuhalten ...

    Was aber auffällt, ist eine schon sehr krasse Haltung deinerseits!

    Nicht aus Verklemmtheit, sondern weil ich sensibilisiert bin, was der Mist aus unseren Männern und Söhnen macht

    Sorry, aber das hört sich ja an, als wenn du meinst das wäre gleichzusetzen, als wenn der Staat Heroin an alle seine Bürger kostenlos verteilt ...

    Zum einen schauen nicht nur Männer solche Filme/Bilder, zum anderen sagt man immer - die Dosis macht das Gift.

    Es gibt Menschen, die brauchen solche Hilfsmittel vlt, dass überhaupt ein Sexleben zu Stande kommt.

    Andere machen sich nen Spaß draus, witzeln über die doch oft merkwürdig gemachten Produktionen.

    und wer tut das heute nicht

    Ja, ich denke (und das belegen ja zahlreiche Statistiken) es schauten viele Leute mal einen Porno.

    Aber es gibt auch genauso Menschen die das eben nicht tun - man sagt, knapp 50% haben schon mal im Netz Pornos gesehen ...

    Er hat mir viele Fragen beantwortet, aber ich habe ständig neue und nun will er nicht mehr reden. Für ihn sei das alles vorbei und ich solle nach vorne sehen und nicht zurück

    Meiner Meinung nach ist das ein vernünftiger Ansatz - nach vorne sehen!

    Manchmal muss man es dann auch gut sein lassen, wenn du weitere Fragen hast, dann solltest wirklich einen anderen Gesprächspartner suchen.

    Wie soll er denn das Thema abschließen, wenn er immer auf's neue damit gelöchert wird?

    Und darüber reden, dass man einen Pornosüchtigen als Mann hat, kann man ja auch mit keinem

    Doch, das kann man, aber dazu braucht es Mut und vlt auch echte Freunde.

    Du machst es ja gerade hier (was auch gut ist) :smiling_face:

    Aber es gibt eben auch Angehörigenberatung, eventuell Psychotherapie eben auch für Angehörige und SHG's nur für Angehörige - leider natürlich nicht bei jedem ums Eck :frowning_face:

    Es wwerden ja alle früher oder später wieder rückfällig

    Von welchen Quelle leitest du das so konkret ab?

    Ja, viele Suchtkranke werden rückfällig, egal um welche Süchte (wobei es sich ja genau genommen bei Sexsucht um eine Verhaltensstörung handelt) es geht - viele, aber eben nicht alle!!



    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht der Verteidiger aller Pornogucker :winking_face:

    Sehr wohl kann ich deine Gekränktheit, Verletzung und Unsicherheit erkennen, doch ich glaube das musst du mit dir ausmachen - mit externer Hilfe vlt, aber ich denke dein Mann ist nicht der Klärer/Helfer.

    Ich würde dir raten, schau dich um deine eigene unterstützung um, spricht mit einer Beratungsstelle und auch eine therapeutische Begleitung wäre sicher nicht das schlechteste.

    >> Hilfreiche Adressen für Betroffenen von Sex- und Pornosucht | DIJG

    Etwas weiter nach unten scrollen, da kommt für Angehörige was ...

  • Von Sucht spricht man, wenn gewisse Merkmale gegeben sind, z.B. folgende:

    • Kontrollverlust
    • Toleranzentwicklung
    • Dosissteigerung
    • Entzugserscheinungen
    • Leidensdruck
    • Wiederholungszwang
    • Doppelleben
    • Beruflicher und sozialer Talfahrt
    • Physischer und/oder psychischer Niedergang

    All das trifft auf meinen Mann zu, über Jahre war das so, es war schrecklich.

    Medizinisch relevant sind solche Kriterien, davon müssten mehrere auftreten und über einen längeren Zeitraum (man nimmt oft etwa 6-12 Monate) vorhanden sein.

    Das wäre die nüchterne Betrachtung!

    Dein Mann weiß, es verletzt dich, keine Frage, aber manchmal stehen eigene Bedürfnisse auch sehr weit oben.

    Das waren keine Bedürfnisse mehr, es war Zwang, Sucht


    Was soll er denn noch machen, er geht vermutlich dir zu Liebe zu den AS, er schränkt sich mit dem Konsum ein und versucht es von dir fernzuhalten ...

    Nein. Er geht zu AS weil er ein großes Problem hat und davon weg will, jetzt wo er gemerkt hat wie schön das Leben sein kann, wenn man wieder lebt, fühlt und nicht getrieben ist.

    Was aber auffällt, ist eine schon sehr krasse Haltung deinerseits!

    Sorry, aber das hört sich ja an, als wenn du meinst das wäre gleichzusetzen, als wenn der Staat Heroin an alle seine Bürger kostenlos verteilt ...

    Ist auch irgendwie so und der Staat verdient ganz gut mit dieser Art von Industrie Porno und Postitution.

    Zum einen schauen nicht nur Männer solche Filme/Bilder, zum anderen sagt man immer - die Dosis macht das Gift.

    Es gibt auch Pornosüchtige Sexsüchtige Frauen. Und es gibt auch Leute die trinken Alkohol und werden nicht gleich süchtig. Blöder Vergleich, weil von Alkohol abhängig zu werden braucht es länger.

    Es gibt Menschen, die brauchen solche Hilfsmittel vlt, dass überhaupt ein Sexleben zu Stande kommt.

    Andere machen sich nen Spaß draus, witzeln über die doch oft merkwürdig gemachten Produktionen.

