Immer wieder Rückfälle

  • Hallo,

    ich habe mich hier neu angemeldet, weil ich hoffe mich austauschen zu können. Ich bin 36 Jahre und kiffe seit meinem 16 Lebensjahr fast täglich. Aufgehört habe ich 3x, dann auch für längere Zeit (1x 1 Jahr und zweimal ca. 6-8 Monate)

    Der letzte Stopp war nun im Dezember 2019 und hielt bis Mitte August. Ich habe gleichzeitig aufgehört zu rauchen und zu kiffen. Ich war die erste Zeit schwer zu ertragen. Mein Mann hat mitgezogen. Wir haben uns als Kiffer kennengelernt vor fast 20 Jahren.

    Ich habe angefangen Sport zu machen, bin richtig aufgeblüht, habe zugenommen und fühlte mich spitze. Dann haben wir mit Freunden einen Abend gekifft. Zwei Wochen war ich noch stark, merkte aber den Mann im Ohr: ach jetzt einen rauchen.... Dann gab es hier Streit und ich hatte meine „Ausrede“ und bin los. Das endete jetzt in 3 Wochen Dauerkonsum. Bei meinen täglichen 3g war ich nach einer Woche schon wieder. Der Blick in den Spiegel und auf die Waage rüttelte mich wach. 3 Nächte Dauerschwitzen, wieder mega schlecht drauf. An Tag 2 ging ich joggen, schaffte nicht viel, heute an Tag 4 wieder. Es war schon besser. Trotzdem bin ich mies drauf (das nach nur 3 Wochen) und finde gerade alles und jeden doof, mich am meisten.

    Ich weiß das mir das gesunde normale Leben gut tut und gesundheitlich nur Vorteile bringt. Mit Haus, Hunden und Garten, Sport sollte ich ja eigentlich ganz glücklich sein, aber alles ist ätzend ohne Gras. Ich frage mich gerade warum ich immer wieder schwach werde.

    Der Sport ist gerade der einzige Grund nicht weiter zu machen. Ich finde auch alles so ein bisschen „langweilig“ ohne Gras. Am liebsten würde ich jetzt einen rauchen, bleibe aber stark, versuche es zumindest.

  • Der letzte Stopp war nun im Dezember 2019 und hielt bis Mitte August. Ich habe gleichzeitig aufgehört zu rauchen und zu kiffen. Ich war die erste Zeit schwer zu ertragen. Mein Mann hat mitgezogen. Wir haben uns als Kiffer kennengelernt vor fast 20 Jahren.

    Hi,

    das ist doch schonmal eine gute Zeitspanne gewesen! :top:

    Ich habe angefangen Sport zu machen, bin richtig aufgeblüht, habe zugenommen und fühlte mich spitze. Dann haben wir mit Freunden einen Abend gekifft. Zwei Wochen war ich noch stark, merkte aber den Mann im Ohr: ach jetzt einen rauchen.... Dann gab es hier Streit und ich hatte meine „Ausrede“ und bin los. Das endete jetzt in 3 Wochen Dauerkonsum. Bei meinen täglichen 3g war ich nach einer Woche schon wieder. Der Blick in den Spiegel und auf die Waage rüttelte mich wach. 3 Nächte Dauerschwitzen, wieder mega schlecht drauf. An Tag 2 ging ich joggen, schaffte nicht viel, heute an Tag 4 wieder. Es war schon besser. Trotzdem bin ich mies drauf (das nach nur 3 Wochen) und finde gerade alles und jeden doof, mich am meisten.

    Dein Suchtgedächtnis ist sofort wieder angesprungen...vermutlich hast du ja bereits vor dem Abend immer wieder mal damit geliebäugelt?

    30 Jahre Konsum hinterlassen Spuren, ganz klar.

    Da musst du jetzt eben erneut durch, hilft alles nix.

    Ich weiß das mir das gesunde normale Leben gut tut und gesundheitlich nur Vorteile bringt. Mit Haus, Hunden und Garten, Sport sollte ich ja eigentlich ganz glücklich sein, aber alles ist ätzend ohne Gras. Ich frage mich gerade warum ich immer wieder schwach werde.

