• Hallo zusammen,

    Erstmal zu mich. Ich bin weiblich und 50 Jahre.

    Es geht aber nicht um mich. Mein Lebensgefährte hat über 10 Jahre Zopiclon genommen. Zuletzt 20 Tabletten a 7,5 mg am Tag.

    Ich war geschockt als ich das mitbekommen habe.

    Aber er hat sich zu einen Entzug entschlossen . Er hat es erst selbst reduziert auf 12 Tabletten am Tag. Dann ging es richtig los.

    Am 12 August 2019 hat er sich einweisen lassen in einer Suchtklinik.

    Die haben ihm erst auf Tavor umgestellt. 6 mg am Tag.

    Innerhalb von 3 Wochen war er auf 2 mg Tavor am Tag.

    Dann haben die Ärzte gemeint, der Rest könnte er Zuhause entziehen. Also kam er nach Hause.

    Wir wollten es langsam ausschleichen. Jede Woche 0,25 mg weniger.

    Nach 2 Wochen, als wir auf 1,5 mg waren wurden die Entzugserscheinungen so schlimm das er die Klinik angerufen hat was er machen soll.

    Die haben ihm dann tatsächlich gesagt er soll es wieder auf 2 mg erhöhen und warten bis es besser wird. Wir kamen uns so hilflos vor.

    Wir haben also erhöht und gehofft das die Symptomen besser werden. Leider war das nicht der fall.

    Wir haben uns im Internet schlau gemacht und eine andere Klinik gefunden. Dort ist er dann nachdem er 6 Wochen Zuhause war hin.

    Dort wurde er wieder auf ein anderes Medikament umgestellt. Hat ein Krampfmittel dazu bekommen.

    Dort war er sehr gut aufgehoben.

    Nach 10 Wochen war er Clean. Nach 11 Wochen kam er nach Hause. Sein Zustand ging einigermaßen.

    Jetzt zu sein zustand.

    Es geht ihm nicht gut. Er hat das Gefühl das er sein Körper nicht unter Kontrolle hat. Sein Kopf sieht und sein ganze Körper vibriert. Er hat das gefühlt alles dreht sich. Die beine sind teilweise Taub. Er kann es schlecht beschreiben.

    Er war schon zum MRT im Kopf ist alles in Ordnung.

    Jetzt waren wir beim Neurologe.

    Die Nerven sind wahrscheinlich geschädigt. Polyneuropathie könnte es sein.

    Er nimmt seit er in der Klinik war 100 mg Amitriptylin. Das hatten wir jetzt seit eine Woche auch reduziert auf 75 mg.

    Heute Nacht war die Hölle.

    Jetzt hoffe ich das mir irgend jemand hier aus Erfahrung sagen kann ob das dann doch normal ist. Das es noch zum Entzug gehört.


    Ich bin es.

  • Servus,

    vorweg, ich habe dein Thema in dem Bereich Anfragen für Angehörige verschoben, dort passt es besser :winking_face:

    Ein generelles normal gibt es bei Suchterkrankungen nicht, jeder reagiert auf Entzug etwas anders, weil eben auch die Psyche ein wesentlicher Aspekt dabei ist.
    Genau hier möchte ich auch gleich ansetzen, es wurde zwar zweimal ein klinischer Entzug gemacht, aber eine weiterführende klinische Entwöhnungstherapie blieb leider aus.
    Letzteres halte ich für mindestens genauso wichtig, wie den Entzug!
    Ist in dieser Hinsicht irgendwas geplant oder von ersten eben mal vorgeschlagen worden?

    Warum wurde das Amitriptylin jetzt reduziert?
    Ich nehme einmal an dass diese Reduktion mit den behandelnden Ärzten abgesprochen war, oder?
    Natürlich verstehe ich gerade mit solch einer Vorgeschichte, dass man endlich mal ohne Medikamente auskommen will.
    Demgegenüber steht, dass eine gut eingestellte Medikation vielleicht auch als Dauermedikation anzusetzen ist.

    Wenn ein Entzugsplan, wie bei euch zum Beispiel die wöchentliche Reduktion von 0,25 mg mal nicht klappt, ist die Empfehlung der Erhöhung eigentlich schon der richtige Weg.
    Natürlich hätte hier vielleicht der Weg zurück, also zur Vorwoche mit 1,75 mg, auch ausgereicht.
    Da scheinbar alle medizinischen Untersuchungen keine Erklärung für seinen Zustand geben, abgesehen von der Diagnose Polyneuropathie, wird man mehr den Fokus auf psychische Belange legen müssen.
    Damit meine ich, dass eine Psychotherapie (möglichst von einem erfahrenen Therapeuten im Suchbereich) ins Auge gefasst werden sollte.
    Wurde schon mal eine Rehamaßnahme überlegt?
    Bei so einer Maßnahme wäre einiges gebündelt, also psychische wie physische Behandlungen.
    Das wird auch hier eigentlich ganz gut erklärt ==> Polyneuropathie: Symptome, Ursachen, Therapie - NetDoktor

    Abschließend zu deiner Frage ob es noch zum Entzug gehört.
    Hier muss man unterscheiden, dass es eben einen körperlichen und einem psychischen Entzug (auch Entwöhnung genannt) gibt.
    Meist wird der Entzug für körperliche Symptome benutzt oder angesehen, das würde aber bedeuten wenn der Suchtstoff nicht mehr nachweisbar ist, gibt es auch keinen Entzug mehr.
    So einfach ist es aber natürlich nicht, weil eben die psychischen Auswirkungen ebenfalls wieder körperliche Reaktionen hervorrufen.
    Man sollte einfach bedenken, wenn man zehn Jahre solch ein Medikament einnimmt, wird es auch eine längere Zeit in Anspruch nehmen, bis keine oder zumindest nur noch sehr wenige Probleme hinsichtlich der vorhergehenden Abhängigkeit mehr auftreten.

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