wie komme ich da bloß wieder raus?

  • Ich habs geschafft. Ich glaube, die Ärztin war etwas unsicher. Das kann ich verstehen. Ich hab ihr ja auch einen Maulkorb verpasst.

    Verbunden ist es jetzt.

    Kein Folgetermin angesprochen und aufgezwungen. Keine Fragen über das medizinische hinaus.

    Nur "wir müssten verhindern, dass noch weitere Wunden dazu kommen". Als ich sagte, dass ich das nicht hinkriege aber daran arbeite, hat sie nur noch gesagt, dass der Verband ein paar Tage drauf bleiben sollte. Ich hab nur den Kopf geschüttelt.

    Dann sagte sie (entweder missmutig oder frustriert oder hilflos), dass ich dann eben vorbei kommen könne zum neu Verbinden. Ich hab leise gesagt, dass das zu oft wäre. Dann sagte sie abschließend, dass ich versuchen solle, ihn länger drauf zu lassen, weil er antibakteriell wirken würde.

    Sie hat es mit Spezialkram verbunden, zwei Dinger, die ich pro Verbinden bräuchte. Eine Packung vin dem Zeug mit 10 stk kostet knapp 70 Euro. Das kann ich mir nicht leisten. Ich würde zu viel brauchen davon.

    Aber sie hat die Wirkung von dem Spezialkram erläutert. Das geht auch anders, ich schau mal. Und das ist doch auch schon ziemlich gut, oder? Dass ich versuche, es danach einigermaßen anständig zu verbinden?

    Alles in allem ist das Wichtigste aber nicht der. Verband sondern dass es nicht so gefährlich ist. Ich soll mich beobachten, ob ich Fieber krieg und wie der allgemeine Zustand ist.

    Ich bin noch völlig verschwitzt und zittrig. Das krieg ich nicht nochmal hin, jedenfalls nicht so schnell! Nächste Woche vielleicht...

    Ob das alles dem Therapeuten reicht?

    Jetzt muss ich nur schieben, so lang es geht.


    Vielleicht kann ich eine Packung kaufen. Und einmal am Tag zur Nacht hin die Wunde verbinden damit. Dazwischen eben anders.

    Ich geh mal suchen, welche Apotheke das hat.

    Einmal editiert, zuletzt von nintje (25. Mai 2020 um 11:50) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von nintje mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich hab eine günstige Alternative gefunden, die die Apothekerin mit mir zusammen gefunden hat.

    Das nimmt enorm viel Druck.

    Ich hoffe, dass der Therapeut das gelten lässt.

    Morgen hab ich die nächste Stunde.

    Danach kommt die Wüste.

    Hab keine Panik mehr, aber Angst davor.

  • Sehr gut gemacht!!! :top:

    Und vor allem: auch eine gute Erfahrung für dich, dass nichts "passiert" ist, was du nicht wolltest. Du konntest selbstwirksam agieren und dennoch deine Grenzen wahren. Top! Korrigierende Erfahrung gesammelt :upside_down_face:

    Der Thera ist bestimmt stolz auf dich!

  • Jetzt kommt die nächste Welle.

    Wie Donnerstag.

    Fuck

    Ich muss gerade an die Putzhilfe meiner Eltern denken. Sie war rexht ungeschickt. Mein Papa hat mal gesagt, was sie vorne sauber macht, zerbricht sie hinter sich.

    So geht es mir gerade.

    Das, was ich heute vormittag geschafft habe, mache ich durch das svv wieder zunichte.

    Ich kann den Verband nicht drauf lassen.

    Ob der Therapeut das trotzdem gelten lässt?

  • der Therapeut das trotzdem gelten lässt?

    Ich kann mir vorstellen, dass es ihm zumindest zunächst um den Versuch geht, also, dass du es überhaupt versuchst, noch nicht darum, dass es sofort vollständig gelingt... und in meinen Augen ist es ein gelungener Versuch und geschaffter Riesenschritt, dass du heute beim Arzt warst...

  • Ich kann so nicht mehr weiter machen.

    Egal, wie sehr ich kämpfe, mich zwinge zur Auseinandersetzung mit schmerzhaften Wahrheiten, und wie sehr ich versuche, gegen das svv anzukommen, ich rutsche. Immer mehr auf die Lebensgefahr zu. Der Drache ist unerbittlich und hat eine unkontrollierbare Größe erreicht.

    Suizid darf keine Option werden.

    Das heißt, dass ich das immer weitere Abrutschen stoppen muss.

    Ich bin nicht mehr sicher.

  • Die Hausärztin hat gerade angerufen.

    Gut, dass mein Mann noch im Bett liegt...

    Sie sagte, ich ginge ihr nicht aus dem Kopf und sie wolle mir helfen.

