wie kann ich damit umgehen ....

  • Vielleicht sollten wir das in einem anderen Thread diskutieren, doch ich finde die Frage schon wichtig:

    * Wie kann ich damit umgehen, dass ich süchtig war und dieses und jenes vielleicht auch gemacht habe um meine Sucht zu finanzieren?
    * Wie kann ich damit umgehen, was ich meinen Angehörigen damit angetan habe?
    * Wie kann ich damit umgehen, dass ich vielleicht meine Sucht nicht selbst aufgeben konnte?
    * Wie kann ich damit umgehen, dass ich noch immer an die Droge meiner Wahl denke?

    Das Fragen sich viele. Denke ich.

  • Es akzeptieren.
    War eben Dein Weg damals.
    Sind sicher Erfahrungen die nicht jeder macht.
    insofern ist das auch ein "wertvoller Bestandteil" Deines einzigartigen Lebens.
    Etwas ständig zu bereuen- was ändert das?
    Lebe jetzt so wie Du es für richtig hältst.
    das hast du doch in der Zeit die Du jetzt bereust auch getan, oder?
    Über alles zu analysieren lähmt nur noch irgendwann.
    vorallem Dinge die nicht mehr zu ändern sind.
    Die Zeiten ändern sich, die Sichtweisen und man selbst.
    Was glaubst Du wer mehr lernt, der der immer alles "richtig" macht, oder der den schweren weg geht?
    und was macht der "Richtigmacher" wenns mal schwer wird?
    schon bist Du einen Schritt voraus.
    Vorallem kennst Du Deine Schwächen.
    Wie soll Jmd stark sein, der seine Schwächen nicht kennt?

    ist es jetzt ausgelagert?

    egal
    lb Gr
    Oryx

  • Ich lebe im hier und jetzt und bereue nichts. Das heißt nicht, dass alles immer toll war was ich gemacht habe, aber zu dem Zeitpunkt hat es eben gepasst.

    Manche Erfahrungen möchte ich nicht noch mal machen aber jedes noch so blöde Erlebnis hat mir was gebracht und ich habe dazu gelernt. Zum Beispiel vorsichtiger mit den Drogen zu sein, meine Grenzen zu respektieren oder bestimmte Dinge nicht mehr zu tun, weil der Ärger der daraus resultierte es einfach nicht wert war. Dass mir viele Menschen und auch meine Eltern sehr wichtig sind und ich sie nicht unnötig verletzen will, habe ich auch eingesehen.

    Ich denke es ist wichtig mit der Vergangenheit abzuschliessen und in der Zukunkft zu leben. Ich denke auch Du hast aus Deinen Erfahrungen/Fehlern gelernt und machst jetzt manches anders. Fehler gehören zum Leben dazu. Take it easy und verzeih Dir selbst!

  • Zitat

    * Wie kann ich damit umgehen, dass ich süchtig war und dieses und jenes vielleicht auch gemacht habe um meine Sucht zu finanzieren?

    Das was in der Vergangenheit passiert ist kann man meistens nicht mehr gut machen, man kann aber zumindest daraus für die Zukunft lernen. Es ist wichtig Situationen auszuarbeiten, danach sollte dann aber auch gut sein. Es bringt auch nichts ständig in der Vergangenheit zu leben und sich wegen Vorfällen noch nach Jahren runter zu machen, was passiert ist ist passiert, Hake es ab und mach den Fehler möglichts kein zweites Mal!

    Zitat

    * Wie kann ich damit umgehen, was ich meinen Angehörigen damit angetan habe?

    Menschen die einem nahestehen trennen sich entweder ganz oder bauen Schutzmechanismen auf. Dieses Verhalten wieder zu ändern ist schwer, dazu muss man die Vergangenheit aufarbeiten und selbst dann ist es sehr Fraglich ob verletzte Personen jemals wieder unvoreingenommen auf einen zugehen können. Das braucht Zeit, Zeit in der man sieht das sich was verändert hat und Aufarbeitung vieler Situationen die Auslöser negativer Ansichten sind. Sowas geht in der Regel nur mit therapeutischer Hilfe, meistens erkennt man aselbst solche Mechanismen ohne Hilfe nicht. So zumindest meine Erfahrung!

    Zitat

    * Wie kann ich damit umgehen, dass ich vielleicht meine Sucht nicht selbst aufgeben konnte?

    Wenn man sich seiner Sucht stellt, dann kann man das nur alleine tun! Klar gibt es therapeutische Hilfen und vieles mehr, die Sucht an sich muss aber jeder für sich alleine besiegen! Das heißt selbst wenn man zum Entzug gezwungen wurde, hat man diesen trotzdem alleine gemacht und kann für jeden cleanen Tag auf sich Stolz sein!

    Zitat

    * Wie kann ich damit umgehen, dass ich noch immer an die Droge meiner Wahl denke?

    Die Gedanken sind frei, daran zu denken ist ja auch nicht verwerflich, wichtiger ist es Suchtverlangen nicht ungefiltert sacken zu lassen.

    :19:

  • Zitat von Oryx;70952


    Lebe jetzt so wie Du es für richtig hältst.
    das hast du doch in der Zeit die Du jetzt bereust auch getan, oder?

    Zuerst vielleicht schon... aber dann merkte ich, dass ich abhängig bin - BIN nicht war. Ich bin es noch immer. Ich merkte, dass ich viele falsche Dinge mache. Ich war zu schwach dagegen anzukämpfen. Ich habe es versucht. Vielleicht ist das alles, was ich tun konnte. Ich habe nie die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben aufgegeben. Ich habe immer weiter gemacht. Ich bin zornig geworden und habe gekämpft.


    Zitat von Oryx;70952


    Vorallem kennst Du Deine Schwächen.