    Mag sein, sind für mich arme Menschen mit wenig Phantasie. Auswuchs einer Konsumgesellschaft. Konsumieren ohne Aufwand. Guter Sex macht manchmal halt bisserl Arbeit und man braucht Fantasie.

    Ja, ich denke (und das belegen ja zahlreiche Statistiken) es schauten viele Leute mal einen Porno.

    Aber es gibt auch genauso Menschen die das eben nicht tun - man sagt, knapp 50% haben schon mal im Netz Pornos gesehen ...

    Nein, Es sind mehr. Vor allem heutzutage bereits Grundschüler. In England klappt das mit dem Jugendschutz besser. Den Brexit können sie nicht auf der Insel, aber das mit der Zugänglichkeit zu dem Mist bekommen sie gut hin.

    Meiner Meinung nach ist das ein vernünftiger Ansatz - nach vorne sehen!

    Manchmal muss man es dann auch gut sein lassen, wenn du weitere Fragen hast, dann solltest wirklich einen anderen Gesprächspartner suchen.

    Wie soll er denn das Thema abschließen, wenn er immer auf's neue damit gelöchert wird?

    Ja vielleicht so ein Männding mit dem Verdrängen. Ich gebe erst Ruhe, wenn Probleme geklärt sind. Man kann nicht einfach den Deckel drauf machen und sich nicht mehr damit beschäftigen. Man muss den Dingen uf den Grund gehen. Es gab ja auch irgendwanneine Ursache für sein Problem. Wenn Man den Feind kennt, dann kann man ihn bekämpfen. Und er geht ja auch in die Gruppe um zu reden. Und ich such ja Gesprächspartner, z.B. hier. Ich rede mit ihm zu oft darüber, da gebe ich dir recht und will das auch ändern.

    Doch, das kann man, aber dazu braucht es Mut und vlt auch echte Freunde.

    Ich habe echte Freunde. Es sind auch Freunde meines Mannes. Mit ihnen kann ich darüber nicht reden, habe ich vorsichtig versucht. Ich will meinen Mann den ich liebe nicht bloß stellen. Und die Menschen draußen sind diesem Thema nicht sehr aufgeschlossen und auch sehr uninformiert. Da kommen solche Sprüche wie das schaut mein Mann als auch mal, na und und so. Darum geht es aber gar nicht. Es geht nicht darum dass mal wer ein Bier trinkt (nur zum Vergleich Sucht), sondern dass sich der Mann täglich den Kopf zuballert.

    Aber es gibt eben auch Angehörigenberatung, eventuell Psychotherapie eben auch für Angehörige und SHG's nur für Angehörige - leider natürlich nicht bei jedem ums Eck :frowning_face:

    Bei mir leider im Raum gar nicht, habe ich versucht. Und Gruppen, die weiter weg sind antworten erst gar nicht. Auch Psyhologen, die sich wirklich damit auskennen, gibt es hier nicht. An Beratungszentren habe ich mich schon gewandt, die wissen auch nichts.

    Von welchen Quelle leitest du das so konkret ab?

    Ja, viele Suchtkranke werden rückfällig, egal um welche Süchte (wobei es sich ja genau genommen bei Sexsucht um eine Verhaltensstörung handelt) es geht - viele, aber eben nicht alle!!

    Quellen konkret habe ich keine, das ist nur so mein Empfinden. Und mein Mann hat Menschen kennengelernt, die sind 15 Jahre davon weg und machen es plötzlich wieder. Sehr erschreckend. Ich habe nur Quellen was den Alkohol betrifft und da kann man sehen, dass es nur sehr wenige sind, die es schaffen.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht der Verteidiger aller Pornogucker :winking_face:

    Ich würde dir raten, schau dich um deine eigene unterstützung um, spricht mit einer Beratungsstelle und auch eine therapeutische Begleitung wäre sicher nicht das schlechteste.

    Ich verstehe das nicht falsch. Und bin um deinen Link dankbar. Ich bin nur immer traurig, dass ich eine therapeutische Hilfe brauche, obwohl mein Mann das Problem hat. Ich schon auch, leide ja drunter.

    >> Hilfreiche Adressen für Betroffenen von Sex- und Pornosucht | DIJG

  • Hallo Franz und vielen Dank für deine Antwort. Ich will einiges versuchen zu beantworten. Ja ich habe ein Problem mit der Pornosucht meines Mannes. Aud folgenden Gründen: Es handelt sich bei ihm definitiv um Sucht und zwar um eine ziemlich starke.


    Ich habe vieles weggelassen um es zu beschreiben, wäre zu lang geworden. Aber du hast selbst die Merkmale aufgeschrieben und genau die treffen bei meinem Mann alle zu. Das Leben mit ihm war viele Jahre die Hölle wegen seines Verhaltens. Damals wusste ich ja nicht warum er so ist. Eine Bekannte hatte ihn mal erlebt, sie selbst hatte zwei Alkoholiker Eltern und fragte mich vor Jahren ob mein Mann trinkt. Ich lachte, natürlich nicht sagte ich. Aber er war süchtig und hatte die selben Merkmale eines Süchtigen und dass hatte die Bekannte gesehen. Ich leider noch nicht, dachte noch an Midlifecrisis. Genau diese Merkmale wie hier von dir genannt treffen/ trafen auf ihn zu:

