• Ich habe an anderer Stelle meine (und die meiner Frau) Einstellung zu Hunden angedeutet. Das kam scheinbar bei einigen hier nicht so gut an. Darum will ich das hier nochmal ausführlich erklären.

    Ich mag Hunde. Katzen auch. Vögel ebenso, und Eichhörnchen, Igel, Kröten und alles andere was da sonst so kreucht und fleucht. Ich töte auch keine Wespen oder Spinnen. Hunde und Katzen scheinen mich auch zu mögen. Mich knurrt kein Hund an und zwei von drei Katzen, denen ich irgendwo begegne, laufen zu mir und streichen um meine Beine.
    Was Hunde angeht, bin ich sogar Profi. Ich habe mal für ein paar Jahre die damals größte Hundewachstaffel Deutschlands geleitet und kann die dafür nötigen Ausbildungszertifikate vorzeigen.

    Mit den Tieren selbst habe ich fast nie Probleme, eher mit den Menschen, die Tiere halten. Menschen, die ihre Tiere vermenschlichen, sind mir geradezu unheimlich - und machen mich oft auch traurig, um ihretwillen und wegen des Tiers. Menschen, die ihren Hunden Kleidchen anziehen und in einer Art Kinderwagen herumfahren. Menschen, die ihre Katzen totfüttern. Menschen, die kein Problem damit haben, ihre Hunde und Katzen während der Brutsaison in Schutzgebieten frei herumlaufen zu lassen. Menschen, die Kleintiere einsperren anstatt sie in Freiheit leben zu lassen.

    Ich wohne weit weg von Stadt- und Autolärm quasi mitten im Wald. Mein Grundstück und meine Umgebung teile ich mit vielen Tieren. An Marder, Igel, Fledermäuse, Kröten, Rehe und viele andere Tiere erfreue ich mich fast täglich, ich brauche nur in den Garten oder in den Wald zu gehen. Leider sehe ich auch die Katzen unserer Nachbarn täglich, die auf der Suche nach Opfern durch unseren Garten streifen, und die nicht nur in diesem Frühjahr die Küken der Ente, die bei uns am Fenster gebrütet hat, direkt nach dem Schlüpfen aus dem Nest geholt haben, sondern auch in das benachbarte Naturschutzgebiet eindringen und die dort besonders geschützten Kleintiere töten.

    Meine besonderen "Freunde" sind jedoch die Hunde, oder besser ihre Besitzer. Ich wünschte mir, das Verhältnis zwischen verantwortungsvollen Hundebesitzern und Leuten, die nur etwas zum kuschelnund liebhaben wollen, wäre umgekehrt. Dann hätte nicht nur ich weniger Probleme, sondern auch die Tiere. Wie gesagt, ich weiß, was Hunde sind, welche Ansprüche sie haben und wie man sie ausbildet. Deshalb habe ich auch keinen, weil ich diese Verantwortung nicht tragen will. Mir und meiner Frau sind unsere Freiheit wichtiger. Daher weiß ich aber auch, dass es kaum einem Hund in einem Haushalt wirklich gut gehen kann, weil die Besitzer entweder nicht die Möglichkeit oder nicht das Wissen haben, wie man einen Hund artgerecht hält. Wenn ich sehe, wieviele Hundehalter es gibt, und wie sehr der Hundetrainer in meiner Nachbarschaft um seine wirtschaftliche Existenz kämpft, ist das geradezu erschütternd.

    Ich weiß aber auch, dass Hunde gerade für kranke Menschen ein großer Gewinn sein können. Sie sind außerordentlich empathisch und merken es schneller als wir selbst, dass wir ein Problem haben. Sie sind ein dankbarer (und wehrloser) Spiegel der Emotionen ihres Herrchens oder Frauchens. Gerade hier wäre es besonders wichtig, dass sich diese Gruppe Menschen ihrer besonderen Verantwortung für ihr Haustier bewusst sind - und oft sind gerade sie, aufgrund ihrer Erkrankung, gar nicht in der Lage, diese Verantwortung und die sich daraus ergebenen Pflichten zu erkennen und danach zu handeln. Für mich ist das fast wie das Züchten eines Lebewesens um für den Bedarfsfall einen Organspender zu haben. Klingt hart, aber denkt mal darüber nach.

    Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Es gibt Menschen, die behandeln ihre Tiere artgerecht. Für die sind Hund oder Katze nicht süß, knuddelig oder knuffig, sondern eigenständige Lebewesen, die mit dem gebührenden Respekt behandelt werden. Fast alle Bio-Bauern die ich kenne, zählen dazu. Fast kein Hundebesitzer in einer Stadtwohnung zählt dazu (denn ein Hund gehört nunmal nicht in eine Stadtwohnung, genauso wenig wie eine Katze). Aber hoffentlich alle Angehörigen dieses Forums!

    Worauf ich in diesem Forum nochmal besonders aufmerksam (gemacht) wurde, ist die besondere Beziehung, die Menschen zu ihren Haustieren aufbauen. Die Trauer, die Menschen empfinden, wenn ihr Haustier stirbt. Eine Trauer, die einfach nur deswegen überhaupt entstehen kann, weil man das Tier anthropomorphisiert. Das ist für das Tier nicht gut, solange es lebt, und für den Menschen nicht gut, weil man dann die Trauer ertragen muss, wenn das Tier stirbt. Gerade die Klientel dieses Forums hat aber oft Schwierigkeiten mit solchen emotionalen Achterbahnen. Der subjektiv empfundene Gewinn, den das Tier während seines Lebens gebracht hat, wird durch die Folgen des traumatisch empfundenen Schmerzes, den dessen Tod verursacht, zu einem Großteil wieder aufgezehrt, und manchmal sogar völlig zunichte gemacht. Es gibt Menschen, die kommen über den Tod ihres langjährigen Mitbewohners nicht mehr wirklich hinweg. Für einen gesunden Menschen kaum ein wirkliches Problem, für einen kranken Menschen kann das aber schon existentiell werden.

    Gerade im Umgang mit Tieren ist es zwingend erforderlich den Tod als Teil der Natur, Teil der Existenz zu akzeptieren. Wer das nicht kann, sollte kein Haustier halten. Unmittelbar, weil man sich selbst damit zwangsläufig und regelmäßig selbst Schmerzen zufügt, und mittelbar, weil man unterschwellig damit aus dem Tier etwas zu machen versucht, was es nicht ist und nicht sein will: einen Menschen. Ich sehe in stiller Verzweiflung immer wieder, wie Menschen das Leiden ihrer Haustiere endlos verlängern, weil sie sie nicht gehen lassen wollen oder können.

    Ein interessantes Sonderkapitel sind Assistenzhunde. Diese Tiere sind medizinische Hilfsmittel. Sie sind in ihrer Rolle genauso ausgebildet wie die Menschen ausgebildet werden, die einen bekommen. Das gilt für alle anderen speziell ausgebildeten Hunde ebenso. Seien es Jagdhunde, Spürhunde, Wachhunde oder Rettungshunde - wer so einen Hund hat, hält ihn zwangsweise artgerecht, weil der Hund ansonsten seine Qualifikation verliert. Dass man zu so einem Tier über die Jahre eine besondere Beziehung aufbaut, ist nur natürlich. Dass der Verlust schmerzt, wenn das Tier stirbt, auch. Aber diese Menschen wissen, dass man eigentlich nur ein ganz spezielles Werkzeug verloren hat, das man möglichst schnell wieder ersetzen muss. Keiner dieser Menschen anthropomorphisiert sein Tier, denn damit würde er die Ausbildung und besondere Qualifikation des Tieres gefährden. Gebrauchshunde verlieren ihren Wert, wenn sie nicht artgerecht behandelt werden, d.h. als Mensch(ersatz) und nicht als Hund. Das habe ich damals gelernt, als ich eine Hundewachstaffel leitete.

    Wenn man einen Hund als Hund behandelt, macht das jedoch richtig Arbeit und kostet Zeit. Das ist bindend und fordernd und zwingt einen ständig einzuhaltenden Stundenplan auf. Das gilt- in teilweise geringerem, teilweise stärkeren Ausmaß - auch für alle anderen Haustiere. Meine Frau und ich verzichten auf Haustiere, weil wir diese Reglementierung unseres Tagesablaufs nicht wollen.

    Das wurde nun fast ein Roman. Ich bin auf die Rezensionen gespannt!

  • Ein bisschen fange ich schon an, zu antworten, später vielleicht mehr.

    Zunächst mal finde ich es sehr mutig und stark von dir, selbst das Gespräch offensiv zu suchen.

