Suche andere Suchtkinder

  • Hallo Suchtkind,

    freut mich tu hören, dass du offensichtlich einen großen Schritt vorangekommen bist. Weiter so! Lass dich von dieser toxischen Sache mit deinem Ex (den du richtigerweise jetzt auch so nennst) nicht von deinem Kurs abbringen oder ausbremsen.

    Wünsche dir einen schönen.

    LG

    Bud

  • Hey Bud , danke dir!

    Bisher bin ich weiter auf Kurs und hatte ein richtig schönes Wochenende. Sogar der Muttertag Zuhause verlief echt gut, womit ich gleich von meinem nächsten Erfolg hier berichten kann. Ich habe ja zu Beginn meines Themas nach Strategien gefragt wie Leute mit ähnlichen Geschichten mit ihrer Familie und dem ganzen Mist umgehen, da war ich am absoluten Tiefpunkt und echt verzweifelt. Ich finde jetzt sollte ich auch vom aufwärts berichten, weil es wohl einen großen Schritt für meine eigene Umgangsstrategie darstellt, zu der ich langsam wieder finde und auch neues lerne. Also Muttertag...

    Es gab eine Situation wo mein Vater sich über was geärgert hat und kurz ausgeflippt ist, aber ich bin komplett ruhig geblieben und es gab somit überhaupt keinen Stress. Das läuft sonst anders bzw. ist das Verhältnis schon seit Ende 2021 ja nicht mehr so toll und schwierig war's schon immer. Ich habe mich eben einfach auf keinen Konflikt eingelassen, mit niemand. Ich kann nichts dafür wie mein Vater mit Lappalien oder generell Situationen die ihm nicht passen umgeht. Wenn er sich lieber über alles ärgern will und es an seinem Umfeld auslassen will anstatt einfach Mal zu chillen dann ist das so, soll er sich halt den Tag verderben damit. Ich kann aber entscheiden inwiefern ich da mitmache und ob ich mir davon die Laune verderben lasse oder eben nicht. Die Entscheidung für "oder eben nicht" war die Richtige, er ist nicht weiter eskaliert und hat nach ner halben Stunde oder so seine Schiene einfach aufgegeben. Ich finde ich kann stolz auf mich sein, dass ich gelassen geblieben bin und den Kopf hatte mich nicht drauf einzulassen.

    Ich will mich weiter anstrengen das es so weitergeht. Die Mühe zahlt sich eindeutig aus und langsam kapier ich auch wieder das ich mein Leben selbst beeinflussen kann, positiv wie negativ. Es ist meine Entscheidung und nicht die von jemand oder etwas anderem von außen, meine Wahl was ich will oder wie ich mit Dingen umgehen will. Ich hab die gewohnte und damit gute scheiße satt, nicht zum ersten Mal aber trotzdem sowas von, also hör ich auf damit und wo das nicht geht werde ich versuchen mich so gut wie möglich nicht von ihr beeinflussen zu lassen.

    Schönen Abend an Alle,

    das Suchtkind

  • Ein Update nach einem vollen Wochenende:

    Ich war wieder viel draußen mit netten Menschen und hab tolle Sachen erlebt. Ich hab mich auch seit langem Mal wieder sozial engagiert und beim Selbsthilfetag mitgeholfen und dort sogar getanzt, echt schön.

    Mein neuer Wochenendjob läuft gut, ich verstehe mich auch mit allen Kollegen und Kolleginnen. Mit klarem Kopf und ohne Karussell läuft das Leben so viel leichter. Langsam komm ich auch in die Struktur vom Betrieb usw. rein, ich finde mich immer besser zurecht. Vorher war ich wie befangen, keine Konzentration oder Motivation, nur das Minimum an Funktionalität und dazu die Einstellung sowieso wertlos und ungenügend, eine Belastung, zu sein (hatte böse Angst vor Kündigung aufgrund unzureichender Leistung).

    Ich renne mit einem Dauerlächeln durch die Gegend und habe in der Therapie angesprochen ob das eine manische Episode sein könnte, weil mich meine plötzliche positive Einstellung/Laune doch etwas skeptisch gemacht hat. Ich zeige zum Glück nicht die typischen Symptome dafür, also keine Manie. Bei der Caritas meinte ein Herr, dass mein Zustand gar nicht so ungewöhnlich sei bei Menschen die aus langen toxischen/narzisstischen Beziehungen kommen, einfach weil der ganze Druck von Körper und Geist abfällt. Ich fühl mich auf jeden Fall wie eine geplatzte Pinata aus der lauter bunte Bonbons kommen und genieße das sehr.

