Starke Nikotin Sucht- Wer kann mir helfen?

  • Ich bin eine starke Raucherin und komme davon nicht los.

    Habe schon alles mögliche versucht, bin immer gescheitert. Leider gibt es in meiner Gegend keinerlei Hilfe für Raucher.

    Kann mein starkes Suchtverlangen und die Abhängigkeit, ständig an den Zigaretten zu hängen, nicht mehr ertragen.

    Inzwischen huste ich und die Angst, Krebs zu bekommen ist massiv, zumal ich nun die 50 zugehe und man sagt, ab 50 beginnen die Leiden und Folgen aufgrund von

    Drogenmissbrauch (Zigaretten sind für mich auch Drogen).

    Das Problem ist, ich rauche schon seit Jahrzehnten 2 Schachteln am Tag. Oftmals waren es sogar 3 Schachteln.

    Man sagt, eine Alternative, die Spaß und Freude bereitet, wäre gut um von der Sucht los zu kommen.

    Nun habe ich aber kein Hobby und weiß auch nicht was mir Spaß und Freude bereiten würde.

    Mein Leben besteht aus arbeiten, noch dazu eine Arbeit, die mir nicht gefällt.

    Aber dazu gibt es keine Alternative, ich muss arbeiten um zu überleben und für meinen Sohn zu sorgen, der in einem Jahr aus der JVA entlassen wird.

    Hinzu kommt auch, dass ich ihm endlich ein gutes Vorbild werden möchte was Sucht betrifft, denn das war ich ihm leider nie.

  • Nikotin ist ein Stoff, also geht es um eine stoffgebundene Sucht.

    Habe deswegen dein Thema entsprechend verschoben ...

    Ansonsten sollte vllt die erste Anlaufstelle deine KK sein, eigentlich bietet jede Kasse Raucherentwöhnung an.

    Das kann über den Arzt auch medikamentös unterstützt werden.

    Warum musst du für deinen Sohn sorgen?

    So wie dich deine Beiträge anhören, geht es um Erwachsenvollzug, also dürfte dein Sohn dich dort genug sein, um sich der eigenen Verantwortung zu stellen.

    Zudem gibt es viele Hilfen nach Entlassung, wenn man ernsthaft was ändern möchte.

    Viel Erfolg!

  • Danke Franz für Deinen Tipp. Die Krankenkasse bietet das nicht an.

    Habe schon rum telefoniert, wie gesagt, in meiner Gegend gibt es keinerlei Hilfsangebot was Raucher Entwöhnung betrifft.

    Gestern saß ich wieder den ganzen Tag am Küchentisch und hab eine nach der anderen graucht- Kette, kann man sagen.

    Weder meinen Haushalt, noch irgend eine wichtige Tätigkeit habe ich geschafft.

    Bis in der frühen Morgenstunde ging das so.

    Ich denke das zwischen Drogensucht und Nikotinsucht, so wie ich sie betreibe, kein großer Unterschied besteht, ich denke keiner.

    Leide furchtbar darunter, dass mich meine Sucht so in Griff hat.

    Ja, Du hast schon Recht. Mein Sohn ist erwachsen. Aber ohne mich geht gar nichts.

    Er braucht mich und ich möchte das er nicht mehr kriminell wird, deshalb möchte ich immer für ihn da sein. Auch seine Drogen finanzieren, damit er nicht mehr dealt.

    Hört sich bestimmt absurd an für Menschen wie Euch, die vom Fach sind, aber ich kann nichts anders.

    Möchte meinen Sohn vor dem Tod bewahren. Ich bin die Einzige, die er hat und für ihn da ist.

    Soll er diese wichtige Bezugsperson auch noch verlieren?

    Er hat bereists schon alles verloren, als er in Haft kam.

    Gerade nach der Haftzeit braucht er mich doch ganz besonders.

    Co- Abhängig? Falls ja, so bin ich es gerne. Ich denke das ist der einzige Weg, dass er aus der Sucht kommt.

