Die Welt hat sich verändert

  • Das Licht ging aus und die Tür des Copy-Laden fällt mit einem seufzenden „Klack“ in ihr Schloss. Ich drehe den Schlüssel herum, ein Mal, zwei Mal. Verschlossen. Es ist schon kalt draußen und die Straßenlaternen beginnen früh zu brennen. Meine Nase läuft sofort rot an und fröstelnd stecke ich mir die Hände in die warmen Taschen.

    Es ist kalt und die Straßen sind trotz der frühen Abendstunde leer und verlassen. Ich beginne meinen Weg. Vorbei an haltenden Bussen, zu denen schnell noch vereinzelte Menschen laufen, vorbei an drei wartenden, gelb-leuchtenden Taxen. Ich steige nicht ein, ich laufe meinen Weg durch ein Meer aus Lichtern, rot, weiß und gelb, unter Werbetafeln und Straßenlaternen hindurch. Die Luft ist ebenso kalt und leer, wie die Straßen durch die ich laufe. Kein Mensch wagt sich noch hinaus, obwohl es doch noch früh am Abend ist. Vereinzelte Schatten huschen an mir vorbei, der Blick nach unten auf die Straße gerichtet. Mich begrüßt kein „Guten Abend“, mich begrüßt kein freundlicher Blick. Wieso sind die Menschen so?, dass frage ich mich. Ist die Welt schon voll von solcher Hetze, dass keine Zeit für ein „Guten Abend“ mehr bleibt? Ich zähle die vertrockneten Kaugummis auf der Straße: eins, zwei, drei, vier, fünf... Was sie mir wohl berichten könnten? Vielleicht saugten sie den Geschmack des Spermas auf, welches die Nutte an der Ecke von ihrem Freier schluckte. Oder sie dienten dem ersten süßen Kick eines Jugendliches, der seinen Joint gerade zu Ende geraucht hatte.

    Mein Weg führt mich weiter in dunkle Ecken. Der Himmel ist bewölkt, kein natürliches Licht herrscht mehr hier, dass mir den Weg zeigen könnte. Ich blicke in die hell erleuchteten Fenster links und rechts. Jedes schaut wie das andere aus. Eins nach dem anderen kommt und geht, manche bleiben dunkel, manche sind durch Rollläden verschlossen. In einigen kann ich Menschen sehen, sie sitzen vor dem Fernseher, manch einer steht auch bei der Kälte am Fenster und ich sehe den roten Punkt der Zigarette glühen. Es wirkt alles trostlos. Heruntergefallenes Laub knirscht unter meinen Schuhen, nur noch wenige Bäume kämpfen mit dem kalten Wind und haben noch vereinzelt Blätter auf ihren Kronen sitzen. Ich kämpfe auch mit dem Wind, kalt und beißend schneidet er mir in das Gesicht. Essensgeruch steigt mir in die Nase. Die Wärme der Häuser rings um mich herum ist verlockend.

    Ich komme an einem Garten vorbei, ein seltenes Geräusch gelangt in meine Ohren. Ich blicke nach rechts und sehe zwei Kinder. Mit dicken Jacken und Mützen sitzen sie auf einer Schaukel. Einer schupst den anderen an. Ich bleibe stehen und beobachte die Szene eine Weile. Durch das Gelächter dringt auch etwas Wärme zu mir und die kalte Luft wird von Lebendigkeit erfüllt. Ich möchte weiter gehen, als wohl die Mutter diese Szene unterbricht. Lautstark fordert sie zum Essen auf. Lachend schleichen sich die zwei Kinder an ihr vorbei, als sie meine Blicke sieht. „Perverser“, ruft sie laut und schwingt ihren Kochlöffel über ihren Kopf, der von lockigen, grauen Haaren umgeben wird. Langsam schüttel ich den Kopf, richte meinen Blick dem grauen Bordstein zu und setze mich in Bewegung. Diese Welt ist heute anders als sie es mal war, das denke ich mir im Stillen. Mütter die Angst um ihre Kinder haben und in jedem Mann einen potentiellen Vergewaltiger sehen.

