Lass dich nicht in eine Schublade stecken, Darwina.
Kein Mensch wird als Junkie geboren und niemand würde freiwillig planen süchtig zu sein. Jeder hat seine eigene Geschichte und Sucht macht manchmal seltsame Dinge mit den Menschen.
Manche Dinge lassen sich leider nicht rückgängig machen, aber man kann versuchen sie wieder ausgleichen.
Diskussion Junkies - Heroin
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@ Manu: Verständnis für deine Wut habe ich zwar, aber sie läuft ins Leere. Du solltest auf die Droge sauer sein und nicht auf den Menschen. Überleg dir mal, dass das SuS-Team viel Arbeit in diese Seite gesteckt hat. Das sind auch Süchtige, aber sie versuchen anderen Leuten zu helfen. Denk mal darüber nach, ob du auch so viel Zeit mit ehrenamtlichen Tätigkeiten verbringst.
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Niemand plant ein Junkie zu werden, absichtlich seinen Mitmenschen Probleme zu bereiten.
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Lieber Julius! Danke für Deinen Kommentar - aber ich glaube Du hast mich falsch verstanden. Ich wollte mich mit dem Beitrag bei fibra bedanken, die eine Userin, welche stereotyp über uns bösen Junkies, regelrecht "abgerotzt" hat, in die Schranken verwiesen hat. Ich werde mich niemals in eine Schublade stecken lassen! Irgendwie ist es mir in den vielen Jahren meiner Abhängigkeit, trotzdem gelungen, keinen anderen Menschen (zumindest materiell) zu schaden. Ich habe noch nie geklaut und wenn jemand bei mir sein Handy oder die Geldbörse vergisst, dann bekommt er/sie es zurück. Gut, ich hab halt schon auch mal ne Notlüge gebraucht, wenn z.B. jemand meiner Familie nachfragt, ob ich clean bin. Das ist zwar nicht schön und mir auch sehr unangenehm (weil ich Lügen hasse) aber ich tu es eigentlich, damit die Fam. nicht beunruhigt ist bzw. sich Sorgen macht! Natürlich weiss auch mein sonstiges Umfeld nichts davon und ich bemühe mich dies nicht erkennen zu lassen. Ich leihe mir z.B. kein Geld oder ähnliches - aus diesem Grund schiebe ich halt auch öfters mal nen Affen! Aber ich denke mir dann, dass dies einfach die gerechte Strafe ist und ich da durch muss, bis sich was ergibt bzw. bis wieder Kohle auf dem Konto ist. Glücklicherweise bin ich im Moment sehr niedrig dosiert, so dass sich die Entzugs-Sympthome noch ertragen lassen. Wäre es richtig heftig, würde ich alles dran setzen, in einer Klinik aufgenommen zu werden - alles nur niemals andere Menschen abziehen, anpumpen, schädigen - also enttäuschen! Aber ich finde es nett, dass Du darauf reagiert hast - vielleicht hören wir ja öfter mal von einander! MfG und good luck Darwina
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Das ist halt ein Gesellschaftliches Problem, das auf Unwissenheit und Angst basiert.
Zumindest ist es bei den meisten so die ich kenne.
Wenn die Gesellschaft Heroinsucht, wie auch alle anderen Süchte als Krankheitsbild anerkennen würden, wären die Vorurteile auch nicht mehr so sonderlich gross.
Doch für die Zukunft mache ich mir da weniger Gedanken, wenn man bedenkt wieviele Jugendliche in einer perspektivlosen Zeit aufwachsen, nimmt das Drogenproblem unserer Zeit auch viel grössere Ausmasse in der Zukunft an, dementsprechend wird auch viel mehr in der Öffentlichkeitsarbeit getan. Man sollte auch mal bedenken, wieviele Heroinsüchtige ein ganz "normales" leben führen, zur Arbeit gehen und denen man die Sucht überhaupt nicht ansieht.
Ob ein Mensch schlecht ist oder nicht, hat nichts mit der Sucht zu tun sondern mit Moral und Ethik und die lernt man im Leben - oder auch nicht
P.S.: Wenn jeder Mensch Abstand von einem süchtigen Menschen nimmt, ist die soziale Isolation vorprogrammiert, wie soll ein Süchtiger dann bitte schön aus seiner Sucht herausfinden, wenn wir nicht-Süchtige sie dabei nicht unterstützen??? -
Hallo ihr,
also ich verwende das Wort wohl definitiv falsch.
Ich bezeichne als "Junkie" Jemandem mit starkem Suchtdruck, wenn die Sucht stärker ist als das eigene Entscheidungsvermögen. Ich habe mich immer selber als ganz starken Nikotin-Junkie bezeichnet. Erst als ich mich (mit viel Hintergrundarbeit) entschieden hatte, damit aufzuhören, konnte ich wieder entscheiden, ob ja oder nein. Davor war überhaupt kein Gedanke an ne freie Entscheidung. Ich habe bei langen Autofahrten am Handschuhfach gekratzt. Ich wurde aggressiv und absolut nörglerisch, wenn nicht innerhalb einer bestimmten Zeit ne Pause gemacht wurde. Die Kippen war mir viel wichtiger als Anderes - selbstverständlich habe ich lieber auf ein gemeinsames Frühstück mit Kindern verzichtet, als auf meine Kippe zu verzichten. Für mich war ich ein totaler Nikotin-Junkie. Darum "Junkie" als Synonym für "Mensch mit stark ausgeprägter Sucht - die Sucht hat Priorität". Das Suchtmittel vielen anderen Sachen vorzuziehen. Da wäre ein Langstreckenflug einfach nicht in Frage gekommen. Ich hätte Panik bekommen, alleine beim Gedanken, ohne das Nikotin auskommen zu müssen.
(Darum bin ich ja so unglaublich froh, daß ich das los bin! Das war so eine Sklaverei ....und obendrein ne selbstgewählte!!!!)Es tut mir auch doll leid, wenn ich da manchmal unbeabsichtigt Anderen auf die Füße steige. Ich empfinde es keinenfalls als Beleidigung, nur als Ausdruck für: Die Sucht ist das Wichtigste. Wenn dieser Zustand da ist, dann rede ich von Junk - aber überhaupt nicht als "Abfall" - das wußte ich gar nicht, sondern nur als Suchtdruck.
Aber ich habe hier mitbekommen, daß ich das offensichtlich falsch verwende.
Sorry, nicht in böser Absicht.LG Wolke
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