Mein Mann ist im Benzo Entzug , wie überstehe ich das ??

  • Mein Mann ist seit 1 1/2 Jahren im Valium , Quenti und Methadon Entzug. Ist nicht gerade eine einfache Zeit , kann mir jemand sagen wie ich als Ehefrau die Zeit überstehe ohne das ich zugrunde gehe? Habe momentan die Freude am leben verloren.

    Vielen dank für eure Antwort und Kommentare.

    LG Nikita

  • Hallo Nikita,

    freut mich zu sehen, dass du dir Hilfe holst. Wie sieht es außerhalb des Forums aus, gehst du zu einer Therapie für Angehörige, oder zu einer Selbsthilfegruppe? Das Forum kann ein guter erster Schritt sein, nur tut es gut daran sich weiter umzuschauen.

    LG

  • Nein eben nicht darum bin ich hier um mir Ratschläge zu holen , was ich am besten machen soll, hatte früher selber ein Drogenproblem 10 Jahre gekifft und 5 Jahre an der Nadel und 2 Jahre im Methi Programm hatte dann dank meinem Sohn den abbau von 65 Miligramm in 7 Wochen gepackt und jetzt seit 26 Jahren Clean


    Hatte vor paar tagen ein Gespräch mit meiner alten Drogenberaterin von früher die heute Sozial Beraterin ist und hoffe das sie mir Ratschläge geben kann

  • Finde super, dass wir hier so offen sein können. Das gute bei all dem was du schon erlebt hast finde ich ist, dass du es kennst/ weißt wie schwer alles ist und einem Selbsthilfe(gruppen)/ der Austausch mit anderen Menschen gut tut. Und recht hast du, genau das machen wir hier. Daneben dann noch Ratschläge der alten Beraterin - auch wieder die richtige Richtung denke ich.

    Psychotherapie war für dich kein Thema? Du sprachst von "Habe momentan die Freude am leben verloren.". Da kann ich "momentan" schwer einschätzen. Seit wann denn? Geht das schon Monate so, mit dem keine Freude am leben haben? Oder hast du quasi daraus gehandelt - also bemerkt es ist seit paar Tagen so und alles hier ist sozusagen der erste Schritt überhaupt?

    Ganz liebe Grüße und bin mir sicher, dass noch mehr kommt (von anderen). So kommen denke ich ganz gute Ideen heraus/ Ratschläge und Austausch :smiling_face: Alles Liebe von hier aus.

  • Servus nikita110

    Vielleicht erzählst du mal etwas mehr über deinen Mann und dessen Probleme ...

    Du nennst es Entzug und das sollte 1,5 Jahre andauern, also da bräuchte ich schon etwas mehr Info :smiling_face:

    Wenn ich deine Zeitangaben überschlage, dann dürftest du ja in etwa in meinem Alter sein, oder?

    Wie alt ist dein Kind und ist es euer gemeinsames Kind?

    Es ist natürlich verständlich, wie krass es ist, mit einem Süchtigen zusammenzuleben - grade wenn man selbst aus der Szene kommt.

    Auf der anderen Seite, wenn wer die Nadel zur Seite legen konnte und dann über 20 Jahre clean ist, dann musst du unheimliche Kräfte haben :top:

    Was also ist gerade los?

    Was bringt dich zu dieser Aussage - du hast die Freude am Leben verloren?

    Bist du Rückfallgefährdet?

    So, viele Frage, aber einen Rat will ich wirklich nur teilen, wenn der auch irgendwie passt und dazu braucht man einfach bisserl mehr Infos über dich und dein Leben :5:

  • Hallo, Nikita.

    Ich selbst habe vor einem halben Jahr mit den Benzos aufgehört, bin allerdings noch mit Substitol substituiert. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um von dem Teufelszeug wegzukommen. Für mich der schlimmste Entzug, weil er erstens so langwierig ist und zweitens einfach so auf die Psyche geht! Aber was vielleicht "interessanter" ist, mein Lebensgefährte war ebenfalls diazepamabhängig. Er hat endgültig vor ca. eineinhalb Jahren aufgehört und hatte dann letztes Jahr nochmal mit Alkohol & Kiffen einen Rückfall. Sein Entzug war langwierig und teilweise hat er heute noch zu kämpfen. Was magst denn genau wissen? Ist einfach viel zu schreiben, von daher wäre es vielleicht ganz hilfreich zu wissen, um was es besonders geht.

