wiederkehrende Depression

  • Hallo zusammen,

    Hab mich hier angemeldet, um vllt paar Tips zu bekommen ,wie man am besten mit einer Depression um zu gehen hat.

    Vor 2 Jahren hat es eigentlich damit angefangen,wo sich von heut auf morgen die Depression in mein Leben kam. und ich errinnere mich noch sehr gut drin an dem Tag, wo das Leben plötzlich sehr düster würde. Eine Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit usw zu spüren bekam. ich konnte auch seit dem nix mehr machen, war nicht mehr in der Lage arbeiten zu geh'n, den Haushalt machen usw. ich habe lang täglich wie versteinert auf dem Balkon gesitzt und mich immer und immer wieder gefragt, warum!! Dann kamen Suizidgedanken hinzu.meine Lebensgefährtin ließ mich in die Psychiatrie einweisen. Was auch richtig war, ich hätte mir mein Leben beendet. Der psychische Druck und die ganzen negativen Gedanken bis hin zu Suizid haben mich so runtergezogen,dass ich nicht mehr leben wollte.

    In der Klinik hat man mich mit ad und nl medikatös behandelt. als man meine Suizidgedanken in den Griff bekamen, hat man mich mit sehr vielen ad ausprobiert. bis ich venlafaxin in Kombi mit ein nl bekam.war es dann besser. Muss aber auch dazu sagen,dass ich sehr oft in der Psychiatrie war, weil es immer mal depressive schübe gab,wo ich am tiefsten Punkt angelangt war. Nach über 1 Jahr ständiges ausprobieren, bekam ich venlafaxin und an dem Tag,das vergess ich nicht, wurden die depressive Phase besser. Fühlte mich gut.konnte wieder lachen und für mich ganz wichtig, auch um die Kinder kümmern.

    Ich hatte an diesen Zeitraum echt gedacht,dass ich die Depression besiegt hatte. Mit länger Therapie ging es mir sehr gut.

    Jetzt zu mein Hauptproblem. vor 2,5monaten kam die Depression mit voller Ladung zurück. Für mich brach eine Welt zusammen. und die Depression war diesmal härter und noch mehr düster. Das gleiche Spiel wie am Anfang. Ich starrte täglich ins Leere. Tag für Tag. Das ging bis vor 2 Wochen,wo ich nicht mehr konnte und mich in die Psychiatrie einweisen lassen hab. Nun werde ich medikatös umgestellt.noch ist nix besser.ich erhoffe mir recht wenig,dass man dies in den Griff bekommt. Man ist verzweifelt und traurig zu gleich.warum kommt die Depression zurück? Die Angst ist gross, dass es nie wieder so sein wird wie vor der Depression. Es ist kein leben ständig täglich auf neuste zu kämpfen. Der härteste Kampf meines leben. obwohl ich regelmässig zu mein Therapeutin ging,auch in der Zeit wo es mir gut ging,um stabil zu bleiben. Aber all diese Bemühung und positives denken waren umsonst.

    Wie geht ihr mit der Depression um? Was macht ihr damit man positiver eingestellt ist? Welche herangehweise ist erforderlich damit eine erneute Depression vermieden werden kann?

    Danke fürs lesen und würde mich um antworten freuen.

  • Es klingt zwar heraus, dass es für deine Depression ein ursächliches Ereignis gibt, aber dennoch die Frage: handelt es sich bei dir um eine exogene oder eine endogene Depression oder um eine Mischform davon?

  • Reaktive Depressionen werden durch Einflüsse von außen verursacht, sie zählen zu den exogenen Depressionen. Exogene Depressionen sind in der Regel im Vergleich zu endogenen Depressionen (das sind quasi angeborene Fehler in der Hirnchemie) besser behandelbar. Während eine endogene Depression nur selten heilbar ist, können exogene Depression oft geheilt werden - auch wenn das manchmal viele Jahre dauert.

    Endogene Depressionen werden im Wesentlichen psychiatrisch (also mit Blutuntersuchungen und Medikamenten) behandelt, exogene Depressionen in der Regel psychotherapeutisch, ggf. mit medikamentöser Unterstützung zur begleitenden Symptomlinderung.

    Warst du in einer psychotherapeutischen Behandlung, und/oder bist du es derzeit?