    • Kontrollverlust (es entglitt ihm, es war wie ein Zwang, trieb ihn)
    • Toleranzentwicklung (was sei schon dabei, im Büro zu schauen)
    • Dosissteigerung (Pornos wurden härter, illegaler)
    • Entzugserscheinungen ( Massive laune, wenn er nicht dran konnte)
    • Leidensdruck (hier hatte er noch keinen, bis ich es rausfand)
    • Wiederholungszwang (und jaaaa)
    • Doppelleben (und wie, ich saß vor ihm am Tisch, würde nur Mails checken
    • Beruflicher und sozialer Talfahrt (bekam seine Arbeit nicht mehr hin, immer länger im Büro und zuhause arbeiten
    • Physischer und/oder psychischer Niedergang (ein völlig anderer, kalt, emotionslos, unempathisch


    Alles traf auf ihn zu, es war eine schreckliche Zeit und ging über Jahre so. Nur weil er nicht herumtorkelt wie ein Alkoholiker, war er dennoch genau so krank.

    Die Pornos haben ihn kaputt gemacht. Seelisch war er ein Wrack. Nicht mehr fähig ein Vater zu sein, oder seine Arbeit zu tun. Irgendwie ging es immer, aber nicht gut. Die Karriere ging nicht wie geplant voran. Er lebte nicht mehr, war ein blasser Schatten seiner selbst. Traf keine Freunde mehr, pflegte keine Hobbys mehr, keinen Sport mehr, von mir oder Ehe will ich gar nbicht reden, auch hier am Haus hat er sich nicht mehr beteiligt. Es war nur noch seine Hülle hier. Er ging immer früher zur Arbeit, kam immer später, um dann gleich ins Bett zu gehen. Heute weiß ich warum er so müde war. Damals dachte ich er hätte eine Affäre (was für mich nicht so schlimm gewesen wäre wie Pornosucht). Das war es aber nicht.

    Dass die Pornoindustrie eine ganze Generation vergiftet und zu lebensunfähigen Objekten machen wird, das werden wir noch zu spüren bekommen. Dazu noch Alkohol und andere Drogen, sowie Spielsüchte. Diese stoffungebundenen Süchte sind sehr schlimm. Und ja, der Staat schaut zu und verdient daran. Es geht immer nur ums Geld und dass die Bürger ruhiggestellt sind, egal womit. Sei es Konsum oder eben solche Süchte. Etwas provokant ausgedrückt, ich weiß. Aber diese Lawine rollt bereits.

    Wenn Kinder bereits auf dem Handy in der Grundschule Hardcore Material sehen und eine 13 Jährige glaubt Gangbang und Analverkehr seien Stanard, da kann was nicht stimmen. Die Kindern und Jugendlichen lernen ja gar nicht mehr den Zusammenhang von Liebe, Zärtlichkeit und Erotik und Sex. Ich bin nicht generell gegen Pornos (habe aber Probleme damit, nicht wegen Verklemmtheit, sondern was sie mit den Nutzern macht und auch klage ich die Umstände an, unter denen sie entstehen)


    Und viele Jugendliche haben bereits mit 20 Jahren Erektionsprobleme und wissen nicht woher. Gehen sie dann mal zum Urologen, was sicher selten vorkommt, findet der natürlich nichts, weil er gar nicht für solche Probleme geschult ist und da gar nicht dran denkt. Auch mein Mann hatte Probleme bei echtem Sex. Das haben die meisten Pornosüchtigen. Probleme beim Sex oder überhaupt keine Lust drauf und an echten Frauen real nicht interesssiert. Da merken viele erst mal, dass sie überhaupt ein Poblem haben. Die Frauen aber denken, es läge an ihnen, weil sie eben nicht aussehen wie Pornodarstellerinnen. Und so könnte ich stundenlang weiter schreiben. Auch dass unsere Gesellschaft ganz schlimm sexualisiert ist. Schaue Werbung, Fernsehen ect. Und was machen die Jugendlichen? Die eifern das nach. Schau mal auf Instagram oder Facebook. Schlimme Zeiten.

    Ich will einfach wieder mein Leben zurück! Ich will wieder Freude haben und Glücklich sein mit meinem Mann. Aber es wird nie mehr so sein wie früher. Für ihn nicht, auch nicht für mich. Ich will auch nicht mehr jeden Katatog der kommt auf potentielle Frauen abscannen oder jede Zeitschrift (mein Mann ging auch mit Wäschekatalogen ins Bett u.a. er hatte viele Quellen: TV, Zeitung, Internet und unterwegs die Frauen angestarrt). Ich will mal wieder weggehen können, ohne meinen Radar auszufahren, ober wieder glotzt. Will auch mal Schwimmen gehen können oder mal in Urlaub. Derzeit noch nicht möglich. Ich hoffe das wird besser.

    Aber genau das ist der Punkt. Kann der regelmäßige Besuch einer solchen Gruppe genügen? Sollte er nicht doch besser eine Therapie machen, damit er nicht Rückfällig wird? Mein Mann hat noch Glück im Unglück gehabt. Es gibt noch viel schwerere Fälle. Und auch ist es ein Unterschied, in welchem Alter man damit beginnt. Je jünger der Mensch, desto abhängiger kann man werden. Ich kann nur jedem raten der Kinder hat, redet mit ihnen und macht auf solche Probleme aufmerksam. Sensibilisiert sie zu diesem Thema. Diese Sucht betrifft ganze Familien, wie Alkohol auch. Darum sehe ich ein, dass auch ich Hilfe brauche. Belasten tut mich dieses Thema schwer und hat vieles in mir kaputt gemacht. Ob ich meinen Kontrollzwang jemals los werde, weiß ich nicht. Auch nicht, ob ich jemals wieder vertrauen kann. Obwohl ich ziemlich selbstbewusst bin, hat mich das alles sehr gebeutelt. Aber es ist auch eine Krankheit. Und ich verlasse meinen Mann auch nicht, wenn er ein organisches Leiden hat. Außerdem liebe ich ihn und will ihm helfen (wenn er mich lässt).

