Völlige emotionslose leere nach 11 Tagen Cannabis entzug

  • Hi, ich bin neu hier..ich würde mich total freuen wenn jemand mir eventuell einfach von eigenen erfahrungen berichten könnte, um mich etwas zu beruhigen..

    Und, ich würde es eigentlich am liebsten im wesentlichen gerne einfach bei der überschrift belassen🙈

    außer es ist explizit gewünscht dass ich doch einiges erzählen soll, damit ihr auf meine frage eingehen könnt, oder wollt?..

    das fällt mir allerdings im moment sehr schwer.

    lg, lieben dank im voraus

  • Das ist sehr wenig Information, was du preisgibst.

    Es wäre interessant, wie alt du in etwa bist, wie lange du wieviel konsumiert hast; ob ev. auch andere Drogen mit im Spiel waren etc

    So kann ich nur allgemein sagen, dass es in der Regel besser wird, je länger du nicht mehr konsumierst.

    Wenn deine Symptome zu krass werden, dann geh bitte zum Doc und lasse das abklären.

    LG.KLaus

    PS: Kleine Info:
    Onlineausstiegsprogramm "Lass das Gras"

  • berta72

    ich kann sagen, dass es mir genauso geht/ging. Ich habe 5 Jahre regelmäßig konsumiert, dann ein halbes Jahr mehrmals täglich, bin jetzt 4 Wochen ohne und mir geht’s immer noch so...

    Ich hatte vorher schonmal für 4 Wochen aufgehört da war es nicht so schlimm.

    Ich denke es kommt einfach auf den Einzelfall drauf an, aber wie Ganesha schon sagt wären mehr infos hilfreich.

  • In den ersten Dezembertagen war mir klar, dass die Persönlichkeit bald tot ist. Mit dem Cannabis hat sich auch mein Selbstbild, die Weltanschauung und jede Form von Interpretation und Absorption verabschiedet.

    Die Leere bietet mir seither die genauste Beschreibung.

    Nur kommt immer wieder eine Frage....

    Wenn ich Leer wäre,... wieso nehme ich es dann wahr?

    Leere würde man nicht wahrnehmen können...

    Irgendetwas ist komisch...

    Mh...

  • Danke für eure schnelle, liebe antwort!

    Ich werde mich bemühen ganz viel zu schreiben, aber es fällt mir derzeit unglaublich schwer mich schriftlich auszudrücken. Menschlich zu schreiben.

    Das müsst ihr bitte entschuldigen, ich kann es gerade nicht besser.

    Danke ganesha.

    Danke noname.

    Danke @suchenachzen. Mir war, als würde ich mich in deinen worten gerade plötzlich selbst lesen.

    Es war diesen vergangenen dezember, da schlich sich die erkenntnis ein, ich konnte wie von außen dabei zusehen:

    jetzt verliere ich mich. Und es wird alles sein wie nie zuvor.

    Ich fing schleichend an, mich zu fühlen wie eine protagonistin aus meinen geliebten haruki murakami romanen.

    Von unbeschreiblich schmerzhafter tiefe, aber zugleich leer und gleichgültig.

    Als würde sich mein geist allmählich von allem weltlichen trennen.

    Es wurde immer stiller in mir.

    Ich werde 35 in ein paar tagen, und ich wollte mir meine gesundheit zum geburtstag schenken. Keine ahnung wieso, ich dachte, ich liebe mich nicht.

    Ich konsumiere seit 10 jahren cannabis, und ich denke, ich konsumiere seit etwa einem jahr oder eineinhalb jahren fast täglich, abends zwischen einem und 2 joints.

    Allerdings weiß ich im moment nichts mehr mit sicherheit.

    Ich konsumierte 8 jahre lang regelmäßig xtasy.

    Und erkenne dies in dieser sekunde das erste mal an.

    Als ich diese droge das erste mal nahm, setzte die wirkung wie eine außerirdische explosion in meinem kopf ein.

    Und obwohl ich schon auf einem anderen stern war, konnte ich mich noch bei diesen gedanken hören:

    Fuck. So fühlt sich glück an oder was?

    Ich werde für immer süchtig danach sein.

    Ich wusste fortan, ich brauche einen ersatz dafür. Sonst würde ich mich damit umbringen.

    Und ich fand auch tatsächlich etwas besseres. Etwas, das ich mir verharmlosen konnte, obwohl es mir das gleiche geben konnte, sogar mehr.