    Ich biege in eine kleine Nebenstraße ab, fast gar kein Licht brennt hier mehr. Die meisten Laternen sind erloschen und es kümmert niemanden, ob sie funktionieren oder nicht. Knarrend schließe ich die Türe auf und im Dunkeln suche ich nach dem Lichtschalter. Klack. Es passiert nichts. Seufzend taste ich mich vor, vorsichtig nehme ich eine Stufe nach der anderen. Auf meinen Weg nach oben in den fünften Stock, komme ich an vielen Türen vorbei. Vor manchen Türen liegt eine Fußmatte mit der großen Aufschrift „Herzlich Willkommen“. Es steht im krassen Gegensatz zu den Spionen, die es an jeder Tür gibt. Der willkommene Besucher wird kritisch durch das Guckloch beobachtet. Auch ich werde wohl in diesem Moment von meiner 80-jährigen Nachbarin kritisch beäugt. Vor einigen Türen liegen kleine Schuhe, vor meiner liegt gar nichts. Auf den Weg zu meiner Wohnung ist mir niemand begegnet. Ich lebe in einem Haus mit 10 Mietparteien und doch kenne ich keinen einzigen. Ein großes Haus voller Anonymität.

    Angekommen. Ich stecke den Schlüssel in das Loch, drehe ihn herum. Ein Mal, zwei Mal. Offen. Ich schalte das Licht ein und werde von der Helligkeit fast geblendet. Ich schließe hinter mir ab, ein Mal, zwei Mal. Ich hänge die Kette vor die Tür, schiebe einen Riegel davor... ein Zeit lang beobachte ich meine Schlösser. Ich schüttel den Kopf, setze mich an mein Fenster, öffne es, rauche eine Zigarette und blase den Rauch hinaus auf die Straße an diesem kalten Winterabend.
    Kleine Nebelschwaden zieht der Rauch, langsam bahnt er sich seinen Weg durch die klirrende Kälte. Den aufgerauchten Stummel schnippe ich mit einer Handbewegung auf die verlassene Straße. Er glüht noch eine Weile rot nach, dass einzige das etwas Licht spendet.
    Langsam drehe ich mich herum, betrachte meine leere Wohnung. Der Stuhl in der kahlen Ecke ist kaputt, eine Armlehne fehlt bereits. Der Stoff abgewetzt vom vielen sitzen. Schlurfend schleiche ich durch meine Wohnung. Ich fühle mich wie ein Geist, der keine Ruhe findet.

    „Du dreckige Hure, ich werde dir schon zeigen, wer hier der Mann im Haus ist, hast du das verstanden?!“, ertönt es unter mir aus der Wohnung. Schweigend öffne ich meinem Kühlschrank im Takt zu dem Gerumpel und Getöse unter mir. Fast leer. Das Licht ist kaputt. Es geht nicht mehr an, wenn ich die Türe öffne. Eine Tüte Milch steht dort in der Tür. Ich hole sie heraus und blicke prüfend auf das Verfallsdatum. 13.12.2005 seit über einem Monat abgelaufen. Gleichgültig schütte ich sie in den kalten Abfluss vom braun verdreckten Waschbecken. Ein Auto fährt vorbei. Noch bevor ich es höre, sehe ich die Schatten der Scheinwerfer auf meiner Wand tanzen. Ich blicke auf die Uhr die hinter mir an der Wand hängt. Es ist fast 20 Uhr. Etwas mehr als 30 Minuten bleiben mir noch. Ich setze mich auf den kaputten Stuhl mit einer fehlenden Armlehne und abgewetzten Stoff. Auf der Erde liegt noch halb aufgeschlagen das Buch, dass ich gerade lese. Ich hebe es langsam auf und suche die Seite die ich zuletzt offen hatte:

    S. 25

    ... „Wir werden niemals zurück finden, Hänsel“, schluchzte Gretel. Tröstend legte Hänsel seine Arme um seine weinende Schwester. „Sei ganz unbesorgt liebste Schwester“, versuchte er sie zu trösten. „Ich habe Brotkrümel fallen lassen, während wir durch den Wald irrten. Sie werden uns den Weg zurück schon zeigen.“ Gretel nahm ihre Hände vom Gesicht und schaute ihrem Bruder in die Augen. „Ich will nach Hause“, flüsterte sie. „Ich will nach Hause, zu Mama und Papa. Mama hat bestimmt schon das Essen auf dem Herd stehen.“

    Unter mir hörte ich Glas zersplittern und eine Frau weinen. „Jetzt halt endlich dein Maul!“

    „Sie werden sich bestimmt schon Sorgen um uns machen. Komm, lass uns gehen Gretel“, flüsterte er und nahm ihre Hand. „Ja, lass uns gehen.“. Sie nickte tapfer und wischte sich mit ihrem Ärmel die Tränen vom Gesicht. ...