    Die medikamentöse Behandlung von Depressionen funktioniert fast immer nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum. Die Psychiater fangen in geringer oder mittelprächtiger Dosierung mit einem Medikament an und dosieren das dann immer höher, bis es wirkt. Oder auch nicht, oder die unerwünschten Nebenwirkungen zu stark werden - dann wird das mit einem anderen Medikament wiederholt. Das macht man solange, bis ein Medikament gefunden ist, dass eine ausreichende Wirkung bei gleichzeitig akzeptablen Nebenwirkungen zeigt. Das Ganze kann einige Wochen oder auch mehrere Monate dauern.

    Du bist jetzt in der Psychiatrie, das bietet dir zumindest schon mal strukturelle Sicherheit. Jetzt brauchst du Geduld, bis ein Medikament und dessen richtige Dosierung gefunden ist, welches deine Symptome auf ein erträgliches Maß herunter regelt. Wenn das erreicht ist, solltest du dir einen Psychotherapeuten für eine ambulante Therapie suchen.

  • ich bin seit fast 2 Jahre in therapeutischer Behandlung. Natürlich habe ich zuerst ohne medikatöse Behandlung probiert. Aber das funktioniert nicht. Ich weiss vom verstand her,dass gewiss strategien es ermöglichen, mit einer depression zu leben. Aber dies umzusetzen ,ist sehr schwer bzw fast unmöglich ,wenn man in einer schweren depression steckt. Ohne die Medikamente würde ich glaub,heut nicht hier sitzen. Hätte mir ein Leben so nicht mehr vorstellen können. Daher bin ich dankbar,dass es Medikamente gibt,die bisschen die Symptome lindern.

    Im Moment bin ich auf elontril, risperidon und mirtazapin eingestellt.

  • Ohne die Medikamente würde ich glaub,heut nicht hier sitzen.

    Das glaube ich sofort. So wie ich das aus der Ferne beurteilen kann, müsste der Schwerpunkt deiner Therapie jedoch auf einer langfristigen psychotherapeutischen Behandlung basieren. Die Medikamente halten dich im Moment am Leben und sind daher im Moment sicherlich unverzichtbar, aber sie greifen nicht die Ursache deiner Probleme an - wenn das mit der reaktiven Depression so richtig ist.

    Meine Frau leidet an einer Mischform exogener und endogener Depressionen. Sie nimmt seit Jahrzehnten gering dosierte Psychopharmaka, und ist genauso lange bereits in psychotherapeutischer Behandlung. Es hat über 20 Jahre gedauert, aber sie hat mittlerweile die exogenen Ursachen, die ihre endogene Depression verstärkt haben, mittlerweile weitgehend verarbeitet, und es geht ihr insgesamt wesentlich besser als früher. Trotz zwei eigener Krebserkrankungen und einem an Krebs erkrankten Mann in den vergangenen 10 Jahren.

    Du schreibst, dass du seit zwei Jahren in therapeutischer Behandlung bist. Meinst du damit nur die bereits erwähnte medikamentöse Therapie, oder beinhaltet das auch eine psychotherapeutische Behandlung?

  • Gebräuchliche Begriffe früherer Zeiten wie endogene Depression, neurotische Depression und reaktive Depression sind nicht mehr aktuell und werden nicht mehr als solche verwendet.

    Früheren Entstehungskonzepte sind durch die heutige Forschung widerlegt - von angeboren kann man also keinesfalls reden :winking_face:

    Daher bin ich dankbar,dass es Medikamente gibt,die bisschen die Symptome lindern.

    Das sehe ich genauso, wobei man die Medikation immer wieder auf's Neue prüfen sollte.

    Im Moment bin ich auf elontril, risperidon und mirtazapin eingestellt.

    In welcher Dosierung ist das eingestellt?

    noch ist nix besser

    Ich glaub du weißt das solche Umstellungen dauern, unter Umständen einige Wochen ...

    Was macht ihr damit man positiver eingestellt ist?

    Was tust du?

    Hier hast du geschrieben was du nicht machen kannst :smiling_face:

    Hast du schon mal ne längere Reha gemacht, also nicht nur in der klassischen Psychiatrie sondern eben was rehamäßiges?

  • nun elontril würde auf 300mg erhöht, dafür hab ich nun nur noch 2mg statt 3mg,weil das elontril die Wirkung vom risperidon langsamer verstoffwechselt tut. Und Mirta hab ich die ganz zeit 30mg.
    Bei Bedarf promethazin/lorazepam.

    Ja ich weiss das die Umstellung bisschen dauern tut,bis sich die Wirkung sich entfaltet. Aber was positives an elontril ist, dass meine antriebsstörung deutlich besser geworden ist. Die antidepressive Wirkung noch nicht,was mir aber vorne rein klar war.

