Ich bin der Meinung das unsere Gesellschaft nicht akzeptiert das auch übermäßiges Essen ein großes Problem für die betreffende Person sein kann.Habe oft das Gefühl das dies nicht ernst genommen wird.Wer zuviel ist,dadurch unter Übergewicht leidet,ist einfach nur zu doof sich selber kontrollieren zu können.Dabei ist das viele Essen eine Sucht,genauso wie die anderen Süchte auch.Mit einer Gewichtsreduktion ist nicht die eigendliche Ursache für ein unkontrolliertes Essverhalten gefunden.Es geht ja nicht um 2 Kilo die abzunehmen sind,sondern um ganz andere Maßeinheiten.Es gibt viele Süchte die die betreffende Person gut vor seinen Mitmenschen verstecken kann.Bei übermäßiger Nahrungsaufnahme und dem dadurch resultierendem Übergewicht ist das nicht möglich.Ich hoffe und wünsche mir sehr das ich in diesem Forum Menschen kennenlerne denen es genauso geht wie mir und ich freue mich auf euch.
Liebe Grüße Violetta
Suchtfaktor Essen!
-
violetta -
26. Februar 2008 um 12:16
-
-
Hi Violetta,
ich habe zwar kein Übergewicht, dafür aber irgendwas zwischen Bulimie und Magersucht. Und genau wegen des Grundes, den du ansprichst, nämlich dass einfach gesagt wird "Beherrsch dich doch einfach mal!" (ständiges Zitat meines Vaters). Ich hatte schon diverse Diskussionen mit ihm darüber. Gestern fing mein Freund auch noch damit an und dann musste ich ihn leider anbrüllen. Ich finds einfach nur ziemlich sch*, dass das immer so abgetan wird und kann mich jedes Mal wieder drüber aufregen. Die, die halt ein normales Verhältnis zum Essen haben, haben keine Ahnung und behaupten sowas (natürlich nicht alle, aber in meinem Umfeld schon einige). Überall Unverständnis und Blicke wie ein Auto. *erstmal wieder runterkomm*^^ So, genug aufgeregt..... Was ich damit sagen will: Kann dich voll und ganz verstehen!
Liebe Grüße,
Nane -
Hallo Nane!
Ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut!
Es ist doch ganz egal auf welche Art sich eine Eßstörung äußerd,die betreffende Person leidet auf jeden Fall sehr darunter.So wie bei dir ist es auch überwiegend mein Vater gewesen der sich bezüglich auf mein Gewicht kein Blatt vor den Mund genommen hat und sich leidenschaftlich gerne über mein Gewicht und mein Eßverhalten geäußert hat.Dabei habe ich die Veranlagung zum Übergewicht und auch mein Suchtverhalten von ihm geerbt.Früher,als er noch Kettenraucher war,da war er schlank und meinte wohl mich maßregeln zu können.Nachdem er das Rauchen eingestellt hat,ist er aufgegangen wie ein Hefekuchen.Ich bin auch Raucher und mag mir gar nicht vorstellen wie es wäre,wenn ich diese Sucht einstellen würde!
Auf jeden Fall ist es nicht sein Eßverhalten was einen Menschen ausmacht.Es ist ganz wichtig,auch für dich,das du wichtig bist,und nicht dein Eßverhalten. -
Hallo violetta,
ich finde es auch ziemlich krank, wie mit dem thema übergewicht umgegangen wird. Ist jemand adipös, gillt er bei vielen als unkontrolliert, unbeherrscht, ect. Generell schwingt da immer etwas negatives und vorwurfsvolles mit.
Wenn aber jemand anorektisch ist, wird er oftmals mit Mitleid überhäuft. Das beides Süchte sind, nur anders ausgeprägt, sehen nur wenige menschen.
Dass man bei allen süchten sehr leiden kann, auch bei Adiposita '(da wohl noch ganz besonders, da die umwelt dementsprechend darauf reagiert), wird ignoriert oder nicht für voll genommen.Mein Vater hat mich, was das essen angeht, auch seit frühester kindheit drangsaliert. Dadurch habe ich mich immer fett und unwohl gefühlt, schon im Kindergarten. Dabei war ich nie übergewichtig, wie ich anhand von fotos von damals festgestellt habe. Später kamen dann die essstörungen, bis zur Zwangseinweisung.
Rückblickend hatte ich eigentlich noch nie ein normales verhältnis zum essendie Leute unterschätzen einfach, was sie mit bloßen äußerungen bei anderen anrichten können.