    Ich lege das Buch zur Seite. Unter mir herrscht nun Stille. So wie die Stille die draußen auf der Straße herrscht. Auf mein Buch kann ich mich nun nicht mehr konzentrieren. Wieder blicke ich auf meine Uhr. Sie zeigt mir mit ihrem tickenden Geräusch das es 20:12 Uhr ist. Diese Warterei macht mich wahnsinnig. Ich höre Stimmengewirr von der Straße. Ich trete an das Fenster und sehe eine Frau. Sie hat ein rotes kurzes Kleid an, viel zu kalt für diese Jahreszeit. Ein Absatz ihrer roten Pumps ist abgebrochen und sie zieht einen, anscheinend, schweren Koffer hinter sich her. Ich blicke an der Hauswand herab. Unter mir ist das Fenster geöffnet, das Zimmerlicht erhellt die Straße darunter. „Hau doch ab! Glaub nicht das ich dir noch einmal die Türe öffne!“ Ich sehe nicht das Gesicht des Mannes. Ich sehe nur seine Halbglatze die von vereinzelten, braunen Haaren umgeben wird und seine zur Faust gepressten, drohenden Hand. Jede Woche dasselbe Spiel, denke ich mir. Mein aggressiver Nachbar weiß das genau so gut wie ich. Aber diesmal ist es anders.
    Ohne ein Wort, nur das wimmernde Schluchzen ist zu hören, verschwindet die Frau in der Dunkelheit des kalten Winterabend. Fast halb neun ist es nun. Meine Schuhe habe ich mir gar nicht erst ausgezogen.

    Ohne ein Geräusch zu wecken, gehe ich auf meinen großen Wandschrank zu. Er steht genau neben meinem alten Bett. Meine Wohnung ist kahl, die Möbel kaputt. Nur mein Wandschrank ist das einzige Möbelstück, dass den Status „Geschmackvoll“ und „Neu“ erhalten würde. Quietschend öffne ich die Türen. Ein paar Socken liegen im untersten Fach, daneben gefaltete Boxer-Shorts. Ein schwarzer Pullover liegt verdreht in der Ecke. Ich ziehe eine schwarze Lederjacke hervor. Sie ist schwer. Leder ist schwer. Aber ihre Schwere wird ihr nicht durch das Leder verliehen. Lautlos streife ich sie mir über. Auf der Fensterbank liegt noch mein Schlüssel, eben so mein Walkman. Beides stecke ich mir in die Taschen. Am Fenster bleibe ich stehen. Unter mir ist das Licht erloschen, nichts das der Straße mehr Helligkeit verleihen würde. Die Haustür geht knarrend auf. Ich sehe die Glatze mit den einzelnen, braunen Haaren heraus treten. Nun gehe ich auch.

    Ich öffne das Vorhängeschloss, ziehe die Kette heraus, stecke den Schlüssel in das Loch. Drehe ihn herum. Ein Mal. Zwei Mal. Offen. Ich trete hinaus in den dunklen Flur. Kalt ist es hier. Mein Atem sammelt sich in einer kleinen Wolke vor meinem Gesicht. Meine Augen müssen sich langsam an das Licht wieder gewöhnen. Ich stolpere an kleinen und großen Schuhen vorbei, vorbei an Fußmatten die mich Willkommen heißen, vorbei an den neugierigen Augen meiner Nachbarin. Unten angekommen schlägt mir der Wind wieder einmal in das Gesicht. Beißend hinterlässt er kalte Spuren auf meiner Haut. In der Ferne brennt eine einsame Straßenlaterne, darunter spiegelt sich die polierte Haut der Glatze. Er biegt ab in eine zweite Straße. Lautlos folge ich ihm. Kein Haus steht mehr hier. Zumindest keines in dem man leben könnte, denke ich mir schmunzelnd. Hier begegnet mir niemand mehr. Und niemanden wird der Glatze begegnen. Die Wolken über mir sind aufgebrochen. Der Mond ist weiterhin verdeckt, doch bin ich nun den Blicken der Sterne ausgesetzt. Ein paar von ihnen beobachten mich. Sterne sehen alles. Fast schon will ich meine Hand ausstrecken und ihnen zu winken.