    Nun ich versuche täglich aktiv zu bleiben.geh spazieren,spiele Gitarre,lese buch(auch wenn es schwierig ist,da konzentrazionsschwäche), mach den Haushalt usw. Da es aber Woche für Woche immer schwieriger würde,bis ich nix mehr gemacht hab.dahat sich meine Lebensgefährtin schon sorgen um mich gemacht hat,das ich quasi wie gelähmt war.daher auch der Schritt in die Klinik.

    Nun ich werde nach der stationären Aufenthalt, die tagesklinik besuchen und dann muss man halt abwägen,ob eine Reha in Frage kommt. Ich war noch nie in einer Reha.muss ich mir mal gut informieren.vorallem ob es Sinn macht.

  • Hallo lost of Horizont!

    Erstmal möchte ich sagen, das es gut ist, dass Du in der Klinik bist. Ich hoffe, man kann Dir helfen, außer den wichtigen Medikamenten auch hilfreiche Gespräche anbieten.

    Eine Weile habe ich überlegt Dir zu schreiben. Manchmal bin nicht gut darin die richtigen Worte zu finden, aber:

    Ich möchte Dir Mut zusprechen!

    Ich hatte lange Jahre u. a. mit schweren Depressionen zu tun. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, dass es noch mal besser wird und war öfter davor Schluss zu machen.

    Vor einigen Jahren kam dann mitten in einer verzweifelten Nacht tief aus meinem Inneren der Wunsch zu leben. Es hat Klick gemacht und die Erkenntnis das ich noch nicht sterben will. Es sind die Umstände die mich krank machen und entweder ich lerne damit zu leben oder ich muss sie ändern.

    Seit dem ist es, es trotz Alkoholkrankheit in meinem Fall, nie wieder so schlimm geworden. Es gibt immer wieder kleine Schübe, aber zu bewältigen.

    Ich wünsche Dir alles Gute! Es gibt Hoffnung!

    LG

    Teetasse

  • Nun, Tagesklinik ist ja schon ne Art Reha :smiling_face:

    Es geht halt immer darum, dass auf normalen psychiatrischen Stationen nicht das Angebot vorhanden ist, um das als Therapie zu sehen.

    Zur Stabilisierung ist zwar die Psychiatrie vermutlich unumgänglich, aber dann sollte eben was weiteres, besser für dich angepasstest ablaufen.

    Tagesklinik ist mal ein Versuch, finde ich gut, aber es wird sich zeigen ob dies der richtige Weg ist.

    Manchmal ist es auch besser wenn man aus der gewohnten Struktur ganz raus kommt - also eben nicht am Abend in die gewohnte Umgebung zurückkehrt.

    Aber ich würde auch mal schauen ob du mit Tagesklinik zurecht kommst und es dir hilft :smiling_face:

    Die von dir beschriebenen Aktivitäten sind ja toll, wichtig ist immer den Mittelweg zu finden - was kann ich selbst aktiv beisteuern, ohne sich damit zu überfordern!

    Mit der Zeit lernt man dann damit umzugehen und sich auch mal eingestehen, dass es kein Drama ist, wenn man mal nicht alles schafft.

    Gibt dir Zeit, auch der angesetzten Medikation ...

  • Vielleicht klingt es zu einfach, aber hast du es mal mit meditation versucht? den weg über die achtsamkeit und selbstliebe gehen. Oft ist es der druck von außen, von der gesellschaft und sie sozialisation, die wir erfahren haben, die uns "einreden" wollen, was richtig und gut für einen ist. doch wenn man vermeintliche gutfühler erreicht hat (haus, familie, auto, reisen etc.) geht es einem trotzdem nicht besser. das glück liegt nicht im außen. du hast es in dir. guck mal nach themen, wie inneres kind, die kraft der gegenwart, falls du das nicht schon getan hast.

    ich wünsche dir einen guten weg.

  • mit Meditation hab ich mich schon auseinander gesetzt. Hilft mir nicht wirklich.eher macht mich das nervös. Was mir aufgefallen ist, seit man das risperidon reduziert hat, dass ich plötzlich extreme stimmungsschwankungen wieder hab. Täglich hab ich abwechselnd hoch und tief Phasen. Ich weiss dass risperidon mir geholfen hat,damit solch Schwankungen nicht wieder auftreten.

    Mein Antrieb und Depression sind aber besser geworden. Das elontril scheint zu wirken. Leider kann ich risperidon nicht wieder erhöhen. Da elontril die Wirkung von risperidon langsamer verstoffwechselnd tut. Ist es natürlich gewagt. Es wurde daher auch gesagt, sollte es nicht besser sein mit den Schwankungen,dass ich auf lithium umgestellt werde statt risperidon weiter zu nehmen. Bin mal gespannt,hoffe aber das ich risperidon behalten darf.

