• Hallo!

    Heute kann auch ich wieder mal schreiben..., welch ein Wunder.

    Mein Problem: Seit längerem habe ich irgendwie meine Gefühle abgeschalten. Ich empfinde keine Liebe, keine Traurigkeit, kein wirklichen Schmerz. Alles weg. Nähe ertrag ich nicht, reden ist einfach nur widerlich. Der Arzt in der Klinik meint es wäre eine Schutzfunktion meines Körpers, aber wie genau soll ich das verstehen?
    Ich bräuchte endlich mal Klarheit! Ich sitz hier bei meinem Ex der mich irgendwie ständig umarmen will *bä* und ich das immer abblocken muss. Will das nicht, kann das nicht.

    lg
    sweety

  • Wer das gute abtötet, tötet auch den Schmerz ab. Um Freude empfinden zu7 können, musst du auch Schmerz empfinden können, wenn du ein Gefühl abtötest, passiert das zwangsläufig mit den anderen auch. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Therapeut das so gemeint hat, dass du die Gefühle abtötest, damit du den Schmerz ertragen kannst.

    Liebe Grüße
    rose

  • Ich kann gelberose da nur zustimmen. Ich denke auch, dass sowas ein einen "Gesamtschalter" für Gefühle gibt.Scahltest du ihn aus, ist mehr oder weniger alles "taub". Ich denke, dass das Unterbewusstsein eine riesige Rolle bei all dem Spielt.

    Versuche doch mal dich langsam wieder an deine Gefühle heranzutasten. Mache etwas, von dem du weißt, dass es schön war und dann wirst du ja deine Reaktion beobachten können ...

  • denke ehrlich gesgat auch dass eine schutzfunktion ist, wenn auch eine unbewusste.

    man kapselt sich einfach von allem und jedem ab. will allein sein. will der welt den rücken kehren. und nähe kommt einem da total ungelegen.

    wenn das zu einem dauerzustand wird, sollte man zusehen dass man dagegen ankommt.....sonst stirbt man innerlich auch wenn das vlt verlockend erscheint, so wirklich toll ist das nicht wenn man total kalt durchs leben läuft oder kriecht....wie auch immer....

  • hi!
    ich glaube ich wäre froh wenn ich manchmal ein bisschen kühler sein könnte.Ich nehme mir alles immer so zu herzen und bin sehr schnell traurig,enttäuscht und dann leider auch schnell auf 180!!!wie gerade im moment!ich hatte gestern einen schrecklichen abend!Ich bin mal wieder mit meinem freund zusammen gestossen als er wie immer seinen willen durchsetzen will!Ich fühle mich dann immer wie das letzte dummchen!!!er sagt mir mittags etwas und behauptet abends das hätte er nie gesagt!!!er verdreht immer alles!das kotzt mich so an!und das schlimmste ist das ich nicht wie früher drüber lächeln kann und mir denken kann "naja dann meint er das halt-mir doch egal".aber ich bin dann super traurig und enttäuscht!und fühle mich einfach nur verarscht!ich verstehe nicht warum er das macht!er weiss das ich es hasse allein zu sein und haut einfach ab!und ich mach mir gedanken die mich zur weissglut treiben!weiss einfach nicht warum ich mir das bei ihm so zu herzen nehme :frowning_face:

  • hallo sweety :wink: !

    mir gefällt das wort gefühle abschalten besser als gefühle abtöten (ich kenn das von mir selber auch). ich glaube ebenfalls, dass dies ein schutzmechanismus von körper und seele ist, sich vor einem "zuviel" vor allem von schmerz und trauer zu schützen. selbstschutz ist etwas gutes - verurteile dich nicht dafür. und abschalten bedeutet auch nichts endgültiges; die gefühle sind nicht weg, sondern einfach für den moment ... hmm ... vielleicht an einem sicheren ort in dir. in einem tresor. und du allein hast den schlüssel dazu. bestimmst, wofür und für wen du aufschliessen möchtest.