    Das ist eben die Kehrseite der Sucht.

    Solange dieser Glaubenssatz "es ist eben alles ätzend ohne Gras" in dir arbeitet, so lange ist es dann eben so.

    Es gilt, das umzukehren: Ohne Gras bin ich freier, gesünder, habe mehr Geld, die Beziehung ist besser etc

    Mach dir doch mal ne Positiv/Negativliste.

    Google dir Affirmationen, die helfen dabei, dieses unabstellbare Gednakengedöns von negativ auf positiv umzustellen!

    Hab selbst Jahrzehntelang konsumiert, auch lange hartes Zeugs, Affirmationen haben einen sehr guten Beitrag zu meiner Gesundung geleistet.

    LG und mach weiter.Klaus

  • Hallo Sunny,

    ich verstehe dich. Ich habe zwar "nur" 4 Jahre gekifft, dafür hat es mein komplettes Leben beeinflusst. Ich bin nicht mehr an Orte, an denen ich nicht kiffen konnte, ich bin jede Nacht aufgewacht und musste gegen Übelkeit kiffen, morgens, mittags abends einfach immer. Es hat wie gesagt mein ganzes Leben kontrolliert.

    Ich habe sogar über Ländergrenzen und auch im Flugzeug meine "medizin" (das hört sich so dämlich an) mitgenommen.

    Bis ich dieses Jahr im Urlaub entschieden habe, dort meinen letzten Joint zu rauchen und mein Leben endlich in den Griff zu bekommen.

    Was nicht bedeutet, dass ich mein Leben an sich nicht im Griff habe. Habe meine Ausbildung super abgeschlossen, habe einen sehr gut bezahlten Job, tolle freunde und eine noch tollere Familie. Seit über 6 Jahren einen Freund (der übrigens ohne Probleme nach 10 jahren Dauerkonsum aufhören konnte) Und eine schöne Wohnung.

    Ich bin nun bei Woche 6 der Abstinenz angekommen und weiß, wie unendlich ätzend und schwierig das sein kann.

    Ich hatte am Anfang die üblichen Entzugserscheinungen.. Danach war ich 2 Wochen ganz schlimm Depressiv - da hat mir Hypnose sehr geholfen.

    Jetzt plagt mich eigentlich nur noch die Lustlosigkeit, die sich durch den ganzen Alltag zieht. Keine Lust zu Arbeiten, einzukaufen, zu kochen, zu putzen etc.

    Ich kann mich auch nicht zu Sport aufraffen - was du hingegen kannst und das ist wirklich sehr sehr viel Wert und seeeehr gut. Behalte das bei. Ich wünschte, ich wäre da genauso.

    Ich habe mich bei dem Programm "Lass das Gras" angemeldet und tausche mich da täglich mit einem Berater aus (der dir gerade hier auch geantwortet hat *grins*). Mir hilft das. Vielleicht wäre das auch was für dich?

    Ich kann dir nur sagen, bleib dran. MIT Gras ist das leben nämlich nicht einfacher, auch wenn einem das THC das Gefühl gibt.

  • Danke für eure Antworten. Das tut gut zu lesen. Ich befinde mich gerade in der „alles ist kacke und lustlos“ Phase. Aber nützt nichts, muss ich durch. Ich bin etwas depressiv verstimmt.

    Ja mein Suchtgedächtnis ist gleich ganz schnell wieder angesprungen..., leider. Aber stimmt schon, der Gedanke war sich schon vorher öfter wieder da.... Der Sommer, der Garten, Musik und ne Tüte dazu waren zu verlockend. Hätte mir mal lieber nen Kaffee kochen sollen....

    Ich werde mal Affirmationen googlen und mir lass Gras mal anschauen. Danke für den Tipp. Morgen werde ich mal versuchen ne Runde Sport zu treiben, mich weniger zu bemitleiden. Ich habe noch die Hoffnung das es irgendwann einfach kein Thema mehr ist und ich stark bleibe.

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