    Was es mir ein wenig schwer zu antworten macht, ist die Darstellung der Kompetenzen die du über Hunde hast. Ich glaube dir, dass du kompetent bist. Sofort. Aber ich glaube es gibt nicht nur die "eine Wahrheit und Kompetenzen" an Ansichten bezüglich Hunden.

    Ich verstehe nicht, wieso nicht beides möglich sein sollte. Eine emotionale Beziehung zu Tieren zu haben und sie artgerecht zu halten. Einige Rassen sind haben sich ja auch so verändert (oder wurden es leider), dass sie den Menschen deutlich zugewandter sind. Ich persönlich finde es auch nicht toll, wenn Hunde vermenschlicht werden. Aber das setze ich nicht mit einer emotionalen Bindung gleich. Tiere sind für mich definitv Familienmitglieder - aber dennoch keine Menschen. Und ich denke, Hunde können sehr wohl in einer Stadtwohnung gehalten werden, wenn sie genügend (und zwar wirklich genügend) Input und Auslauf, etc. erhalten. Es gibt Leute die fahren dann halt 3x täglich mit ihrem Hund raus und gehen 3-4 Stunden mit ihm durch die Gegend oder treffen sich zu einem "Rudel" und wechseln sich ab.

    Für mich liest es sich eher so, als wäre da eine Distanz/Hemmung eine zu emotionalen Bindung einzugehen. Trauer und Verlust gehört zum Leben dazu. Auch für Tiere. Ob es jetzt dem Hund gut geht, wenn man um ihn trauert und er den "Emotionen" des Menschens ausgeliefert ist - das halte ich nicht für ausgeschlossen, aber ich glaube, man kann emotional mit Tieren verbunden sein, ohne sie zu verzwecklichen für die eigenen Emotionen. Und das ist für mich auch deutlich von Individum Hund abhängig. Für mich sind sie auf ihre Art kompetent und gar nicht so "ausgeliefert". Ich glaube nicht, dass man wirklich auf den Punkt festnageln kann, was "artgerecht" und gut für den Hund ist. Ich glaube, das muss immer im Kontext stehen. Es kommt auf den Hund und den Menschen an.

    Ich empfand es auch als sehr hart, was du in dem betreffenden Postfach geschrieben hattest. Auch weil ich nicht verstanden habe, wieso du das zu dem Zeitpunkt in ein Postfach als Antwort auf Trauer um ein Tier und sonstige schwierige Situationen geschrieben hast. Dass das deine Meinung ist ist doch völlig okay. Und so wie du es begründest auch nachvollziehbar. Und ich merke, dass du dir sehr um das Tierwohl Gedanken machst. Aber der Zeitpunkt, die Art und der Ort dies kundzutun war für mich da auch komplett falsch. Hier ist das für mich völlig angemessen und mutig und ich find es richtig cool, dass du das machst.

  • Es ist schön, wenn du dein Tierreich um dich hast, aber viele kommen nicht in diesen Genuss und wollen eben doch auch ein Tier um sich haben.

    Ganz ehrlich, einige der Punkte welche du anführst, kann ich teilen – in bestimmten Gebieten und Jahreszeiten haben freilaufende Haltungstiere nichts verloren. Wenn wer nicht bereit ist, für sein Tier Zeit, Geld und Liebe aufzuwenden, dann sollte er eben wirklich keines anschaffen – das meine ich nicht abwertend, eher verantwortungsvoll. Viel mehr kann ich aber deinem Beitrag nicht abgewinnen …

    Da ich nicht weiß wie die Haltung und Erziehung bei der von dir geleiteten Einrichtung ablief, kann ich mir da kein Urteil erlauben.

    Aber Zertifikate oder andere Auszeichnungen besagen nicht unbedingt was Gutes, das hat sich leider schon zu oft gegenteilig herausgestellt.

    Ein persönliches Beispiel dazu …

    Als ich einen Welpen hatte (hatte schon mehrere Hunde), wollte ich sehen wie es Profis machen. Ein befreundeter Polizist hat mich zur Hundestaffel mitgenommen und ich hab da einen kleinen Einblick bekommen.

    Wenn aber der absolute Gehorsam mit Schlägen erzwungen wird, was da zum Teil erfolgte, dann könnte ich nur kotzen. Das ist lange her, ich denke das sowas heute nicht mehr praktiziert wird, aber artgerechte Haltung sieht für mich anders aus.