    Mein Exfreund dagegen erzählt weiter seine Lügengeschichte und verhält sich weiterhin destruktiv auf Alkohol und anderem Zeug. Er hält sich weiter an allem Negativen fest, produziert Schmerz für sich selbst und sein Umfeld. Sonntag hat er in allerherrgottsfrühe angerufen, ich bin nicht ran gegangen, solche frühen Anrufe tätigt er nur wenn er auf Modus die Nacht durchgemacht und irgendein Problem oder Rede-/Streitbedarf hat. Was vernünftiges ist dabei jedenfalls nie bei rumgekommen, also wäre ein Gespräch eh sinnlos gewesen. Seine Leute berichten von zunehmenden Eskalationen seinerseits und das es nicht so angenehm mit ihm ist, weil er ja dann betreut werden muss. Ich bin ganz zufrieden damit dass ich mich nicht mehr darum kümmern muss, kenne ich diese Eskalationen und sein Gejammer dabei nur zu gut (man muss ihm dann nachgehen, gut zureden, aufpassen daß er keinen scheiß macht, er ist dann einfach nur für jeden anstrengend und alle haben immer mich als dafür zuständig betrachtet). Es ist genau wieder das selbe wie eh und je, Verantwortung für das was er macht sollen mal bitte alle anderen übernehmen aber bloß nicht er selbst. Jedenfalls entspricht sein Verhalten nicht seiner Lügengeschichte von wegen er hätte mich verlassen und ich sei jetzt deshalb suizidal und ich habe den Eindruck, dass die Leute das auch sehen. Das gibt mir irgendwie auch Ruhe und ich hab nicht das Gefühl, dass ich irgendwas irgendwo richtig stellen müsste. Ich bekomme auch plötzlich total viel gutes Feedback was meine Wirkung auf andere angeht, ich sei wie ausgewechselt oder eben wie früher und man freut sich mit mir darüber.

    Seit Freitag hab ich auch wieder ein Hungergefühl, der Weg für die +10kg ist damit wieder ein Stück freier. :smiling_face:

    Nun hat sich mir die Frage gestellt wie und warum ich mich solange an dieser Beziehung festgehalten habe und sehe immer mehr Parallelen zwischen meinem Exfreund und meinem Bruder (Verhalten und Aussagen). 23 Jahre hab ich versucht meinem Bruder Halt zu geben, ihn zu retten, seine Probleme zu lösen, ihn aus der Drogensucht zu ziehen. Das war mein Lebensmittelpunkt schlechthin. Es ist verrückt wie einfach man in seine gelernten Strukturen aus der Suchtfamilie zurückfällt wenn man nicht wachsam ist. Ich glaube der Kerl hat in mir alles daraus reaktiviert und mein co-abhängiges Suchtgedächtnis hat das mit Freuden aufgesaugt.

    Was ich daraus lernen kann: Ich sollte auf mein Bauchgefühl hören und gut auf mich aufpassen. Aufpassen wer vor mir steht und ob ich die Person gut finde, weil sie meine Sucht gebraucht zu werden aktiviert. Irgendwie hab ich den Eindruck dass ich immer wieder in solchen Beziehungen gelandet bin, weil ich scheinbar versuche mein eigenes eingebildetes Versagen zu kompensieren was meinen Bruder angeht, den konnte ich ja bis heute nicht retten. Das und seinen Lebensweg hab ich mit 24 Jahren für mich akzeptiert. Jetzt ist es an der Zeit zu verinnerlichen das ich nicht versagt habe, sondern dass man die anderen nicht kontrollieren kann, das man sie lassen muss wenn sie sich für den Krieg gegen sich selbst entschieden haben, das es nicht meine Schuld ist was da passiert und ich sollte mir zugestehen, dass ich mein bestes gegeben habe anstatt zu wenig. Und weiterhin am allerwichtigsten vielleicht: Ich bin genug und muss diesen Bums nicht mitspielen, ich kann selbst entscheiden was oder wen ich wie lange aushalte und das in jeder Sekunde wann immer ich will.