    Das ist wohl wahr. Wahrscheinlich ist das viel wert.

    Zitat von Flower;72216

    Ich lebe im hier und jetzt und bereue nichts. Das heißt nicht, dass alles immer toll war was ich gemacht habe, aber zu dem Zeitpunkt hat es eben gepasst.

    Dürfte ich fragen, was du gemacht hast?

    @ Ikke: Ich bin mir nicht sicher, ob du mich verstehst. Meine Gedanken sind abnormal. Es ist gut möglich, dass viele Suchtkranke nicht diese Gedanken haben.
    Ich denke nicht nur ein bißchen über Heroin nach - ich will es. Manchmal mehr als alles andere auf der Welt. Das ist imho eben doch verwerflich. Es ist nicht verboten, aber es ist unmoralisch und abnormal. Ich habe sogar zu Weihnachten in der Kirche daran gedacht. Ich will endlich nicht mehr darüber nachdenken. Vielleicht versteht ihr einfach nicht, wie abnormal meine Gedanken manchmal sind.

    [ta=Franz]3 Beiträge innerhalb 9 Minuten? Kann man auch editieren, hab die mal zusammen gefügt[/ta]

  • Hi lonewolf,

    klink mich mal eben ein...

    Ich finde es ganz normal wenn du als süchtiger an Heroin denkst und es haben willst. Suchtdruck kommt immer wieder, er geht aber auch wieder...

    Vielleicht bist du im Moment sehr unter Stress, den kann man sich selbst super machen unbewußt.

    Die Art wie du mit dieser Situation umgehst ist wichtig... denn jedesmal wenn du standhalten kannst wirst du auch stabiler....

    Was tust du wenn der Druck so groß ist? Kannst du mit jemandem drüber reden?
    Aufarbeitung und Konfliktbewältigung ist auch ein großer Aspekt dabei.

    Und warum das schlechte Gewissen, denn deine Vergangenheit gehört zu dir und ist passé. Das jetzt ist entscheidend. Wenn dich jemand mag, mag er dich mit deiner Vergangenheit.

    LG Elli

  • Indem Du Gedanken als abnormal, unmoralisch bzw. Schlecht abtust entziehst Du Dich, glaube ich, unbewusst einer Auseinandersetzung mit den wahren Ursachen deines Verhaltens. Diese Abwertung deines eigentlich logisch erklärbaren, unaufgearbeiteten Suchtverhalten, woher kommt die? Ich würde sagen von fehlgeschlagenen Anti Drogenkampagnen aus den frühen 70iger Jahren und einem dadurch negativ geprägten Bild Abhängiger in der Gesellschaft.

    Dazu kam damals das weit verbreitete Denken einiger Wissenschaftler, Professoren und Ärzte, das Sucht mit Bestrafung zu heilen sein, so nach dem Motto "Selber Schuld, jetzt Leide!". Das führte dann zu einer regelrechten Diskriminierung "Abhängiger", was viele in einen Teufelskreis von Kriminalität und Elend trieb.

    Der Denkansatz "Nur ich habe diese Gedanken, versteht niemand wie gestört ich bin..." ist glaube ich ebenfalls nicht sehr effektiv. Damit Wertest Du Dich und dein Denken herab und nimmst dir die Möglichkeit unbefangen darüber zu reflektieren bzw. machst es eigentlich nur Schlimmer und verleihst der Sache immer mehr an Gewicht.

    Unmoralisch oder Abnormal kann es schon alleine deshalb nicht sein, da es einfach nur dem entspricht wie Du momentan mit besten Wissen darüber denkst! Demnach bist nicht Du abnormal oder unmoralisch sondern nur die Quelle der Informationen dieser Gedankengänge sagt es Dir. Stellt sich die Frage wer die Quelle ist und woher sich diese das Recht nimmt solche Aussagen zu machen? Muss man jeden Gedankenfurz anderer für sich als wahr annehmen, nur weil diese Gehirnblähung in einem angeblich gebildeten Kopf stattgefunden hat? Ich würde sagen Werte Dein Denken nicht als schlecht sondern als gegeben. Arbeite daran indem Du Dich beim nächsten Verlangen nach der Droge bewusst damit auseinandersetzt.


    -In was für eine Situation befinde ich mich gerade, was ist in diesem Moment gerade so unangenehm das es Drogen bedarf?
    -Wieso soll ich jetzt die Droge nehmen und was würde sich danach an der Situation verändern?
    -Was habe ich eben gerade über die Droge gedacht und wieso denke ich so?
    -…

    Du musst dir den Ablauf deiner Gedanken bewusst machen, genau genommen gibt es nämlich keinen Grund Drogen zu konsumieren!

    Achso ja, da fällt mir noch was ein. Dieser russische Arzt der Schwerstabhängigen sämtliche Endorphin Rezeptoren verklebt. Diese Methode ist wissenschaftlich nicht anerkannt aber es scheint zu funktionieren, das Carving (Suchtverlangen) soll danach komplett weg sein. Demnach wäre das Verlangen medizinisch erklärbar.


    ... aber was weiß ich schon, ich leiere hier auch nur Gedanken runter die ich mir halt so mache :61:

  • Hallo lonewolf,
    hab es gerade eilig, deshalb nur in Kürze.

    Du fragst was ich gemacht hab, also ich habe:
    - meine Gefühle konsequent weg gedrückt
    - meinen Führerschein und meine Arbeitsplatz gefährdet und fast verloren
    - meine Lebenspartner enttäuscht
    - meinen Eltern große Sorgen bereitet
    - mit meiner physischen und psychischen Gesundheit gespielt
    - viele Freunde belogen
    und ich bin straffällig geworden

    Ich denke das alles ist nicht sehr außergewöhnlich für Menschen mit nem Suchtproblem.

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