Ich hoffe, die gesellschaft ist irgendwann soweit, Menschen nicht nur anhand ihres äußeren zu beurteilen.Hoffe, das ist jetzt nicht allzu sehr am thema vorbei, aber kam mir grad in den kopf.
LG, ashia
-
Ich finde es auch total daneben wie mit dem Thema umgegangen wird. Ich selbst bin untergewichtig und finde all die Lästereien sehr verletzend. Gleichzeitig habe ich eine übergewichtige Mutter und weiß wie sehr sie unter fiesen Kommentaren leidet. Kann denn niemand der nicht selbst betroffen ist einsehen, dass es sich hierbei um Krankheiten handelt und die nicht allein durch Willenskraft geheilt werden können? Wenn sich jemand ein Bein bricht verlangt doch auch niemand er solle sich nicht so anstellen und jetzt einfach weiter laufen...
Die Toleranz für psychische Probleme, die ja meist die Ursache für Essstörungen sind, ist immer noch zu weit unterentwickelt! Dabei könnte den meisten Menschen durch gezielte Analyse was diese Störung ausgelöst hat geholfen werden! Außerdem gibt es doch inzwischen auch mehrere Methoden rauszufinden, ob eine körperliche Erkrankung die Ursache ist und auch das lässt sich in vielen Fällen heilen.
Ich finde es furchtbar, dass die gleichen Menschen, die das neueste Handy, das neueste Auto und den neuesten Fernseher haben müssen, in Sachen Sozialkompetenz und Verständnis für andere noch in der Steinzeit leben. Ich wünsch euch Mut und Kraft, euch von solchen Kommentaren nicht zu sehr runter ziehen zu lassen!
LG Megan
-
Oft bekomme ich den Satz zu hören:"Wenn du dich so unwohl fühlst,dann nimm doch ab,so schwer kann das doch nicht sein,du mußt nur weniger essen!" (Ach,so geht das! Ja,das ist ja dann echt einfach.) Die Leute verstehen gar nicht,wenn ich ihnen sage,das ich einfach nicht wenig essen kann.Ich würde schon gerne,aber ich kann es nicht.Genauso wie ein Alkoholsüchtiger nicht ohne Alkohol kann.Ich bin nicht fähig nur 1 Stück Schokolade zu essen oder nur eine Handvoll Chips.Das geht nicht.Wenn ich abnehme,ich habe schon mal 60 Kilo abgenommen,dann muß ich auf so etwas ganz verzichten.Und das fällt mir unglaublich schwer.Wenn man von seiner Alkoholsucht wegkommen möchte darf man auch nicht ab und zu mal ein Schluck Alkohol zu sich nehmen.Und genauso ist das bei mir auch.Ich war auch schon mal in einer Abnehmgruppe und hatte auch Erfolg.Dann kommen irgendwann mal wieder Probleme auf mich zu,die mir unlösbar scheinen und ich mich so alleine gelassen damit fühle,das ich nur im Essen Trost finde.Obwohl ich mit 8 Menschen in einem Haus wohne,viele Freunde habe,fühle ich mich so alleine.Das Essen tröstet mich.
-
Hallo violetta,
ZitatHabe oft das Gefühl das dies nicht ernst genommen wird.Wer zuviel ist,dadurch unter Übergewicht leidet,ist einfach nur zu doof sich selber kontrollieren zu können.
Du würdest Dir also wünschen, von anderen ernster genommen zu werden?
Ich denk mal, Menschen, die nicht wissen, was dahinter steckt, da wird man nicht so viel erwarten können. Ihnen fehlt das Wissen, die Erfahrung, wie das für Dich ist.Würde es irgendwas in Dir auslösen, wenn Du mehr Verständnis bekommen würdest? Klar, gibt natürlich ein gutes Gefühl. Das Problem dahinter besteht aber immer noch.
Du hast in bestimmten Lebenssituationen die Möglichkeit entdeckt, diese dadurch zu lösen, in dem Du Dich mit Essen tröstest. Genau das gilt es zu ändern. Man Sucht sich andere Lösungsansätze, wie man sichn besseres Gefühl verschafft.
Klar, man tendiert immer zu Dingen hin, die einen schon mal geholfen haben.
Da muß man sich bewußt machen, dass man dadurch keine Probleme löst, sondern sich im Höchstfall für den Moment ne Art Befriedigung verschafft. Und Schritt für Schritt lernen, seinen Problemen auf anderer Weise zu begegnen.
Ich denke, ab und an meint man, die Probleme sind so riesengroß und es trifft nur immer einen selber. Nur das Ding ist....es wird immer Probleme im Leben geben, es gilt nur die Art und Weise zu ändern, wie man damit umgeht.lg
eternal
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!