    Mit meiner Fürsorge und meiner Liebe. Findest Du nicht?

  • Liebe Herbstwind,

    es ist verständlich, dass Du für Deinen Sohn da sein willst. Aber Du bist komplett auf verlorenem Posten, wenn Du ihn vor Sucht und Kriminalität durch Deine liebevolle Aufopferung und finanzielle Selbstausbeutung retten willst. Du kannst ihn besuchen, ihm zuhören, eine Verbindung aufrecht halten, soweit das für Euch beide möglich ist. Seine Sucht muss er aber selbst angehen, das lässt sich von außen nicht erzwingen. Wie ist da bei ihm der Stand, will er das denn? Du für Dich solltest Wege suchen, Dich zu schützen, Grenzen zu ziehen, mit Hilfe einer Therapie für Dich vielleicht oder einer Selbsthilfegruppe, hast Du sowas schon versucht? Das heißt definitiv nicht, ihn nicht zu lieben. Sieh es mal so: Gehst Du psychisch und emotional vor die Hunde, hilft ihm das kein Stück weiter.

    Man gewinnt den Eindruck, dass Du auf sehr dünnem Eis stehst und verstrickt bist in Grübeleien, Sorgen, Ängste. Ich kenne diese Situation gut, wenn auch aus anderer Perspektive, und kann Dir nur raten, Deinen Blick auf Dich und Dein Wohlergehen zu lenken, anders geht man unter. Wie siehts mit Freunden aus? Kannst Du Dich mit jemandem aussprechen? Ich hab mir eine Angehörigen-Selbsthilfegruppe gesucht, das war erstmal hilfreich. Frag doch mal bei der nächsten Drogenberatung, falls Du Dir das auch für Dich vorstellen kannst.

    LG, RF

  • Danke RunnigFree.

    Ich gehe mit meinem Sohn diesen Weg bereits seit vielen Jahren. Ja klar hab ich längst Selbsthilfegruppen, Suchtberatung, sogar Psychotherapie

    in Anspruch genommen. Es hat mir überhaupt nichts gebracht. Weißt Du, vom Sessel aus ist es schön und einfach, darüber verzweifelte Menschen mit Ratschlägen zu schlagen. Nur sind diese Ratschläge aus meiner Erfahrung reine Theorie. In der Praxis sieht es ganz anders aus und davon haben sie wenig Ahnung.

    Psychologen sowieso, was Sucht anbelangt.

    Ich weiß das mein Sohn selbst clean und trocken werden muss. Und ich habe nicht vor, ihm das zu erzwingen.

    Mein Sohn relativiert und streitet ab das er in der Sucht war und ist, er wird auch davon nicht los kommen, so realistisch bin ich.

    Was bleibt mir nun als Mutter? Für ihn da sein, ihn unterstützen wo ich kann, denn die Zeit mit meinem Sohn fühlt sich für mich sehr begrenzt an.

    Habe einfach panische Angst, ihn zu verlieren, was realistisch ist.

    Ich hatte viele Jahre nichts von meinem Sohn. Eine Unterhaltung, oder gemeinsames Essen, ihn drücken, umarmen- nichts gemeinsames gab es,

    so sehr war in der Sucht. Telefonisch war er nie erreichbar, er wollte mich nicht sehen.

    Warum nicht? Weil ich ein Störer war. Ich stand seiner Sucht und der Beschaffung im Weg.

    Und, hat es mir, oder ihm irgend etwas gebracht? Ich möchte Vertrauen zu ihm aufbauen, dass es so nicht mehr kommt und er mich anruft- egal welches Problem er hat. Lieber finanziere ich ihm doch seine Drogen, bevor ich ihn wieder ganz verliere und er sich in Lebensgefahr begibt aufgrund der Beschaffung, und, und, und.

    Gefährliche Schlägereien wurden jedes Wochenende geliefert, ich machtlos und ohnmächtig.