  • Ich hoffe du kannst dich in der Tagesklinik etwas mehr auf andere Behandlungsmöglichkeiten einlassen - wie Elaine schon schrieb.

    Medikamente sind wichtig in solchen Situationen, aber mal ganz nüchtern betrachtet, werde die nicht dein Problem lösen.

    Meiner Meinung gehören da noch sehr viel mehr Dinge dazu, eben therapeutische Maßnahmen, welche muss man für sich herausfinden.

    Das kann viel sein, wenn nicht Meditation, dann vlt progressiven Muskelentspannung oder ähnliches.

    Ich kenne das von Rehas, viele lassen sich einfach nicht drauf ein und witzeln eher drüber, aber ich meine - versuchen sollte man alles was helfen könnte!

  • mir geht's es ja nicht um Medikamente. Das ist nicht das, warum ich das hier mache. Bin ziemlich vertraut was Medizin betrifft, weiss welche in Frage kommen und welche in keinster Weise von nützen sein können.man lernt das mit der Zeit.

    Nuja, alles was noch dazu kommt, Entspannung, Meditation,hab ich alles ausprobiert.es gibt glaub ich nix,was ich nicht ausprobiert haben sollte. Einzig was hilft ist Sport und Musik. Darauf kann ich aufbauen.

    Wenn man ja tut,was einen helfen können und sich sein Leben ändern tut, wieso kommt dann bei mir immer die Depression zurück ? Mein hätte i so gelebt,wie vorher, wüsste ich dann warum. Aber all die Bemühung und die erkrankung zu akzeptieren, fällt man jedoch wieder ins Schwarze Loch.es fängt das Glei Spiel wieder ab. Muss man sich damit abfinden, dass es nun mal so ist.das die Phasen wieder kommen usw.

    Da stell ich mir ernsthaft die Frage, wozu das ganze? Es macht keinen Sinn sich was zu ändern, ist nur eine Frage der Zeit bis der gute Freund sich meldet. Es ist einfach frustrierend und verzweifelnd,dass man einfach solch Umstände regelmässig im Leben durchmachen muss. Irgendwann kämpft man nicht mehr dagegen. Weil es Kraft kostet,sehr viel Kraft.

  • wieso kommt dann bei mir immer die Depression zurück ?

    ...

    Da stell ich mir ernsthaft die Frage, wozu das ganze?

    Bei manchen Depressionen dauert es Jahrzehnte, bis sie ganz ausgeheilt sind. Manchmal lassen sie sich auch gar nicht kurieren.

    Wozu das Ganze? Damit man immer wieder mal zwischendurch Jahre hat, in denen die Depression weg ist. Und die Option oder Hoffnung, dass sie irgendwann einmal gar nicht wiederkommt.

    Mein Krebs ist unheilbar, er wird wieder kommen, das ist sicher. Aber jetzt im Moment macht er mir keine Probleme. Dieser Moment dauert nun bereits drei Jahre an. Drei Jahre, in denen ich mein Leben genießen kann. Ja, ich muss Opioide gegen die Schmerzen nehmen. Ja, ich muss 30mal im Jahr zu meinem Onkologen fahren und mir einen Zugang für eine Infusion legen lassen. Aber das tue ich alles gerne, damit ich mich auf und über die Jahre freuen kann, die ich noch mit meiner Frau verbringen darf.

  • das tut mir leid für dich,dass du eine unheilbare Krankheit hast.schon bewundernswert, dass du da noch positiv denken kannst. Aber zieh ich mein gut vor dir.muss man erstmal hinbekommen.

    Nun weiss du, würde die Depression nicht immer stärker und düsterer werden ,wenn sie wieder auftaucht, wäre es nicht so das Problem. Aber das ist es nicht. Sie wird immer fieser und noch schwerer. Das macht das ganze nur schwieriger positiv zu denken.

    Ich habe 2 Kinder und wirklich ne verständnisvolle Partnerin,die mich wirklich unterstützen,jeder auf sei Art und Weise.hatte gut getan.

    Vllt liegt das Problem auch darin, dass ich mir zu hohe Erwartungen von mir stelle. Dies trägt mit Sicherheit ein Teil dazu bei, dass es besser werden muss.

    Möchte mich für die Antworten bedanken ,die hier gepostet worden sind und die Meinung anhören dürfte.

