Trennung wegen Kokain des Ehemannes

  • Hallo zusammen,

    ich versuche meinen Fall mal chronologisch zusammen zu fassen.

    2019 merkte ich, dass mein Mann immer häufiger Alkohol trank. Häufiger die Nacht in unserer Firma im Büro verbrachte (weil er nicht mehr fahrtauglich sei) oder nach Veranstaltungen anstatt nach Hause kam im Büro nächtigte.

    Ich habe die Welt nicht mehr verstanden.

    Ich bin hübsch, attraktiv und warum sollte mein Mann nicht zu mir nach Hause wollen ?

    Aber es lag auf der Hand: er wollte in Ruhe sich ins Koma saufen.

    Da schrillten bei mir schon alle Alarmglocken.

    Ich habe ihm erklärt, (was eigentlich klar sein sollte) dass man in einer Ehe normalerweise nach Hause kommt und erreichbar sein sollte.

    Er hingegen machte Handy aus und chillte dort.

    Er beteuerte kommt nicht wieder vor..

    Und dann spätestens nach vier Wochen.

    Wieder Handy aus, nichts.

    Anfang 2020 fand das inzwischen fast jedes Wochenende statt.

    Meine Nerven waren komplett am Ende.

    Ich hab ihm gesagt, ich kann das so nicht. So geht man nicht miteinander um.

    Ich bin dann irgendwann mal in die Arbeit gefahren und wollt ihn zur Sau machen, weil wieder niemand ans Handy ging.

    Da sitzt er doch mit einem alten Kollegen von ihm, der wegen Betrug und Kokainhandel schon im Knast saß und mit dem ich eh auf Klinch war, da er immer bei meinem Mann Geld schnorrte... und ich bin ausgerastet.

    Nun klingelte es in meinen Köpfchen.

    Von wegen nur Bierchen und so.

    Hab den Dealer rausgeworfen und ihm mit Anzeige gedroht, sollte er es nochmal wagen in unserer Firma oder meinem Mann nachzustellen. (Gehalten hat sich dieser nicht dran, aber ich mich an mein Versprechen mit der Anzeige)

    Bis dato wollte er mir immer noch weis machen, er hat nichts mit Koks zu tun. Nur getrunken - als ob das viel verändert hätte.

    Und ich hab mich getrennt, weil ich ihm kein Wort geglaubt habe.

    Vielleicht hätte ich es dabei belassen sollen.

    Dann war er paar Monate clean und hat in der Trennung auch zugegeben immer mal schon Koks konsumiert zu haben, aber seit Ende 2019 fast wöchentlich. Aber er möchte das nicht und weiß dass es falsch ist bla bla bla und hat früher auch über fünf Jahre weder getrunken noch konsumiert und möchte dorthin zurück, Familie, Haus usw

    Dumm und naiv wie ich war, dachte ich - wenn er früher Jahre lang ohne klar kam, kann er das sicher wieder schaffen - er sagte ich soll einfach mal positiv an ihn glauben.

    Der Schuss ging für mich gänzlich nach hinten los. Er traf sich heimlich öfter mit dem Kollegen (obwohl ich den angezeigt habe, aber es wird angeblich bearbeitet) und ich hatte jetzt zum Anfang das Jahres wieder wöchentlich seinen Absturz.

    Alle Versprechungen - er will eine Psychologin wurden nie angefangen. Ich sollte Nummern für ihn raussuchen, die er nie angerufen hat.

    Er sagte sogar, ‚was soll ich der sagen ?

    Mein Problem ist ja eher der Stress. Ich mach das zum Abschalten. Ich bin nicht süchtig,‘

    ich würde ihm das einreden.

    Ganz oft kommt nach der Einsicht - du übertreibst voll.

    Dafür könnte ich ihn in der Luft zerfetzen.

    Aber für mich ist das kein Leben mehr.

    Ich weiß 1. nie ob mein Mann heimkommt

    2. kann ich nicht mehr entspannen - zb bin ich früher gerne gemeinsam mit ihm in die Stadt (Friseur, Essen) usw und sobald er dabei war hat er jede Gelegenheit genutzt um diesen Kollegen heimlich zu treffen.

    Versteht ihr ? Ich kann ihn wirklich gefühlt nichts alleine machen lassen, weil er selbst nach Phsyio, Sport dorthin fährt.

    Da ist null vertrauen. Jede Woche ist er mindestens einmal druff. Ich sehe es am Mund und Augen.

    Ich habe mich heute endgültig getrennt.

    Ich seh keine Lösung, er fehlt auf Arbeit, lügt um diesen Typen zu treffen für Koks und wird immer depressiver, aggressiver und ein lallendes mit Laberflash nerviges Wrack. Verballert Kohle..

    Und es tut mir so weh ihn so zu sehen.

    Er ist einfach irgendwie erbärmlich und das schlimmste - er wird geil und ich könnte nur so im Strahl kotzen.

    Ich habe schon mit einer Psychologin für mich geredet und sie sagt ich bin coabhängig.