    Es sind die Berater selbst, die meinen, man könne als Angehöriger aufgrund bestimmter Verhaltensweisen den Süchtigen zur Therapie drängen.

    Zum Beispiel mit Abstand, Lösung von der Co- Abhängigkeit, und, und, und.

    Das ist eine Milchmädchenrechnung und in der Realität nicht umsetzbar. Die hohe Rückfallquote bestätigt mich.

    Eine Freundin von mir hat 1 zu1 alles umgesetzt, was ihr die Drogenberater geraten haben.

    Ihr Sohn war auch schwer Drogensüchtig.

    Wie viele Diskussionen hatten wir , weil wir beide von einander glaubten, der andere gehe total falsch mit der Sache um.

    Sie hielt alles ein- gab ihm kein Geld, löste sich von der Co- Abhängigkeit, nahm ihn nicht bei sich auf, er musste in einer Obdachlosenunterkunft hausen, nach der Haftentlassung, für meine Begriffe sehr unbarmherzig. Ich habe das nie verstanden.

    Sie hingegen verstand meine aus ihrer Sicht Naivität nicht und sagte immer, ich wäre auf einen ganz falschen Weg.

    So, Ein Monat nach der Haftentlassung erreichte mich die schreckliche Nachricht: Ihr Sohn ist an falscher Mischung von Drogen gestrorben.

    Was hat ihr und dem Sohn die ganzen Beratungen gebracht? Gaaaar nichts!

    Hätte sie ihren Sohn bei sich aufgenommen, mit ihm ein Vertrauen bezüglich Drogenkonsum aufgebaut, ihm bei der Beschaffung und Konsumierung geholfen, könnte er meiner Meinung nach "VIELLEICHT" noch am Leben sein.

    Versteht ihr was ich meine?

    Ich weiß, meine Sichtweisen sind Euch fremd. Aber ich glaube ganz fest daran, dass es die mangelnde Liebe ist, welche Menschen in die Sucht stürzen.

    Nicht nur, aber schon das Ursprungsproblem. Und mit Liebe kann man helfen, oder manchmal auch heilen.


    RunningFree

    Man gewinnt den Eindruck, dass Du auf sehr dünnem Eis stehst und verstrickt bist in Grübeleien, Sorgen, Ängste. I

    Ja, da hast Du Dir einen richtigen Eindruck verschafft. Ich bin seit Jahren schon nicht mehr wirklich am Leben.

    Freude gibt es nicht mehr. Die Sorgen und Ängste scheinen mich zu erdrücken.

    Du hast sicher nicht unrecht mit dem was Du sagst, aber es ist nicht meines.

    Ich kann doch kein glückliches Leben führen und meine Signale des Körpers und der Psyche per Knopfdruck abschalten und so tun, als wäre nichts.

    Es ist das Schlimmste was mir passieren hat können, mein Kind zu verlieren.

    Ein Alptraum einer Mutter, glaubt mir.

    Zumal es mein einziges Kind ist und ich ihn unsagbar liebe.

    Einmal editiert, zuletzt von Herbstwind (21. August 2022 um 16:29) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Herbstwind mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich bin einfach schon so weit, dass ich mir keine Hoffnungen mehr mache.

    Mal im Ernst: Hat ein Alkohol und Drogensüchtiger, der seit seinem 12 Lebensjahr konsumiert, mit fast 30 Jahren noch Chancen, dieser Sucht zu entkommen?

    ich glaube nicht daran. Würde mich aber freuen, wenn mir ein Betroffener das Gegenteil beweisen könnte.

    Somit bleibt mir als Mutter nichts anderes übrig, als ihn so an zu nehmen und lieben wie er ist, mit seinen Drogen.

    Denn die Drogen gehören zu ihm.

    Wenn ich seine Sucht nicht akzeptiere, kann ich ihn ja gleich lebend beerdigen. Sorry, aber ist doch wahr!

  • Ich funktioniere nur noch und versuche mit großer Mühe, meinen Alltag irgend wie zu bewältigen.

