Sexsüchtiger Ex-Partner mit Bindungsängsten, Co-Abhängigkeit?

  • Hallo,

    ich bin neu hier. Meine Geschichte ist etwas komplex, daher muss ich, glaube ich, leider etwas weiter ausholen. Da dies aber nicht in eine Nachricht passt, teile ich den Text auf.

    Mein Ex hat sich vor 3 Monaten von mir getrennt, wir waren fast 6 Jahre zusammen. Ich glaube, dass er porno- bzw. sexsüchtig ist und Bindungsängste hat und ich frage mich, ob ich co-abhängig war/bin.

    Am Anfang unserer Beziehung wirkte alles relativ normal. Zumindest sein Verhalten mir gegenüber. Er war offensichtlich verliebt, war interessiert und aufmerksam und wollte mich oft sehen. Er ist der Schwager meines Cousins, wir lernten uns auf der Geburtstagsparty seiner Schwester kennen. Beim ersten Date ca. 2 Wochen nach dieser Party küsste er mich sofort. Was ich nicht wusste, aber etwa ein Dreivierteljahr später herausfand: Zwei Tage nach unserem ersten Date traf er sich mit einer Ex-Affäre für ein Sex-Wochenende in einem Hotel. Zu der Zeit lebte mein Ex bei seinen Eltern, angeblich, weil er sie nach dem Tod seines Großvaters unterstützen wollte. Später stellte sich heraus, dass er aus seiner Wohnung geflogen war und deshalb bei seinen Eltern lebte. Die Gründe dafür, warum er seine Wohnung verloren hat, sind mir bis heute nicht wirklich klar. Angeblich hatten sich Nachbarn über Zigarettengeruch im Treppenhaus beschwert.

    Als wir uns kennenlernten, war er starker Raucher. Ich merkte irgendwann, dass mich dies sehr störte, daraufhin versuchte er, mit dem Rauchen aufzuhören, was ihm bis zum Beginn der Corona-Pandemie im Großen und Ganzen auch recht gut gelang.

    Er erzählte mir relativ früh, bei einem unserer ersten Dates, dass er lange (ca. 10 Jahre) gekifft habe und in seiner Jugend auch andere Drogen (Partydrogen, Ecstasy, Kokain) konsumiert habe. Außerdem hatte er Depressionen und war deshalb eine Weile bei einem Therapeuten, hatte dann aber den Eindruck, dass ihm das nicht helfe, weswegen er die Therapie beendete und stattdessen mit Sport begann.

    Vor unserer Beziehung hatte er eigentlich nur eine Beziehung, im Teeniealter, etwa von seinem 15. bis zu seinem 18. Lebensjahr. Seine damalige Freundin war seine erste große Liebe, aber sie trennte sich von ihm. Das hat ihn extrem runtergezogen und war auch der Zeitpunkt, an dem sein Drogenkonsum begann. Danach hatte er keine Beziehung mehr. Die oben genannte Ex-Affäre, mit der er sich im Hotel zum Sex traf, lernte er vor ca. 10 Jahren über einen gemeinsamen Freund kennen. Sie hatten dann eine Art Beziehung und sie war wohl auch in ihn verliebt, er sagte ihr dann aber nach ca. 6 Monaten, dass es ihm nicht so ginge, und beendete das Ganze. Nach etwa einem halben Jahr meldete sie sich wieder bei ihm und sie begannen eine Art Freundschaft+ oder Affäre. Was da genau lief, weiß ich nicht. Angeblich trafen sie sich ein paar Mal zum Sex und hatten ansonsten Kontakt über WhatsApp, Messenger etc., wo sie gesextet haben und auch explizite Fotos und Videos ausgetauscht haben. Dies zur Vorgeschichte.

    Ca. 9 Monate nach Beginn unserer Beziehung fand ich in seinem Handy einen kompletten Chat-Verlauf mit besagter Ex-Affäre, der nur aus Sexting-Nachrichten von ihr bestand. Die letzte Nachricht war zu dem Zeitpunkt etwa ein halbes Jahr alt, war also ca. im 3. Monat unserer Beziehung gesendet worden. Ich war extrem geschockt, weil ich dachte, ich hätte endlich mal einen lieben und treuen Kerl als Partner, und stellte ihn zur Rede. In diesem Zusammenhang kam auch besagtes Sex-Wochenende zwei Tage nach unserem ersten Date raus.