    Ich sagte, dass ich heute Therapie hätte und wir daran arbeiten würden. Und als sie immer noch... ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll... unruhig war, sagte ich ihr, dass wir uber eine Klinik sprechen würden. Sie sagte sofort, dass sie das gar nicht zu sagen gewagt hätte aber das auch so sieht.

    Ich hab sie dann nochmal auf die Situation zu Hause hingewiesen und wie schwer ich mich tue, wegzugehen. Sie meinte dann, dass sie das verstehen könne, aber meinee Familie auxh nicht geholfen wäre, wenn das mit der Wunde nicht gut ausgehe und in diese Gefahr brächte ich mich.

    Ich hab ihr dann die zwei Bedingungen für die ambulante Therapie gesagt. Auch das schien sie zu erleichtern. Auch hab ich gesagt, wie ich jetzt die Wunde versorge und das hat sie sozusagen abgenickt. Und ich hab gesagt, dass ich wieder komme, ich wüsste abwr noch nicht wann.

    Zum Abschluss meinte sie noch, dass sie für mich da sein und mir helfen wolle.


    Es tut mir so leid, dass ich ihr einen solchen Maulkorb verpasst habe, dass sie bei mir anrufen musste... Sie muss sich ziemlich Gedanken gemacht haben.

    Und ich bin total sauer auf mich, weil ich mich nicht über die Fürsorge freue oder das Gefühl zulassen kann, dass das wirklich lieb ist.

    Und ich bekomme Panik, weil ich denke, dass die Wunde eben doch etwas schlimmer ist als ich dachte.

    Und der Druck steigt.

    Der Teufelskreis beginnt zu rotieren :68:

  • Ich versuche, Hilfe für meine Familie zu organisieren.

    Eine echte Geduldsprobe.

    Beim Jugendamt sind die Sprechzeiten ziemlich eng und natürlich gerade heute keine.

    Es gibt nich eine Stelle für Patenschaften psychisch kranker Eltern, da erreiche ich auch niemanden.

    Jetzt muss ich es irgendwie schaffen, über die nächste Schwelle zu kommen und eine Mail schreiben.

    Mein Mann sitzt im Bett und trinkt schonmal Kaffee... Gutes Zeichen. Und ich berichte ihm den jeweiligen Stand.

  • Ich hab es nicht geschafft, eine Mail zu schreiben.

    Aber ich hab vorgeschlagen, dass mein Mann das macht. Bisher hat er es aber auch nicht geschafft.

    Morgen sind Sprechzeiten beim Jugendamt. Vielleicht schaff ich es ja, da morgen anzurufen.

    Jetzt bin ich gedanklich bei der Therapie.

    :kotz::12::krank1:

  • Was für ein Termin.

    :krank2: genauso fühl ich mich gerade.

    Quintessenz:

    Ich muss mein Versprechen halten. Wenn ich nicht sicherstellen kann, dass das svv nicht mein Leben gefährdet, soll ich mich um einen stationären Klinikaufenthalt kümmern. Tagesklinik hält er nur dann für sinnvoll, wenn es das svv eindämmt oder stoppt und das hält er für unrealistisch, weil ich das svv oft (auch) nachts mache.

    Da er nächste Woche im Urlaub ist, haben wir nochmal über die Telefonnummer für den Notfall gesprochen.

    Ich hab ihn gefragt, was für ihn ein Notfall ist. Er sagte sinngemäß, dass es ein Notfall ist, wenn ich ein Krisengespräch brauche. Und dass ich dann anrufen solle. Nach einigem Prüfen, was ich denn überhaupt hinkriegen könnte, soll ich ihm am Di zum Therapie Termin eine Email schreiben. Das ist Hausaufgabe. Denn sonst würde ich, egal wie es mir geht, nichts schreiben. Und er betonte, dass es für ihn auch wichtig sei....

    Er hat sich bedankt, dass ich bei der Ärztin war.

    Wir haben auh inhaltlich gearbeitet. Und dee Drache war ziemlich... laut. Schreiben geht gerade echt besser als reden. Ich hab ziemlich viel um Worte bzw. die Erlaubnis gerungen, etwas zu sagen.

    Zum Abschluss hat er noch gefragt, wie es mir geht. Ich wusste es nicht,konnte nichts fühlen. Also soll ich ihm das, nachdem akkes gesackt ist, auch schreiben, morgen oder übermorgen.

    Ich war gerade aus der Praxis gewankt, da hat jemand vom Patenprojekt für Kinder mit psychisch kranken Eltern zurück gerufen obwohl ich keine Nachricht auf den AB gesprochen hatte.

