wie komme ich da bloß wieder raus?

  • Hallo nintje,

    grübelst du derzeit verstärkt jede Nacht? Und am Tag auch?

    Solche Reflexionen sind nicht unwichtig. Aber mit der Fieber-Brille auf... kommen einem ganz andere grüblerische Gedanken auf, die eher dem Fieber entsprechen, denn wirklicher Reflexion. Das ist zumindest meine Erfahrung. Ich mach es oft so: Die Grundfragen sind aber durchaus wichtig.. nur vielleicht ist es nicht der richtige Zeitpunkt dafür und nachts nur Zeit, sie zu notieren und einen Termin mit sich selbst zu vereinbaren, wann das mit weiterer Wahrnehmung ohne Brille angeschaut werden könnte.

    Und sich dann davon zu distanzieren... wenn dieser Termin nicht jetzt ist. Und zwar jedes Mal, bei jedem Gedanken die innere Sekretärin den Daueranrufer solcher Grübelerein in seiner Dringlichkeit wahrzunehmen, aber auf den effizienten jeweiligen Termin verweisen. Ein Patient will auch keinen betrunkenen Chirurg. Auch wenn der Patient rumbrüllt und rummeckert ... ich verweise ihn im Vorzimmer konsequent und geduldig immer wieder auf den Termin und halte den dann auch, es sei denn gewichtigte Gründe liegen vor.

    Inneres Management als Skill zur Distanzierung. Klappt bei mir auch anderweitig oft. .. .vielleicht ein kleiner Tipp für deine Hausaufgaben? Und falls das mit dem Grübeln stimmen sollte: nachts löst man keine Probleme. (einer meiner Grundsätze beim Grübeln).

  • Grübeln.... Hm

    Ich bin unsicher, ob ich das tue.

    Ich denke die ganze Zeit vor mich hin, mal mehr mal weniger bewusst.

    Und wenn ich an etwas rumdenke, was immer wieder kommt oder was weh tut oder irgendwas in mir besonders anstupst, schreibe ich es auf, weil es so aus meinem Kopf raus ist und ich es vielleicht irgendwann in der Therapie ansprechen kann oder sollte.

    Nachts denke ich relativ wenig. Ich schaue fern, dabei sind die Gedanken auf standby. Sobald ich aufhöre zu schauen, springt das Karussell wieder an, ich denke so vor mich hin. Aber ich bin derzeit so müde, dass ich schnell einschlafen kann.

    Das mir dem Termin ist etwas, das ich eher unbewusst schon als Skill nutze... Das svv kann ich fast immer nicht dann machen, wenn der Drang da ist, da wir eine kleine Wohnung haben. Deshalb verschiebe ich es auf einen anderen Zeitpunkt. Aber vielleicht lüge ich mir da auch in die Tasche.

  • Ich sitze im Wohnzimmer. Mann und Kind schlafen.

    Ich kämpfe gegen svv und die Schmerzen. Und schreibe mir alles aus dem Kopf raus.

    Was heute bzw gestern war, macht mir Angst. Solche Angst, dass ich verschwinden möchte.

    Und hab Angst, dass sich alles so verselbstständigt, dass ich mich nicht mher wehren kann.

    Der Therapeut denkt, dass wir heute herausgefunden haben, was das grundlegende Trauma war. Und ich kann auf der einen Seite nicht reinfühlen, auf der anderen Seite denke ich, dass das nichts, dass es lächerlich ist im Vergleich zu dem, was anderen widerfährt oder widerfahren ist.

    Ich bin eben doch eine Dramaqueen, so fühle ich mich. Wie kann ich mich so anstellen...

    Und ich frage mich gleichzeitig, ob ich da gefühlsmäßig wieder hingehen kann. Meine Panik bei dieser Vorstellung spricht dafür, dass der Therapeut recht hat und wir einen neuralgischen Punkt gefunden haben.

    Ob ich es schaffe, eine fürsorgliche Seite mir selbst gegenüber zu finden.. . Ich glaube nicht daran, dass es die überhaupt noch gibt.