    Ich war zwar verletzt und geschockt, dachte aber, dass, da er den Kontakt ja selbst abgebrochen hatte (so jedenfalls seine Aussage) und der letzte Kontakt ja auch ein halbes Jahr her war, er mir nun treu sei. Ich verlangte von ihm, dass er den Kontakt zu dieser Ex-Affäre kompett einstellt. Er blockierte sie bei Facebook und schrieb ihr eine E-Mail, dass er keinen Kontakt mehr zu ihr wolle.

    Den Kontakt zu ihr begründetet er übrigens damit, dass er sich von ihr Bestätigung geholt habe, die er brauchte, weil er zu dieser Zeit Erektionsprobleme hatte. Diese beeinflussten, meiner Meinung nach, unser Sexleben nicht wirklich, denn sie kamen zwar immer mal wieder vor, aber auch nicht ständig. Wir hatten, meiner Meinung nach, trotzdem ein schönes und gutes Sexleben.

    Damit fing der Kreislauf der Untreue seinerseits und der Kontrolle meinerseits aber leider an. Ich erbat mir, seine Browserverläufe anschauen zu dürfen, und war geschockt über die Unmengen an Pornos, die er konsumierte, teilweise über Stunden, bis tief in die Nacht hinein, auch noch nach Treffen mit mir, bei denen wir Sex hatten. Es kam auch immer öfter vor, dass er mich nicht sehen wollte, angeblich weil er müde war. Ich glaube eher, dass er die Zeit für seine Sex-Aktivitäten brauchte, online und vielleicht auch in der realen Welt. Letzteres hat er immer geleugnet, aber im Nachhinein ist mir durchaus bewusst, dass er die Gelgenheit hierzu relativ oft gehabt hätte.

    Kurze Zeit später fand ich auf seinem Handy eine geöffnete Website mit Webcam-Girls, auf der er ein Konto hatte. Er hatte Hunderte Favoritinnen und hatte vor unserer Beziehung auch über 1.000 Euro auf dieser Seite ausgegeben. Es gab auch Chatverläufe und eine relativ aktuelle Aufladung von 100 Euro auf sein Konto. Er gab zu, sich vor Kurzem Webcam-Girls angeschaut zu haben, auch die Chats, die ich fand, leugnete er nicht, versprach mir aber, dass er sich nie mit jemandem getroffen habe. Ich änderte das Passwort und die E-Mail-Adresse für seinen Account (wie naiv von mir, ich weiß, natürlich hätte er sich ein neues Konto zulegen können und war vielleicht auch noch auf anderen einschlägigen Seiten angemeldet) und er versprach mir, so etwas nicht mehr zu tun.

    Dann flog ich mit einigen Freunden für eine Woche in den Urlaub. Als ich zurückkam, fand ich in seinem Browserverlauf mehrere Profilseiten von Prostituierten aus der Umgebung. Er behauptete, sich diese nur aus Neugier angesehen zu haben, dass er nie vorgehabt hätte, zu einer zu fahren und dies auch nicht getan habe. Zu diesem Zeitpunkt vermutete ich bereits, dass es sich um eine Sex-/Pornosucht handeln könnte und bat ihn, sich in Therapie zu begeben, was er auch tat.

    Dann passierte bis auf den exzessiven Pornokonsum lange nichts mehr - oder zumindest fand ich nichts mehr heraus. Grundsätzlich gab er so gut wie nie etwas zu, was ich nicht eh schon wusste, und erzählte auch nie etwas von selbst. Entweder fand ich Dinge durch dumme Zufälle heraus oder weil ich in sein Handy oder seinen Browserverlauf schaute. Mit der Zeit wurde er aber auch hier immer geschickter, verwendete Private Tabs, löschte den Verlauf etc.

  • Nach 2 Jahren Beziehung drängte ich immer mehr, dass er sich eine eigene Wohnung suchen solle. Er wohnte immer noch bei seinen Eltern. Es dauerte dann noch ca. 6 Monate, bis er sich ernsthaft auf die Suche begab, fand dann aber relativ schnell eine Wohnung. Weitere 1-2 Jahre später kam das Thema Zusammenziehen auf. Ich wollte diesen Schritt gerne gehen, er war nicht so begeistert. Aber irgendwann erklärte er sich bereit, dass wir uns Wohnungen anschauen. Im Laufe der letzten 3 Jahre haben wir uns immer wieder phasenweise Wohnungen angeschaut, aber jedes Mal, wenn wir eine Wohnung angeboten bekamen, sprang mein Ex kurzfristig ab. Die Begründung war stets, dass er Angst davor habe, seine Freiheiten zu verlieren und was wäre, wenn unsere Beziehung nicht funktionieren würde. Irgendwann schlug ich ein Probezusammenwohnen vor, was auch ganz gut klappte, aber anscheinend nichts an seinen Ängsten änderte: Bei der nächsten Wohnungssuche gab es dasselbe Spiel noch einmal.