    Zudem kenne ich sehr wohl Leute die ihre Rettungshunde nicht nur als Werkzeug sehen, vielmehr als Familienmitglied mit besonderen Fähigkeiten. Diese Hunde verlieren nicht ihren Wert, auch wenn sie altersbeding nicht mehr im Einsatz sind – all die ich kenne, haben einen artgerechten Seniorenplatz innerhalb der Familie.

    Ausgebildete Tiere sind sicher etwas anders zu sehen, aber dennoch hoffe ich, dass es nicht so ist, wie du es beschreibst – Werkzeug verloren, Ersatz muss her, scheiß egal!

    Deine Vermischung von Hunde- und Katzenhaltung sehe ich auch komplett anders, ich finde es schon ziemlich abgehoben, wenn allen Haltern fast schon Tierquälerei unterstellt wird, weil die Tiere in der Wohnung halten.

    Zum einen sehe ich es wie grany, es kommt einfach drauf an, wie die Haltung im Einzelnen ausschaut. Dann kommt es genauso drauf an, welches Tier eben gehalten wird, je nach Rasse ist das eben unterschiedlich. Vielleicht ist eine 20 qm Wohnung nicht der beste Ort für einen 80 kg Hund, aber der Zwinger bei so manch anderen Haltung ist sicher kein Gramm besser - oder gar die Kette bei machen Hofhunden.

    Bei Katzen ist das aber ein ganz anders Thema!

    Der Tierschutzbund, Tierheime, viele Tierärzte und andere Profis sehen kein generelles Problem mit der Haltung von „Stubentigern“!

    Wer hier nur die tolle Wildkatze sieht, die immer frei umherstreift, sollte sich mit der breiten Wirklichkeit auseinandersetzen. Bevor man Wohnungshaltung anprangert, sollte man vlt eher andere Themen wie (Zwangs)Kastration von Katzen angehen, dubiose Züchter an den Kragen gehen und und und …

    Man kann über den Tierschutz denken und sagen was man will, wenn die Tiere aus aller Welt zu uns nach Deutschland holen. Fakt ist aber, Tierheime und Schutzstationen sind randvoll, viele Katzen können gar nicht mehr als Freigänger gehalten werden – sei es aus Altersgründen, aus Krankheit oder eben weil die es gar nicht kennen.

    Bevor die nun alle eingeschläfert werden, sehr ich es zumindest so – ein Leben als Nicht-Freigänger ist der Tötung allemal vorzuziehen.

    Ich habe mich zumindest lange mit dem Thema beschäftigt, weil ich ein Hunde-Mensch war und mit Katzen eigentlich kaum was anfangen konnte. Der Zufall hat es ergeben, weil unser Nachbar ins Krankenhaus kam und auch schnell verstarb – so kamen wir zu unserer ersten Katze.

    Es war ne reine Wohnungskatze, erst war es als Übergang gedacht, aber nach dem Sterbefall hat es sich halt anders ergeben.

    Ich glaubte auch, Katzen ohne Freigang sind arm dran …

    Man kann aber vieles machen, was dies zumindest ausgleicht, aber das bedeutet Arbeit!

    Heute haben wir 2 Katzen, aus dem Tierschutz …

    Wir versuchen alles irgendwie Katzengerecht zu gestalten, zum Teil haben wir richtig umgebaut um Kletter-/Rückzug-/Schlafplätze zu gewinnen.

    Bevor ich für uns koche, kommen die Katzen, nicht umgekehrt!

    Wir beschäftigen uns mit Spielen und Beschäftigung, Clickertraining, BARFen usw. …

    Katzen werden auch nicht öfter Krank bei Wohnungshaltung, im Gegenteil, sie leben oft länger und sind gesünder. Aber ehrlicherweise muss man zugeben, es gibt auch Krankheiten die vlt eher Wohnungskatzen zugeordnet werden – z.B. FUS, FLUTD, etc.

    Ich sehe kein Problem an der Wohnungshaltung, es kommt einfach drauf an, wie man die gestaltet.

    Mein Problem, alles über einen Kamm scheren ist nicht angebracht!

    Es gibt Hunderassen die sehr leicht frieren, also kann hier auch eine hundegerechte Kleidung angebracht sein. Damit sind nicht die Schleifchen oder rosa Kleidchen gemeint, aber wärmende oder gegen Nässe schützende Outdoorkleidung kann manchmal auch notwendig sein.