    was möchtest du denn im moment am liebsten von den menschen, die um dich herum sind (z.b. dein ex)? möchtest du seine nähe, aber ohne körperkontakt, oder möchtest du am liebsten ganz allein sein? wenn du nicht reden möchtest, dann vielleicht einen film zusammen gucken? oder eine partie schach spielen? und - kannst du ihm (oder anderen) auch sagen, was du am liebsten möchtest? viele menschen um uns herum meinen es nicht böse, wenn sie sich in unseren augen "ungeschickt" verhalten - sie sind nur unsicher und haben halt keine ahnung, wie sie mit uns umgehen sollen. dann müssen wir es ihnen sagen. das hilft ihnen, sicherer im umgang mit uns zu werden - und so helfen wir auch uns. dann wirst du das verhalten der anderen (besser) annehmen können - und so auch dich selber. und ich glaube, dass so auch wieder ein weg zu den eigenen gefühlen entstehen kann. aber das braucht zeit - nimm sie dir, und hab keine Angst, dass deine gefühle weg sind - das sind sie nicht -, du wirst es merken, wenn du den schutz des abblockens nicht mehr so stark brauchst und es wagen kannst, den tresor ein stück weit zu öffnen.

    liebe grüsse

    turtle

  • Hallo sweety,

    ich kenne das auch, dieses sich total abkapseln und zu keinen Gefuehlen mehr faehig sein ausser dem Gefuehl, das sich diese Taubheit so abscheulich ist aber man einfach nicht anders kann...
    Geholfen hat mir, zwei Wochen zu meiner Mutter zu fahren, einfach mal ganz weg von den taeglichen Verantwortungen, keine Pflichten, mich um nichts kuemmern muessen.
    Versuche, Dich zu erinnern, was Dir frueher einmal Spass gemacht hat und tu' es, mach' Dir vor Allem keine Vorwuerfe, so ist das im Moment nun mal, Du kannst nicht anders - Punkt.
    Und, egal was passiert, denke im daran, ES GEHT VORBEI, eines Tages bist Du am Ende des Tunnels angekommen, Du wirst wieder Licht erblicken und Deine Gefuehle sehr viel intensiver erleben, alles geht Dir auf einmal kinderleicht von der Hand - in diesem Sinne hat Dein jetziger Zustand vielleicht sogar etwas positives: wenn es Dir wieder gut geht, weisst Du es um so mehr zu schaetzen und kannst es so richtig geniessen!

    Kopf hoch!

    Gruss,

    Esther

  • Mit Gefühlskälte kenn ich mich ziemlich gut aus. Wenn man sich unbewusst von seinen Gefühlen distanziert geht das nicht von heute auf morgen - zumindest bei mir nicht - aber ich denke ich bin schon seit 11 gefühlskalt und bin jetzt 24. Ich habe also über die Hälfte meines Lebens so verbracht und bin wohl so eine Art Profi.

    Das Folgende schreibe ich wie ich es Beobachtet habe:

    Das Problem ist, dass die Gefühle immer noch da sind, man nimmt sie halt einfach nicht mehr bewusst wahr. Das sind dann so Gedanken wie: "wieso habe ich eben so reagiert, achso ich war wohl wütend". Denken ist dabei sehr wichtig, es ist als müsste das Hirn doppelt soviel arbeiten und ständig alles analysieren damit es überhaupt weiss wie die Situation ist. Das funktioniert aber nicht immer gut, was dazu führt, dass man sich manchmal komisch verhält.

    Für die Karierre ist es der Hammer, Arbeitgeber oder inzwischen meine eigenen Klienten schätzen Gefühlskälte weil sie als Stärke oder Professionalität eingeschätzt wird. Man wird auch etwas soziopathisch.

    Man ist auch nicht mehr verletzlich und hat auch keine Angst mehr; als Beispiel: als ich 15 war hat mein betrunkener Vater rumgeschrien, dass er sich erschiessen würde, einer der Gründe war wohl auch irgendeine echte Reaktion oder ein Feedback von mir zu provozieren. Ich habe nur mit "in Ordnung" geantwortet und weiter gegessen und genau so habe ich mich auch gefühlt, ganz normal.

    Aber die Gefühle sind eben noch da und kommen irgendwann verzerrt hoch, von 17 bis 20 hatte ich oft eine Art Panikattacke. Und die sind wirklich nicht lustig. Immer unter Menschen, begleitet von starkem Schwitzen, Zittern in verschiedenen stärken, Übelkeit und Harndrang der nicht verschwand egal wie oft man auf die Toilette geht.