    Vielen vielen Dank fürs lesen. Und ich bin wirklich für jeden Tipp dankbar. Viele Grüße Monika

  • Hallo Monika,

    Wie ist es denn allgemein um eure Beziehung bestellt?

    Momentan drehst du dich selbst im Kreis. Wenn du das Gefühl hast, es geht SO nicht weiter, dann geh und verlasse die Beziehung, sonst zermürbst du dich und am Ende euch beide. Oder du möchtest bleiben. Dann verzeihe ihm und nimm es, wie es ist.

    Du schreibst ja von schwierigen und sexlosen Jahren eurer Beziehung. Es scheint, als läge hier etwas tieferes im Argen bei euch beiden. Eine Paartherapie wäre sicher sehr hilfreich. Er möchte es nicht. Du schon, um weiterzumachen. Mach ihm das erneut klar. Wenn er nicht einwilligt, geh. Du wirst so wohl nicht glücklich werden.

    Ob bei ihm von Pornosucht die Rede ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Sollte es so sein, ein weiterer Grund zu gehen. Mit Süchten kann man nicht konkurrieren.

    Fühle in dich hinein und finde heraus, was du willst. Was du wirklich willst.

    Viele Grüße

    Elaine


    Monika, ich schrieb meine Antwort parallel zu deinem letzten Post. Noch mehr kann ich jedoch bestätigend sagen, geh. Geh um seiner selbst Willen. Werde glücklich, raus aus der Coabhängigkeit, raus aus der toxischen Beziehung. Fahr in en Urlaub. Allein. Geh schwimmen, allein. Mach all das. Für dich. Man muss nicht in einer Beziehung sein. Gerade heutzutage wirst du gesellschaftlich nicht dafür verpönt. Jeder lebt, wie er lebt. Du bist deines Glückes Schmied! Befreie dich und finde dein Glück bei dir selbst. Dazu kann ich dir nur raten.

  • Hallo Elaine,

    unsere Beziehung ist seit ein paar Jahren wieder besser. Ich hadere von den verlorenen Jahren, aber das ist nun mal so. Mein Mann wollte vor 23 Jahren auch nicht zur Therapie, heute auch nicht. Aber das ist auch ein finanzielles Problem. Solche Therapien sind teuer.

    Du hast recht, ich sollte gehen. Schon längst hätte ich es tun sollen, das sagte mir auch mein Verstand. Aber mein Bauch...der sagt ich liebe ihn und will mit ihm noch ein paar schöne Jahre haben. Er ist krank und braucht Hilfe. Und ich auch...also bleibe ich. Noch. Und kämpfe weiter. Obwohl ich manchmal die Nase voll habe und wirklich gern die Koffer packen würde. Aber ich bin nicht der Typ, der vor Problemen wegläuft, sondern der sie angeht.

    Viele Grüße Monika

  • Servus Ohne Worte

    Deine weiteren Beiträge lassen das Ganze auch in einem etwas anderen Licht erscheinen.

    Leider kann ich nicht mehr sitzen, daher werde ich später oder morgen Früh antworten ...

    Warum aber Kosten der Therapie ein Ablehnungsgrund sind, magst mir noch bitte erklären ...

    Normal sollte das von einer Krankenkasse getragen werden!

  • Hallo Franz,

    eine Paartherapie wird nie von der Kasse bezahlt. Andere Therapie wohl schon, aber da muss erst mal einer die richtige Diagnose stellen. Ob mein Mann da das ganze Ausmaß bei den Arztbesuchen geschildert hat, glaube ich kaum. Er wird sich zu sehr geschämt haben. Und das was er dschilderte, reichte den Therapeuten nicht aus. Sie boten eine Therapie an, die sollte er selbst zahlen. Die Kasse übernimmt das nicht. Einen Brief habe ich mal gesehen, von einer Ambukanz der Klinik. Da stand drin, er solle sich an Beratungszentren wenden, eine Therapie sei nicht notwendig. So kam der zu den AS.

    Vermutlich hatte mein Mann auch nur angst, dass bei den Arztbesuchen irgendwas an den Arbeitgeber durchdringt. Ihm ist erst jetzt bewusst, wieviel Glück er hatte, dass er nicht erwischt wurde. Schließlich hatte er jahrelang im Büro dreimal täglich konsumiert und auch zuhause nur am Firmen PC nicht nur legale Dinge geschaut. Es waren auch viele Pornos mit sehr sehr jungen Mädchen dabei, ich vermute Minderjährige. Ihm sei nicht klar gewesen, wie jung die waren. Er dachte, sie seinen nur so zurecht gemacht. Völliger Quatscht diese Aussage....unglaublich, wie er mit seiner und unserer Existenz gespielt hatte. Er wäre nicht nur arbeitslos geworden, voielleicht hätte man ihn auch noch angezeigt wegen der Minderjährigen. Er sagte, es sei ihm entglitten und er hätte immer Absurderes gesucht, immer Extremeres. Es erschreckt ihn heute, dass er so drauf war. Und er möchte so niemals wieder sein, er ekelt sich vor sich selbst.

