Hallo Leute, heute würde ich gerne mal um eure Hilfe und Tipps beten. Mein Freund ist seid ca drei Jahren Methadon abhängig. Davor hat er jahrelang Heroin und cannabis unter anderem konsumiert. Nun wissen wir beide nicht mehr weiter. Wir wissen nicht wo er seinen Entzug machen kann und unter anderem ist er auch noch auf 200 mg. Am Anfang waren es aber 1000 mg er hat von sich aus reduziert, da die Ärzte das eigentlich nicht empfohlen haben. Er sagt selbst es macht sein Leben kaputt. Er ist nie ganz da arbeitet zwar aber seine Gefühle sind eingeschränkt. Es tut mir in der Seele weh ihn so zu sehen aber besonders schlimm ist es wenn ich dann seine Wut abbekommen und er mich anschreit. Danach entschuldigt er sich und weint. Er ist einfach schnell impulsiv und das Methadon macht es nur schlimmer. Ich weiß nicht mehr weiter und er kann mir auch nicht genau erklären was ihn im los ist. Er ist auf jeden Fall nicht mehr der selbe wie früher und trotz liebe weiß ich nicht wie lange ich das noch aushalte. Er zieht sich stundenlang zurück und ich habe das Gefühl, dass wir zwei ein komplett anderes Leben führen. Habt ihr Tipps wie ich mit ihm umgehen könnte und habt ihr vielleicht auch Klinik Tipps rund um Wien. Er würde sehr gerne einen Entzug machen aber wir haben nicht so viel Geld eine Privatklinik oder sowas zu zahlen. Sorry für den langen Text und danke an jedem der sich diesen bis zum Ende durchgelesen hat
Beziehung mit einem Methadon abhängigen
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Hallo Melo,
Ist dein Freund denn substituiert oder besorgt er sich das metha auf der Szene? Wenn ersteres würde ich an seiner Stelle mit dem Substi Arzt sprechen bzgl langsam runter dosieren und dem Wunsch ganz zu entziehen. Die Praxis kennt auch entsprechende Kliniken bzw Entgiftungen. Evtl wäre es auch eine Möglichkeit erst einmal auf ein anderes Substitut umgestellt zu werden - Subutex oder Substitol /Compensan. Gerade bei euch in Österreich wird das ja viel öfters gemacht als hier in Deutschland.
Möchte er denn wirklich komplett entziehen oder ist das eher dein Wunsch - entschuldige diese Frage. Ich befürchte, gerade weil er ja sehr lange dabei ist, dass es mit einer Entgiftung nicht getan ist - denkt er über eine anschließende Therapie nach?
Lieben Gruß, Valeria
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Er bekommt es vom Arzt. Allerdings ist er der Meinung, dass er immer noch zu hoch eingestellt wäre und ein Entzug tödlich sein könnte. Der Arzt will durch seine Vollzeit Arbeit aber auch ihn nicht reduzieren lassen. Daher tut er es seit Monaten heimlich selber. Nein wir wollen das wirklich beide. Compensan hatte er früher mal hat es aber nicht vertragen und würde daher eben auf Methadon umgestellt. Er will eben auch komplett substanzfrei leben. Die Situation ist sehr kräftezerrend für alle von uns
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Ich bin selbst in der Substi und arbeite. Tatsächlich habe ich in den letzten Jahren, in denen ich das arbeiten angefangen habe nicht mehr reduziert - ich bekomme aber nur noch 100mg Substitol. Aber wenn ich wollte, dürfte ich reduzieren - unser Arzt befürwortet das. Ich weiß, daß sich die Richtlinien geändert haben, früher ging es schneller ans abdosierens, wenn ein Patient stabil war-- mittlerweile nicht mehr. Aber wenn er stabil ist, arbeitet und auch sonst keine Probleme hat - versteh ich die Praxis nicht! Gibt es evtl die Möglichkeit die Praxis zu wechseln? Bei uns ist es schwierig geworden, weil es zu wenig Praxen gibt, ich weiß nicht, wie es in Österreich aussieht. Ansonsten runter dosieren und den Rest in der Klinik. Wie sieht das bei ihm in der Arbeit aus - kann er da länger fehlen?
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Na ja bei uns ist auch ziemlicher Praxismangel daher leider nein er kann nicht wechseln... Er hat nicht den besten Arbeitgeber und wahrscheinlich wird es schwierig vier Wochen zu fehlen, aber wir sind an dem Punkt wo wir sagen es ist uns egal wenn er den Job verliert Hauptsache er wird Clean.
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Ich kenne mich nicht aus mit Methoden, macht das aggressiv? Ich dachte eher dass es dämpft?
Entzug also wenn er wie du sagst runter dosiert hat, kann allerdings aggressiv machen. Wenn man ewig seine Gefühle gedeckelt hat, kann da ganz schön was hoch kommen. Auch wenn man nur reduziert statt auf null zu gehen. Therapeutische Begleitung kann helfen zu lernen damit umzugehen.
Spricht etwas dagegen offen mit dem jetzigen Arzt zu sein über die Dosisreduzierung?Ich kann verstehen, dass man keinen Bock hat auf einen dauerhaften benebelten Zustand. Das Leben zieht an einem vorbei ohne dass man dran teilnehmen kann.
Aber wenn darunter so viel Wut und unverarbeitetes liegt, was einen sonst überrollen würde, hat es eben auch einen Mehrwert den man schnell mal vergisst.In was für einen Zeitraum hat er denn von 1000 mg auf 200 mg runter dosiert? Wie lange ist er schon auf 200?
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Eigentlich dämpft Metha. Ich habe es zum eindosieren bekommen und fand es unerträglich. Ich kann nur zu gut verstehen, dass dein Freund davon weg will. Natürlich, vor allem wenn du schnell runter gehst, bist du gereizt und schlecht drauf. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die ganze Situation gereizt macht, da dein Freund nicht wirklich weiß, wie es weitergeht. Wenn es gar keine Unterstützung seitens der Praxis gibt, würde ich mich schlau machen, welche Kliniken eine Entgiftung machen und mich informieren, welche in Frage kommt. Und dann selbst aktiv werden. Wie sehen die Pläne denn nach der Entgiftung aus? Gibt's da Überlegungen zwecks Therapie? Er ist ja vor den drei Jahren Metha auch längere Zeit abhängig gewesen. Das wird ja Gründe haben und nach so langer Zeit wird er Hilfe brauchen...
Und zuletzt : Hat er mal überlegt sich evtl auf Subutex umstellen zu lassen?
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