Hallo werte Community,
Ich habe die letzten beide Tage damit verbracht hier diverse Threads und Erfahrungen anderer Konsumenten bzw. Ex-Konsumenten zu lesen.
Ich würde gerne meine Erfahrungen und Erlebnisse mit euch teilen und die Meinungen bzw. Ideen und Anreize der einzelnen gerne erfahren und kundtun.
Zu mir als Person, ich bin männlich 24 Jahre alt, und seit meinem 15. Lebensjahr leider depressiv. Anfangs noch sehr schwer, und ich konnte damit nie umgehen, plötzliches weinen wenn man alleine war, nur negative Gedanken, Angst vor der Angst, und alles damit verbundene.
Der richtige Weg wäre hier vermutlich eine Therapie gewesen, leider kam ich zu der Zeit aber unter falsche Kreise und habe Cannabis für mich entdeckt.. oh welch Zufall, das die Wirkung von THC für jemanden ohne jeglicher Erfahrung mit dem Konsum, neu und euphorisch wirkt, und somit auch die Depressionen verdeckt.. naja vermeintlich.
Jahrelanger Konsum und das überspielen der Depressionen haben mich dann irgendwann an dem Punkt geführt, dass ich scheinbar, anders kann ich es mir nicht erklären, synthetisches Cannabis bekommen habe, vorher hatte ich selten Probleme mit Cannabis egal welcher Sorte oder Art, tatsächlich konnte ich mir sogar durch die Jahre an Konsum eine gute Erfahrung aufbauen an den einzelnen Sorten und ihre Bestandteile, es kam aber mal der Tag, an dem synthetisches nicht mehr von dem normalen zu unterscheiden war, bis auf die Wirkung, die bei mir zumindest plötzlich und da muss es leider richtig gerumpelt haben bei meiner Psyche, ich nach dem Konsum richtig durchgedreht bin, Achso ich hab vergessen zu erwähnen, ich bin Hypochonder, und dies kann man auch nicht so leicht abstellen, bei jeder Kleinigkeit die mein Körper hatte, habe ich direkt gegoogelt, und das ich nichts schlimmes habe ..
vermutlich dann auch über die Jahre verstärkt, durch den Konsum als solchen.
Egal, ich komm zu dem Punkt warum ich schreibe, ich hatte vor 2 Monaten jetzt genau, eine nächtliche Panikattacke, ich bin wach geworden, schneller Puls, absolute Übelkeit, komplettes Unwohlsein, und absolute Angst.
Meine Partnerin, hat dies gar nicht mitbekommen, und die Nacht weitergeschlafen, ich lag dann die komplette Nacht wach, aus Angst es könnte was schlimmes sein, und wenn ich jetzt schlafe ist es aus. Im Nachhinein ein ziemlich krasser Gedanke, aber dies war meine erste Panikattacke nach Jahren Konsum.
Ich hab mir nichts bei gedacht, und normal weitergemacht, mit Vorsicht halt und ein wenig Nachsicht vor der nächsten, dies ging auch eine Woche soweit gut, bis zu dem Punkt, dass ich das Gefühl von Derealisation(DR) verspürte, als jemanden der sich eh überall reinsteigert, sehr ungünstig und unpassend, ich habe dann mit sofortiger Wirkung, an dem Abend meinen letzten joint geraucht, und dann am nächsten Tag aufgehört als kalten Entzug.
Die Probleme blieben, und die üblichen Symptome fingen an, Schlafstörungen, Unruhe, weiterhin DR, Panik und Suchtempfinden.
Ich bin aber stark geblieben, hab mich allerdings durch die DR durch alle sämtlichen Sachen durchchecken lassen, es wurde folgendes gemacht: Blutbild ausgewertet (2x) verschiedener Ärzte, bei beiden nichts gefunden. Schilddrüse über oder Unterfunktion geprüft, auch nichts gefunden. 24h Blutdruck Messgerät, keine Auffälligkeiten, RuheEKG auch keine Auffälligkeiten. Hm Vitale Befunde also soweit alle in Ordnung, zumindest vertraue ich darauf einfach mal, aufgrund der DR habe ich gedacht es ist Schwindel oder Benommenheit und dies auch so meinen Arzt erzählt, dieser hat mich zu einem HNO Arzt weitergeleitet und diverse Tests, zum Gleichgewicht durchgeführt, und es wurde nichts gefunden. Alles irgendwie komisch dachte ich mir, dann habe ich spaßeshalber mich bei justanswers umgesehen und mich da mal angemeldet, zur Erklärung dies ist eine Seite wo man mit „Experten“ verschiedener Richtungen (Ärzte, Anwälte, Techniker, etc) auch Psychologen und Neurologen, ich habe beiden meine Situation geschildert, der Neurologe meinte zu mir dann, das ist was psychisches, logisch wenn keine organischen Befunde vorliegen. Der Psychologe hingegen, verwies auf eine unterschwellige Angst, die sich ausbreitet und durch den Konsum vermeintlich auch schlimmer geworden ist. (Also wie ich vermutet habe) Ich bin stand jetzt (25.06.2023) exakt 24 Tage clean. Mir geht’s mal besser mal schlechter, allerdings stört mich die DR sehr, da ich oft dann das Gefühl habe das mir schwindelig ist oder ich benommen bin, obwohl dies gar nicht der Fall ist, wie man an diversen vorherigen Tests sehen konnte.
Ich hab bei vielen gelesen, das logischerweise nach jahrelangen Konsum man nicht erwarten kann, dass es einem nach 3 Wochen geschweige vermutlich Monate besser gehen wird. (Habe da was von der 3er regel gehört)
Symptome die ich aktuell noch verspüre sind;
DR - etappenweise manchmal auch Tagesweise
appetitlosigkeit - auch eher etappenweise
Kreislauf - seit den letzten beiden Tagen sehr auffällig, hab aber auch wenig getrunken und gegessen vermutlich deswegen
Lustlosigkeit und teilweise Müdigkeit über den Tag verteilt
Ein und durchschlafprobleme
Und häufig das Gefühl nicht richtig atmen zu können, welches ich mir versuche auszureden da ich nicht Hyperventiliere und der Körper ja eig. Eigenständig atmet um Luft zu holen
Und Verspannungen jeglicher Art, ob Nacken Schulterbereich oder Obere Brust, dachte auch erst das meine DR eine von der Verspannung ausgelöste Benommenheit ist, aber dies hält normalerweise nicht 6 Wochen an möchte ich meinen.
Ich bin weiter gewagt, Cannabis zu meiden und möchte meinen Entzug auch weiter durchziehen, allerdings bin ich zurzeit halt echt in einem Loch und würde gerne eure Erfahrungen und Meinungen haben, wie ihr die Situation durchgestanden habt, und wie lange es bei euch gedauert hat, bis ihr euch wieder „menschlich“ gefühlt habt.
Auch wenn es bei jedem anders ist, wäre es dennoch mal interessant, worauf ich mich vermutlich einstellen kann.
Achso ich werde mir jetzt auch psychologische Beihilfe suchen, um über meine Depressionen und das alles oben genannte zu reden.
Bei Rückfragen schreibt doch gerne rein was ihr wissen möchtet
Grüsse
Ben