    Viele Grüße Monika

  • Servus Ohne Worte

    Paartherapie wird zwar von Krankenkassen meist nicht getragen, aber es gibt Beratungsstellen welche das anbieten.

    Aber ich verstehe auch ganz ehrlich den Ansatz nicht, warum Paartherapie, wenn es denn um die Sexsucht deines Mannes geht?

    Natürlich gehört irgendwann auch die Aufarbeitung in der Partnerschaft dazu, aber meiner Meinung ist das aktuell nicht gegeben - zuerst muss doch die Wurzel behandelt werden.

    Aber nun mal im Detail zu deinem Text ...

    Ist auch irgendwie so und der Staat verdient ganz gut mit dieser Art von Industrie Porno und Postitution.

    Natürlich zieht der Staat Steuern ein, wie bei jedem Wirtschaftszweig - deiner Meinung sollte es wohl verboten werden?

    Aber 2 solch unterschiedliche Dinge zu vermischen, halte ich für vollkommen merkwürdig.

    Porno und Prostitution hat doch nichts zwingend gemeinsam - mal abgesehen dass es sexuelle Dienstleister sind.

    Ich zumindest halte es für falsch wenn m an das wieder in den schwarzen Markt verschieben würde - grade Prostitution und der Schutz der Prostituierten steht für mich da an erster Stelle.

    Grundsätzlich ist es meiner Meinung falsch, alles verbieten zu wollen - Ergebnis hat man ja bei Drogen, es ändert überhaupt nichts und ich meines Erachtens eher gefährlich, wenn man sieht was für verunreinigte Drogen am Schwarzmarkt vertrieben werden.

    Dass die Pornoindustrie eine ganze Generation vergiftet und zu lebensunfähigen Objekten machen wird

    Also pornografische Darstellungen gibt es schon immer, wenn es heute auch etwas anders dargestellt wird, eben über Filme.

    Warum aber sollte es eine Generation vergiften?

    Da fehlt eher der gelernte Umgang mit solchen Dingen, aber das gilt generell für aktuelle Medien - das gehört in den Schulunterricht, nicht nur wie man Excel bedient.

    Wenn Kinder bereits auf dem Handy in der Grundschule Hardcore Material sehen und eine 13 Jährige glaubt Gangbang und Analverkehr seien Stanard

    Standard ist, was die jeweiligen Menschen mögen, daher maße ich mir nicht an was Standard sein sollte.

    Natürlich sollten junge Menschen Sex vlt anders erleben, aber ob wir Erwachsenen vorzugeben haben, was nun für 13 jährige Standard zu sein hat, ist nicht richtig.

    Nein, Es sind mehr. Vor allem heutzutage bereits Grundschüler. In England klappt das mit dem Jugendschutz besser. Den Brexit können sie nicht auf der Insel, aber das mit der Zugänglichkeit zu dem Mist bekommen sie gut hin.

    Ich muss zugeben, ich kenne mich mit englischen Gesetzen nicht sonderlich aus.

    Zum einen sollte aber gefragt werden, warum muss ein Grundschüler bereits ein Handy haben?

    Und wenn dem so ist, warum kann so ein Handy auf allen Kanälen surfen?

    Und mal ganz ehrlich, wenn junge Menschen bisserl älter sind, dann wissen die jeglichen Schutz zu umgehen.

    Meist reicht es aus einen Torbrowser zu installieren und schon ist jeglicher Länderschutz aufgehoben - daher kann ich mir auch nicht vorstellen, was in England da anders sein sollte.

    Und weder englische, noch deutsche oder europäische Gesetze schaffen da Abhilfe - illegale Seiten sind in der Regel in Ländern gehostet, wo unsere westliche Gesetzgebung eh keinen Zugriff hat.

    Und vom Darknet rede ich mal gar nicht ...

    Und viele Jugendliche haben bereits mit 20 Jahren Erektionsprobleme und wissen nicht woher

    Porno-Induzierte-Erektile Dysfunktion nimmt zu, wenn auch so manche Studie absolut übertrieben ist.

    Aber auch hier sehe ich nicht das generelle Problem am Porno, welchen man (wie du ja selbst schreibst, jeder kann es sehen) eh kaum unterbinden kann.

    Wenn aber junge Menschen meinen, gar keine Zeit mehr für eine reale Beziehung zu haben oder eben keine Zeit darin investieren wollen, dann muss man m.E. das Übel wo anders suchen.

    Mag sein, sind für mich arme Menschen mit wenig Phantasie. Auswuchs einer Konsumgesellschaft. Konsumieren ohne Aufwand. Guter Sex macht manchmal halt bisserl Arbeit und man braucht Fantasie.

    Ok, die grundsätzliche Entwicklung des Konsums muss man wirklich kritisch sehen, aber auch da sollte man nicht den Gütern die Schuld geben, vielmehr den Nutzern.

    Also muss man doch unseren Kindern das nutzen lernen, erklären, aber meiner Meinung nicht per tausernder Gesetze vorgeben.

    Auch wenn man deinen Frust verstehen kann, ich denke es ist der falsche Weg Menschen nach ihren sexuellen Vorlieben zu beurteilen - ich dachte das ist Geschichte (was es leider nicht ist).

    Bei letzterem mal völlig davon abgesehen, wenn es um Minderjährige geht - aber das ist ein vollkommen anderes Thema!!