    Ähnlich ist es mit einem Hundewagen …

    Da können alte, kranke oder ganz junge Hunde drinnen sein, alle zu verurteilen, halte ich für falsch.

    Schlimm finde ich es, wenn über das Klientel unseres Forums pauschal geschrieben wird!

    Aber das wurde schon paarmal vertreten, z.B. nie eine Beziehung mit Süchtigen, weil einmal ein vlt schlimmes Erlebnis oder Raucher/Nichtraucher – ich gestehe Mensch wie auch Tier nicht nur eine Chance zu, aber das ist ein anderes Thema :winking_face:

    Mir ist nicht klar wo man das so rauslesen kann, dass man so eine extreme Haltung annimmt.

    Meiner Meinung ist Trauer ganz normal, egal um was man trauert, dass dies aber nur für Menschen vorbehalten sei, ist mir wirklich neu.

    Meiner Meinung kann man sogar an Trauer wachsen, sich neu erfinden und ein Leben anders/neu beginnen. Klar ist manche Trauer ungesund, aber das trifft auch bei der Trauer um Menschen zu.

    Tierhaltung aber generell in Frage zu stellen, weil es mal mit dem Tod enden wird, ist doch ein merkwürdiger Ansatz.

    Zudem möchte ich nicht unerwähnt lassen, was Kinder alles mit Tierhaltung lernen können – Verantwortung, Liebe, aber auch den Tod.

    Meine Tiere und das waren nicht wenige, haben durch deren Tod nie die schönen Erlebnisse und Gedanken aufgezerrt oder gar zunichte gemacht.

    Es gibt sicher immer Ausnahmen, da kehrt durch das Ableben des geliebten Tieres mehr als nur Trauer ein, aber ich glaube eben nicht, dass man das als Regel bezeichnen könnte.

    Das Klientel des SuS ist für mich der einzelne Mensch, individuell und einzigartig – aber den Punkt mit „alles über einen Kamm scheren“ hatten wir ja schon …

    Kurz und gut, nur weil man sein Tier liebt, ist es noch lange kein Menschenersatz oder vermenschlicht. Manchmal kann ich sogar verstehen, wenn Tiere über manche Menschen gestellt werden – das Tier hat mich noch nie enttäuscht, die Menschen immer … sind ja keine seltenen Aussagen.

    Ich respektiere, wenn man keine Tiere haben will, warum auch immer.

    Aber man könnte auch Halter von Tieren in ihrem Handeln respektieren, solange die das zum Wohle der Tiere auch entsprechend umsetzen.

    Ich glaub einfach mehr an das Gute am Menschen, auch bei der Tierhaltung und wenn auch mal vereinzelt Fehler passieren – man kann sich ändern, neu dazu lernen und die Haltung anpassen.

    Grundsätzlich finde ich daher Aussagen – Hund und Katze gehört in keine Wohnung – einfach falsch!

    Warum, ich hab es im obigen Text versucht zu erklären, vlt ist es mir auch gelungen :smiling_face:

    Auch fast ein Roman …

  • Ich habe für mich auch entschieden, dass mir die Verantwortung für einen eigenen Hund zu groß, zu bindend ist.Dazu kommt mein Leben mit Minimaleinkommen (Witwenrente).

    Ich könnte das Geld für eine Behandlung nur schwer aufbringen...

    Wenn ich mit meiner Kohle nicht rumkomme, müsste ich jobben gehen & dann wäre ein eigener Hund daran gewöhnt, mich den ganzen Tag hier zu haben und wäre plötzlich

    alleine...Einen Hund einzeln zu halten, ist auch nicht wirklich artgerecht, davon abgesehen...

    Manchmal ist das Leben aber einfach großartig zu einem und so ergab sich eine allmähliche Entwicklung zum Job des Hundesitters, was ich nun bereits seit einigen Jahren sehr

    zur umseitigen Zufriedenheit mache, wovon dann auch ALLE Beteiligten profitieren.

    Anzahl und Intensität meiner depressiven Episoden hat seither übrigens auch sehr nachgelassen!

    Die Hunde haben einen halben Tag bzw ganzen Tag das Rudelleben, was für ihr Sozialverhalten ausgesprochen gut ist; ich hab ne super Beschäftigung und ne tolle Tagesstruktur aufbauen

    können; bissel Handgeld kommt so auch rein & die Besitzer gehen ihren Tätigkeiten nach und bekommen abends einen ausgelasteten und zufriedenen Hund zurück.

