Cannabisentgiftung und Suchtdruck

  • Hey ihr Lieben,

    kurz zu mir: am 06.01. habe ich eine dreieinhalbwöchige Entgiftungsbehandlung nach 4 Jahren Dauerkonsum gemacht.

    Im Anschluss ging es in die Langzeittherapie, doch leider fühlte ich mich da irgendwie überhaupt nicht wohl weshalb ich dann

    nach einer Woche abgebrochen habe. Danach war ich ca. eine Woche krankgeschrieben und bin jetzt derzeit wieder krankgeschrieben

    nachdem ich anderthalb Wochen versucht habe zu arbeiten. Jetzt zu meiner eigentlichen Frage, seit ich nicht mehr konsumiere, merke ich

    das meine Depressionen die ich auch vorher schon hatte schlimmer geworden sind und irgendwie auch der Suchtdruck ziemlich stark ist zur

    Zeit. Sprich, ich fühle mich zur Zeit ziemlich rückfallgefährdet. Das möchte ich natürlich verhindern, habe aber irgendwie noch keinen guten Umgang

    mit dem Verlangen gefunden und wollte wissen was ihr denn so tut um mit der ganzen Situation umzugehen?

    Erschwerend kommt derzeit eben noch hinzu das in meinem Freundeskreis kaum jemand wirklich Zeit hat sich zu treffen und ich

    viel allein zu Hause hänge.

    Lg JoeJoe

  • Danach war ich ca. eine Woche krankgeschrieben und bin jetzt derzeit wieder krankgeschrieben

    nachdem ich anderthalb Wochen versucht habe zu arbeiten

    Wieso so unfassbar schnell zu deiner eigentlichen Fragen? Du hast dich damit erwiesenermaßen im Kreis gedreht. Das was jetzt ist, war auch vor der Entgiftung? Hast du dir die Frage gestellt und kannst Du sie gerade ertragen ??

    Jetzt zu meiner eigentlichen Frage, seit ich nicht mehr konsumiere, merke ich

    das meine Depressionen die ich auch vorher schon hatte schlimmer geworden sind und irgendwie auch der Suchtdruck ziemlich stark ist zur

    Zeit. Sprich, ich fühle mich zur Zeit ziemlich rückfallgefährdet. Das möchte ich natürlich verhindern, habe aber irgendwie noch keinen guten Umgang

    Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es nicht hilft zu denken "Die Depression war vorher da/ jetzt auch und selbst Cannabis rauchen bringt nichts". Das ist sozusagen der Freifahrtsschein, denn eigentlich macht man sich deshalb keine Sorgen. Ein Mensch der in Freiheit lebt würde die Sache anders sehen. Du bist nicht rückfallgefährdet. Die Sucht sagt dir nur in all den noch verbliebenden Möglichkeiten "Hier bin ich/ geh mir nach".

    Kannst du mehr darüber sagen, wie dich die Sucht überredet? Was ist wenn dieses "Sorgen machen" und "rückfallgefährdet sein" einfach nur Zeichen der alten Gewohnheit sind? Nimmst du dein neues Ich vollständig an? Gibst du dich deinem (NOCH) neuen "unkontrollierten und substanzfreien Leben" hin? Auch wenn es nicht so aussieht, aber wir wissen alle wie hart es ist.

    Jede Minute der Abstinenz! Wir alle waren an diesem Punkt und mussten probieren....

    und zwar nicht was wir von früher kannten... Wir mussten lernen zu vertrauen ... da wo man nicht vertrauen kann...

    Erschwerend kommt derzeit eben noch hinzu das in meinem Freundeskreis kaum jemand wirklich Zeit hat sich zu treffen und ich

    viel allein zu Hause hänge.

    Kannst du dir sagen, dass du dich für die nächsten 12 Monate um dich selbst kümmerst? Nimmst du deine aktuelle Realität auch bewusst wahr? Kannst du verstehen, dass der Cannabis nicht nur nen bisschen Gras war? Es hilft kein "Freunde treffen" und sich ablenken. Du wirst trotzdem Abends alleine sein/ jeder hat Situationen in denen er völlig alleine ist. Was dann?

    Deshalb stell dich allem so schnell es geht. Steh auf, umarme jedes Problem und geh durch die Sch***

    Lass nichts aus, verändere dich wann immer du dazu die Möglichkeit hast und erschaffe etwas für dich.

    Vielleicht ein Leben ohne Hilfsmittel -

    Dann wären wir frei?

  • Hui, erstmal danke für deine Antwort, suchenachzen.

    Das gibt mir erstmal Stoff zum Nachdenken. Ich werde dir morgen ausführlich antworten.

  • Gerne :smiling_face: Und bis dahin fühl dich nicht alleine. Ich sitze hier auch am Abend und "denke" alleine zu sein. In Wahrheit sind da Draußen noch andere die gerade nicht Rauchen und vertrauen. Bleib am Ball :winking_face:

  • So. Jetzt habe ich etwas mehr Zeit zum Antworten. Ich versuche mal an alles zu denken. :smiling_face:

    Wieso so unfassbar schnell zu deiner eigentlichen Fragen? Du hast dich damit erwiesenermaßen im Kreis gedreht. Das was jetzt ist, war auch vor der Entgiftung? Hast du dir die Frage gestellt und kannst Du sie gerade ertragen ??

