Zwangsgedanken durch Verlust meines Sohnes

  • Hallo Zusammen,

    ich bin neu hier und habe mich hier angemeldet, weil ich merke das ich nicht alleine mit meinen Ängsten und der Angst dieser Zwangsgedanken bin.

    Ich bin Mutter von 3 Kindern, war schon immer extrem fürsorglich ihnen gegenüber, bei meinem jüngsten mittlerweile bin ich extrem ängstlich, dass ihm draußen was passiert( man hört ja nur noch schreckliche Dinge aus den Medien). Bin soweit dass ich über die iPhone Suche kontrolliere ob er in der Schule ist,oder gut zuhause ankam, da ich Vollzeit arbeite.

    Seit einigen Wochen, ich weiß nicht warum und es macht mich innerlich fertig, weine viel und habe Angst vor mir selbst-habe ich anfangs den Gedanken bekommen, ich würde den Menschen was antun, die ich liebe!!!!-Ich, ich würde für meine Kinder sterben, liebe sie alle und habe extrem große Angst eines von ihnen zu verlieren!-ich habe solche Gedanken!!!! Ich komme auf mein leben nicht mehr klar!

    Sobald ich so einen Gedanken habe-wird es mir ganz heiß-ich wehre mich gegen diese Gedanken und bekomme Magenschmerzen!

    Ich weiß nicht warum plötzlich sowas kam und weiß nicht wie ich diesen kranken Gedanken wieder weg bekomme!

    Ich schäme mich und könnt nur noch weinen.
    Ist es einem von euch auch schon so ergangen und wenn ja wie habt ihr das geschafft es los zu werden?

  • Hallo Martinique43,

    die Gedanken sind frei, glücklicherweise. Nur weil man manchmal üble Sachen denkt, setzt man sie nicht um und ist auch nicht verrückt. Ruhig Blut!

    Aber manchmal geht die Psyche seltsame Wege, um auf Probleme aufmerksam zu machen.

    Du arbeitetest Vollzeit und hast 3 Kinder und bist außerdem noch extrem übervorsorglich. Wie alt sind deine Kinder denn? Bist du alleinerziehend? Deine Überschrift ist für mich mit dem Text zusammen etwas missverständlich. Hast du ein Kind verloren, ich meine verstorben?

  • Hallo Summa, Entschuldigung mein Titel ist wirklich etwas missverständlich....ich meine damit eigentlich, dass durch meine Verlustängste meines Sohnes( das ihm was passieren könnte) ich mittlerweile Zwangsgedanken entwickelt habe...

    Meine Kinder sind 23/20&13! Diese Ängste gehen aber extrem wegen dem kleinen einher....die beiden großen Leben schon ihr eigenes Leben und ja ich bin alleinerziehende Mama!

  • Ich habe noch nicht ganz verstanden, was deine Zwangsgedanken sind. Du hast große Verlustangst wegen deines Jüngsten. Das habe ich verstanden. Und was passiert dann gedanklich?

  • seit einigen Wochen kommen mir abends Gedanken hoch, ich würde meinem Sohn was antun oder aber auch meinem Partner...

    Ich verstehe nicht warum, denn ich würde nicht mal einer Fliege was antun können, und meine Familie ist alles was ich habe und liebe ich, habe meine Kinder noch nie eine Ohrfeige etc. gegeben und plötzlich solche kranken Gedanken?! Ich verstehe es nicht!

  • Hallo Martinique43,

    ich kann dir leider keine genaue Antwort geben, denn ich möchte nicht die Person sein die dich in diesem Glauben lässt.

    Leider und das müssen wir alle irgendwann akzeptieren, gibt es viele Möglichkeiten.

    Ständig... Ich hoffe darin kann es auch für dich ein wenig Hoffnung geben.

    Wo fange ich an?
    Meiner Meinung nach identifizierst du dich zu sehr mit deiner Rolle als Mutter.

    Die Gründe dafür sind vielseitig, also würde ich mich zunächst darauf konzentrieren es zu hinterfragen.

    Bist du in der Lage deine eigenen Handlungen zu sehen?

    Dich zu reflektieren und ehrlich zu sein?

    Bevor ich weiter erzähle wäre noch wichtig zu wissen, ob dir bewusst ist, wie man daraus kommt?
    Du hast damit angefangen, dir diese Zwangsgedanken einzubilden/ genau wie ich mich jahrelang mit einer Droge identifiziert habe. Es reicht nicht anzunehmen, dass man davon wegkommt, wenn man nicht vollständig zu seinem Problem wird.

    Das heißt also - Du solltest anfangen die Sache zu konfrontieren.

    Mehr noch... Dir sogar gedanklich auszumalen, was passiert wenn deine Söhne sterben. Und es klingt hart, aber lass sie dann gedanklich sterben!

