Hallo Leute,
ich bin neu hier und möchte mich direkt einmal an die "alten Hasen" wenden Habe bereits mehrere Langzeittherapien gemacht, und inzwischen konsumiere ich nur noch Kratom und ein Amphetaminderivat. Früher war ich hochgradig politox unterwegs, auf Alkohol, Benzos, diversen anderen Medikamenten (verschreibungspflichtige Opioide) und habe zusätzlich Cannabis geraucht. Inzwischen nur noch Kratom und dieses Amphetamin-Derivat. Das Kratom konsumiere ich leider täglich, das Amphetamin nur alle 3 - 4 Tage und auch nur eine sehr niedrige Menge, da ich eine zu starke Wirkung nicht mag. Ich habe mir da einmal was geholt (1 Gramm) und das hält bei mir noch immer vor, obwohl der Erwerb schon über 1 Jahr zurück liegt.
Jetzt bin ich dabei, einen Antrag auf erneute Entwöhnungsbehandlung zu stellen, da ich bereits in den letzten Jahren 2 mal von Kratom entgiftet habe, jedoch direkt wieder rückfällig geworden bin. Mein Ziel wäre, Kratom ganz aufzugeben, und dann müsste ich das Amphetamin auch nicht mehr nehmen, da ich es nur nehme, um die Wirkung von Kratom-Dauerkonsum ein wenig auszugleichen (bin recht antriebslos zeitweise). Nun ist es so, dass mir eine Klinik in Essen empfohlen wurde, und zwar das Kamillushaus.
Mein Hintergrund ist, dass ich hochgradig ängstlich bin, habe eine starke Sozialphobie, Paranoia, Agoraphobie und Depressionen, hinzu kommen chronische starke Rückenschmerzen. Ich war nun in dieser Klinik zu einem Erstgespräch und ich fühlte mich von der Therapeutin (eine Sozialpädagogin mit Weiterbildung im Bereich Sucht, also keine Psychotherapeutin) nicht sonderlich gut beraten. Von Kratom hatte sie noch nie etwas gehört und musste dazu erstmal beim Chefarzt anrufen, was ich schon leicht kurios fand. Wenn man im Suchtbereich arbeitet, sollte man sowas eigentlich kennen. Sie reagierte regelrecht mit Unverständnis und gab mir direkt Konter, als ich meine Sorgen offenbarte. Ich äußerte schon zu Beginn, dass ich befürchte, in so einer Einrichtung regelrecht unterzugehen, da ich bei fremden Menschen einfach nicht in der Lage bin, mich zu öffnen, sehr viel Anlaufzeit brauche und mich mit meinen Problemen eher verstecken würde. Selbst während meiner letzten Langzeittherapie war ich die ersten 2 Wochen komplett krankgeschrieben und nahm nicht an Theapien teil, da ich mich zunächst an das ganze Setting gewöhnen musste. Die Therapeutin erwiderte, dass das ja wohl nicht ihr Problem sei, und ich schon den Mund aufmachen müsse, da es sonst nicht funktionieren kann - ein ziemlich unprofessionelles Gebaren! Also ich hätte eher eine empathischere Herangehensweise an das Thema gewünscht. Die Wartezeiten sind wohl sehr kurz für diese Klinik. Ich habe den Eindruck, die Klinik will nur die Betten belegen, und was mit den Patienten dann ist, ist denen egal... die sollen sich halt unterordnen. Auf sowas kann ich verzichten...
Die Klinik ist in einem alten Kloster untergebracht und es gibt fast nur Doppelzimmer, eigentlich ein Witz! Mit einer fremden Person ein winziges Zimmer zu teilen ist mir ein Graus! Ich bewohne alleine eine 45 qm Wohnung mit großem Balkon und habe in so kleinen Räumen Angstzustände
Na jedenfalls habe ich ein schlechtes Gefühl bei dieser Klinik und würde jetzt wohl lieber weitersuchen. Vielleicht kann mir jemand eine Klinik empfehlen?
Bei dem Kamillushaus bin ich mir sicher, dass ich dort quasi unsichtbar durch die Therapie gehen würde, und dann nach Entlassung sofort wieder rückfällig werde. Mein großes Problem an diesen Kliniken ist, dass dort eigentlich nur "Sucht" behandelt wird, aber nicht die eigentlichen Ursachen, die u. Umständen einer Tiefenpsychologischen bzw. Traumatherapie bedürfen. Im Grunde werde ich nicht therapiert, sondern nur verwaltet - und nach Ablauf der 12 Wochen ist alles beim Alten. Bin irgendwie ratlos...