    Der Therapeut denkt, dass diese Seite in mir gefesselt und geknebelt in der Ecke liegt. Und dass meine gewissenhafte Seite (das ist die Seite, die zur Therapie geht, die Hausaufgaben macht, die Skills ausprobiert) diese fürsorgliche Seite braucht im Kampf gegen den Drachen.

    Und dass der Drache, dieser selbstverletzende Teil in mir, es ursprünglich gut mit mir gemeint hat. Gesagt hat, dass er dafür sorgt, dass es mir nie wieder so geht wie damals.

    Die Schlussfrage war, ob ich genug Vertrauen habe, da nochmal hin zu gehen. Das emotional nochmal zu erleben und dem Kind von damals das zu geben, was es gebraucht hätte.

    Ich kann das nicht sagen. Ich hab Angst davor. Und fühle mich als Feigling.

    Aber hab ich überhaupt eine Wahl? Ich muss doch wieder das alles auf die Reihe kriegen. Ich muss doch da sein für mein Kind, meine eigene kleine Familie.

    Und vielleicht, irgendwann, irgendwie komme ich auch dahin, dass ich das für mich selbst will...

    ....

    ...

    Ich frage mich wieder und wieder (ja, vielleicht grüble ich), was von mir übrig bleibt, wenn ich nicht mehr "muss". Was würde bleiben, wenn alles, was ich gemacht, geschafft habe, immer ein "um zu" ist?

    Und wie bescheuert sind solche Gedanken überhaupt....

  • Und wie bescheuert sind solche Gedanken überhaupt....

    Gar nicht. So geht es einem, wenn man an das Thema Selbstwert und Idenität rangeht..., denke ich.

    Naja, Grübeln ist für mich eher was pathologisches, was Leid auslöst und unbearbeitet bleibt.

    Das mir dem Termin ist etwas, das ich eher unbewusst schon als Skill nutze... Das svv kann ich fast immer nicht dann machen, wenn der Drang da ist, da wir eine kleine Wohnung haben.

    :winking_face: So hatte ich das nicht gemeint, aber klar, das entspricht dem auch. Ich dachte mehr an Emotionen und Gedanken durch Emotionen ausgelöst. Nicht Handlung.

    Meiner Erfahrung nach, kann das auch den Druck verstärken, dieses "nachher", dann.... das wäre bei mir kein Skill, sondern ein Muster, weil dann so viel Druck zurückgehalten (unversorgt ignoriert?) wurde, das sich auf einmal entlädt, sodass es schwieriger wird. Das ist bei mir so. Ob es bei dir auch so ist. Kp.

    Bzgl. Thera... du musst nicht alles oder nichts... man kann sich auch vorsichtig annähern, wieder weggehen, hinschauen, Pause machen,... Frodo hat den Ring doch auch nicht an einem Tag im Vulkan versenkt und er hatte jede Menge Hilfe und Skills und Etappen.

  • Frodo hat den Ring doch auch nicht an einem Tag im Vulkan versenkt

    Auch wieder wahr...

    Ich bin auch im Moment so müde und erschöpft, dass ich ins Katastrophendenken komme...

    Zum durchmachen werde ich langsam zu alt

    Ich hab es nicht geschafft, mich hinzulegen.

  • Nur ein strubbeliger Gedankenmüllhaufen, damit es raus aus dem Kopf ist.

    Heute ist ein Tag, an dem ich mich betäubt habe und fühle.

    SVV, Schlafmangel, kein Essen und Frieren anstatt Fühlen.

    Ich hab den Eindruck, außerhalb von mir zu stehen und kalt zu analysieren, was ich da mache.

    Gegenüber dem Kind kann ich gut reagieren, kein Brüllen, kein Schimpfen, ruhige Erklärungen, liebevoller Umgang mit ihren Frustrationen, Nähe geben, wenn sie es braucht, alles möglich. Ist nicht der schlechteste Weg, zumindest für meine Familie. Funktioniert zwar nicht auf Dauer, aber jetzt erstmal ...