    Und nochmal, ja - es kann tausend Wege geben, aber ich zeige dir einen Weg direkt zu deinem Herzen. Ich möchte nicht groß drumherum reden und verheimlichen was noch auf einem zukommt. Du wirst am Ende sowieso begreifen müssen, dass diese Gedanken unecht sind und nur dem Ego entspringen, das immer besser sein will. Zukunft kann man nicht voraussagen. Auch die Vergangenheit ist ein Gedanke. Ebenso ist das Ausmalen der Zukunft ein Gedankenspiel, dass dich nicht weiter bringt. Wo du fehlst ist im Jetzt. Hier wo du bist und wo kein Gedanke mehr ankommt.

    Im Prinzip kann man sagen, dass die Gedanken aufhören wenn du gedanklich begriffen hast:

    "Meine Söhne sterben nicht, wenn ich daran denke. Sie sterben wenn es dazu kommt und das hat existenzielle Gründe.

    Gedanken sind Gedanken, das ist nun wahrscheinlich die Sache die ich zu begreifen habe".

    Wieso?

    Wir alle lassen Menschen in unseren Gedanken sterben. Noch schlimmer. Sind wir ehrlich, ermorden und foltern wir sogar.

    Jeder Mensch tut das und das ist natürlich wenn man Hass und Wut vorfindet. Bei dir ist das aber ein Fehler.

    Du darfst es nicht, warum auch immer. Also finde heraus warum nicht...

    und bitte -

    ich bin gleich sehr radikal,... ein anderer Anfang wäre auch mit deinen Söhnen zu sprechen.

    Wird der Gedanke natürlich, und auch real in dem Moment wo ihn deine Söhne mit dir teilen und nichts passiert,

    begreifst du. Dann sollte klar sein, dass solche Gedanken dazugehören und dich sogar vor vielen Dingen schützen.

    Nur eben nicht, wenn du nur noch denkst... Und das wirst du solange du nicht vollständig zum Gedanken geworden bist.

    So schade :frowning_face:

    Ich hoffe du nimmst mir meinen Post nicht übel.

    An gewissen Stellen möchte provoziere ich bewusst, damit sich Denken lockern kann.

    Gerade die Extreme zeigen oft deutlich was und wer wir im Kern sind.

    ---

    Alles Liebe :red_heart:

  • Hallo Suchenachzen,

    Nein ich nehme dir deinen Post nicht übel!

    Aber manche Dinge die du geschrieben hast, verstehe ich nicht richtig.

    Z.b worüber soll ich mit meinen Söhnen reden? Über meine Zwangsgedanken?

    Oh mein Gott, was denken die denn dann von mir? Ich schäme mich dafür und habe mit noch niemandem darüber gesprochen außer euch das mitgeteilt! Und was für eine Art Rollenspiel wie soll ich mir das vorstellen?

    Ich konfrontiere mich jedesmal wenn ich Meldungen lese was da draußen passiert, damit und stelle mir vor wie es wäre wenn es meinen eigenen Kindern passieren würde-sprich ich sehe sie jedesmal vor Augen wie sie sterben!

    Vllt machen mich diese Gedanken krank weil ich meine Kinder einfach nicht los lassen kann? Und grade den kleinen, weil er noch so hilflos ist?!

    Und meine Psyche will mir sagen mit meinen Zwangsgedanken dass ich meinen Sohn leider vor dieser kranken Welt nicht beschützen kann?! Liegt es vllt daran?

  • Deine Gedanken sind nicht krank und du wirst weder deinem Kind noch deinem Partner etwas antun.

    Was ist eigentlich mit deinen Bedürfnissen, Wünschen und Träumen? Gibt es die noch irgendwo?

  • @summa

    Meine Bedürfnisse, wünsche und Träume liegen seit langem auf Eis....ich funktioniere nur noch seit Monaten....ich versuche meinem Partner und den Kids alles recht zu machen und habe für mich selbst keine Zeit mehr...was meinem Partner nicht mal sieht, er meckert mit mir eher noch rum, warum ich keine Zeit für ihn habe...

    Aber danke du nimmst mir ein Stück weit die Angst das ich krank bin und meine Gedanken real werden könnten...ich gehe innerlich kaputt...

  • Deine Gedanken, sie alle um die Ecke bringen zu wollen *lach*, hängt genau damit zusammen. Es ist unbändige Wut. Du darfst dich für niemanden kaputt machen, auch nicht für Kind und Partner. Suche dir eine kompetente Therapeutin und guck mit ihr zusammen, wo DU geblieben bist. Versuche ganz viel nur für dich zu machen. Freundin, Kino, Volkshochschule ect.alles was dir wirklich Spaß bringen könnte und sei es nur ein kleiner Spaziergang jeden Tag. Ganz viel Glück, wünsche ich dir!

  • @summa


    echt hängt das alles damit zusammen? Hammer damit hätte ich nie gerechnet...

    Also eine Psychotherapeutin soll ich mit suchen okay...und was soll ich denen sagen warum?

    Ich bin völlig überfordert mit dieser Situation grade...um ehrlich zu sein 🙄

  • Du willst doch nicht ernsthaft deine Leute umbringen. Es ist die Situation in der du steckst. Völlig überfordert, was kein Wunder ist, wenn man sich nur um die Bedürfnisse anderer kümmert. Du musst dich wieder finden. Du hast dich doch komplett aufgegeben, für Kinder und Partner.