    Quellen konkret habe ich keine, das ist nur so mein Empfinden. Und mein Mann hat Menschen kennengelernt, die sind 15 Jahre davon weg und machen es plötzlich wieder. Sehr erschreckend. Ich habe nur Quellen was den Alkohol betrifft und da kann man sehen, dass es nur sehr wenige sind, die es schaffen.

    Schade dass viele das wirklich so glauben ...

    Da halte ich mich lieber an die DHS!

    So könnte 80 Prozent der Betroffenen ambulant und über 90 Prozent in stationärer Behandlung geholfen werden.

    Konkret heiße dies, dass bis zu zwei Drittel der Betroffenen nach der Therapie abstinent lebten, mehr als 80 Prozent seien zwei Jahre nach der Entwöhnung wieder im Erwerbsleben integriert.

    Quelle: Thomas Müller, ÄrzteZeitung, Abhängigkeit: Viele Vorurteile rund um die Alkoholsucht, 11-09-2019 12:38

    Kann der regelmäßige Besuch einer solchen Gruppe genügen?

    Nein, so wie du es in den weiteren Beiträgen geschildert hast, da zweifle ich das an.

    Aber keiner kann deinen Mann zu Therapie zwingen - entweder er macht das freiwillig oder eben nicht.

    Das man aber keine Therapiestellen dafür finden kann, mag ich mal bezweifeln.

    Da vermute ich eher, wie auch du selbst, dass er bei dem Vorgespräch(en) die Tatsachen nicht wahrheitsgemäß angegeben hat. Auch gerade wenn es um das angesprochene Alter von Darstellern geht, dürfte aber noch ganz andere Therapieansätze im Raum stehen.

    Ich will mal wieder weggehen können, ohne meinen Radar auszufahren

    Das aber ist jetzt wieder vollkommen unabhängig, das kann keine Therapie deines Mannes, noch eine Paartherapie beheben - daher ja immer auch der Ansatz selbst Therapie zu machen.

    Ob ich meinen Kontrollzwang jemals los werde, weiß ich nicht.

    Wie schon im letzten Absatz, vermutlich wirst du das alleine nicht in den Griff bekommen ...

    Und ganz ehrlich, deinen letzten Beitrag bringt das Ganze in ein weiteres vollkommen anderes Licht.

    Sexsucht auf der einen Seite, Pädophilie auf der anderen - auch das sind komplett verschiedene Behandlungsansätze.

    Zudem muss ich auch sagen, ich werde in den nächsten Stunden überlegen müssen, ob das so stehen bleiben kann - zum Schutz deines Mannes.

    Dazu nochmal ganz ehrlich, für mich letztlich nicht schützenswert, aber das Credo im SuS besagt das für das Team > Süchtige haben genug Probleme, daher editieren wir Texte bei eventuellen Gesetzesverstößen, mal davon abgesehen, wenn es einer Anzeigepflicht unterliegt.


    Ich glaube du musst für dich generell entscheiden was passieren soll, unabhängig was bei deinem Mann geschieht.

    Ok, wenn du weiter den Weg mit ihm gehen willst, dann braucht es aber auch klare Grenzen.

    Das aber muss auch Konsequenzen aufzeigen, wenn sich das nicht so entwickelt, dann werde ich dies und das tun ...

  • Und ganz ehrlich, deinen letzten Beitrag bringt das Ganze in ein weiteres vollkommen anderes Licht.

    Sexsucht auf der einen Seite, Pädophilie auf der anderen - auch das sind komplett verschiedene Behandlungsansätze.

    Zudem muss ich auch sagen, ich werde in den nächsten Stunden überlegen müssen, ob das so stehen bleiben kann - zum Schutz deines Mannes.

    Dazu nochmal ganz ehrlich, für mich letztlich nicht schützenswert, aber das Credo im SuS besagt das für das Team > Süchtige haben genug Probleme, daher editieren wir Texte bei eventuellen Gesetzesverstößen, mal davon abgesehen, wenn es einer Anzeigepflicht unterliegt.

    Hallo Franz und Danke für deine Antwort.

    Also von Pädphilie gehe ich nicht aus. Das waren Teen Porn, Teen Model, alle angeblich 18, ich habe alle nachgesehen. Aber sie sehen wirklich verdammt jung aus. Und das war auch nur ein kleiner Teil der Sammlung. Alles andere das Übliche. Trotzdem finde ich es für einen 60 jährigen grenzwerztig. Er könte ihr Großvater sein.

    Dein Argument Pornos gab es immer schon, macht es ja nicht besser. Ich brauche zum Glück weder Pornos noch Prostitution und ich halte mich nicht für prüde oder langweilig. Ich halte die ganze Industrie damit für verkommen und übrflüssig. Wenn es das nicht gäbe, ginge es den Menschen besser, vor und hinter der Kamera. Wie abgestumpft muss ein Mann sein, der in den Puff geht und für Geld so ein Mädel nimmt, egal wie es ihr dabei geht, wie sie in diese Lage gekommen ist ect. Und was denkt sich ein Mann da eigentlich? Widerlich. Aber das ist meine Meinung. Unser Prostitutionsgesetz hat alles nur noch schlimmer gemacht. Ganz Europa bucht Sexreisen nach Deutschland und lacht uns aus.