    Im Herbst 2019 fand ich, als ich mir gemeinsame Urlaubsfotos herunterladen wollte, durch Zufall Fotos in seinem Google-Konto, auf denen sein aufgeklappter Laptop zu sehen war mit Gesichtern, Hintern oder Brüsten von irgendwelchen Frauen, vorne dran sein Schwanz und auf dem Bildschirm des Laptops eindeutige Spermaspuren. Wie sich herausstellte, hatte er diese Fotos besagten Frauen zugeschickt. Ich war extrem geschockt und sagte ihm, dass es so nicht mehr weitergehe. Er behauptete, er würde nichts mehr machen, jetzt hätte er ja alles ausprobiert, was es so gäbe. Aus Angst, was er noch alles tun könnte, wenn ich keine Kontrolle hatte, verlangte ich dann, dass wir zusammen wohnen, im Wechsel in seiner und in meiner Wohnung, damit er möglichst wenig Zeit alleine mit seinem Laptop verbringen konnte. Das lief eine Weile, dann kam Corona und weil ich ins Homeoffice geschickt wurde, wohnten wir unter der Woche bei mir, an den Wochenenden waren wir meist in seiner Wohnung.

    Im April 2020 saßen wir auf der Couch und plötzlich ploppte auf seinem Handy eine WhatsApp-Nachricht auf, ohne Name, nur eine Nummer, aber das Foto einer Frau. Er drückte es schnell weg, aber ich fragte ihn, von wem die Nachricht sei und er sagte "Von meiner Ex". Es stellte sich heraus, dass seine Ex-Affäre ihn im Dezember 2019 telefonisch kontaktiert hatte, angeblich, weil sie männlichen Rat brauchte, und er seitdem wieder Kontakt zu ihr hatte, telefonisch und auch per WhatsApp. Es waren auch wieder Nacktfotos und Sexting-Nachrichten ausgetauscht worden. Ihre Nummer hatte er auf einem Zettel an einem für mich nicht erreichbaren Ort versteckt.

    Nun bestand ich darauf, dass er ihr mitteilt, dass er den Kontakt zu ihr dieses Mal endgültig abbricht und seine Telefonnummer ändert. Außerdem bestand ich darauf, dass er sich ein Suchtberatung sucht. Bei den ersten beiden Terminen war ich noch dabei, danach ging er alleine hin. Wir besorgten uns einschlägige Literatur zum Thema Sex- bzw. Pornosucht, sowohl für Betroffene als auch für Angehörige.

    Bei der nächsten Wohnung, die wir angeboten bekamen, (ich glaube irgendwann im Sommer 2020) sagte er mir unter Tränen, dass er nicht mit mir zusammenziehen könne und die Beziehung beenden wolle, weil er nicht glaube, dass er die Sucht jemals besiegen werde. Wir sagten die Wohnung ab, aber ich sagte ihm, dass ich sehr wohl an ihn glaube und ihn beim Kampf gegen die Sucht weiter unterstützen wolle. Wir blieben also zusammen.