    Glatze betritt nun ein heruntergekommenes Haus. Es hat so viele Stockwerke wie das, in dem ich wohne. Nur sind hier die Fenster herausgebrochen, durch keines scheint mehr Licht. Das Dach hat Löcher und die Ratten grinsen mich an. Vor dem Eingang bleibe ich stehen.

    „50 Euro für n Blow job, für 150 lasse ich mich ficken“ , flüstert es mir entgegen. „Ich gebe dir 150 für beides zusammen“, sagt die Glatze. Seine Stimme ist lauter als die der Frau und bestimmender. “Nein, nein.... hör zu, ich brauche 200 für meinen Stoff... „ Sie klingt etwas verzweifelt. In der Dunkelheit kann ich hören, wie sie ihre verrotzte Nase hochzieht. „Verdammte Nutte!“, höre ich ihn brüllen. Er denkt, es hört ihn niemand. Aber ich stehe hier vor der Tür, die nur noch an einer Angel hängt. Ich höre seine Worte. Ein dumpfes Geräusch lässt mich wieder hellhörig werden. „Verdammt, jetzt blute ich aus der Nase eh, will so noch einer meiner Kunden mit mir vögeln? Bastard!“ Ich habe genug gehört. Ich betrete die Szene.

    „Was willst du denn hier?! Verpiss dich, aber schnell.“. Die Nutte liegt vor ihm auf dem staubigen Boden. Tatsächlich blutet sie aus der Nase und ihr Make up ist verschmiert. Ich wühle in meiner Tasche. Mein Walkman ist noch da. Ich setze mir die Hörer auf meine Ohren. „Verdammt was willst du?“, brüllt er mich an. Ich schenke seinen Worte keine Beachtung. Silbernes Licht fällt nun auf uns. Der Mond hat die Wolke vertrieben. Der Wind heult in dem alten Gemäuer.

    Ich schalte meinen Walkman ein. An mein Ohr dringt „Hallelujah“ von Jeff Buckley. Die ersten Noten spielen. I heard there was a secret chord that David played and it pleased the lord... Ich blicke auf den staubigen Boden, während meine rechte Hand die 45er Magnum hervor zieht. „Verdammt, der ist doch verrückt...“, flüstert die Glatze nun, seine Worte lese ich auf seinen Lippen ab. Ich suche seine Augen. Weit aufgerissen sind sie und in ihnen steht die Angst geschrieben. Die Nutte fängt an zu schreien. Ich hebe meinen Arm und löse den ersten Schuss. Die Kugel trifft sie genau zwischen die Augen. Im Licht des Mondes kann ich ihr Gehirn auf dem staubigen Boden kleben sehen. Lautlos fällt sie nach hinten und bleibt regungslos liegen. It's a cold an it's a broken Hallelujah Stumm bewegen sich meine Lippen zum Text. „Scheiße“, flüstert der Mann ohne Haare. Ich betrachte nun sein restliches Gesicht. Zum ersten Mal sehe ich es nun, es wird vom nächtlichen Licht erhellt. Er hat eine Nase, die an die Schnauze eines Schweins erinnert. Seine Backen sind mindestens genau so dick. Seine Lippen sind wulstig und voll, die untere ist aufgebissen. Man sieht noch den schmalen roten Strich und getrocknetes Blut. Er fällt vor mir auf die Knie, so dass sich eine kleine Staubwolke löst. „Bitte... lieber Gott...“, flüstert er. Seine Lippen bewegen sich langsam und sind mit Speichel bedeckt. And every breath we drew was halleluja Mit langsamen Schritten gehe ich auf ihn zu. Mit einer Hand fasse ich ihm auf den Kopf. Die letzten Haare die er noch besitzt sind schmierig und fettig. „And every breath we drew was hallelujah...“, flüstere ich, schiebe ihm meine 45er in den Mund und drücke ab. „Die Welt ist nicht mehr das was sie mal war“, sage ich laut in die nun herrschende Stille hinein. Nur das leise, aber kontinuierliche Tropfen des Blutes, das aus seiner offenen Schädeldecke quillt, erfüllt den Raum.