    Ich verstehe an diesem Punkt nicht so ganz wie du das meinst. Aber, ja das was vor meiner Entgiftung an Problematik da war, ist jetzt immer noch da. Mich deprimiert das aber gerade unfassbar. Ich komme nicht so richtig aus meinem Tief heraus und kann irgendwie nicht so richtig damit umgehen.

    Kannst du mehr darüber sagen, wie dich die Sucht überredet? Was ist wenn dieses "Sorgen machen" und "rückfallgefährdet sein" einfach nur Zeichen der alten Gewohnheit sind? Nimmst du dein neues Ich vollständig an? Gibst du dich deinem (NOCH) neuen "unkontrollierten und substanzfreien Leben" hin? Auch wenn es nicht so aussieht, aber wir wissen alle wie hart es ist.

    Jede Minute der Abstinenz! Wir alle waren an diesem Punkt und mussten probieren....

    und zwar nicht was wir von früher kannten... Wir mussten lernen zu vertrauen ... da wo man nicht vertrauen kann.

    Naja, so wie du es beschreibst ist es im Prinzip. Es kommt eben die Sucht und sagt, siehst du ob mit oder ohne mich, dein Leben ist immer noch genau so scheiße. Mir ist natürlich bewusst das dass nicht so ganz der Realität entspricht deswegen halte ich mir auch immer vor Augen das eben doch auch einige meiner Probleme mit aus der Sucht resultieren. Nichtsdestotrotz, hab ich halt einfach ein bisschen Angst vor mir selbst, was passiert wenn ich noch weiter in das Tief rutsche. Zu der Frage ob ich mein neues Ich vollständig annehme. Hmmm.... schwierig. Ich frage mich zur Zeit ob ich mich jemals wirklich selbst annehmen konnte. Und da ist auch das Ding mit dem Vertrauen. Wie soll ich anderen vertrauen, wenn ich mir selbst nicht mal vertraue? Schwierig, aber im kern weiß ich glaube was du meinst.

    Kannst du dir sagen, dass du dich für die nächsten 12 Monate um dich selbst kümmerst? Nimmst du deine aktuelle Realität auch bewusst wahr? Kannst du verstehen, dass der Cannabis nicht nur nen bisschen Gras war? Es hilft kein "Freunde treffen" und sich ablenken. Du wirst trotzdem Abends alleine sein/ jeder hat Situationen in denen er völlig alleine ist. Was dann?

    Deshalb stell dich allem so schnell es geht. Steh auf, umarme jedes Problem und geh durch die Sch***

    Lass nichts aus, verändere dich wann immer du dazu die Möglichkeit hast und erschaffe etwas für dich.

    Vielleicht ein Leben ohne Hilfsmittel -

    Dann wären wir frei?

    Ja, das um sich selbst kümmern ist eben genau das Problem irgendwie. Ich kann das schlicht und ergreifend nur sehr schlecht. Bewusst ist mir durchaus schon lange das es eben nicht nur ein bisschen Gras war. Schon lange nicht mehr. Mir ist auch bewusst das ich irgendwann mal alleine sein und lernen muss (und auch will) gewisse Gefühle und Situationen auszuhalten bzw. mit ihnen umzugehen. Aber genau da ist das Problem. Ich bin unfassbar schlecht im allein sein und habe das auch nie richtig gelernt... Mir fehlt irgendwie ein Weg das gut auszuhalten ohne in Depressionen zu verfallen und zur Zeit bin ich eben sehr oft alleine. Deshalb eine Gegenfrage: Wie hältst du das denn aus? Wie gehst du mit dem Alleinsein um?

  • Mir ist sofort ein Gedanke zu dir gekommen... es ist nicht mein Gedanke!

    Was ist wenn du die ganze Zeit nur Angst vor dir selbst und dem Potential hast? Was ist wenn du abgehst wie eine Rakete und dich nichts mehr aufhalten kann, weil es nichts mehr gibt was du als "schlecht" interpretierst? Du siehst doch jetzt jeden Tag wie du nichts brauchst und trotzdem überlebst...

    Denk mal wirklich drüber nach...

    Vielleicht hat der innere Schweinehund einfach nur Angst vor seinem eigenen Potential?

    Gib mir doch mal Beweise dafür, dass es dir schlecht geht?

    Such mal danach und zeig wie dich das alles am Leben hindert?

    Wenn die letzten fünf Zeilen dafür gesorgt haben, dass du es nicht mehr so genau sagen kannst...

    Was hindert dich daran das jedes mal so zu tun wenn dieser Zustand herrscht?

  • Servus JoeJoe

    Ich würde eher mal ganz praktische Dinge abfragen wollen …
    Du hast entgiftet und eine Entwöhnungstherapie begonnen, die du leider abgebrochen hast.
    Was passiert jetzt, zum Beispiel in Hinsicht Nachsorge?
    Das könnte auch zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe sein …

    Was waren die Gründe für den Abbruch der Therapie?

    Ein ganz praktisches Mittel wäre unser Partnerprogramm ==> Lass das Gras!
    So ganz ohne Nachsorge und weiterer Auseinandersetzung, hätte ich schon Angst vor weiteren Rückfällen.
    Wenn du dich dort umgesehen hast kannst du ja mal berichten, was du davon hältst.

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