    Dann kam im Winter 2020 der Lockdown und wir verbrachten gezwungenermaßen noch mehr Zeit miteinander. Parallel waren wir wieder auf Wohnungssuche. Im Februar stellte ich irgendwann fest, dass er mir schon länger nicht mehr gesagt hatte, dass er mich liebt, und als ich ihn darauf ansprach, sagte er mir, er wolle sich trennen, weil er mich nicht mehr liebe und nur noch freundschaftliche Gefühle für mich hätte. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade wieder gute Chancen, eine Wohnung angeboten zu bekommen. Ich sagte ihm dann, dass ich diesen Zeitpunk - im Lockdown, eine Ausnahmesituation für jeden - für keinen guten Zeitpunkt für solch eine Entscheidung hielte. Wir entschieden, uns noch eine Chance zu geben, und zu schauen, ob die Gefühle wiederkommen würden, die Wohnungssuche aber zu beenden und stattdessen eine Paartherapie zu beginnen. Coronabedingt war dies aber gar nicht so einfach. Wir entschieden uns dann für eine Video-Beratung bei einer Sozialpädagogin von Pro-Familia - weil es dort einen freien Platz gab und es auch nur halb so viel kostete wie andere Paartherapien. Im Nachhinein denke ich, dass das ein Fehler war. Ich fand von Anfang an, dass die Beraterin unsere Probleme nicht richtig erfasste und sie brachte meinen Ex, denke ich, auch auf die Idee mit der Trennung, da sie immer wieder betonte, dass wir wohl unterschiedliche Vorstellungen von Autonomie in einer Beziehung hätten. Trotzdem behauptete mein Ex im Laufe der letzten 6 Monate unserer Beziehung immer wieder, wir befänden uns auf dem richtigen Weg, die Gefühle wären auch schon wieder mehr geworden etc.

    Anfang August kam ich dann eines Abends vom Sport nach Hause und die Wohnung war leer. Mein Ex hatte all seine Sachen gepackt und war abgehauen. Er hatte mir nur einen Zettel hinterlassen, dass er mich verlasse, weil er mich nicht mehr liebe und sich sicher sei, dass die Gefühle nicht mehr wiederkämen und auch die körperliche Anziehung nicht mehr so groß sei.

    In einem Gespräch, dass wir eine Woche später führten, sagte er mir dann, er könne sich nicht mehr vorstellen, mit mir alt zu werden (das hatte er allerdings vorher auch nie gesagt, er hatte immer gesagt, dass er keine Vorstellung von seiner Zukunft hat) und dass es sich nicht mehr gut anfühle, mich im Arm zu halten oder mich zu küssen. Er liebe mich nicht mehr und seine Autonomie sei ihm wichtiger. Ich denke, damit ist auch oder vielleicht sogar vor allem seine sexuelle Autonomie gemeint, auch wenn er das leugnet:

    - Er hat sich einen neuen Laptop besorgt, da sein alter Laptop extrem langsam war - ich vermute, um wieder besseren Zugang zu einschlägigen Sexchat-, Webcamgirl- und Pornoseiten zu haben.

    -Zu seinem letzten, mir bekannten Suchtberatungstermin ist er nicht gegangen, weil er "Kopfschmerzen hatte und fertig war".

    - Kurz nach der Trennung hat er wieder Kontakt zu seiner Ex-Affäre aufgenommen. Was da genau gelaufen ist/läuft, weiß ich nicht, aber ich denke, er hat sich recht schnell für Sex mit ihr getroffen. Es gibt auch Anzeichen dafür, dass er sich direkt nach der Trennung alte Fotos/Videos von ihr oder ihm und ihr beim gemeinsamen Sex angeschaut hat.

    - Seiner Tante - und ich weiß nicht, wem noch alles - hat er erzählt, er habe sich von mir getrennt, weil ich unbegründet eifersüchtig gewesen sei, ihn kontrolliert habe und ihm immer wieder unterstellt habe, er würde mich betrügen.

    Für mich sind all dies Zeichen dafür, dass er sich seiner Sex- und Pornosucht ergeben hat und diese nun voll auslebt. Ich habe auch den Eindruck, dass er dies alles gar nicht mehr als Problem ansieht, da er ja nun wieder Single ist, und dass er mir die Schuld gibt, dass er all die Jahre auf all dies verzichtet hat und nur ich ein Problem darin gesehen bzw. daraus gemacht habe.

    Ich bin einerseits furchtbar wütend auf ihn, dass er sich getrennt hat, obwohl ich immer für ihn da war und so viel ertragen habe. Und auch, weil er nun Lügen bzw. Halbwahrheiten über mich erzählt. Andererseits bin ich sehr traurig über die Trennung und vermisse ihn tatsächlich immer noch, weil wir - abgesehen von der Pornosucht - sehr gut zusammenpassen, sehr viele gemeinsame Interessen hatten und im Alltag sehr gut als Team funktioniert haben und in jedem Urlaub und auch in unserer Freizeit wirklich sehr schöne Zeiten hatten. Ich habe aber auch Momente, in denen ich erleichtert bin, dass ich mir jetzt keine Gedanken mehr machen muss, was er wohl gerade treibt, wie oder mit wem er mich gerade betrügt - wobei mich gerade das, was er wohl mit besagter Ex-Affäre nun tut, schon beschäftigt und auch extrem verletzt. Deshalb haben wir auch seit fast 3 Monaten Funkstille und in meiner letzten Nachricht habe ich ihn ziemlich wüst beschimpft. Wenn er nicht direkt wieder den Kontakt zu ihr gesucht hätte, die, mit der er mich im Laufe der Beziehung zweimal betrogen hat, hätte ich mir ev. vorstellen können, irgendwann mit ihm befreundet zu sein.