    Gleichgültig drehe ich mich herum, trete hinaus in die kalte Abendluft. Ich lausche genüsslich den letzten Takten in meinen Ohren. Die Magnum stecke ich wieder in meine Tasche. Langsam nehme ich mir meine Kopfhörer von den Ohren, wickle sie im Kabel ein und stecke alles in meine linke Tasche. Ich gehe meinen Weg. Durch die dunkle Straße, vorbei an alten Ruinen, über mir die klaren Sterne. Unschuldig und rein. Wenn ich morgen am frühen Morgen meine Zeitung aufschlagen werden, werde ich eine Wohnungsanzeige sehen.

    Gartenstraße 25a, ein-Zimmer-Wohnung. Stadtnah, ruhige Nachbarschaft. 225 EUR kalt

    Denn so kalt ist die Welt um mich herum und so voller Schmutz, den es zu beseitigen geht. Die Frau im roten Kleid, mit dem abgebrochenen Absatz an ihrem rechten, roten Pump... sie wird wohl keine Träne weinen, genau so wenig wie ich.

    Ich bin so kalt wie der Wind und die Luft an diesem kalten Winterabend.

  • Zitat

    Erinnert mich ein bischen an "der blutige Pfad Gottes"

    Obwohl das einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist, habe ich während des Schreibens keinen einzigen Gedanken an diesen Film, noch an einen anderen Film, verschwendet. Man sagte mir schon, es würde an "Sin City" erinnern, obwohl ich diesen Film noch nicht gesehen habe.

  • Zwischen Gummi-Twist
    und 'Mädchen fang' die Jung'n
    kommt von der Toilette
    das gepresste Stöhnen.

    Zwischen zusammen
    gebissenen Zähnen
    knirscht er die Note
    „Sehr gut“ hervor,
    während sie in die
    schwarzen Lackschuhe,
    Größe 32, schlüpft.

    Zwischen Nippel und
    Herzschlag ritzt sie sich
    auch noch Jahre später
    die 1 in ihre weise Haut.

    [3o.o1.o6]

  • Ich fürchte mich vor dem,
    was einmal war.
    Vor Gedanken, so weit weg,
    doch tief in mir.

    Bilder die schleichend vorbei ziehen
    sind Schwarz,Weiss.
    Ein stummer Film im Kopfkino,
    mit tanzender Klavierbegleitung.

    Hölzerne, verlebte und verstaubte Marionetten,
    an Seilen hängend.
    Darauf wartend gespielt zu werden,
    zu tosendem Applaus.

    Ich lebe nicht für das,
    was einmal war.
    Ruhelose Gedanken verstaubt und alt,
    sind schweigsam still.

    Gefühle die mich taummeln lassen,
    tanzend zur Musik.
    Das Kopfkino in Gedanken vertreiben,
    das Klavier abschalten.

    Schlafende Puppen an Seilen hängend,
    die Schnüre durchtrennen.
    Vergraute Bilder die vorüber ziehen,
    in Farbe tauchen.

    [24.1o.o5]

  • Akt1.

    Erst ganz langsam.
    Ich reisse auf. Stille Post.
    Spielend suche ich mir,
    das Loch.
    Um Katz und Maus zu jagen.
    Blättere Seite für Seite.
    Ein Gefühl des Glückes.
    Der Vorhang geht unter.
    Ich jage Tränen fort. Vereinzelt.
    Lächelnd verbeugend. Zart.

    Akt2.

    Mit roter Tinte.
    Ich schreibe noch.
    Fin.
    Und gehe dann im
    tosenden Applaus
    langsam unter.

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