    Zu meinen Mitmenschen bin ich oftmals patzig, unfreundlich und brülle sofort los, wenn mir jemand quer kommt, obwohl ich früher ein sehr lieber und gütiger Mensch war.

    Meine Nerven liegen blank.

    Zu Freunden habe ich die Kontakte alle abgebrochen, weil ich deren banale Luxusprobleme nicht ertragen kann.

    Es passt einfach nicht mehr, wenn die Sorgen und alltäglichen Dinge sich so unterscheiden.

    Habe meine Familie, aber auch mit denen spreche ich nicht darüber, denn sie haben wie die meisten Menschen, kein Herz für Suchtkranke.

    Sie kapieren nicht, wie arm diese Menschen sind und gerade in der schweren Zeit gute Menschen brauchen.

  • Zu der Dramatik kommt hinzu, dass ich vor 5 Jahren meinen Mann verlor, vor einem Jahr meine Schwester aufgrund eines Verkehrsunfalles und vor einer Woche erleuchtet wurde, dass ich zwei Jahre Opfer einer Benching Geschichte wurde.

    Hatte mich im Internet in einen Mann verliebt, der mit mir gespielt hat.

    Und jetzt kommt es: Ein höchst frommer, tiefgläubiger Christ!

    Das hat mir jetzt nochmal so richtig den Boden unter den Füssen weg gezogen.

    Ich dachte, in einem christlichen Forum bin ich in Sicherheit, da dort nur Christen sind.

    Weit gefehlt!

    Christen haben die selben Probleme, Macken und Charakterschwächen wie alle anderen Menschen.

    Kein Wunder, wenn Menschen in die Sucht abgleiten. Diese harte, unverschämte, verlogene und gemeine Welt muss man ertragen.

  • Liebe Herbstwind,

    ich gebe Dir Recht, dass manche Profis vorgestanzte, wenig empathische Ratschläge geben, vielleicht auch weil sie nie selbst in so einer Lage waren. Verzweiflung, Hilflosigkeit und das Gefühl, einen nahen Menschen unter allen Umständen festhalten und diese Talfahrt stoppen zu wollen, hab ich auch durchlebt und mich zeitweise völlig darin verloren. Für mich kann ich sagen: Das hatte auch mit einer Art eigenen "Bedürftigkeit" zu tun, wie mir erst mit der Zeit klar wurde. Ich habe das Thema zu meinem Lebensmittelpunkt gemacht, was ja ganz typisch für Co-Abhängigkeit ist. Für den Betroffenen war ich aber weniger hilfreich mit meiner Liebe und Sorge, als ich dachte. Im Gegenteil. Das war in gewisser Weise Entmündigung, und das empfinde ich jetzt als falsch. War ein harter Lernprozess. Wie sieht Dein Sohn Deinen Einsatz, ist er offen für dieses Maß an Hilfe, die Du gibst oder planst? Zwischen dieser bedingungslosen Unterstützung samt Finanzierung der Sucht auf der einen Seite und einem Kontaktabbruch, wie es Deine Freundin gemacht hat, gibt es ja noch einige Schattierungen, vielleicht lohnt da doch nochmal ein genauerer Blick drauf. Ins - möglicherweise moderierte - Gespräch miteinander kommen, zeigen, dass Deine Tür offen steht, es dafür aber auch gewisse Bedingungen gibt, sowas in die Richtung. Aber vermutlich hast Du auch das schon ausgiebig erwogen. Natürlich entscheidest Du, wie Du weitermachst, auch was Du Dir zumuten kannst. Vielleicht wäre ein Anfang, in der Zeit bis zur Haftentlassung noch etwas genauer zu überlegen, wie Du für Dich sorgen und Dich stärken und Menschen - wieder? - an Deine Seite holen könntest.

    LG RF

  • Liebe RunningFree,

    ich danke Dir für Deine, ich finde, wertvollen Impulse.

    Du hast Recht. Mein Sohn hat sich oftmals beklagt, dass ich ihn nicht los lasse und zu sehr an ihm klammere.