    Seit der Trennung habe ich mich tatsächlich weiterhin mit dem Thema Sex- und Pornosucht sowie Co-Abhängigkeit beschäftigt und auch an zwei Meetings einer Selbsthilfegruppe für Partner von Sexsüchtigen teilgenommen. Ich bin mir trotzdem weiterhin unsicher, ob mein Ex tatsächlich süchtig ist oder einfach nur untreu und auch, ob ich co-abhängig war bzw. bin.

  • Es hört sich schon nach einer Art Sexsucht bei deinem Ex an, aber letztlich kann die halt nur ein Spezialist diagnostizieren.

    Eine CoAbhängigkeit sehe ich aber eher nicht, woran machst du die denn fest?

    Du hast ihn z. B. nicht direkt/indirekt in seinem Handeln unterstützt, was ja ein wesentliches Merkmal wäre :winking_face:

    Trotzdem sehe ich da Probleme, wenn man mehr oder weniger andauernd den Partner überprüft und verdeckt nach allem sucht - egal ob der süchtig ist oder nicht.

    Zumindest geht das über eine gesunde Eifersucht hinaus, wenn es sowas überhaupt gibt.

    Zufälle sind das ja absolut nicht :winking_face:

    Das Mittel einer Paartherapie mach für mich auch nur Sinn wenn der Partner/in die eigene Sucht zumindest therapeutisch angegangen ist.

    Man kann schlecht zwischen 2 Menschen eine Besserung herbeiführen, wenn gar keine Basis vorhanden ist.

    Die Frage ist, was hast du nun vor und was erwartest du für Antworten hier?

  • Hallo,

    danke für die Nachricht.

    Ich dachte, eine Co-Abhängigkeit liegt auch dann schon vor, wenn man die Sucht insofern unterstüzt, dass man das "Geheimnis" der Sucht mit wahrt und der Partner die Sucht somit weiter ausleben kann. Und auch der Kontrollzwang, der sich bei mir im Laufe der Beziehung eingestellt hat, dachte ich, wäre ein Merkmal für Co-Abhängigkeit.

    Ich weiß nicht, was ich hier für Antworten erwarte. Und ich habe erst einmal gar nichts vor. Ich akzeptiere die Trennung, eine andere Wahl habe ich eh nicht, und obwohl mein Ex in der Beziehung sowohl eine Therapie als auch eine Suchtberatung angefangen hat, glaube ich nicht, dass er diese jetzt noch fortführt. Wenn er seine Probleme nicht ernst nimmt und bereit ist, daran zu arbeiten, sehe ich für uns keine gemeinsame Zukunft, auch nicht irgendwann.

    Ich mache mir trotzdem immer noch ab und zu Vorwürfe, dass ich mich nicht früher getrennt habe bzw. frage mich, ob es gut ist, dass ich sein Geheimnis weiter wahre und z. B. seine Familie weiterhin nicht weiß, was mit ihm los ist. Aber eigentlich geht es mich ja auch nichts mehr an.

  • Das Geheimnis wahren ist natürlich nicht optimal, aber innerhalb einer Liebe doch erstmal normal und verständlich.

    Anders wäre es, wenn du Finanzmittel zur Verfügung gestellt hattest, aktiv seine Sucht möglich gemacht hättest.

    Du hast eher aus Unwissenheit unbewusst unterstützt,

    Jetzt aber ist es ganz allein sein Part, du kannst nur für ihn hoffen, aber aktiv nichts machen.

    Wenn dir weiter daran liegt, kannst du eventuell nach angefragter Hilfe reagieren, aber das ist vorerst vermutlich nicht zu erwarten.

    Schau auf dich und überdenke Mal ob deine Eifersucht ein generelles Problem ist.

    Das könnte ja bei zukünftigen Partnerschaften ein Problem werden. Solche Enttäuschungen hinterlassen Wunden ...

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