• Es ist schon eine Weile her, als ich das letzte mal hier war.
    Heute scheint es wieder so weit zu sein.
    jedes mal überlege ich mir, zu welchem Thema ich eigentlich gehöre.
    Denn irgendwie finde ich mich in vielen Bereichen wieder.
    Heute scheint mir jedoch das hier passend.

    Eine ganze Zeit lang ging es mir gut. Und wieder einmal dachte ich, ich hätte alles hinter mir.
    Doch nun ertappe ich mich dabei, wie ich wieder in das alte Muster zurückfalle.
    Ich denke, ihr wißt was ich meine.
    Seit Jahren glaube ich bei jedem Hoch, dass ich es überwunden habe,
    dass ich nicht mehr in alte Gewohnheiten zurückfalle.
    Und doch, es kommt immer wieder.
    Die Anfänge bekomme ich schon gar nicht mehr mit,
    irgendwann wird es mir einfach bewußt.

    Zur Zeit bin ich krank daheim, muß Tabletten nehmen, die mir auf den Magen schlagen.
    Anfangs hatte ich einfach nur Magenschmerzen von den Tabletten, also habe ich weniger gegessen, und weniger wurde zu nichts.
    Mittlerweile tu ich das wieder bewußt.
    Wie lange halte ich es aus, bis die Magenschmerzen von Hunger kommen, bis der Schwindel auftaucht?

    Ihr kennt das alles. Dieses gute Gefühl, zumindest hier die Kontrolle zu haben.
    Ein eigenartiges Gefühl von Stärke, weil man sich dem Hunger, den Schmerzen und dem Willen der anderen nicht beugt, nicht beugen muß.
    Weil es geht.
    Weil es ohne Essen geht.

    Und obwohl immer wieder die Frage auftaucht, warum ich das mir und meinem Körper eigentlich antue.....
    lassen kann ich es nicht.
    Es ist wie eine Sucht.
    Nein, es ist eine Sucht.
    Immer mehr und mehr.....

  • Hallo keymi !
    Ja und was für eine tückische Sucht es ist. Da man das Suchtmittel nicht "einfach" weg lassen kann, sondern es kontrollieren muss, bereitet es uns (mir) so große Schwierigkeiten! Es ist wie verhext. Versuch doch mal, dich "einfach" (ein beschissenes Wort, ich weiß...:face_with_rolling_eyes: ) in die Lage von vor ein paar Wochen zu versetzen, was war da anders, was für Gefühle waren da und welche Ziele hattest du während dieser Zeit.
    Lass dir bitte nicht das Erreichte von so einer blöden Krankheit kaputt machen. Das ist es nicht wert.
    Und vor allem: Es lohnt sich doch so sehr, man kann sich freier fühlen und hat viele Möglichkeiten, Dinge zu tun, die einem verwehrt sind, wenn mal erstmal wieder keine Kraft durch das Hungern oder auch Kotzen hat.

    :24: Ruf liebe Menschen an oder schreib hier was . Ich werde auch wieder antworten. Es ist zu schaffen und das weißt du.
    Viel Kraft und alles Liebe von Hermine

  • Hallo Hermine,
    ich weiß dass du Recht hast, aber das ist gar nicht so einfach.
    Seit mittlerweile 13 Jahren mache ich diese Achterbahnfahrt mit.

    Auch dieses mal ist es wie immer. Es tauchen ein paar Schatten aus der Vergangenheit auf und gleich wirft es mich wieder aus der Bahn.

    In solchen Momenten ist es immer so, als würde ich wieder die Kontrolle über mein Leben verlieren und gleichzeitig schleicht sich das andere einfach an, denn da habe ich die Kontrolle.

    Wie ist es bei dir wenn ich fragen darf?

  • Hallo nochmal...
    ja ich weiss, dass es nicht einfach ist. Und auch das ist nur so ne Floskel.
    Aber ich kann es wirklich verstehen.
    Bis jetzt habe ich keine Achterbahnfahrt gehabt, es ging immer nur nach unten.
    Letzte Woche war ich im KH und es war wirklich schlimm, die Schmerzen, die Angst um mein Leben usw.
    Ich habe allerdings Bulimie und bisher kaum anorexische Phasen gehabt.
    Das erste Mal in meiner "Suchtkarriere" konnte ich aufhören, und das für mehrere Tage (heute 10!!!!!!)

    Es kann nur besser werden.
    Erzähl doch einfach noch bissel, was dich bewegt und was dir solche Probleme macht, wenn du das kannst.
    Bis später dann wieder
    LG von der Hermine

  • Klingt aber schlimm bei dir, wenn du erst im KH warst...
    Wie lange dauert deine Talfahrt denn schon an?


    ich weiß nicht, was ich genau habe. Eine Mischung aus allem glaube ich.
    Dünn bin ich nicht, nicht mehr. Es sind immer verschiedene Phasen, die sich abwechseln.
    Kurze Phasen, in denen es mir richtig gut geht.
    Phasen, in denen ich alles verschlinge und mir dann den Finger in den Hals stecke und Phasen in denen ich das Essen verweigere, das Essen mich anekelt.
    Wie ein normales Eßverhalten aussieht weiß ich schon gar nicht mehr.

    Es braucht immer nur einen kleinen Tropfen, denn mein Faß scheint immer kurz vorm überlaufen zu sein.
    Mein Problem ist, dass ich nicht abschalten kann, die Vergangenheit nicht ruhen lassen kann.
    Im Moment , hm, schwer zu sagen.

    Mein Erzeuger ist plötzlich wieder aufgetaucht, obwohl ich eigentlich gehofft hatte, das Thema sei erledigt. Er ist eigentlich die Hauptursache für alles.
    Jahrelang wußte ich gar nichts von ihm. Als er dann auftauchte ( ich war 16)
    ging es ihm nicht um mich sondern nur um meine Mutter.
    Die letzten 13 Jahre hat er damit verbracht, mir die Schuld an seinem Leben in die Schuhe zu schieben, mir zu sagen dass er sich für mich schämt, er hat mich wiederholt verleugnet usw.
    Jahrelang habe ich mich gefragt, wie eine Mann mich lieben kann, wenn nicht mal mein eigener Vater es kann.

    Aus verschiedenen Gründen schaffe ich es nicht, Menschen vorbehaltlos zu vertrauen oder sie auch nur irgendwie an mich ranzulassen.

    Ich habe noch einen anderen Beitrag geschrieben, vielleicht erklärt der einiges.
    showthread.php?t=4433

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