    Die Woche bis zum nächsten Therapietermin fühlt sich an, wie eine leere Wüste. Endlos, kalt, verlassen, nichts da. Und der nächste Termin macht Angst. Ich hangle mich von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag und von Woche zu Woche. Es erscheint mir zunehmend sinnlos zu kämpfen.

    Auch das Wochenende macht mir jetzt schon Sorgen. Wie soll ich ohne äußere Alltagsgewusel dem Kind Energie schenken? Dem Mann Energie geben.

    Ab Montag geht das Kind wieder jeden 2. Tag zur Schule. Bis dahin muss ich für einen passenden Schlafrhythmus sorgen.

    Alles so leer und sinnlos.

    Keine Verzweiflung mehr. Eher ein grauschleimiges Übelkeitsgefühl.

    Jemand hat gesagt, dass ich mich melden soll, wenn etwas ist. Werd ich garantiert nicht.

    Hab in der Therapie endlich kapiert, warum Skills so schwer anzugehen sind. Und noch wichtiger, der Therapeut hats kapiert.

    Sackgasse.

  • Wieder eine erschreckende Situation mit dem Kind.

    Sie sagt die gleichen Sätze, die ich hier schreibe über sich selbst.

    Sie hatte sich das Kinn angeschlagen und weinte. Dabei schaute sie mich immer wieder an (ich hatte sie in die Arme genommen). Und weinte so, dass ich den Eindruck gewann, dass es nicht nur um Schmerzen geht. Ich sagte sinngemäß, dass es ha vielleicht auch gerade unheimlich ist, wie ich bin. Da nickte sie und weinte doller.

    Sie verkroch sich , wollte sich nicht zu uns ins Bett kuscheln, weinte und sagte, dass sie nicht im Weg sei wolle, dass sie immer ein Stein im Weg sei. Dass sie keine Bedürfnisse hätte, die erfüllt sein müssten (!).

    Ich versuchte, sie da raus zu holen, mein schlechtes Gewissen beiseite zu schieben und ihr Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Der Mann lag neben uns auf dem Bett und sagte nichts.

    Ich hab also alle Kräfte zusammengefasst, die noch irgenwo in der Ecke lagen und hab mich um sie gekümmert. Jetzt liegt sie neben mir im Bett, schläft immer noch nicht und ich versuche, mich zu sortieren. Der Mann hat sich ins Wohnzimmer verzogen.

    Ich weiß, dass Kinder vieles spiegeln, was wir Eltern empfinden. Aber ich hab langsam die Angst, dass sie mein Bullet Journal liest und vielleicht auch hier etwas gelesen hat. Ich habe da behutsam angesprochen, aber sie sagt, sie würde nicht lesen. Ich werde das Handy sperren, nicht mehr aus den Augen lassen und im Journal jetzt English schreiben, das kann sie noch nicht gut genug.

    Es ist extrem unheimlich, die eigenen Gedanken vom eigenen Kind ausgesprochen zu hören.

    Wie es mir dabei geht, ist sicher offensichtlich.

    Ich hatte wie beschrieben, noch keine Gelegenheit, mit dem Mann zu sprechen, aber so geht das nicht weiter. Ich treibe mein Kind in eine psychische Krankheit. Und zwar ich allein.

  • Nin, noch äußert sie sich (d.h. es ist eine Vertrauensbasis da zu euch)... und genau das ist es, was wichtig ist gerade und was nicht verloren gehen sollte! Denn nur so kann dem Rest entgegengearbeitet werden...

    Bitte, zögert nicht zu lange, euch da Hilfe zu holen... in jeder Hinsicht! Mir fallen da gerade 3 ein... einmal, wo sie durch und durch Kind sein darf, einmal, wo sie mit genau diesen und ähnlichen Gedanken außerfamiliär (!) aufgefangen werden kann, und einmal hinsichtlich der Gesamtfamilienstruktur, also wo ihr als Familie Hilfe bekommt, mit solchen Situationen umzugehen...