    Lieben Gruß, Val

  • Danke euch für eure Antworten und Anregungen, nein Franz ich bin gar nicht Rückfallgefährdet, zum Glück ist das kein Thema für mich, es stört mich auch nicht das mein Mann kifft ,ich habe keine Interesse mehr an Drogen und da bin ich sehr froh darüber. Was für mich schlimm ist in dieser Zeit sind die Psychischen Schwankungen , das auf und ab .Ich weiss nie wenn ich heim komme was auf mich zukommt. Habe meinem Mann auch schon versucht zu erklären das es für mich sehr schwer ist immer und das 24 Stunden nur zu hören wie schlecht es allen geht. Voraus muss ich noch erwähnen ich arbeite seit 10 Jahren im Pflegeheim und da höre ich natürlich auch alle Beschwerden .

    Und wenn ich heim komme geht es weiter ( Mein Mann war früher ein schwerer Hypochonder)was er auch heute noch ab und zu hat. Ich verstehe ja das der Valium Entzug nicht einfach ist er hat jetzt in 1 1/2 Jahren von 7 Valium auf 0 abgebaut , aber dachte immer wenn er noch 110 mg Methadon hat das es nicht so schlimm wird. Frage mich wie lange das noch geht verliere manchmal ein wenig die Geduld und sehne mich wieder nach ein bisschen Normalität. Er hat auch IV und so natürlich viel Zeit zum nachdenken und wieder irgendwelche Beschwerden zu suchen,. Danke für eure Aufmerksamkeit liebe Grüssen .

  • Seit wann ist er denn komplett auf 0? Der letzte Schritt ist meist der schlimmste für Körper und Psyche. Das da seine psychische Verfassung schwankt, ist klar. Vor allem war es bei meinem Freund und mir so, dass es kein stetiges besser gehen gab. Zwei Wochen war alles okay, dann wachte ich mit Herzrasen um 3.00 Uhr nachts auf. Oder er stand mit einer Panikattacke an der Kasse, vier Monate nach 0. Allerdings mache ich das mehr mit mir aus, als er es getan hat. Er war da sehr anstrengend, obwohl wir ihn wirklich in Ruhe gelassen haben. Erst bekam er einen Tinnitus, dann versuchte er mit anderen Medikamenten (mit ärztlicher Begleitung) die Entzugserscheinungen zu lindern. Gabapentin, Quetiapin, Mirtazipin. Teilweise wurde er aggressiv, vom Quetiapin hatte er dann ebenfalls Entzugserscheinungen, letzteres macht er für seinen Muskelabbau verantwortlich. Auf alle Fälle redete er nur noch über seinen Körper, seine Psyche, seinen (fehlenden) Schlaf. Ich wollt schon gar ned mehr auf dem Balkon eine rauchen, wenn er dort saß (der einzige kinderfreie Ort, wo wir reden können).

    Hat er denn jemanden vom Fach, mit dem er sprechen kann? Psychologe, Drogenberatung etc.? Denn darüber reden ist wichtig, es spricht auch für eure Beziehung, wenn er sich öffnet, allerdings: nicht nur, nicht die ganze Zeit. Du brauchst auch deinen Raum. Gibt es noch andere Themen für euch?

    Bei uns war die Situation insofern anders, da ich selbst auch am reduzieren war-allerdings ambulant und ganz langsam, er stationär in drei Wochen. Ich selbst bin da ziemlich untergegangen, zumal hier noch drei Kinder sind, die jüngste Tochter von ihm. Da war bei mir ziemlich viel (unterschwelliger) Groll, ich fühlte mich allein gelassen, alles sollte sich nur um ihn drehen. Darüber haben wir oft gestritten, weil ich ihm klar gesagt habe, dass sein sich selbst beobachten und jammern nicht mehr zum aushalten ist. Red mit ihm, bevor du explodierst! Was sagt er denn, wenn du ihn darauf ansprichst? Mein Freund ist oft lange spazieren gegangen, das hat ihm gut getan. Macht er denn irgendetwas? Freunde, Haushalt etc? Und was tut dir gut? Gibt's da was, was dir gut tut?

  • Danke dir Valeria für dein schreiben , er ist seit 12 tage auf 0 , eigentlich, aber ab und zu nimmt er noch eine halbe Valium , bin zwar nicht begeistert davon aber das ewige jammern und die andauernden Beschwerden mag ich schon fast nicht mehr hören , es ging sogar so weit das er in Spital ging für eine Darm und Magenspiegelung weil er dachte er hätte was schwerwiegendes aber ist nicht s rausgekommen, dann wie du sagst Schlafstörungen dauernd schlecht drauf , Panikartigen, Herzrasen Zahnschmerzen Genikschmerzen Unruhe und und und. Ich steh so alleine da , und wenn es ihm so geht hilft er mir nicht mal im Haushalt ich habe aber 3 Job s das das Geld einigermassen reicht . Es ist zum verrückt werden. Er will nie raus, und wenn er mal nicht stur da sitzt dann spielt er auf dem Handy, und wenn s mal besser ist dann zeichnet er , Hilfe will er keine holen , darum bin ich hier , ich weiss irgend wann ist der ganze schei.... mal vorbei aber wie halte ich das aus . Habe zum Gluck 2 liebe Kinder aber ich möchte sie nicht belasten und mein Job im Pflegeheim macht mir grosse Freude aber der Job ist sehr streng vor allem Körperlich Physisch und mental da wäre es schon schön wenn ich zuhause mehr zur Ruhe kommen würde , und nicht noch den Einkauf und den Haushalt alleine machen müsste , und arbeit haben wir zu Hause genug da wir noch eine Katzenzucht haben, was mein Hobby ist .LG