    Du hast ein Recht auf Eigenleben! Der Therapeutin brauchst du nur die Situation und deine Gedanken zu schildern, wie du es auch hier gemacht hast. Die weiss dann schon, was zu tun ist :winking_face:

  • Nein niemals würde ich irgendjemanden umbringen !!!!
    okay dann mache ich das so!

    Vielen lieben Dank für deine Hilfe...


    und alles gute für dich!


    ich werde dich auf dem laufenden halten wenn du das möchtest.

  • Von Herzen hoffe ich, dass dir folgende Geschichte helfen wird.

    Du bist nur zur Routine beim Arzt, aber er sagt dir plötzlich, dass etwas ernsthaftes nicht in Ordnung ist. Man muss direkt ins Krankenhaus und wahrscheinlich steht eine OP an. Bevor man alles versteht, findet man sich schon im OP wieder. Das "sich Sorgen machen" legte sich wie ein Nebel auf alles was man normalerweise klar hatte. Man macht sich enorme Sorgen, denn der Arzt sagte es sei ernst. Deine Kinder machen sich Sorgen. Nun haben sie Angst, dass du sterben wirst. Du machst dir noch mehr Gedanken. Es gibt Zeiten in denen du nicht mehr Essen kannst, auch Schlafen ist unmöglich geworden. Das Denken nimmt kein Ende. Dann kriegen es selbst die Ärzte mit und sagen dir du sollst abschalten. Während der Operation können Probleme auftreten, sofern der Körper unter Spannung steht. Aber du kannst nicht abschalten. Das Denken hört nicht auf. Und weil du nicht aufhören kannst dir Sorgen zu machen, fällt dir ein alles ist ein Zwangsgedanke. Du machst dir wiederum wieder mehr Sorgen, denn nun ist das Denken ein Zwang. Nichts kann mehr klappen, weil das sich Sorgen machen jeden Raum einnimmt. Es ist nun überall.

    Erkennst du den Kreislauf? Erkennst du vielleicht wie lange du das schon tust ohne es zu bemerken? Mit anderen Dingen genauso?

    Das ist die eine Sache die ich dir erklären wollte. Nämlich: Das Denken hört nicht auf, wenn wir noch mehr denken. All deine Gedanken werden nichts bringen außer noch mehr Probleme. Weil du gedanklich ständig dagegen bist und es weg soll. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die Lösung darin liegt, die volle Aufmerksamkeit auf das Problem zu richten. Deshalb konfrontiere es und versuche es so genau wie nur möglich zu erkennen. Ich weiß nicht wie verrückt du bist, aber vielleicht können die Attacken auch Visionen sein. Dann wäre es schade, wenn du aus Angst irgendwelche Details verlierst... Sei also aufmerksam und erkenne jedes Detail.

    Und bald verändert sich dein Problem mit Sicherheit. Sowieso verändert sich alles.

    Dann wirst du dich irgendwann beschweren, weil die Bilder undeutlicher werden und nicht mehr so häufig.

    Es wird alles von alleine wieder verschwinden. Nur leider erst, wenn man das Denken lässt.

    Scheinbar hast du noch viel zu lernen. Das kann man als Motivation nehmen um sich intensiver mit der Sache zu beschäftigen.

    Meine Panik hörte z.b. immer dann auf wenn ich mehr davon haben wollte. Ich stellte mir absichtlich die Falle indem ich mir einbildete die Panik sei eine Art spezieller Sinn/ eine Fähigkeit. Nur ich alleine hätte die Fähigkeit, aber um das zu sehen müsste ich erst durch die Tür der Angst die alle anderen Menschen meiden. Und dann... ich war durch und nichts. Es hörte auf. So unterschiedlich kann es manchmal laufen. Man braucht nur mal genauer hinschauen.

    Und noch eine Sache.

    Der Verstand erzeugt nicht die Angst sondern über die Angst werden weitere Gedanken erzeugt. Man kann beobachten, wie ein Gedanke zum nächsten führt. Es sollte an irgendeiner Stelle möglich sein, eine Verknüpfung zu etwas herzustellen, das positive Gedanken auslöst. Vielleicht fällt dir bei allem was auf und du kannst genau diese Ausfahrt nehmen/ die Gedanken umlenken bzw. kanalisieren. Nur sei dir halt bewusst, dass es keine Lösung ist. Es ist nur eine Art mit dem Problem umzugehen. Loslassen können wir von Gedanken immer nur gleich. Indem wir sie vollständig absorbieren und zulassen. Wir werden zum Problem, bis es stirbt und wir wieder etwas anderes sind. Mehr kann ich dir aktuell nicht dazu sagen.

  • @suchenachzen


    vielen lieben Dank, die ausführliche Geschichte hat mir geholfen zu verstehen was du mir sagen willst.

    Ich danke dir und werde jeden Tipp wahrnehmen.


    alles Liebe und Gute 🍀

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!