    Was sich ja nicht vermeiden lässt. Wie will man so ein Elend sehen und positiv drauf sein ?

    Ubd sie sagte, mein Mann ist süchtig, weil er mich nur belügt wegen der Drogen. Unter normalen Umständen ist er ja ehrlich und fürsorglich und wenn es um Drogen geht nicht.

    Da ist er ein dreckiger Narzist, dem ich inzwischen eine Kleben könnte.

    (Ja, ich befinde mich im Stadium der Aggression, Verzweiflung ist durch)

    Ich kann allein voll mein Ding durchziehen.

    Bin gebildet, klug und gutaussehend und weiß ich habe definitiv besseres verdient. Ich könnt mit dem Finger schnippen - und anstatt für seine große Liebe mal Vollgas zu geben, gibt er sich auf und findet wieder nur Ausreden.

    Mir tuts nur leid wie er sein Leben verschwendet. Wenn er clean ist, ist er lieb, fürsorglich, attraktiv, unterstützt mich im Haushalt... eigentlich mein Traummann.

    Aber dieser lügende, lallende, unzuverlässige Egoist - der passt null in mein Leben.

    Dieses auf und ab und Gefühlschaos ist nichts für mich. Ich brauche kein Drama. Ich brauch meine Ruhe.

    Ich habe mich zwar ohnehin getrennt, weil ich fest überzeugt bin, dass alles so bleibt wie bislang und ich das nicht ertrage. Er hat es oft genug „zugegeben, dass er ein Problem hat und Hilfe braucht und im nächsten wieder verharmlost“

    Und mich hat das extrem kalt werden lassen, weil eh nur bla bla kommt. Hinhalte Taktik eben.

    Ich weiß, dass es meine Pflicht ist diese Drohung war zu machen. Ob es ihn aufweckt - keine Ahnung.

    Ich wollte euch mal klarstellen, was Koks im Partner auslöst - also in mir.

    Vielleicht gibt es ja Angehörige, die sich austauschen möchten ?!

    Ich glaube eben, dass in meinem Fall die Trennung das wahre ist - weil ich nur so wieder frei bin. Diese Last war zu viel.

    Ich freue mich über den Austausch! :smiling_face:

  • Nun, dem ist nichts - aber auch gar nichts - hinzuzufügen :smiling_face:

    Ich hab es nur in den Angehörigenbereich verschoben, da ja dein Mann der Konsumierende ist ...

    Ich habe schon mit einer Psychologin für mich geredet und sie sagt ich bin coabhängig.

    Was sich ja nicht vermeiden lässt. Wie will man so ein Elend sehen und positiv drauf sein ?

    CoAbhängigkeit würde ich aber nicht nur an deinem Leid definieren.

    Vielmehr geht es ja darum, dass du die ganzen Aktionen dekst, seine Probleme für ihn löst usw. ...

    Das sehe ich aus deinem Text eher nicht, du hast klare Kante gezeigt und er ist halt leider noch nicht weit genug, um sein Problem wirklich ganzheitlich zu erfassen.

    Alles was du beschreibst, ist ganz klar süchtiges Verhalten!

    Dann mal viel Glück und Erfolg für deinen neuen Lebensabschnitt :thumbs_up:

  • Ich habe trotzdem eine Frage.

    Und zwar will ich mich von ihm zurückziehen und bin nicht mehr Partnerschaftlich für ihn da, weil es mir mit ihm nicht gut geht.

    Aber wie kann man so jmd trotzdem klar machen, dass man für sie da ist, wenn sie etwas gegen ihre Sucht tun will ? Bei meinem Mann geht der Schuss nämlich irgendwie nach hinten los,

    Ich frag mich außerdem, ob das überhaupt Sinn macht überhaupt noch „freundschaftlich“ da zu sein. Er soll ja nicht meinetwegen eine Therapie machen, sondern seiner Willen.

    Ist ein Hard Cut besser ? Oder nicht komplett fallen lassen ?!

    er benimmt sich selbst bei der Trennung wie ein kleines trotziges Kind.

    Er sagt „nur weil ich nicht so funktioniere wie du das willst, soll ich in eine Klinik“ so habe ich das nie gesagt.

    Meine Worte waren, dass er mir nichts anbietet, dass in mir Hoffnung weckt, dass sich etwas ändern könnte.

    Er trifft die gleichen Leute, lügt weiter, ruft keine Hilfestellen an... nichts

    Ich sagte nur, ohne Hilfe kann es von selbst nicht besser werden und deshalb ergibt das alles für mich gar keinen Sinn mehr

    Es wäre indirekte Erpressung.

    Er sieht gar nicht, dass es nicht um ihn geht, sondern ich mehrmalig gesagt habe - es geht um Eigenschutz.

    Ich habe weder Lust noch Nerven mir weiterhin die Augen aus den Kopf zu heulen, weil ich mein Samstag wieder ohne Ehemann verbringen darf - weil der zugekokst im Büro abhängt.

    Sorry, aber ich bin einfach gerade richtig wütend!