    Das Suchtkind

  • Hallo Ihr,

    mein Zustand ist unverändert gut, das Hochgefühl welches ich empfinde hält an und ich zeige weiterhin keine Symptome einer Manie o.ä. Ich hatte ja schon etwas Bedenken ob das so 'normal' ist. Scheinbar muss ich mich doch mehr an mein altes normal ohne Depression usw. gewöhnen, das happy Suchtkind war ja auch seit mindestens 2021 verschwunden...von daher nice to meet you again!

    Es gab einen Zwischenfall was die Exfreund Geschichte angeht... Da wir ja aus einer kleinen Stadt kommen und den selben Freundeskreis haben bekomme ich seit der Trennung unfreiwilliger Weise ständig Updates zu der scheiße die er baut (und er baut leider echt böse scheiße und verdirbt es sich mit jedem). Ich möchte da auf jeden Fall einen Weg finden mich diesen Updates zu entziehen auch wenn eine gewisse Neugier natürlich da ist, mal sehen wie ich das hinbekomme, nun aber zu dem Zwischenfall:

    Ich kenne nun den Grund seines Anrufs (ist auf Zustand so dermaßen ausgerastet dass seine Leute ihn stehen gelassen haben, Polizei war auch im Spiel). Er hatte also wohl wie schon so oft irgendein Bedürfnis oder Problem was er auf seinem Zustand akut wieder mir aufdrücken wollte (rufen wir mal das Suchtkind an und geben ihr die Verantwortung für den Mist). Das ist weiter nicht ungewöhnlich von daher egal. Nun hat aber seine Mutter mir ein paar Tage darauf mitten in der Nacht merkwürdige Nachrichten geschrieben und zum Teil auch wieder gelöscht (die trinkt auch gern Mal einen über den Durst). Sie sagte mir ich würde keine Verantwortung für mich übernehmen und deshalb bin ich nicht für ihren Sohn bestimmt und soll ihn nicht kontaktieren. Das hat mich doch sehr gewundert, weil ich seit der Trennung keinen einzigen Kontaktversuch gestartet habe (der Anruf kam ja auch völlig unverhofft von ihm). Ich hab's mir dann nicht nehmen lassen ihr etwas ausführlicher zu antworten, war aber neutral und bestimmt in meinem Aussagen und habe ihr sogar mein Mitgefühl zur offensichtlichen Unruhe bei denen ausgesprochen. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass sie und er mich bitte aus ihrem Zeug raushalten sollen und gebeten mir keine Nachrichten oder Anrufe mitten in der Nacht aufs Handy zu schicken.

    Sie hat dann so getan als wäre meine Nachricht völlig unverständlich (unmöglich, habe es vorher 2 Leute durchlesen lassen um sicher zu sein dass ich keine neue Angriffsfläche oder dergleichen biete) und ihr Tonfall...puh... Ich kenne sie ja nun ein paar Jahre und habe sofort gemerkt dass sie versucht sich über mich zu stellen und ihre peinliche Aktion sowie die Situation meines Ex unter den Teppich zu kehren (sie wisse ja gar nicht was ich meine, es wäre insbesondere seit meinem Abgang alles super herrlich), also habe ich ihr ein paar Stichworte gegeben die klar machen das ich quasi alles zum aktuellen Stand weiß (Ihr Kartenhaus ist damit umgefallen). Das hat ihr so wenig geschmeckt dass sie Namen von mir wollte und mir gedroht hat (wenn du XY tust dann lernst du mich kennen). Nun muss ich dazu halt sagen, dass ich nirgendwo war und irgendwas erzählt hab, nicht Mal die Trennungseskalation, ich möchte ihn nicht überall schlecht machen und weiß genau dass das passiert wenn ich auspacke. Ich habe ihr das auch so gesagt mit dem Zusatz dass ich sowas gar nicht nötig habe und mir das auch nichts bringt (er und sie ruinieren ihren Ruf doch auch gekonnt selber hab ich mir gedacht, nicht geschrieben). Nun weiß ich dass mein Ex in einer Klinik ist, was ich prinzipiell gut finde, da ich mich getrennt habe weil er ja immer so weiter machen wollte anstatt sich Hilfe zu suchen (siehe andere Posts hier). Ich hoffe er bekommt jetzt die Unterstützung die er braucht und dass er durchzieht, auch wenn wir diesen Schritt leider nicht zusammen geschafft haben. Bedauerlich finde ich dass es erst zu dieser Eskalation kommen musste bis er Hilfe zugelassen hat, ob er selbstständig Hilfe gesucht hat oder nicht weiß ich nicht.