    Ich hab tatsächlich nur ne kleine Wohnung, bin aber täglich so 8-10 Km (Schnitt) mit den Jungs draußen im Wald und auf den Feldern.

    Es IST eine Gratwanderung zwischen Freilauf für die Hunde und eben der Freiheit der Anderen, die ebenfalls in der Natur unterwegs sind, sei es alleine, ebenfalls mit Hund(en)

    oder auch mit Pferd, Rad etc..

    Sprich, Hund hat immer in Sichtkontakt zu bleiben und bei Sichtung Anderer wird eben angeleint; bei uns hier in der Gegend klappt das (Ausnahme bestätigen die Regel) im Großen

    und Ganzen sehr gut.

    Was nun Leben und Tod angeht, so ist das generell für viele ein Problem, ob es dabei um Mensch oder Tier geht, finde ich zweitrangig!

    Ich bin mit 30 Jahren Witwer geworden und musste damit klarkommen und ich habe mittlerweile auch bei zwei Zöglingen - jeweils im Alter von 13 Jahren - mit den Haltern dafür gestimmt,

    dass sie nun "gehen dürfen"; sprich: die erlösende Spritze bekommen haben.

    Andere tun sich da eben schwer(er) und das ist dann eben deren Freiheit und ihr persönlicher Umgang damit.Ich finde, sowas sollte man nicht bewerten, sondern versuchen, es

    zu verstehen.

    Mir ist lieber, jemand macht rechtzeitig den großen Schnitt und trauert dann eben lange, als wenn das Tier ewig (und in MEINEN Augen) unnötig leiden muß, weil HalterIn nicht

    loslassen können.

    Aber das muß, wie so vieles von großer Tragweite, eben jeder für sich selbst entscheiden.

    Bei der Freiheit halte ich es - so gut es geht - nach wie vor mit der Frau Luxemburg:

    Zitat von Rosa Luxemburg,"Die Russische Revolution"

    "Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden"

    LG.Klaus

  • Ich könnte das Geld für eine Behandlung nur schwer aufbringen...

    Da mag ich dir recht geben, auch ein wesentlicher Teil der Tierhaltung.

    Darf gar ned sagen was uns das schon gekostet hat, aber das sollte man auch wissen, das manchmal grade Tierschutztiere etwas mehr Probleme haben - bei uns z.B. die Zähne.

    Aber es gibt auch so einige Stellen die da helfen, sei es ein Tierarzt der eben auch mal auf eine Rechnungsstellung verzichtet oder so was z.B. ==> wenn-das-geld-fuer-den-tierarzt-nicht-reicht,sozialfelle100.html

  • Das sind ja wirklich Romane :winking_face:

    Zitat

    Franz schrieb: Wenn wer nicht bereit ist, für sein Tier Zeit, Geld und Liebe aufzuwenden, dann sollte er eben wirklich keines anschaffen –
    das meine ich nicht abwertend, eher verantwortungsvoll.

    So ist es!!! Nur wie dies aussieht, sieht man ja immer wieder zu den Ferienzeiten! :pouting_face:

    Roman mag ich jetzt nicht, daher in Kürze: Wir haben zwei heilige Birmas. Schon früh wurde beim Kater CNI festgestellt. Die Krankheit kostet natürlich einiges! Spezielles Nierenfutter, Pille für Bluthochdruck, spezielles "Medikament", vierteljährliche Untersuchungen.

    Manche sagten, bringt sie back zum Züchter. Nein, das kam nie in Betracht bei uns, denn die beiden gehören ganz einfach zur Familie und in dieser lässt man Niemanden fallen! Manche sagten uns auch, das wäre unser Kinderersatz, da werde ich dann immer ganz "unhöflich".

    Es sind Lebewesen "Gottes Geschöpfe" und mit denen geht man anständig um :exclamation_mark:. Jetzt hatte unsre kleine Mieze eine schwere OP, unser Urlaub fiel flach, und... Hauptsache sie kommt wieder auf die Beine :top: Da wird auch schon mal ne Nacht nicht geschlafen, da sie alle 2 Stunden Medizin braucht.

    Willst du dir ein Haustier zulegen, so bedenke: Für einen Hund bist du Familienmitglied, eine Katze betrachtet dich als Personal" :]


    "Könnte man den Menschen mit der Katze kreuzen, würde man damit den Menschen verbessern, aber die Katze verschlechtern" :winking_face:

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