  • Wenn jemand so stark süchtig ist, wird er alles, aber auch alles dafür tun, das alles so bleibt, wie es ist. Wenn er also sagt

    „nur weil ich nicht so funktioniere wie du das willst, soll ich in eine Klinik“

    Dann sagt er das nicht, weil du es sagst, sondern weil er spürt, dass du darauf anspringen könntest.

    Ich persönlich glaube, dass ein hard cut besser ist. Wenn er Hilfe braucht und bereit ist, sie zu nehmen, reicht schon eine Telefonnummer oder die Website einer Hikfestelle. Wenn er es will, macht er es.

    Ich wünsche dir viel viel Kraft

  • Liebes Forum,

    Vielen Dank für Eure Antwort.

    Wir sind nach wie vor getrennt haben aber Kontakt.

    Er war über das Wochenende bei einem Kollegen bei dem er mir gebeichtet hat er konsumiert auch Kokain und trinkt zu viel.

    Ich habe ihm mehrmals gesagt, dass ein Freund ihn nicht darin unterstützen würde und damals den Kontakt zu der Person verboten

    Ohne Erfolg.

    Ich wäre gerne frei - hab ihn aber mental noch nicht losgelassen.

    Er sagt er hätte nur etwas getrunken und das nicht viel ( wenn es denn stimmt - gut)

    Ich könnte stolz auf ihn sein

    Aber auch wenn er grad Fortschritte macht und seit Februar nicht mehr angeblich konsumiert - schwebt in meinem Kopf : ich kann nicht mit ihm zusammen sein solang er Freundschaft zu solchen Leuten hat.

    Er sagt der Freund war früher für ihn da hat ihn verteidigt (andere vermöbelt) ihn beschützt aber er ist eben Suchtkrank der Freund. Ich kann ihn natürlich nicht vor jeder Gefahr beschützen. Ist mir klar.

    Er kann sich das Zeug überall holen.

    Aber hier geht es um mich: ich frage mich - muss ich eine solche Freundschaft akzeptieren?

    Da wir uns eigentlich wieder annähern und er mit ner Nummer telefoniert hat und es endlich besser wird, bin ich gerade wegen diesem Freund total im Zwiespalt

    mein Problem: ich könnte diese Freundschaft nicht akzeptieren.

    Macht es dann überhaupt Sinn ihn an mich ranzulassen ?

    Denn wenn er weiterhin auf diese „Freundschaft“ bestehen würde, weiß ich, ich wäre mental nie frei und ohne Sorge.

    Weißt ihr was ich meine ?

    Mich belastet diese Feindschaft zu dieser Person.

    Daher frage ich mich:

    Ist es Zuviel verlangt zu sagen, ich kann mir keine Beziehung mit ihm vorstellen solang er zu solchen Leuten Kontakt hält ?

    Ich will ja nicht seine Mutter sein, die Vorschriften macht.

    Aber wenn ich weiß, es kostet mich viel zu viel Kraft und Energie wenn er mit dieser Person zusammen ist, mich von dem Gedanken abzulenken die zwei schiessen sich weg, vergeht mir der Gedanke die Beziehung wieder aufzunehmen.

    Ist das verständlich?

  • Hi Sunny789,

    Du machst viel von diesem Freund von ihm abhängig - aber es geht um Dich und ihn und ob Du damit klarkommst, dass er süchtig ist. In Deinem Eingangstext hattest Du entsprechende Schwierigkeiten beschrieben, von wöchentlichen Abstürzen bis zur mangelnden Einsicht. Ich weiß, wie sehr man sich da verstricken kann. Siehst Du aktuell denn ernsthafte Bemühungen bei ihm, vom Koks loszukommen? Entgiftung/Reha/Psychotherapie oder ähnliches? Was meinst Du denn mit dieser Nummer, bei der er angerufen hat?

    LG, RF

  • Hi,

    Das Weiss ich nicht, ob ich die sehe.

    Er sagt er will es nicht mehr nehmen (funktioniert scheinbar seit Februar)

    Und er braucht es nicht.

    Aber so einfach wie er sich das vorstellt hört er ganz gewiss nicht auf.

    Bis zum nächsten down.

    Was mich an ihm nervt, dass er meint er kann alles allein schaffen.

    Es gab ne Nummer für Psychologische Beratung für Angehörige und Suchtkranke.

    Ich telefoniere dort regelmäßig und er nur einmal bisher.

    Ich weiß, ich sollte nichts von dritten abhängig machen aber jeder hatte mir geschrieben, wer ernsthaft aufhören will - bricht auch mit den Leuten, die es konsumieren.

    Ist aber eben bei ihm nicht der Fall.

    Ich weiß einfach nicht, wann ich innerlich endlich loslassen kann.

    Ich liebe diesen Menschen aber diese Ungewissheit zerstört mich irgendwie.

    Um ehrlich zu sein, weiß mein Verstand eigentlich schon längst - dass ich diese Ehe abschreiben muss - nur mein Herz kapiert es noch nicht

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