• Hallo zusammen, auch ich habe mich neu hier angemeldet, da ich, denke ich in eine Tramadol Abhängigkeit geraten bin. Leider habe ich in meinem Leben häufig schon mit Süchten zu kämpfen, mal mehr mal weniger, mal eine Zeit lang gar nicht.

    Vor zwei Jahren habe ich einen sehr schlimmen kalten Diazepam Entzug alleine zuhause durchgemacht und auch geschafft. Nach einigen Monaten ging es mir wieder ganz normal.

    In meinem bisherigen Leben habe ich sehr viele verschiedene Drogen ausprobiert, darunter Speed, Ecstasy, Cannabis und einige Alkoholexzesse hinter mir. Das habe ich alles hinter mir gelassen und bin sehr glücklich damit.

    Nun seit Anfang des Jahres leide ich unter mitunter mittelstarken bis starken Schmerzen. Aufgrunddessen nehme ich nun seit ca 4 Monaten Tramadol. Jeden Tag ca 100 mg. Meine Infos zu Beginn waren, es sei ungefährlich und habe ein sehr geringes Suchtpotenzial. Es hat mir auch bis jetzt wunderbar geholfen. Keine Schmerzen und der dazu eintretende stimmungsaufhellende Effekt haben mir mein Leben sehr erleichtert. An einigen Tagen war es auch mal mehr, aber im Durchschnitt nicht mehr als 100 mg, also 8 Hübe a 5 Tropfen.

    Nun habe ich allerdings gelesen, dass Tramadol gefährlich sei und ein atemstillstand auch sie Folge sein könnte. Ich habe es versucht wegzulassen und habe gemerkt, dass doch schon eine Abhängigkeit besteht. Sehr schlimme Schlafprobleme, Gereiztheit und Unwohlsein u.a.

    Nun meine Fragen : Ist meine tägliche Einnahme von 100 mg viel ?

    Kann ich einen kalten Entzug machen und alles direkt weglassen nach 4 Monaten täglich 100 mg ?

    Wie lange dauert der Entzug und wie ist er zu mit anderen Substanzen, wie z.b Benzos zu vergleichen?

    Ich muss dazu sagen, ich habe einen sehr stressigen Job wo ich selten Entspannung am Tag habe oder auch abends habe, jedoch in ein paar Wochen Urlaub habe .Über einige Erfahrungen von Betroffenen und Tipps würde ich mich freuen, danke. :smiling_face:

    Liebe Grüsse

    Dave

  • Servus Dave,

    ich mache zurzeit gerade einen Tramadol-Entzug nach ca. einem halben Jahr Medikamentenmissbrauchs.

    Habe es zu Beginn aufgrund einer Verbrennung an der Hand verschrieben bekommen, auch mit der Aussage, es birgt kein Suchtpotenzial.

    Anschließend habe ich es auch mal bei Kopfschmerzen eingenommen und schnell bemerkt, dass es neben der schmerzstillenden Wirkung auch andere positive Eigenschaften bietet.

    Anfangs noch 1-2x im Monat wurde daraus dann schnell 1-2x die Woche und am Ende fast täglich bis zu 200mg.

    Da ich auch schon Suchterfahrung habe war mir das aber dann doch zu riskant in eine starke Abhängigkeit zu rutschen und ich habe diese Woche dann die Notbremse gezogen.

    Der Entzug ist bei mir in erster Linie körperlich, es hat sich schnell eine leichte Unruhe eingestellt. Das nervigste ist allerdings das RLS (Restless-Leg-Syndrom), das mich nachts schwer zur Ruhe kommen lässt.

    Ich habe von meiner Ärztin Muskelrelaxantien und Benzodiazepine verschrieben bekommen, aber das nützt leider gegen das RLS nix und ich nehm das Zeug auch nicht gern.

    Ich habe mich für einen kalten Entzug entschieden aber letztendlich ist es bei Opioiden wie Tramadol wohl besser, wenn man einen warmen Entzug macht und das Zeug langsam absetzt, um Entzugserscheinungen zu umgehen.

    Ich habe gehört man soll je nach Abhängigkeitsdauer und Einnahmemenge wöchentlich so um die 10% des Stoffes reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Vermutlich ist noch langsamer aber besser um Körper und Geist nicht zu sehr zu stressen.

    Da ich das Opioid noch nicht lange in so kurzen Abständen eingenommen habe, denke ich es ist für mich leichter sofort auf 0 zu gehen, du hingegen solltest evtl. mithilfe eines Arztes langsam ausschleichen, da du ja auch aufgrund deines stressigen Jobs leistungsfähig bleiben willst.

  • Hallo zusammen,

    medizinisch gesehen ist spricht man von körperlicher Abhängigkeit bei Einnahmendauern vom mehr als 4 Wochen. Da du ja auch schon mit Abhängigkeit Erfahrung hast wird nicht das somatische bzw. körperliche eine Rolle spielen, sondern deine psychische Abhängigkeit. RLS ist absolut nicht schön und kann einen zum verzweifeln bringen. 5 Substanzen sind mir dagegen auch bekannt; Rivotril (off label), Tramadol (off-label) und man mag es nicht glauben Oxycodon auch als einziges anerkanntes von den Krankenkassen und der Schulmedizin. Dann Lyrica (ebenfalls off-label) und alle Dopamin Agonisten. Off-Label heißt außerhalb der regulären medizinischen Indikation.

    Außer den Dopamin Agonisten machen alle Substanzen abhängig. Da ihr beide schon Vorerfahrung hattet also nicht mehr bei 0 anfängt bleibt da nicht viel....

    Abdosieren ist ein eigenes Thema jeder hat seinen eigene Stoffwechsel und Erfahrungen und sollte so vorgehen wie er es für richtig hält. Andere stecken ja schließlich nicht in den Körpern.

    dave mit Arzneimittelkrücke im stressigen Job noch vieles gut hinzubekommen mag eine Zeit gut gehen. Aber wie sieht es dann ohne der Krücke aus? Die Frage würde ich mir persönlich stellen, Und 100 mg sind objektiv gesehen nicht viel aber für jemand der eine Abhängigkeit/Sucht hat ist 1 mg schon zuviel!

    Und bitte last es mich aus eigener Erfahrung sagen, kein Benzo ist in der Lage Opiat/Opioidentzüge leichter durchzustehen. Es kommt noch eine Sucht oben drauf. Einzige wäre unter stat. Bedingungen 3 Tage Zopiclon als Schlafhilfe bevor man verzweifelt und alles hinschmeißt. Ich wünsche Euch beiden einen guten und richtigen Weg der Euch zufrieden stellt....auf lange Sicht ;)!

    Gruss

    Colonia

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