    Ich bin für Aufklärung und für strengere Gesetze. Das gilt für Pornos aber auch für Drogen jeder Art. Auch Drogen hat es immer gegeben und auch die Probleme damit. Aber unsere Gesellschaft verkommt, verliert all ihre Werte durch diese Egomanen unserer Spaßgesellschaft. Es zählt nur das Geld, keine Werte, keine Moral mehr, kein Mitgefühl oder Hilfsbereitschaft unter den Menschen. Schlimme Zeiten. Und immer verblödeter wird die Menschheit auch. Aber da könnte man stundenlang drüber reden, würde sich ja nichts ändern. Eine völlig uninteressierte und überforderte Gesellschaft.

    Standard ist, was die jeweiligen Menschen mögen, daher maße ich mir nicht an was Standard sein sollte.

    Natürlich sollten junge Menschen Sex vlt anders erleben, aber ob wir Erwachsenen vorzugeben haben, was nun für 13 jährige Standard zu sein hat, ist nicht richtig.

    Es gibt in der Liebe und beim Sex doch keinen Standard. Und die Menschen glauben ja nur etwas zu mögen. Es hat sich nur durch die Pornos eingeschlichen. Ein so junger Mensch muss erst noch erwachsen werden, reifen. Statt zu lernen sitzen sie den ganzen Tag in den Medien fest. Zum Glück nicht alle, aber das liegt auch viel am Elternhaus und an der Bildung. Aber die breite Masse eben. Muss ein 12 jähriger sämtliche Spielarten kennen oder bereits Sex haben? Da hat meine Generation noch gespielt. Wenn alles so frei sein sollte, dann kann man den Jugendschutz aufheben, die Volljährigkeit und dann können sie auch mit 12 bereits Heiraten. Das kann es doch nicht sein. Es gab Zeiten, da war amn erst mit 21 Volljährig. Und nicht mal da hatte man genügend Reife. Naja bin halt auch streng erzogen worden und war eine strenge Mutter. Geschadet hat es nicht. Wir haben mehr Gesetze als früher, mehr Überwachung, mehr Polizeistaat. Nur umgesetzt wird nichts. Heute wird nicht versucht sich an Regeln zu halten, heute versucht man Schlupflöcher zu finden, um sie zu umgehen und kommt damit durch.

    Was meinen Mann angeht, weiß ich wirklich nicht, was ich ihm glauben soll und kann. Ich traue ihm nicht mehr, warte auf Rückfälle (die hoffentlich nie kommen oder ich kriegs nicht mit). Gestern gerieten wir wieder in Streit, nur weil ich vorsichtig anfragte, ob er denn neben der Gruppe an eine Therapie denkt. Was ein Theater, er habe keine Zeit blabla, findet keinen Therapeuten (ist wirklich sehr schwer und ich weiß nicht, wo man da ansetzt). Die meisten die wir angefragt haben, kennen sich mi´t diser Art Sucht nicht aus. Dann steht man d. Ein Sexualtherapeut therapiert sowas nicht, von denen gibt es ein paar. Wenn er es ernst meint, muss er weiter suchen. Ich nehme es ihm nicht mehr ab. Er hatte auch Zeit für die Mädels, dann soll er sich jetzt auch kümmern. Helfen tu ich ihm, wenn er das will.

    Und ob man jemals wieder Vertrsasuen haben kann zu einem Menschen, der einem jahrelang so dreckig ins Gesicht gelogen hat, weiß ich nicht. Einerseits liebe ich noch den Mann, den ich kenne und den ich geheiratet habe. Aber wer ist der eigentlich wirklich? In wen habe ich mich da verliebt. Ich zweifle an meiner Wahrnehmung, auch weil ich all die Jahre nichts bemerkt habe. Aber so wird es auch anderen Frauen gehen, auch betrogenen Ehefrauen. Wie gehen die damit um? Verlange ich zuviel? Sind alle Männer solche Schweine? Da kann es einem echt vergehen. Eine Bekannte von mir hat sich jetzt eine Frau genommen, sie hatte auch die Nase voll. Macht das Warten auf Genesung einen Sinn? Oder vergeudet man nur seine Lebenszeit? Einem Trinker würde ich sofort verlassen. Warum habe ich da jetzt eine andere Sicht? Verharmlose ich die P.Sucht? Es ist eine Krankheit, das sage ich mir immer wieder. Aber er war nicht vom ersten Tag an krank. Mich machen Süchtige so wütend, weil sie sich nicht im Griff haben und aufhören können. Das ist nicht gerecht und nicht richtig. Genau wie ich Depressive nicht ertrage oder verstehe. Ich kann froh sein, sowas nicht zu haben. Sorry.

    Im Grunde eiere ich auch nur herum. Vom Verstand her müsste ich wohl gehen....

    Viele Grüße Monika

  • Du hast deine Moralvorstellungen, dein Mann hat offensichtlich gänzlich andere Moralvorstellungen. Da wird jetzt nach vielen Jahren eine bislang anscheinend kaum sichtbare (oder bislang bewusst ignorierte) Sollbruchstelle eurer Beziehung offen gelegt, an der diese Beziehung nun tatsächlich zu zerbrechen droht. Wenn die Beziehung gerettet werden soll, dann müsstet ihr beide aufeinander zugehen und Misstrauen in Verständnis verwandeln. So wie du das schilderst bist du weder bereit noch in der Lage dazu.

    Vom Verstand her müsste ich wohl gehen....