    Und dann lenkte ich denke ich,

    fast schon nüchtern kontrolliert meine sucht auf das cannabis.

    Ich hörte gleichzeitig auf alkohol zu trinken.

    (Bis ich mit 27 das erste mal extasy nahm, trank ich früher exzessiv auf parties, und dennoch immerzu mit wachsamkeit).

    Vor einem jahr schaffte ich den absprung von extasy,

    das ich bis dahin vermutlich zwischen einmal monatlich und allen drei bis 6 monaten einnahm.

    Mich ekelte dieses künstliche glück eigentlich auch mittlerweile.

    Und ich begann die leute zu hassen die mit der zeit diese einheitliche, hässliche, bedrohliche clownsfratze zogen.

    Gerade noch rechtzeitig, wie immer bisher eigentlich.

    Zu meinem geburtstag letztes jahr nahm ich es das letzte mal.

    Alkohol trinke ich schon nicht mehr seit dem 27. lebensjahr.

    Also gab es nur noch den täglichen abendlichen joint fortan,

    und hin und wieder gab es auch wochenlange eskapaden zwischendurch im urlaub, während denen ich wochenlang zuhause von morgens bis abends high war.

    Irgendwann spürte ich die wirkung vom gras nicht mehr, und machte verzweifelte, erzwungene pausen. Dann kiffte ich so viel bis ich mich übergeben musste.

    Und vergaß das alles sogleich.

    Im dezember dann, habe ich soviel gekifft bis ich mich wie eine heroinabhängige gefühlt habe.

    Ich hasste das gefühl das es mir gab,

    das es mir nahm.

    Und ich führte es mir rund um die uhr zu, egal wie schlecht es mir dadurch erging, und obwohl ich spürte wie meine verzweifelung zügig von einer kalten, feindseligen leere überzeichnet wurde.

    Ich nahm innerhalb von unglaublichen 3 wochen plötzlich 10 kg ab,

    und wog dann mit 1,76 körpergröße 51 kg. Ich verlor mein körperfgefühl,

    und meine libido.
    Meine familie und arbeitskollegen begannen mich auf meine schlechte erscheinung anzusprechen.

    Jetzt, war ich endlich am ende.

    Und habe aufgehört.

    Das problem ist vor allem, dass ich keine entzugserscheinungen in dieser größenordnung erwartet hätte..

    ich schätze, das hängt damit zusammen dass ich grundsätzlich eine menge verdrängen muss.

    Ich bin sicherlich genetisch stark prädisponiert für sucht und depression.

    (Mein vater alkoholiker, extrem junge mutter, beide großmütter und ein großvater, allesamt narzissten/borderliner/sehr gewalttätig. Aber zwei liebe kleine brüder, für die ich glaube ich sogar, lebe).

    Ich habe nicht einmal gekifft um glücklich zu sein, sondern wenn ich meine gefühle nicht aushielt.

    Und ich wusste was ich da tat.
    Fast glaube ich, ich ersehnte mir diesen zustand in dem ich jetzt schwebe, herbei.

    Und lange zeit, war das gras auch tatsächlich meine rettung in der schlimmsten not, aus meinen schwersten depressiven episoden.

    Es mag grotesk klingen, aber es verhalf mir sogar dazu mein leben im griff zu behalten, es trieb mich an, wenn die depressionen mich bleischwer zu boden drückten.

    Ich habe tatsächlich mein leben (oberflächlich betrachtet) noch im griff behalten, bis zuletzt.

    Ich habe einen soliden arbeitsplatz, seit jahren eine feste beziehung, wir sind gerade in eine spießerwohnung mit garten gezogen, ich habe sogar ein großes sparkonto angelegt..

    Aber irgendwann wurde ich emotionslos. Und zugleich impulsiv, und unkontrolliert aggressiv, meinen mitmenschen gegenüber.

    Das war aber noch nicht mein eigentliches problem: mein problem war, es gefiel mir.

    Es gefiel mir, bei wichtigen entscheidungen oder gesprächen nicht ständig durch meinen typischen innerlichen emotionsschwall dringen zu müssen, bevor ich mich auf das wesentliche konzentrieren konnte.

    Aber dann saß mein freund letztens schluchzend auf knien vor mir, und ich sah ihn an und empfand nichts als leere.

    Ich erkannte endlich, dass mir das angst machen sollte.

    Wir beschlossen gemeinsam, den entzug anzutreten.

    Er hat zusätzlich immer noch ein problem damit zu partydrogen nein zu sagen, und seine freunde sind alle voll dabei.