  • Nun weiss du, würde die Depression nicht immer stärker und düsterer werden ,wenn sie wieder auftaucht, wäre es nicht so das Problem. Aber das ist es nicht. Sie wird immer fieser und noch schwerer. Das macht das ganze nur schwieriger positiv zu denken.

    Das ist ja eine der fiesen Seiten von Depressionen. Sie nehmen einem die Fähigkeit positiv denken zu können.

    Depressionen sind in der Familie meiner Frau weit verbreitet. Ein Onkel von ihr hat sich umgebracht, die Mutter hält sich gerade so über Wasser und der Bruder ist wegen seiner Depressionen mit Anfang 50 dauerhaft erwerbsunfähig geworden. In diesem Umfeld habe ich gelernt, dass nachhaltig nur zwei Dinge helfen können: Geduld und Vertrauen in die Fähigkeiten der Ärzte.

    Ich weiß, dass es schwer fällt diese Geduld aufzubringen, wenn um einen herum alles im Dunkel zu verschwinden beginnt und Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sich breit machen. Du kennst Depressionen schon lange und weißt daher, dass dies eine ernstzunehmende, schwere Erkrankung ist, die durch kompetente Fachärzte behandelt werden muss. Diese Ärzte können vieles, aber keine Wunder vollbringen - bis ihre Kunst wirklich Erfolg zeitigt, braucht es bei schweren Depressionen oft Monate oder sogar Jahre.

    Wenn du diese Monate/Jahre nicht aushältst, kann dir nur eine starke medikamentöse Symptombehandlung in der Zwischenzeit das Leben erträglicher machen. Die Nebenwirkungen muss man dann ertragen - und soviel ich das beobachten konnte, sind auch die unangenehmsten Nebenwirkungen auf Dauer für den Betroffenen erträglicher als die Dunkelheit der Depression. Und wenn ich deine Beiträge richtig gelesen habe, machst du das ja schon. Ich persönlich kenne leider keine Alternative dazu.

    Ich sage immer, Depressionen sind wie Seelenkrebs. Man kann sie behandeln und sie können verschwinden (Remission) aber genau wie Krebs gibt es die Möglichkeit, dass sie wiederkehrt (Rezidiv), und dabei nicht selten "Metastasen" bildet, die schwieriger und gefährlicher sind als die ursprüngliche Erkrankung und auch schwieriger zu behandeln. Aber es gibt fast immer noch ein Mittel, ein Medikament, dass diese erneute Depression wieder zurückdrängen kann. Es dauert nur manchmal einige Zeit, bis diese/s Medikament/e und die richtige/n Dosierung/en gefunden wurde und bis das dann wirkt und den erwünschten Erfolg bringt.beim

  • Hallo LostOfHorizont,

    vielleicht ist es echt Zeit, zu würdigen, was du bisher alles versucht hast. Du suchst nach Möglichkeiten, aber du bist schon der Experte für dich und kennst dich aus, was du schon auprobiert hast. Was hilft zum Beispiel nicht? Was macht die Depression noch schlechter bei dir? Musik und Sport - erzähl doch mal, was machst du, wie machst du und machst du regelmäßig? Du bist von der Suche und dem Kämpfen erschöpft - das lese ich so. So viel Mühe und dann eben doch wieder das. .... Natürlich kommt jetzt ein ABER :winking_face:

    Es macht keinen Sinn sich was zu ändern, ist nur eine Frage der Zeit bis der gute Freund sich meldet. Es ist einfach frustrierend und verzweifelnd,dass man einfach solch Umstände regelmässig im Leben durchmachen muss.

    Das ist wirklich nachzuvollziehen. Aber es ist auch die typische Denkweise in einer Depression das Leben zu betrachten. Was wäre denn jetzt, wenn du in einer nicht-depressiven Phase wärst? Wären es die gleichen Sätze?

    Man kann es ja auch umdrehen. Gerade weil einem diese dunklen Zeiten ein Teil Leben weg nimmt, sollte man den Rest so gestalten, wie man es kann und diesen Teil möglichst klein halten, soweit es in der eigenen Macht steht. Weil sonst wächst dieser Teil und die eigene Kraft wird noch weniger und noch mehr Leben wird genommen. Trotzdem ist wohl eines klar: Pausen... braucht es und dürfen sein!!! Vielleicht brauchst du gerade mal eine von der Kämpferei. Zu viel des Kampfes oder zu viel Verbissenheit ist ja genauso wenig forderlich. Es ist ein langer Kampf mit mehr als einer Schlacht, es gilt langfristig zu agieren.

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