    Es muss auf ihn wohl erdrückend wirken.

    Wir sind so verblieben, dass er mir sagt, wenn er Hilfe braucht. "Ich sage es Dir schon....", so seine Worte.

    das Problem ist nur, dass er alles wieder vergessen hat was wir vereinbarten, sobald er in der Sucht steckt.

    Auch sämtliche Regeln. Er ignoriert dann alles und führt sich zu Hause auf wie der Graf Toth.

    Ich erreiche ihn dann nicht mehr. Meine größte Angst ist, dass er mal jemanden umbringt, oder umgekehrt.

    Die Pflaster, in welchen er sich bewegt, sind sehr, sehr gefährlich und kriminell. Freunde gibt es da nicht.

    Nur Verlierer und Gewinner.

    Und auch mit dieser von Dir erwähnten selbst "hilfsbedürftig", da magst du recht haben.

    Aber sind wir das nicht zwangsläufig in so einer Situation?

    Mich würde interessieren, wie Du dieses Problem nun verändert hast und welchen Weg Du dann eingeschlagen hast, als Du bemerkt hast, dass Deine Güte nichts bringt.?

    Mich würde außerdem interessieren, wie es mit Deinem Angehörigen jetzt im Moment aussieht.

    Ich möchte niemanden aushorchen. Aber ich bin sehr interessiert daran, wie andere Betroffenen mit so einer schweren Situation umgehen, denn ich weiß, dass ich nicht auf dem optimalen Weg bin. Ich möchte lernen. Danke Dir.

  • Hallo Herbstwind,

    wenn sich etwas ändern soll, muss man immer bei sich anfangen. Dein Sohn sitzt in der JVA, für ihn kannst du sowieso nichts tun. Nutze das Jahr für dich und zwar ganz konsequent.

    Als ich deine ganzen Beiträge las, dachte ich, die Frau ist völlig am Ende. Woher will sie die Kraft nehmen, anderen zu helfen, die eh schon lange für sich selbst zuständig sind?

    Egal wie er sich entschiedet, es ist s e i n Weg, nicht d e i n e r. Das solltest du dir jederzeit bewusst machen. Du hast auch keinen Einfluß darauf, sondern nur er. Worauf du aber Einfluß hast, ist dein eigener Weg.

    Dein Sohn könnte auch gebetsmühlenartig auf dich einreden, den massiven Zigarettenkonsum sein zu lassen. Du würdest vielleicht sagen, dass er recht hat, aber aufhören kannst nur du. Wenn er dann aber zeitgleich stangenweise Zigaretten für dich einkaufen würde, wäre das doch völlig schräg. :rauch:

    Du möchtest das Beste für deinen Sohn, aber was das für ihn ist, muss er selber herausfinden. Dasselbe gilt für dich.

    Suche dir eine neue Gruppe für Angehörige, gehe in eine Beratungsstelle, tue alles , was d i r helfen kann. Alle Mütter müssen ihre Kinder irgendwann in die Welt ziehen lassen. Das ist nicht leicht, vor allem dann, wenn das Kind einen problematischen Weg geht, aber auch er muss seine eigenen Erfahrungen machen und daraus lernen.

  • Hallo neuerweg, danke für Deinen Beitrag.

    ich helfe doch keinen anderen, sondern meinem Sohn.

    Und nein, es ist nicht sein Weg, sondern unserer, solange ich meinen Sohn nicht aufgebe und das werde ich niemals tun.

    Und ja, mit den Zigaretten besorgen- da hast du recht. Aber das wäre ja auch nicht nötig, da ich mich beim Zigaretten besorgen keinerlei Gefahr ausliefere.

    Und ja, alle Mütter müssen ihre Kinder mal in die Welt ziehen lassen, dass stimmt schon. Nur zieht mein Sohn in die Unterwelt.

    Muss ich ihn auch da hin ziehen lassen? Ja, ich kann ihn nicht halten. Aber ihn doch auffangen. Oder nicht?

