Hallo,
ich bin gerade in einer Situation, in der ich nicht weiter weiß.
Seit etwa 4 Wochen habe ich einen Rückfall ins SSv. Ich bin verheiratet, habe eine neunjährige Tochter. Ich verberge die Verletzungen sehr sorgsam, die einzige Person, die von den Verletzungen weiß, ist mein Therapeut. Mein Mann und mein Kind ahnen nichts und sollen das auch nicht.
Die SSV helfen mir dabei, gerade einigermaßen klarzukommen. Ich versuche parallel, sie mit den in einer früheren Verhaltenstherapie erlernten Skills in den Griff zu bekommen, was in der Vergangenheit gut geholfen und mir 13 Jahre Pause verschafft hat. Ich dachte, ich hätte es endgültig überwunden.
Aber jetzt klappen die Skills nicht mehr. Ich weiß, ich muss nur durchhalten, bis es wieder besser wird und die Therapie richtig greift. Der Therapeut ist die einzige Person, mit der ich darüber überhaupt sprechen kann und will. SSV macht so viel Negatives mit anderen Menschen, dass ich es auch mit meinem Mann oder meinen Freunden nicht besprechen will. Gerade in der aktuellen Weltsituation kann ich das niemandem zumuten, finde ich.
Es wird gerade immer schlimmer mit den SSV und es wird zunehmend schwierig, sie verlässlich zu verstecken. Ich hab das Gefühl, auf eine Katastrophe hinzusteuern.
Vielleicht möchte ich hier einfach noch mit jemand anderem darüber "sprechen", weil es hier Menschen gibt, die wissen, was SSV ist, es nicht automatisch mit Suizidversuchen gleichsetzen und denen ich nicht wehtun kann damit, dass ich das mache. Und weil es hier Menschen gibt, die mehr als einmal die Woche für eine Stunde erreichbar sind. Sozusagen ein leiser Ruf in die Welt, in der ich mich gerade sehr sehr allein fühle (ich finde, das klingt sehr pathetisch, es trifft aber mein Empfinden, sorry).
nintje