  • Oh so ein scheiss , morgens um 4 Uhr 15 weckt er mich , er will eine Quentiapin obwohl er schon ne halbe Valium genommen hat , mega Krach und alles , auch nach einem Gespräch schnallt er nicht das dies schon wieder der 4 Tag ist in der er Medis nimmt und kein Entzug ist, schreit er mich an .es ist zum verrückt werden.

  • Hallo Nikita,

    wenn ich das lese, kriege ich Gänsehaut. Ihr dürft eigentlich beide nicht einfach so weiter machen. Es muss mehr konkrete Unterstützung her, für dich, für ihn, für euer Kind. Das ist alleine nicht zu schaffen.

    Jeder von euch beiden sollte sich schleunigst helfen lassen. Und wenn er es wirklich noch nicht will, dann tu es wenigstens Du für Dich und für dein Kind !!

    Ihr alle habt eine faire Chance verdient.

    Gruß von Janus.

  • Du "verwaltest" die Medikamente? Das funktioniert hier nicht. Wenn du sie ihm verweigerst flippt er ja aus, von daher kannst du sie ihm gleich geben, alle. Außerdem begibst du dich in eine undankbare Rolle, gibst du sie ihm, unterstützt du die Sucht und hast ein schlechtes Gewissen, gibst du sie nicht, dann bist du für ihn die "Böse". Mein Freund hatte zuletzt meine Tavor, ich hatte immer für fünf Tage hier, allerdings war ich diszipliniert und wollte nie mehr. Aber so wie bei euch, das klappt nicht.

    Sag mal, du schreibst er bekomme Metha, bekommt er das legal? Und was, wenn ja, sagt man dort?

    Ehrlich gesagt ist die Situation für euch untragbar, bzw für dich. Das ist mir auch immer gesagt worden und ich weiß nicht, wie wir die Kurve bekommen haben bzw ob wir sie überhaupt bekommen haben. Unsere Beziehung ist mehr als holprig.

    Wie alt sind die Kinder?

    Was spricht gegen eine stationäre Entgiftung?

  • Verstehe ich ehrlich auch nicht, so was sollte man nicht machen - dafür gibt es eben Profis!

    Gegen eine Entgiftung spricht bestimmt nix - außer der Betroffene eben selbst :grinning_squinting_face:

    Aber wenn man es realistisch betrachtet - warum sollte er was ändern?

    Er bekommt ja eigentlich alles wie er will!

    Da helfen nur klare Aktionen wie - du hast 2 Wochen Zeit, derweil suchst dir ne Entgiftung, ansonsten kannst du nicht mehr so weitermachen und zum Schutz von Kids und dir endet es dann hier!

    Du solltest dir unabhängig Hilfe bei der Suchtberatung holen, so wird es nicht mehr lange funktionieren.

    Weil auch Kinder mit im Boot sitzen, musst du wirklich sofort handel ...

    Glaub mir, die bekommen es mit, Suchtkrankheiten lassen sich nicht verheimlichen.

    Dazu müssen die nicht direkt sehen was abgeht, die merken es an euren, vor allem deinen Reaktionen.

    Das schlimme daran ist, sie können es ja nicht einordnen und münzen es an Ende noch auf sich selbst - bitte handle umgehend!!

  • Ja er hat das Methadon vom Arzt schon viele Jahre, und die Meddis hatte ich ihm nie ganz genommen , er hat ein medi schieber und da waren auch als er auf null war immer 4-5 halbe Valium drin das er selber kann entscheiden ob er eine nimmt oder nicht. aber habe jetzt ein Mail geschrieben an die Suchstelle in unserer Stadt ,das ich Hilfe brauche , und habe meinem Mann heute alle Medis gegeben die noch im Haus waren , ca 200 Quentiapin und 70 Valium. Ist zwar für mich ein Gefühl von Versagen , tja mal schauen ob er sich jetzt besser fühlt .Sagte ihm zwar er soll hören mit seinen Symptomen von wegen Entzugserscheinungen da er ja schon wieder seit 5 tagen was nimmt mal ne halbe Valium oder das Quenti.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!