Muss ich vor der Suchtklinik wegen zwei Tagen Alkohol und drei Tagen kiffen in die Entgiftung?

  • Hallo liebe Forumsmitglieder :wink: ,

    ich schätze mal, meine Frage passt am besten in diesen Themenbereich, da es um eure Erfahrungen mit Suchtberatungsstellen und Suchtkliniken geht.
    Ende November/Anfang Dezember (den genauen Termin erfahre ich wahrscheinlich morgen) gehe in in eine Frauensuchtklinik. Ich hatte deshalb drei Wochen lang keinen Alkohol getrunken und kein Cannabis konsumiert. Am 31.10. und am 04.11. habe ich Alkohol getrunken und vom 05. bis zum 07.11. habe ich gekifft. Mein Körper war bei der Urinuntersuchung am 26.10. komplett substanzfrei. Ich war überrascht, wie schnell das dann doch ging, andererseits dürfte der zweite Test in der Klinik dann nicht positv sein, wenn ich lügen würde. Und somit zur Frage: Muss man wegen dieser überschaubaren Menge in die Entgiftung, wenn man es bei der Beratungsstelle zugibt? Denn ich habe nur konsumiert, weil noch Zeit war. Ganz genau weiß ich ja aber auch nicht, wann die Cannabioide ausgeschwemmt sein werden. Zweifellos werde ich bis zur Klinikaufnahme abstinent bleiben. Daher mache ich die Entgiftung eh. Ich befürchte, dass ich jetzt schon früher weg muss, wenn ich ehrlich bin. Ich möchte die Sozpäd aber auch ungern anlügen.
    Was sind eure Erfahrungen mit der Zeit vor der Suchtklinik und vorherigem Klinikaufenthalt zur Entgiftung?
    Wer war ehrlich und wie ist es ausgegangen?
    Denkt ihr, ich müsste in den Entzug - wie haben die Suchttherapeuten bei euch gehandelt?

    Ich hoffe, ich bekomme schnell Antwort(en) - morgen um 10 Uhr ist das Gespräch...

    Danke für's Lesen und liebe Grüße :3:

  • Servus,

    vermutlich bist du jetzt gerade bei dem genannten Gespräch, oder?
    Nach meiner Erfahrung pochen die meisten Suchtkliniken auf einen absolut sauberen Test.
    Es ist zwar bei mir schon sehr sehr lange her, aber ich musste damals sogar auf Entgiftung, obwohl klar war das ein Test negativ sein würde, weil ich mehrere Wochen nichts konsumiert hatte.
    Bei der Entgiftung wurde genau das festgestellt und nach drei Tagen konnte ich dann zur Therapiestelle.

    Generell bin ich dafür, dass man wirklich immer ehrlich ist, alles andere ist in der Regel Blödsinn!
    Aktuell bist du ja vermutlich in einer unabhängigen Suchberatungsstelle, oder?
    Wenn dem so ist, also nicht jetzt schon die Klinik involviert ist, dann würden die vielleicht jetzt ein Auge zudrücken.
    Auf der anderen Seite, wenn dem nicht so ist, wird eine Entgiftung vermutlich sehr kurz sein.
    Wenn du wirklich, was sich für dich sehr hoffe, in der Zwischenzeit jetzt nichts mehr konsumierst, dürfte ein Test Anfang Dezember sowieso negativ sein.

    Ich hoffe, du liest das noch und schreibst, was heute passiert ist …

  • Hallo Franz,

    ich danke dir für deine Antwort. Ich hatte dann nicht mehr ins Forum gesehen. Wir haben über andere Dinge gesprochen, also ich habe über Theoretisches Fragen gestellt und musste nicht lügen, habe es aber verheimlicht. Die Kostenzusage ist noch nicht da und gestern habe ich ein Zigarettle, also quasi die halbe Jointlänge geraucht und einen Kurzen getrunken. Weißt du, ich möchte auch einfach unbedingt Therapie machen, so neben der Bearbeitung der Sucht stehen andere Themen im Vordergrund (weswegen mir der Aufenthalt so wichtig ist). Mein Vater hat das Cannabis und den Alkohol in seinem Schlafzimmer stehen... Somit habe ich nun seit Beginn meines Abstinenzversuches Anfang Oktober zum ersten Mal zu seinen Sachen gegriffen. Ich würde so gerne erzählen. Es stimmt, wahrscheinlich wäre die Entgiftung kurz, wenn sie beschlossen werden würde. Wenn ich erst in der Klinik über die "Ausnahmen" spreche, befürchte ich Konsequenzen. Ich war ja noch nie in so einer Klinik und kann mir dann Szenarien bis zur Entlassung vorstellen, weil ich vorher zur Sozpäd nicht ehrlich war... Weswegen sich Reinen-Tisch-Machen nun aufdrängt... Ein paar Tage früher weg von meinem Freund sind wohl das Schlimmste, was passieren kann... Wenn ich genug Infos habe, dann kann ich mich bei auftretendem Suchtdruck daran erinnern und mich überzeugen. Wenn ich den Sinn aber noch nicht so recht darin erkennen kann, komplett nüchtern zu bleiben, fällt es mir schwer, dass einfach zu machen.

    Warum darf man nicht hauptsächlich nüchtern sein und z.B. einmal in zwei Wochen konsumieren? Weißt du, wisst ihr das?

    Ich habe irgendwie Angst vor der Reaktion und eigentlich müsste ich alle Rückfälle/Entscheidungen gegen die komplette Abstinenz berichten, denn in der Klinik sollte ich ja nicht erst rausrücken...

    Ich danke für bestehende und kommende Antworten!

    Viele liebe Grüße

  • Warum darf man nicht hauptsächlich nüchtern sein und z.B. einmal in zwei Wochen konsumieren? Weißt du, wisst ihr das?

    In welchem Zusammenhang jetzt?
    Generell oder während einer Therapie?

    Grundsätzlich sollte es klar sein, einen kontrollierten Konsum gibt es bei Süchtigen nicht!
    Es mag manchmal vielleicht eine gewisse Zeit klappen, dann aber wird die Sucht mit Sicherheit wieder Oberhand gewinnen und die Kontrolle verloren gehen.

    Ich kann mir kaum vorstellen dass ein Patient wegen einer Konsumslüge aus der Therapie entlassen wird.
    Natürlich ist es nicht akzeptabel, während einer stationären Therapie weiter zu konsumieren.
    Was aber vor der Therapie war, ob man gelogen hat oder nicht, dürfte keine Rolle spielen.
    Generell sollte man sich aber fragen, wie ein Hilfesystem (als Therapeuten, Ärzte und Pfleger) unterstützen sowie helfen sollen, wenn sie letztlich gar nicht Bescheid wissen …

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