    Sie hätte zwei Paten im Kopf, die passen könnten. Ziel wäre erstmal, einmal in der Woche einen Termin mit dem Kind zu haben um die Beziehung aufzubauen. Da macht der Pate etwas Schönes mit Andra. Vom Alter her könnten das Großeltern sein. Und das wäre echt toll, weil ihre Großeltern schon so alt sind und weit weg wohnen.

    Ich habe jetzt ein Vorgespräch mit der Koordinatorin verabredet. So können wir uns alle kennenlernen und Fragen stellen.

    Ich hoffe sehr, dass das etwas für ubser kleines Ungestüm ist.

    Ich bin gerade völlig erledigt. Schweißgebadet und müde. Fühle nichts. Könnte aber die ganze Zeit heulen.

  • Ein echter Meilensteintag... erhol dich gut... oder erschöpf dich falls möglich zumindest nicht noch mehr.

    Du legst die Wege gerade an, dass es wieder anders wird... bald wirst du sie gehen können.

  • Mein Mann scheint langsam an die Grenzen zu kommen. Er fragte nach Geld, das ich abgehoben hatte. Ich hab damit Pflaster und dergleichen gekauft. Ubd wollte nicht, dass er das weiß, daher keine Kartenzahlung.

    Ich fühle mich in die Ecke gedrängt, ich weiß, dass er das nicht möchte.

    Und nun sitze ich wieder hier und bezahle.

    Dabei hab ich heute schon bezahlt.

    Ich will nicht in eine Klinik.

    Ich will das alles nicht.

    Ich will einfach wieder funktionieren.

    In der Therapie gab es eine Situation, in der ich kaum noch atmen konnte. Ich sollte mich dann aufsetzen, das ging nicht. Dann sollte ich mich hinstellen, auch das ging nicht.

    Bis ich.... "umgeschaltet" hab. Den pflichtbewussten Teil in mir. Der andere Teil verschwand innen. Und ich konnte wieder funktionieren, stehen, atmen.

    Gefühlt hab ich nichts mehr.

    Es scheint, als hab ich die Wahl.

    Ich kann funktionieren.

    Dann fühle ich nicht mehr.

    Klingt gerade attraktiv für mich.

    Der Therapeut meint, dass das svv ein Gefühl verschwinden lässt.

    Mir macht das alles gerade so viel Angst und Panik.

  • Ich kann nicht "hinfühlen", wie es mir geht. Wenn ich es versuche, schlägt mein pflichtbewusster Anteil Alarm. Der Drache brüllt auch so schon ziemlich laut. Deswegen bin ich im "Funktionieren-Modus". Das halte ich nicht unbedingt für das schlechteste. Es ist nur im Umgang mit dem Kind schwierig.

    Ich hab einen Termin für Freitag zum Stelle checken. Mehr schaffe ich nicht.

    Wie soll ich bloß die kommenden Tage schaffen....

    Erstmal atmen.

    Es scheint doch nicht so gut mit dem "Funktionieren Modus" zu klappen. :76:

    Ich wünschte, mir würde jemand anders weh tun. Dann müsste ich es nicht selbst machen.

  • Heute vormittag habe ich einen TS-Chat gemacht. Ich hatte Glück und jemanden kompetentes an der anderen Seite. Über einigemThemen sind wir dann dahin gekommen, dass ich meinem Mann vielleicht sage, dass ich wieder svv mache.

    Seitdem denke ich darüber nach.

    Auf der einen Seite wäre es eine große Erleichterung, es nicht mehr so krampfhaft verstecken zu müssen. Die Pflasterkäufe zu verbergen und kryptisch in die Stadt zu verschwinden, wenn ich zum Doc gehe (am Freitag). Außerdem müsste ich nicht solche Angst haben, dass er den Verband bemerkt.

    Und er hat vielleicht weniger ungute Phantasien, darüber, was da gerade im Verborgenen passiert.

    Auf der anderen Seite steht die Angst davor, insgeheim oder offen kontrolliert zu werden. Warum ich nachts so lange wach bin. Wohin ich tagsüber fahre und ob ich es da dann mache. Ob und wie ich die Wunden versorge. Und ob etwas, was er tut oder nicht tut dazu beiträgt oder es verursacht.

    Dieser Gedanke macht mich eng, nimmt mir Luft zum atmen.

    Wenn ich svv offenlege, macht das etwas mit den Menschen. Je näher sie einem sind, desto schwieriger wird es, finde ich. Weil es verstrickt ist.

    Gibt es noch etwas dazwischen? Zwischen sagen oder nicht sagen?

    Es jetzt noch mal aufgelistet zu lesen hilft, mich erneut gegen das offenlegen zu entscheiden. Es tut mir nicht gut und ihn glaube ich auch nicht.

    Ich bin egoistischer als ich dachte

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