    In den Nachrichten seiner Mutter und ihren Reaktionen habe ich ein auch mir nicht unbekanntes Muster erkannt. Es ist das Muster nicht akzeptieren zu können, dass eine Person der Familie massiv suchtkrank und eben nicht die große Ausnahme ist. Das anzunehmen ist so schwer, man hat diesen riesigen Widerwillen der sagt "aber doch nicht er" und so geht man los und handelt völlig aus dem Bauch heraus und das endet dann meist in Unsinn. Ich kenne das so gut von meiner eigenen Familie in Bezug auf meinen Bruder, Jahrzehnte geht/ging dort mehr oder weniger das gleiche ab. Immer rennt man los und versucht Dinge auszubügeln die nur der Betroffene selbst regeln kann, man ist verzweifelt, machtlos und das muss irgendwo hin, meist mit Aggression, Schuldzuweisungen oder schlimmeres.

    Ich empfinde es als unfair dass ich aus dem Nichts kontaktiert und angegriffen werde, ich könnte das besser verstehen hätte ich mir tatsächlich etwas geleistet was das rechtfertigen würde. Jetzt redet man mit mir als hätte ich angefangen und sie hat gesprochen als hätte sie mich nie gemocht (mit der letzten Exfreundin war das ganz anders und da war ich schon dort, auch nicht so fein). Es beeinflusst meine Stimmung jetzt nicht wirklich, es ist ja auch weit weg, aber respektlos und übergriffig ist es dennoch von ihr, aber ich kann natürlich nicht kontrollieren was dort auf welchen Zuständen auch immer geschieht. Von daher glaube ich hat sich in dem Kontakt ihre ganze Verzweiflung, Wut, etc. entladen und versuche es nicht so Ernst zu nehmen. Ein Gespräch mit dem Ex irgendwann in der Zukunft hat sich für mich dadurch aber nun völligst erledigt, der Ofen ist jetzt endgültig aus und ich lasse mir auch nicht sagen ich würde keine Verantwortung tragen von jemand der grade sämtliche Verantwortung für den anderen übernimmt und dabei versucht mich da wieder mit reinzuziehen (sie regelt jetzt alles, er darf nicht kontaktiert werden und wird nicht mit mir sprechen, ähm hallo???). Stichwort Helicopter Mum...

    Ich lasse mich jedenfalls nicht da mit reinziehen! Mir geht's jetzt endlich wieder gut und ich hab mich richtig/fair verhalten obwohl ich ja auch so wie er Geschichten bzw. die Wahrheit hätte erzählen können. Sollte nochmal was kommen, wird die blockiert. Ich bin besser als das, ich bin eine erwachsene Frau die ihr Leben selbst finanziert, trägt, in Ordnung gebracht hat/bringt und lasse nicht mit mir reden als wäre ich ihr Teenie-Kind. Schade, dass seine Familie mir das gar nicht gönnt und sich scheinbar das Gegenteil für mich wünscht, aber da erkennt man dann auch was für ein Schlag Mensch das ist.

    Der einzige Weg für mich: Weiterleben als wäre nichts gewesen und dadurch weiter drüber stehen. Dass das Erfolg hat sieht man allein daran dass in besagter Kleinstadt nur über ihn geredet wird und nirgends über mich (gibt ja auch nix über mich und ich erzähle auch nichts weiter). Ein gewisses Gefühl der Überlegenheit ist definitiv da, ich muss mich gut beobachten damit es nicht in Schadenfreude übergeht oder ich nun leichtsinnig in der Sache werde, Fehler mache. Daneben auch die Illusion von Hoffnung (jetzt tut er ja das was ich für den Fortbestand der Beziehung gefordert habe), aber mir ist klar dass es eben nur Illusion ist, das zeigt erstens mein aktuelles positives Befinden ohne ihn und so wie's aussieht ist da ja von seiner Seite aus viel Hass mir gegenüber. Woher dieser Hass kommt weiß ich nicht, habe ich doch einfach nur das Feld geräumt. Ich glaube immer mehr dass dieser Mensch nie irgendwas ehrliches für mich empfunden hat, ich empfinde überhaupt keinen Hass ihm gegenüber und das trotz allem was er mir angetan und auch oft zugegeben hat. Ich möchte einfach nur den bei mir eingekehrten Frieden wahren und verbreiten.


    Jemand noch ne andere Idee woher diese ganze Negativität und sein Hass auf mich kommt?

    Danke für eure Antworten!

    Das Suchtkind

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!