    Auch eine Beziehung oder Sex ist mir unmöglich obwohl ich körperlich gesund bin und auch das Verlangen verspühre.

    Viel Fernsehen ist für ein Leben mit möglichst wenig Gefühlen wichtig. Nach einem freien Tag in dem man nichts anderes gemacht hat weiss man aber manchmal nicht mehr ob man existiert oder hat leichte Depressionen.

    Ich kann dieses Leben eigentlich nicht empfehlen, gerade weil man sich so leicht darauf einstellen und es automatisieren kann. Auch viele, viele, viele Sitzungen mit Psychologen führten bei mir nur dazu, dass ich so verzweifelt fühlen wollte, dass ich mir Gefühle einzubilden begann und die Folgen davon sind noch viel kränker.

  • Kann dich da gut verstehen. Die Kälte kenn ich auch und das ist eigentlich auch das, was mir bei der Einsamkeit am meisten Angst macht. Dieses Gefühl von innerer Leere, fast schon wie emotionale Taubheit, obwohl man eigentlich sehr emotional ist. Sehr komisch, jedoch keinesfalls auf lustiger weise. Passt zumindest zu den eingefrorenen Gesichtszügen.

    Zu Beziehungen sag ich mal nicht so viel, ich kenn nur Distanzbeziehungen... ist auch nicht das Gelbe vom Ei.

  • Guten Tagchen !
    Das mit den Gefühlen kenn ich ganz gut, ich hab mich schon vor langer Zeit von meinen Gefühlen getrennt, und das hat den ganz einfachen Grund, wenn ich Gefühlskalt, gleichgültig und mich nicht auf Gefühlseben einlasse, dann kann ich auch nicht enttäuscht werden. Manche sagen da zieht das Leben an einem vorbei und naja so ist es glaub ich auch. Aber was soll ich sagen, so ist es nun mal und das glaub ich kann man auch nicht ändern, also mir würde nichts einfallen was das ändern würde.

  • Genauso wie bei Iwie ist es bei mir auch.
    Nur das diese Gefühlskälte erst nach meiner letzten Beziehung vor 3 Jahren bei mir Einzog.
    Die Trennung hat mich damals sehr mit genommen, wodurch ich auch ein "Burn Out" erlitten hatte. Das wird meiner Meinung nach auch der Grund gewesen sein, warum ich mich unterbewusst so stark gegen Gefühle wehre.

    Ich hab mich auch mehrmals dazu hinreißen lassen meine Situation zu ergründen. Immer wieder mit dem gleichen Ergebnis, dass ich stark depressiv wurde und selbstmordgedanken bekam.
    Etwas zu erzwingen ist auch auf jeden Fall der falsche Weg. Wenn sie durch irgendeine Situation wieder kommen ist das schön, wenn nicht, dann halt nicht. Ich werd mich mit sicherheit nicht durch Therapiestunden in einen psychisches Wrack verwandeln und im schlimmsten Fall auch meinen Job verlieren.

  • Hmm da scheinst du aber keine positiven Erfahrungen gesammelt zu haben, wenn du so über Therapien denkst.
    Ich geb dir wohl recht, das nichts erzwungen werden kann, aber normal geht ein Therapeut ja auch sehr achtsam damit um und beachtet das Tempo was du selber vorgibst..

    Vielleicht magst du mal ein eigenes Thema aufmachen und berichtest mal woher das kommt?

  • Ich beobachte in letzter Zeit häufiger bei mir immer wieder,dass mich Dinge die mich früher berührt hätten total egal sind.Um ein Bsp. zu nennen,die Trennung dieses Jahr von meiner Frau,ich weiß ich müsste trauer empfinden o.ä,aber mir ist es total egal und ich empfinde rein nichts dabei.Oder ein anderes Bsp.ich bin eine Zeitlang einer Frau hinter her gerannt und als ich mit ihr zusammen war,wollte ich sie nicht mehr.Die Versuche von ihr sich mir anzunähern habe ich immer abgeblockt und mich rar gemacht.Das Ende natürlich das sie Schluss gemacht hat.Auf die Frage,was empfindest du!? Konnte ich da leider nur Antworten,nichts.In dieser Verfassung,finde ich das Leben ganz und gar nicht Lebenswert!!!

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