Hallo zusammen und vielen Dank für die Aufnahme!
Ich habe heute erfahren, was schon im Titel steht und bin völlig am Boden: mein Freund hat sich über Monate mit einer älteren Dame vergnügt, um seine Sucht zu finanzieren.
Aber von vorn: Ich habe ihn kennengelernt als Flüchtling, der mit seiner Mutter nach Deutschland kam und eine Familienpatin hatte, die das Einleben erleichtern sollte. Diese Patin ist eine verwitwete Rentnerin ohne Kinder, die von vorneherein als "Sohn, den sie nie hatte" von ihm sprach.
Er selbst, damals Anfang 20, hat wie ich später herausfand regelmäßig gekifft, angeblich schon einige Jahre in der Heimat. Vom ersten Moment an hat er mich umgarnt und wurde der beste Freund, den ich seit langem hatte. Ich hatte ein großes Problem mit dem Gras und habe nichts weiteres zugelassen, bevor mir beteuert wurde, er hätte aufgehört. Und auch danach dauerte es eine Zeit, bevor wir fest zusammen waren. Für diese Patin war ich dabei immer ein Dorn im Auge und besonders wütend machte mich, als er versuchte mich zu verstecken. Nach einigen Streits und anschließend "normalem" Zusammensein, auch in der Öffentlichkeit, legte sich das Unwohlsein meinerseits. Er erzählte dann, sie habe ihm häufiger Geld geliehen für seine Drogen und er würde es mit Gartenarbeit und Hilfe bei Handy/Computerkram abarbeiten und fuhr regelmäßig zu ihr. So ging es über 1,5 Jahre und wir wuchsen mehr und mehr zusammen, haben sehr viel über seine "Trockenheit" und alles damit zusammenhängende gesprochen. Er hat sehr viel geweint, war aber auch sehr stolz und hat richtig was für seine Zukunft in die Wege geleitet.
Im Frühjahr entdeckte ich morgens plötzlich ein Behältnis mit Koks in meiner Küche. Ich bin ausgeflippt und habe ihn rausgeschmissen.
Der nächste Kontakt kam zustande, während er in der Suchtklinik war. Wir haben sehr sehr viel in sehr langsamen Schritten aufgearbeitet und bis vor zwei Wochen hatte ich auch das Gefühl, wir tun das mit Erfolg.
Dann eines morgens fuhr er plötzlich in einer Hauruckaktion zu seinem Bruder, womit unser Kurzurlaub abgesagt war und das nächste, was ich bekam, war die Nachricht,:"Habe Drogen genommen. Das war's dann wohl mit uns. Ich kann so nicht weitermachen"
Ich war so überfordert - und dann meldete sich auch noch besagte Patin mit zahlreichen Screenshots und Infos. Es zeigte sich, dass er kurz nach seinem Klinikaufenthalt wieder anfing sich Geld zu leihen. Das hatte er auch bis zu dem Zeitpunkt getan. Ich wusste von nichts.
Und heute Abend die Krönung: Sie hat mir Belege geschickt für ein sexualles Verhältnis zwischen den beiden im letzten Herbst/Winter. Und im gesamten Zeitraum über 4 Jahre hat er 30.000 € von ihr bekommen.
Ich kann gar nicht beschreiben wie ich mich fühle, es ist gerade so so vieles zusammengebrochen in mir und ich suche Rat bei Freunden, die sich aber auch nicht einig sind.
Ich bin natürlich nicht mehr mit ihm zusammen aber es zermürbt mich innerlich so sehr: Wie geht man damit um? Nur von vorne bis hinten belogen und betrogen worden zu sein? Das alles falsch war? Jeder schöne Moment nur Schein? Und man überhaupt nichts gemerkt hat?
Gerade habe ich das Gefühl einen gigantischen Knacks davonzutragen und bezweifel, überhaupt jemals jemandem vertrauen zu können.
Hat jemand Erfahrungen, die vielleicht auch mir weiterhelfen?
Ich bin für jeden noch so kleinen Tipp dankbar!!
Liebe Grüße