    Denn... ganz ehrlich... meiner Meinung nach ist das Einzige, was ihr "unrettbar" falsch machen könnt gerade ist, eure Tochter mit dem Ganzen alleine zu lassen... dass du das nicht tust, sieht man daran, dass du versuchst, sie rauszuholen und mit ihr redest. Das ist schonmal sehr gut! Aber dennoch sind da externe Personen und Ansprechpartner gerade wichtig für sie...

  • Ich weiß.

    Hatte gerade ein gutes Gespräch mit meinem Mann.

    Es wurde mir klar, dass Töchti mich sehr gut triggert, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Das ist völlig okay, andererseits hilft es mir gerade nicht beim gesund werden. Wir haben auch überlegt, ob es Sinn macht, dass ich in eine Klinik gehe (ob das aktuell überhaupt geht..), einfach um die Dynamik zu unterbrechen.

    Mein Mann hat morgen einen Termin mit seinem Therapeuten. Mal sehen, was der sagt.

    Wir holen uns Hilfe. Ob wir alkes drei abdecken können, ist eher unwahrscheinlich. Aber wir versuchen es.

  • Das ist völlig okay

    sollte aber nicht zur Gewohnheit werden!

    Ob wir alkes drei abdecken können, ist eher unwahrscheinlich

    Derzeit wahrscheinlich schon. Aber es geht ja auch schrittweise, es muss ja nicht alles auf einmal sein... Aber die Punkte 1&2 können sich z.B. in einem Verein vereinen lassen (sofern es dort engagierte Leute gibt), für den Familienpunkt ist z.B. ein guter Anfang, wenn du und dein Mann die Problematik mit euren Therapeuten ansprecht...

    Wir holen uns Hilfe

    :top:

  • Nur ganz kurz: nin, hast du deiner Tochter mal gesagt, dass das deine Gefühle sind und sich da innerhalb der Familie übertragen kann... Transparenz hilft da manchmal auch, Übertragungen abzuschwächen.

    So viel HIlfe auf einmal zu starten macht auch wenig Sinn, ihr macht das schon gut :smiling_face: Wenn es mehr braucht, kann man nach einigen Monaten sich umschauen.

    Hab ich schon mal geschrieben, dass du keine Angst vor dem Jugendamt haben musst? Ich hoffe. es :smiling_face:

    Du/ihr macht gerade doch alles richtig, weiter so!

  • Das mit der Übertragung hab ich noch nicht gesagt, das ist eine gute Idee. Werd ich machen.

    Wieso muß ich keine Angst vorm Jugendamt haben? Wenn wir einen blöden Betreuer haben, der nicht zuhört und Vorurteile hat, dann laufen wir Gefahr, dass uns das Kind weggenommen wird.

    Würde es ihr dann wirklich besser gehen, ihr helfen, wäre das okay für mich.

    Aber das glaube ich gerade nicht. Es würde ihr viel mehr wehtun, wenn sie weg müsste.

    Und selbst wenn nicht, wir stehen dann für immer unter Beobachtung, haben einen "Aktenvermerk" . Das Kind auch. Stempel drauf.

    Und dann heißt es: ja, war schon als Kind auffällig...

    Es gibt auch tolle Betreuer, das weiß ich. Aber ich weiß auch, dass es Deppen überall gibt. Und Deppen mit Macht, denen gehe ich so gut wie möglich aus dem Weg.

    Ich hab jetzt bei der einen Stelle angerufen. Die sind nur für den Landkreis und nicht für die Stadt zuständig.

    Alternativ werde ich es bei dee Diakonie versuchen. Aber auf deren HP steht schon, dass sie keine Präsenztermine machen. Lediglich telefonische Beratung. Und da kann ich erst Montag wieder anrufen.

    Es gibt auch nochbeine Beratungsstelle der Stadt, da hab ich aber die gleichen Sorgen, wie beim Jugendamt.