    Erst mal möchte ich zu keiner Selbsthilfegruppe. Sie sagen überall das Selbe.

    die Regeln kenne ich. Aber es bringt mir nichts.

    Überall die selbe Leier: "Kein Geld geben", "für sich etwas schönes tun", "nichts tun, was den Drogenkonsum fördert", und, und, und.

    die reden sich leicht. Man könnte meinen, sie waren nie in dieser Situation. Waren sie ja meist auch nicht, da in den Selbsthilfe gruppen überwiegend

    Angehörige von Alkoholsüchtigen, oder Alkoholsüchtige selbst sind.

    Alkohol gibt es an jeder Ecke legal zu kaufen. Bei Drogen ist es eine andere Nummer.

    In welch eine Gefahr sich die Drogensüchtigen schon oftmals "nur" bei der Beschaffung aussetzen, interessiert keinen.

    Sie meinen, die Drogen holen sich die Betroffenen von den Bäumen. Sorry, aber ist doch wahr.

    Wenn ich kein Geld gebe, das sicher oftmals zur Schuldentilgung für den Dealer gebraucht wird, kann es dem Konsumenten den Tod kosten.

    Ich weiß nicht ob das vielen so klar ist. Die Kriminalität kann ich dadurch auf jeden Fall eindämmen. Oder etwa nicht?

    Wäre interessant, was ein Ex- Drogensüchtiger dazu sagen würde. Ob ich realistisch denke, oder nicht.

    Süchtige nehmen alles in Kauf um ihre Sucht zu stillen. Alles!

    Das ist so traurig. Manche gehen sogar auf den Strich. Stellt Euch das mal vor!

    Ein Alptraum für jede Mutter. Da ruiniere ich mich doch lieber. Oder etwa nicht?

  • Ich weiß nicht ob das vielen so klar ist. Die Kriminalität kann ich dadurch auf jeden Fall eindämmen. Oder etwa nicht?

    Naja... je mehr man hat zu konsumieren, desto mehr braucht man irgendwann... kannst du das stemmen auf Dauer? Also, wie stellst du dir das finanziell vor?

    Und ehrlich gesagt, auch wenn er zahlen kann, macht man sich dennoch strafbar beim Konsum und Besitz und kann schnell wieder in Haft landen. Nach Entlassung kommt ja meist noch ne Bewährung hinzu. Muss ja nur nen dummer Zufall sein, dass er in ne Kontrolle kommt.

  • Hallo SoccerLady,

    was Du beschreibst, mag stimmen. Mein Problem ist, dass ich genau diese Dinge nicht steuern kann.

    Und die Sucht interessiert sich für diese Dinge leider genauso wenig. Sonst gäbe es doch gar keine Sucht.

    Wäre zu schön um wahr zu sein.

    Ich werde ihm nicht die gesamten Drogen finanzieren. Aber wenn er um Geld bittet, was er immer getan hat, möchte ich nicht "nein" sagen, denn ich hatte schon immer das Gefühl, dass er es sehr dringend benötigte....... wenn er zur Mutter kommt, steckt etwas Dringendes dahinter.

    Denn dieser Schritt fällt ihm schwer.

    Da ich nie wusste , um welche Dringlichkeit es ging, gab ich ihm immer Geld und möchte das so aufrecht erhalten.

    Ich möchte niemals sagen: "Ach, hätte ich doch nur...."


    Meistens sagte er, dass er das Geld für essen benötigt.

    Da ich nicht wusste, ob es stimmt, gab ich ihm Geld.

    Man weiß ja nicht, ob er hungern muss....wäre furchtbar.

    Lieber riskiere ich doch damit einen Drogenkauf, als das ich nicht schlafen kann weil mein Sohn nichts zu essen hat.

    Man tappt immer im Dunkeln.

