Cannabissucht und Soziale Störung

  • hi an alle !
    ich habe ca.5-6 jahre Cannabis konsumiert, zwischenzeitlich immer wieder versucht aufzuhören, erst in der ausbildung auf eigene faust für 4 monate, dann später beim übergang von der arbeitsstelle zum studium für weitere 4 Jahre. Das Aufhören fiel mir dabei nie schwer, neben den gängigen Entzugserscheinungen wie Depressionen, Innere leere, Unruhe etc. fühlte ich mich nach wenigen Wochen einigermassen regeneriert und ok. Jedoch hatte jedes mal während dieser Abstinenzphasen extreme Probleme mit sozialem Kontakt. Ich fühlte mich unter Menschen stets beobachtet, unruhig und gläsern, so als ob die Menschen durch mich hindurchschauen könnten. Jede Situation des sozialen Kontakts ist seitdem für mich ohne Cannabis anstrengend, ich bin schon nach kurzer Zeit erschöpft und bekomme Depressionen, je nach Dauer, sind die halt stärker oder weniger stark ausgeprägt. In den 4 Jahren in denen ich aufgehört hatte Cannabis zu rauchen hatte sich nichts in Bezug auf soziale Störung, depressive Befindlichkeit etc. verändert. Anfangs dachte ich die Zeit würde die Wunden heilen und das aus dem Gleichgewicht geratene Nervensystem regenerieren, aber Irrtum. Im Laufe dieser Zeit prägten sich stattdessen diese negativen Verhaltensmuster und Automatismen weiter in mein Unterbewusstsein und Gedächtnis ein.
    Während dieser Phase ging ich zu einem Psychologen, ich erzählte ihm meine Geschichte, aber irgendwie artete die wöchentliche Sprechstunde in einer Art Kaffeeklatsch aus, ich fühlte mich nicht ernst genommen. Nachdem ich mich 4 Jahre durchs Leben geqäult hatte entschied ich mich wieder dafür zu Kiffen, da ich die Hoffnung auf Besserung aufgegeben hatte.
    Ein Jahr lang ging das ganze gut, danach bekam ich wieder psychoseartige Gedanken, von wegen alle würden mich ablehnen, wegen mir den Tisch in Restaurants wechseln, mich innheralb weniger Sekunden als süchtigen abstempeln und ablehnen. Diese Gedanken kommen sogar beim Autofahren auf, ich werde nervös wenn Leute vor mir in den rückspiegel schauen etc.
    Jedes mal wenn ich unter Menschen gehe, habe ich das Gefühl diese Gedanken nicht mehr kontrollieren zu können, ich werde nervös, die äußeren Reize überfluten mein Gehirn und überlasten meine Psyche. Ich habe oft über die Urasachen dieser Störung nachgedacht, ich hatte bisher nur wenig Erfahrung mit Frauen und die die ich hatte, haben mich zutiefst verletzt....
    ich weiss einfach nicht mehr weiter

  • Hi freiheit,

    erstmal schön dich hier zu treffen, für den ersten Beitrag ne stolze Leistung:)

    Diese Unsicherheiten sind mir schon auch bekannt, doch ich gehe die seit geraumer Zeit etwas anders an, als eben von dir geschildert.

    Bei mir jedenfalls sehe ich das heute so, ich habe Drogen genommen, um eben diese Unsicherheiten zu überspielen. Sicher tragen auch Drogen dazu bei, doch glaube ich, der Großteil aller psychischen Belastungen (Störungen) waren schon vorhanden.

    Nach Absetzen der Drogen, da ist mein Schutzschild weggewesen. Auf einmal ist man wieder alle diesen Einflüssen von außen schutzlos ausgesetzt, nichts ist da, wo man sich verstecken kann.

    Ich will nur auf eines hinaus, ich denke nicht, dass es Langzeitfolgen aufgrund 'Cannabis gibt, zu mindest nicht in der Hinsich "soziale Störungen"!

    Deine Therapie ist vielleicht wirklich nicht so besonders gewesen, obwohl in gleicher Art läuft meine und ich komme damit super klar.
    Wäre es denn nicht sinnvoll, eine weitere zu versuchen? Mit nem anderen Therapeuten?

    Nur eines noch, sicher ist es nicht die richtige Lösung, wenn du dich dem hingibst und nun weiter kiffst.

    Viel Glück bei deinen weiteren Entscheidungen:)

  • hi franz, vielen dank für deine antwort, ja ich denke auch das es eine falsche entscheidung wäre weiterzukiffen, hab es deswegen auch seit einigen wochen wieder gelassen, nur ist das nicht so einfach, man outet sich halt als "süchtiger" und hat das gefühl überall unerwünscht zu sein und dazu kommen dann genau die von dir beschriebenen unsicherheiten die natürlich erst mal alle wieder da sind... wenn man genug kraft hat ist das alles nicht so das problem, aber ich frage mich einfach woher ich die kraft nehmen soll, ich brauch einfach ein erfolgserlebnis, eine motivation die mich antreibt und mir bestätigt das es sinn mach diesen weg weiterzugehen. hab auch schon einen neuen termin bei einem psychologen gemacht der sich mit der materie auskennt, mal sehen was die zukunft bringt.

  • Dann bist du ja vollkommen auf dem richtigen Weg:)

    Das Erfolgserlebnis sollte aber schon sein, dass du dein Problem erkant hast und dem entsprechend handelst.
    Nur zu gut kenne ich deine Situation, oftmals ist es sehr schwer, die eigenen Taten anzuerkennen.

    Viel Glück mit dem neuen Thera. Ich denke auch, dass sich der Therapeut in deinem Fall mit Suchtproblemen auskennen sollte.

    Vielleicht ist das eine Lösung --> :9: (allerdings ohne Zusatzstoffe;))

  • hi!

    ich hab auch schön öfter gekifft und fand auch das man sich dadurch in sachen rein steigern kann!!!
    und deine beschreibung das dich leute angucken kann ich nur bestätigen!kenn auch nur wenige "kiffer" die gerne "dicht" vor die tür gehen!
    ich werde dadurch nur schlapp,lustlos und müde!!!

    als teenie fand ich das tollste an gras die "lachkicks" naja heute find ich das eher peinlich nen dauer grinsen im gesicht zu haben und wenn einer was unlustiges sagt lachen zu müssen!

    leider hab ich vor zwei jahren die erfahrung gemacht das "Kiffen" immer mehr in seinen bann zieht!in meiner berufsschul klasse waren z.b 28leute davon haben ca.13regelmässig gekifft!und das fing schon in der ersten pause auf nem kleinen spielplatz hinter der schule an!es gab da "idioten" bei die sogar immer ihre bong mitschleppten...

    ich hoffe das du es schaffst aufzuhören und drück dir fest die daumen

    LIEBEN GRUSS ANNA

  • danke, für deine nette unterstützung.
    Ja das kenn ich auch noch von früher, mit dem nicht vor die tür gehen, wobei ich da nie so extrem war, ich hab mich auch unter menschen immer wohl gefühlt, aber halt immer stoned...

    wenn ich mich an die zeit davor erinner, war ich doch eher schüchtern und ängstlich, das Kiffen hat mir die Angst genommen, bzw. konnte ich sie dadurch besser kontrollieren oder verdrängen...

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