    Ab Montag ist wieder Schule, zwar nur jeden 2. Tag aber immerhin. Außerdem hab ich ein Telefonat mit ihrer Tante geplant. Die hat ein Pferd und wird erzählen davon, Töchti ist pferdebegeistert. Vielleicht kabn sie da ein paar Sorgen abladen.

    Auch reiten geht wieder los, jede 2. Woche glaube ich.

    Unsere ungute Dynamik wird halt durch corona voll befeuert, da wir total aufeinander hocken und sie ihre normalen aushäusigen Sachen nicht mehr machen kann. Und corona macht eben auch Hilfe schwieriger.

    Ich werde nochmal mit dem Mann besprechen, wie wir mehr kinderkontakte hinkriegen können. Wir haben zwar schon sehr viel rumüberlegt, aber die Lockerung macht ja vielleicht etwas Neues möglich.

    Akute Unterstützung ohne offizielle Stellen scheint es nicht zu geben. Ich suche mir einen Wolf....

  • So, wenigstens ein relativ regelmäßiges Treffen mit einem anderen Kind ist jetzt eingestielt. Abwechselnd bei uns und bei denen.

    Schritt 1.

    Schritt 2 ist dee Beginn der Schule und der Reitunterricht, der auch wieder startet

    Und weiteres bin ich am überlegen, wie und wo sie auxh professionelle Hilfe bekommen könnte. Das wird schwieriger, wegen corona.

    Aber ich bin dran.

    Hab sogar normal gegessen und geschlafen. Dafür allerdings etwas mehr svv, aber naja, scheint halt grad so zu sein. :21:

    Und für das befürchtete Wochenende haben wir grillen verabredet mit Freunden.

    Jetzt hab ich genug gemacht, oder?

    Bin k. O.... wegen ein bisschen organisieren :58:

  • Hab jetzt noch Bücher bestellt. Hoffe, das hilft ihr auch ein kleines bisschen weiter. Bun gespannt, wie die geschrieben sind....

  • Hallo nintje,

    bevor ich jetzt Romane schreibe, was gegen die nachfolgenden Überzeugungen faktisch spräche... mal andersrum. Woher beziehst du deine Infos, dass du das folgende glaubst? Wie kam dieser Glaube zustande, z.B. dass ein einziger "Betreuer" dir dein Kind weggnehmen kann, weil du dich selbst verletzt oder dass es "Akten mit Vermerke" als Stempel drauf gibt? Auf welchen Informationen / Erlebnisse basieren deine Annahmen über das Jugendamt: ?

    Wieso muß ich keine Angst vorm Jugendamt haben? Wenn wir einen blöden Betreuer haben, der nicht zuhört und Vorurteile hat, dann laufen wir Gefahr, dass uns das Kind weggenommen wird.

    Es würde ihr viel mehr wehtun, wenn sie weg müsste.

    Und selbst wenn nicht, wir stehen dann für immer unter Beobachtung, haben einen "Aktenvermerk" . Das Kind auch. Stempel drauf.

    Es gibt auch tolle Betreuer, das weiß ich. Aber ich weiß auch, dass es Deppen überall gibt. Und Deppen mit Macht, denen gehe ich so gut wie möglich aus dem Weg.

    _______

    Bin k. O.... wegen ein bisschen organisieren

    Ein "bisschen" organisieren im Handeln Bereich, viel zu verdauen im emotionalen Bereich - ich stelle es mir durchaus sehr anstrengend für dich vor und bin nicht verwundert, dass du ganz schön platt bist.

    Jetzt hab ich genug gemacht, oder?