    Ich sehe das eher im Gegenteil. Deine Reaktion ist nicht verstandesgetrieben sondern rein emotional. Vom Verstand her müsstest du versuchen eure Ehe zu retten und deinen Mann so zu akzeptieren wie er ist. Er ist sicherlich kein Verbrecher, und ob er tatsächlich süchtig im medizinischen Sinne ist, wage ich zu bezweifeln. Du kannst und willst seine Vorlieben und Neigungen im sexuellen Bereich nicht akzeptieren und reduzierst ihn auf diesen einen Aspekt seiner Existenz. Du willst ihn nun zwingen dass er deine Überzeugungen und Werte übernimmt. Dass das auf Dauer nicht funktionieren kann, dürfte dir klar sein. Deine Emotionen, die du diesbezüglich offensichtlich weder steuern noch ändern kannst, werden dich wohl zwingen zu gehen.

  • Hallo Monika, Du hast mein tiefes Mitgefühl und Verständnis.

    Ich kam nach über 30 Jahren Ehe in eine ähnliche Situation: Lebenslang geführtes Doppelleben, wasserdichte Täuschung, lebensbedrohliche gesundheitliche Gefährdung durch regelmäßiges Ausagieren im Hochrisikobereich ohne Schutz. Ich kenne Deine Erschütterung. Über Monate habe ich mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, was passiert ist, und was es letztendlich uns als Menschen, unserer gesamten Beziehung und Ehe angetan hat. Ich komme zu ähnlichen weitreichenden Schlüssen wie Du. Es hat nicht nur die seelische Ermordung zweier Menschen statt gefunden, sondern es wurde ein unmenschliches System gefüttert - für alle Betroffenen, Dienstleister (Missbrauch, Gewalt in dieser Branche), negative Vorbildfunktion (wenn es 4 von 5 Männern regelmäßig machen, dann muß auch ich mich nicht zurückhalten......), Forsierung neuen Durchschnittsverhaltens, das eine riesige vernichtende Negativspirale, die weite Kreise zieht, in Gang setzt..... Nach der Aufdeckung erfolgte der völlige Zusammenbruch auf beiden Seiten. Eine so umfangreiche Täuschung ist für mich in einer Beziehung völlig inakzeptabel. Zuerst gab es die freie Entscheidung, ein geheimes geplantes Lebenskonzept, und lebenslängliche hochmoralische Lügen mit erhobenem Zeigefinger und bewußt falsche Lebensversprechen - eine infame Täuschung. Dieses mündete in einer Sucht, und ist insofern für mich als Folgeerscheinung nicht mehr diskutabel. Jeder Mensch hat die Freiheit, sich für seinen eigenen Weg zu entscheiden, jedoch dem Partner unter Vortäuschung falscher Tatsachen diese Wahl vorzuenthalten, und diesen Menschen aufgrund seines Unwissens noch zutiefst zu gefährden, ist für mich nur noch ein Verbrechen, eine Verachtung der Menschenrechte, und gelebter Mißbrauch. Ich habe den Mann, den er mir zeigte, vorspielte, immer geliebt. Aber diesen Mann gab es nie. Der wahre Mann, seine Ideale, Lebenskonzepte, Vorstellungen etc. wäre für meinen Lebensentwurf und meine Vorstellungen von Glück nie in Frage gekommen. Alles auf Lügen aufgebaut.

    Solche tiefgreifenden Erfahrungen benötigen eine professionelle therapeutische Begleitung - getrennt, für beide Seiten. Es benötigt viel Zeit, um im ganzen Umfang zu verstehen, was da wirklich passiert ist, und was es mit uns gemacht hat. Jene, die ich kenne, denen Ähnliches passiert ist, hatten nie mehr eine vertrauensvolle geborgene Partnerschaft mit diesem Partner, der Bruch und die Verletzungen bleiben. Was wir uns wünschen und erhoffen dürfen: Dass die Wunden vernarben und wir über die Jahre eine Art Frieden/Versöhnung finden.

    Es braucht ganz viel Zeit, inneren Abstand und den beiderseitigen Willen dazu. Ein weiteres Zusammenleben ist zumindest für mich nicht mehr vorstellbar.

    Dir, liebe Monika, kann ich nur mein Mitgefühl und meine Mitgedanken zukommen lassen. Ich wünsche Dir und mir, und allen anderen Menschen in einer ähnlichen Situation viel Kraft und ein liebevolles begleitendes Umfeld und - eine Zukunft.

    Alles LIebe

  • Hallo Monika,

    manchmal geraten Angehörige von Pronografiesüchtigen in Diskussionen über den Fug und Unfug der Pornografie, oder über die Gefährlichkeit ...

    Für mich persönlich ist es tatsächlich nicht o.k., dass Pornos im Netz ohne Altersprüfung verfügbar sind, und dass man damit quasi die sexuelle Aufklärung denen überlässt, die eine legale Mediendroge verbreiten.

    Unabhängig davon ist Sex- und Pornografiesucht eine ernstzunehmende Störung (völlig egal, ob Zwangserkrankung oder Sucht).

    Ebenso real sind die Verletzungen, Kränkungen und Traumata, die Angehörige davon tragen. Damit bist du nicht allein.

    Realen Austausch mit anderen Angehörigen findest du vor allem bei S-Anon, aber leider vor allem in den großen Städten und Ballungsräumen.

    Du könntest auch versuchen, die Seite

    "http://Reboot-me.de/community" zu besuchen.

    Da tauschen sich ein paar angehörige Frauen regelmäßig aus.

    Gruß von Janus.

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