    Ich habe daher den eindruck- dass ich auf uns beide aufpassen muss, weil ich stärker sein muss damit wir es schaffen.

    Ich glaube ich darf auf keinen fall loslassen, wenn ich jetzt fühlen könnte- ist alles vorbei.

    Wir haben also nicht die rosigsten voraussetzungen.

    Der arme ist leider um ein gewaltiges stück emotionaler und weinerlicher bei diesem entzug als ich, und ich mache ihn gerade täglich regelrecht fertig mit meinen empathielosen wutanfällen.

    Das absurde ist außerdem,

    dass es normalerweise genau andersrum ist.

    Er ist der unterkühlte, super ruhige typ, und ich die überemotionale, die sofort weinen muss wenn es jemand (anderem) schlecht geht.

    Für mich selbst weine ich nur wenn ich fix und fertig mit der welt bin. Selten.

    Aber ansonsten weine ich eigentlich andauernd wegen irgendwas.

    Wegen hundebabies die süße geräusche machen. Ernsthaft.

    Wenn ich teenies sehe die älteren leuten zuvorkommend helfen.

    Wenn mein freund,

    oder einer meiner brüder leidet- oder wenn ich auch nur daran denke,

    dass sie ja leiden „könnten, weil ich mal etwas zu ihnen gesagt habe, das unsensibel ankam.“

    Also, ich weine einfach andauernd.

    Und jetzt, geht gar nichts mehr.

    Mir tun die augenlider weh, weil ich permanent weinen möchte, aber es geht nicht!

    Die ersten drei tage meines entzugs hatte ich hingegen aber sogar sehr viele hysterische heulattacken.

    Hinzu kamen wutanfälle, schlaflosigkeit, angst und panik zustände, ziemliche paranoia hintergangen zu werden (die habe ich anscheinend schon länger und realisiere das erst jetzt).

    Bevor es in diese empathielose leere mündete, die mich nun in den wahnsinn treibt.

    Mein psychiater behauptet er würde eine leichte drogeninduzierte psychose erkennen, und hat mir ein heftiges neuroleptikum verschrieben.

    Zusätzlich zu bupropion, einem antidepressivum das ich seit zwei jahren einnehme. (Das hat mir übrigens mal das leben gerettet).

    Ich bin leider zu paranoid um ihm zu vertrauen, und werde den teufel tun, mir jetzt noch irgendein neues gift reinzujagen..

    Ähm puh. Ich kenne gerade einfach nichts zwischen prägnant und ausschweifend, leider, tut mir leid.

    Ich freue mich schon sehr sehr auf eure antworten und erfahrungen dazu.

    Ich werde mir hilfe holen beim krisendienst, aber heute klappte das noch nicht. Morgen ein neuer versuch.

    Lg

  • Also Ich ist immer das womit ich mich identifiziere.

    Deine Worte verwirren mich, denn so wie du es gesagt hast (gefühlskalt...) fühlt sich das für mich nur an wie eine weitere Geschichte. Irgendeine weitere Erzählung in diesem Drama. Entzugssymptome spüre ich keine, vielleicht aber auch weil ich mich komplett aufgegeben habe. Ich brauche diese Person nicht mehr und es braucht auch niemand mehr zu fragen ob das gut/schlecht ist. Die Leere ist da weil alles schon beantwortet ist. Du hättest dir selbst nie bewusst werden sollen....

    Es geht im Prinzip immer nur JETZT um eine Sache: Du bist HIER.

    Alles andere was hinzukommt kannst du jedes mal wieder genießen.

    Wie viel von allem hast du je verstanden?

  • Was genau verwirrt dich?

    Ich denke dass es nicht gerade hilfreich ist, das gefühl zu haben alles zu verstehen.

    So denken alle schwer depressiven.
    Dass alles keinen sinn macht, sobald man verstanden hat worum es geht.

    Wen interessiert was ich heute mache, in ein paar jahren bin ich weg und niemand kennt mehr meinen namen.
    Also wie lege ich diese überflüssigen gefühle ab, die ich nur mitschleife aber nicht brauche, um da zu sein. Oder um zu genießen.

    So, und genau aus dieser traurigen gedankenwelt muss ich raus.

    Das macht mich auch nicht glücklich.

    Da drehe ich durch. Ich möchte mit wenig zufrieden sein dürfen, ich brauche kein high, und das down auch nicht.

    Das ist mein ziel. Ich hoffe ich kann das erleben

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