Hallo allerseits
Ich wollte mich hier noch mal melden, nachdem ich schon 2013 hier mal kurz aktiv war, weil ich den Cannabis und sonstigen Drogenkonsum anscheinend tatsächlich beenden konnte. Mittlerweile bin ich seit Anfang November 2019(also seit 17 Monaten)clean, mit einer Ausnahme im August 2020 wo ich einmal gekifft habe. Auch sonstige Drogen habe ich konsequent vermieden, auch keinen Alkohol, aber der war bei mir noch nie Thema(im Gegensatz zu allen sonstigen Drogen).
2013 hab ich es ja schon mal versucht, aber es hat damals nicht geklappt. Im Gegenteil, es ist in der Zeit eigentlich schlimmer geworden. Hab dann noch in dem Jahr eine Affäre angefangen mit der ich dann immer unter Drogen Sex hatte und die sich auch 3-4 Jahre hinzog. Vom Wochenendkonsum bin ich in den nahezu täglichen Abendkonsum hinüber geglitten und irgendwann wußte ich es geht so einfach nicht mehr weiter. Ruhig wurde ich durch den Cannabiskonsum eh nicht mehr, ich mußte mich eher immer betätigen und mein Konsumverhalten ähnelte dem von harten Drogen, allerdings nur abends.
Der Stoff wurde immer stärker, ich habe nur das stärkste Holland Gras mit ICE-O-Later gemischt geraucht und irgendwie steckte ich in einer Sackgasse.
Dann habe ich mir ein Ziel gesetzt als Belohnung und vom einen Tag auf den andern einfach aufgehört zu kiffen. Wieso es diesmal geklappt hat nachdem ich vorher schon tausendmal den letzten Joint geraucht habe, ich weiß es nicht.
Geht es mir jetzt besser?
Gesundheitlich ja, ich kann freier atmen, habe keine Hämorrhoiden mehr und bin neuen sozialen Kontakten gegenüber aufgeschlossener. Eigentlich vermisse ich das Kiffen nach 40 Jahren Konsum auch nicht(bin mittlerweile 58).
Was mir fehlt sind die Aktionen mit meinen alten Kifferkumpanen(Spazierengehen und einen durchziehen), die regelmäßige Panik an der Grenze(hab mein Zeug immer in Holland geholt)und das ganze Drumherum. Man denkt an die vielen regelmäßigen Kifferplätze im Leben und an das was damit alles zusammenhing und vermißt das doch ein wenig(im Alter wird man eh sentimental).
Allerdings habe ich im letzten Jahr auch 10kg zugenommen, durch irgendwas muß man es ja kompensieren.
Ich bin aber froh es „hinter mir zu haben“ und mir bewiesen zu haben dass ich es schaffe.
Ob ich irgendwann nochmal kiffe? Gut möglich, kommt auf die Lebensumstände an. Da ich jetzt seit nahezu 1 1/2 Jahren völlig abstinent lebe kann ich mir aktuell einen Rausch gar nicht mehr vorstellen, aber bis zum Tod völlig ohne Rauschzustand? Schaun wir mal.
Ach so, ich habe mich immer gefragt wie lange der Cannabis Entzug dauert bei einem Konsum über einen dermaßen langen Zeitraum. Geht mal von mindestens 15 Monaten aus von denen 9 Monate richtig hart sind. Auch jetzt träume ich noch wie wild, einschlafen klappt aber eher besser als früher.
Gruß R.