    Obwohl mein Sohn ein sehr geradliniger und ehrlicher junger Mann ist, in der Sucht lügt er und ich kann nicht von Lüge und Wahrheit unterscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Herbstwind (23. August 2022 um 02:29) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Herbstwind mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich lese aus keiner Zeile, dass du vielleicht auf dem Holzweg sein könntest. Alle anderen ja, aber du? Das dein Verhalten bspw., ihm Geld für Drogen zu geben, das Suchtsystem aufrecht erhält, kannst du dir gar nicht vorstellen? Das er das Geld gerne nimmt, eben weil er süchtig ist. Ich weiss nicht, ob ihm Liebe fehlt oder fehlte, aber Grenzen ganz sicher. Er ist erst 30 Jahre jung, da ist noch alles drin. Aber wenn eine Mutter immer wieder um die Ecke kommt, um zu erklären, dass er eigentlich nichts alleine kann, sondern sie zwingend braucht, dann sind das keine guten Voraussetzungen.

    Wie willst du deinem Sohn Luft zum Atmen geben, wenn du es selbst nicht kannst? Du erstickst dich ja förmlich selbst und das seit Jahrzehnten. Nimm Hilfe in Anspruch und das dringend, wenn du wirklich willst, dass sich etwas ändert, sowohl für dich als auch für deinen Sohn. Alles Gute!

  • Hallo neuerweg, danke für Deine ehrlichen Worte.

    Glaubst Du, das Suchtsystem bricht zusammen, wenn man kein Geld gibt?

    Über Deine anderen Worte werde ich nach denken. Zumal ich weiß das ich den idealen Weg noch nicht gefunden habe.


    "Nimm Hilfe in Anspruch und das dringend, wenn du wirklich willst, dass sich etwas ändert, sowohl für dich als auch für deinen Sohn".

    Ich habe doch Hilfen in Anspruch genommen. Hat gar nichts gebracht.

    Wie oben schon erwähnt hatte- Milchmädchen Rechnungen. Sonst nichts.

    die Berater haben doch gar keine Ahnung. Sie reden vom Sessel aus, dass wars.

    Von der Praxis- null Ahnung. Psychologen so wie so.

    es sei denn, sie kommen aus der Forensik, oder Psychiatrie, o.ä.

    Und ja, dass hast du richtig erkannt: Mein Sohn bekam keine Grenzen,

    Genauso keine Liebe, so wie jeder Drogensüchtigen, auch wenn das die Eltern immer nie hören wollen. Bei uns lief alles schief.

    Ich weiß das alles auf meine Fehler zurück zu führen ist. Das macht die Sache besonders schwer für mich.

    Meine Schuldgefühle erdrücken mich jeden Tag.

  • So, ich habe mich gerade dazu entschlossen, wieder zu einer Angehörigen Gruppe zu gehen und hab schon rum telefoniert.

    Ihr habt mich überzeugt. Danke.

    Angehörigen Gruppen für Drogensüchtige gibt es von Contraps.

    Wobei ich da mal eine Beratung hatte vor vielen Jahren.

    Ich versuche es noch mal.

  • Jeder Versuch ist Gold wert. Bleib dran!

    Kein Geld zur Suchtfinanzierung , ist ein großer Baustein. Du weisst schon, dass dein Sohn tricky ist, um an Geld zu kommen? Da macht er auch vor der eigenen Mutter kein Halt. Er weiss genau, welche Knöpfe er bei dir drücken muss, um an sein Ziel zu kommen und wenn deinerseits viele Schuldgefühle vorhanden sind, dann hat er superleichtes Spiel. Wenn er Hunger hat, dann geh mit ihm zusammen zu Aldi und kaufe ein paar Lebensmittel für ihn ein, aber drücke ihm kein Geld in die Hand.

    Du weisst schon, dass du ein Recht auf ein eigenes gutes und glückliches Leben hast? Das du nicht dazu verdammt bist, dein Leben lang Menschen zu retten, die sich gar nicht retten lassen wollen, ganz im Gegenteil, dich noch ausnehmen wie eine Weihnachtsgans?

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