    Sorry, ich werde keine Absolution erteilen, dass du als "Mutter" gut genug bist und "genug gemacht" hast. Das würde suggerieren, dass das ein Leistungsprinzip ist und von außen beurteilbar wäre. Du bist als Mutter gut genug, dafür braucht es keine Leistung. Du bist auch als Mensch "genug". Wenn ich das jetzt bestätige, dass du "genug" machst, dann gebe ich dir von außen etwas vor, stülpe dir meine Bewertung über, sodass dein Selbstwert sich an der Bestätigung von außen bemisst. Das ist m.M. nach eher krankheitsfüttern, da es wegnimmt, dass du dir selbst zugestehen kannst - ohne Fremdbewertung - genug als Mutter zu sein. Ich sehe: Du gibst dir verdammt viel Mühe - und das bemisst sich nicht daran, wie viel du "machst". Was diese Baustelle in der Mutter-Kind-Beziehung angeht, hast du ja alle notwendigen Schritt eingeleitet - da muss jetzt ein bisschen rumprobiert und gewartet werden, bis das richtige zu euren Bedürfnissen passt. Aber das weisst du glaube ich, selbst. Ich glaube nämlich, dass du eigentlich ein ziemlich gutes Gespür hast, dafür, was es braucht und was du tust in der Mutter-Kind-Rolle, sodass es da gar keine kognitive Fremdbewertung benötigt, sondern vielleicht nur das Erweitern der Handlungsalternativen - was du ja gemacht hast. Auch wenn das Gespür gerade nicht so präsent fühlbar ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass du es hast und irgendwo auch einfach weisst...auf gut deutsch: Ich glaube dein "Mamaradar" ist nach wie vor in Takt, auch wenn es da viel Unsicherheit gibt :smiling_face:

  • Woher beziehst du deine Infos, dass du das folgende glaubst?

    Danke für die Hilfe, erstmal die Wirklichkeit zu überprüfen :58:. Ich rede nochmal mit meinem Mann. Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der Erfahrung mit dem Jugendamt hat.

    Gibt es hier welche?

  • Als hier noch unser Verein wirkte und ich da ja real als psychologischer Berater gearbeitet habe, hatte ich immer wieder mal mit verschiedenen Jugendämtern zu tun.

    Ganz ehrlich, ich kann so eine Einstellung nicht nachvollziehen, schon gar nicht wenn man nicht selbst Erfahrungen gesammelt hat.

    Natürlich hat man Ängste und Bedenken, natürlich gab es auch negative Aktionen von Jugendämtern - aber auch nur die kommen in die Medien oder werden entsprechend verbreitet.

    In meiner damaligen Funktion hatte ich nur positive Gespräche und Absprachen ...

    Wie grany schreibt, eine Inobhutnahme ist ein weitreichender Akt, welchen nicht einfach mal ein Jugendamtsmitarbeiter so umsetzen kann.

    Da sind schon sehr hohe Hürden, nur bei absoluter Kindesgefährdung kann eine sofortige Inobhutnahme vollzogen werden und die muss auch umgehend dem zuständigen Familiengericht vorgelegt werden.

    Selbst habe ich nach Scheidung auch das Jugendamt eingeschaltet, weil damals kein Gespräch mit der Kindesmutter mehr möglich war.

    Letztlich wurde Familienhilfe in Anspruch genommen, aber das führte kaum zu was, weil die andere Seite keine Lust dazu hatte.

    Wenn du oder eben ihr als Paar Hilfe sucht, dann ist das doch ganz was anderes, als wenn das Jugendamt von Außen tätig wird, weil z.B. ein Arzt oder die Schule klare Anzeichen auf Missbrauch oder so anzeigt.

    Ich finde, es zeugt von Stärke, wenn man sich um Hilfe für die Ehe und Erziehung sucht und auch zulässt - nichts tun, ist meiner Meinung genau das Gegenteil.

    Vlt beruhigt dich das etwas ==> Wann nimmt man ein Kind aus der Familie heraus? Interview mit einer Jugendamts-Mitarbeiterin | STADT LAND MAMA

    Hier z.B. der Absatz Viele Eltern haben Angst, sich beim Jugendamt Hilfe zu holen

  • Wir sind gerade zur Unterstützung der örtlichen Gastwirte essen gegangen.

    Geht euch das auch manchmal so, dass ihr Musik als unerträglich empfindet? Dass sie Gefühle erzeugt, die man gar nicht brauchen kann?

    Und abstellen geht gerade nicht...

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