gedankengänge

  • Ich mag das Wort "Selbstmord" nicht.
    Es ist falsch aufgrund der "-mord" Endung... Mord beinhaltet eine absichtlich ausgeführte Tötungshandlung an einem anderen Lebewesen. Was hat Mord mit der Entscheidung zu tun seinem leben ein ende zu setzen?

    Selbsttötung ist da schon treffender. Wenn auch hier ein negativer Unterton heraus zu hören ist. Zumindest scheint es so.

    Suizid scheint ein neutraler begriff zu sein und wird abgeleitet aus dem lateinischen von "durch eigene Hand fallen" bzw. fällen, opfern. Wobei ich ein Problem habe mit dem Wort opfern, den opfern beinhaltet eigentlich auch eher wieder eine unfreiwillige Aktion bzw. nur eingeschränkt freiwillig ausgeführte tat zu einem höheren Wohlergehen anderer. Wie dieses aussieht ist ja auch immer fraglich. Diese Diskussion habe ich ja immer wieder. Es ist einfach fraglich ob das subjektiv gut empfundene des einen Menschen auch als gut empfunden wird von anderen.

    Die Bezeichnung Freitod dagegen scheint den Gedanken am ehesten zu symbolisieren.
    Denn was ist es anderes als frei zu entscheiden seinem leben ein ende zu setzen? Vor allem warum sollte nicht jeder Mensch von diesem recht Gebrauch machen können?
    was ist so falsch dran?
    Das Argument der Hölle kann man gleich mal streichen wenn man wie ich davon ausgeht das die Religionen eine logische Entwicklung der Menschheit sind die ihren Ursprung in der Philosophie haben. Nicht mehr als der versuch etwas zu erklären was man nicht begreifen kann. Trotz des heutigen Wissens kann der Mensch nicht aufhören in diesen grenzen zu denken.
    Warum ist der Gedanke so schwer zu ertragen das der sogenannte Sinn des Lebens nicht mehr ist als das sein als solches bzw. wenn man den Evolutions Gedanken noch in den Topf wirft lediglich die Reproduktion und Erhaltung der Art.
    Warum muss der Mensch glauben das er zu höherem bestimmt ist... kann er sich nicht mit dem einfachen sein abfinden?

    Warum also wird der Freitod als etwas so negatives angesehen.
    Wenn man mit der Evolutionstheorie argumentieren will könnte man sagen das es eine logische Reaktion auf das nicht ausführen des “Reproduktions- und Erhaltungsprogrammes” ist. Somit eine fehlerhafte Information irgendwo auf den Genen die es gilt zu vermeiden.
    Was aber spricht dann gegen den Tod? Denn es wäre ja gut wenn sich diese nicht reproduzieren damit diese Fehler nicht weitergegeben werden.Nun ist es aber so das der Mensch eine äußerst soziale Ader entwickelt hat (wie es dazu kam ist eine Geschichte für sich). Er fühlt und denkt mit. Glaubt er zumindest. Das er in Wirklichkeit nur stur einem außer Rand und Band laufendem Programm folgt ist ihm nicht bewusst. Er hat sich so in sich selbst verliebt das er blind geworden ist für das wirklich wesentliche. Denn was ist es mehr als eine Art Egoismus Menschen nicht verlieren zu wollen weil man sie nicht vermissen will weil man den Schmerz nicht ertragen will?
    Als sich dem Gedanken hingeben zu können das dieser Mensch eben nun am ende dieses Weges ist und eingeht. Eins wird mit dem ewigen Kreislauf des Lebens. Denn ohne sterben kann es kein leben geben. Warum können die Menschen sich nicht damit abfinden das es alles ein großes ist und er als Individuum teil eines einzigen Flusses.
    Und ist es nicht auch so das wir nur dadurch das wir “schlechtes” erfahren auch das Pendant das “gute” wahrnehmen können? Wie sonst sollten wir uns dem schönen und wunderbaren bewusst werden?

    Wenn man jetzt also davon ausgeht das ein teil der Menschen das “Reproduktions- und Erhaltungsprogramm” ausführt und ein anderer teil den “Ausführung verweigert Programm” stellt sich die frage woher dieses neue Programm kommt.
    Programmänderungen sind natürlich und finden immer statt. Nichts bleibt wie es ist. Wenn diese Änderung also natürlichen Ursprungs ist stellt sich die frage was verantwortlich ist für diese Änderung.
    Da fällt mir spontan das wissen um Überbevölkerung und der Gedanke das sich der Mensch in die falsche Richtung entwickelt ein.
    Warum entwickelt sich der Mensch in die falsche Richtung? Weil er die natürliche auslese aus dem Programm nicht mehr ausführt... dank der medizinischen Entwicklung und der Technisierung kann die Auslese nicht mehr so agieren wie sie es vorher gemacht hat. Das aussetzen der Auslese führt zu Überbevölkerung und die Anzahl der fehlerhaften Programme steigt an. Der Kreislauf muss sich was neues ausdenken und setzt das “Reproduktions- und Erhaltungsprogramm” außer kraft.
    Auf diese Art entwickeln sich die Zivilisationskrankheiten und die Anzahl derer die den Freitod wählen steigt.

    Warum also sollte die Wahl des Freitodes falsch sein?

    Und wenn ich schon dabei bin was spricht eigentlich gegen aktive Sterbehilfe?
    Wenn ein Mensch nicht mehr länger spüren will wie sich der Krebs durch den ganzen Körper frisst und er von Tag zu Tag weniger wird warum sollte er dann nicht das recht haben zu sagen das er nicht mehr will? Warum sollte er nicht einfach aufhören dürfen zu sein?

    Wenn einem Menschen der den Freitod wählt die Möglichkeit gegeben wird sich zu verabschieden von denen Menschen die er liebt ohne das diese versuchen ihn davon abzuhalten würde er bei seiner Entscheidung bleiben?
    Ich kann von mir sagen das ich mich sehr wohl von den Menschen verabschieden würde wollen wenn ich den Freitod endgültig wählen sollte. Und ich würde es mir auch von anderen Menschen wünschen wenn sie sich zu diesem schritt entscheiden. Natürlich dürfen sie versuchen mich eines besseren zu belehren aber wenn ich an diesem leben wirklich nichts lebenswertes mehr finde und auch kein Mensch mehr mich eines besseren Belehren kann warum dann nicht? Um anderen Leid zu ersparen? Und wer erspart mir meines wenn ich weiterlebe?

  • Ich bin lieber vorsichtig mit meiner Meinung dazu, erstmal ist auch die Frage ob mal religiös veranlagt ist.

    Bin zwar nicht sehr gläubig jedoch denke ich das für jeden einmal die Zeit kommt, früher oder später, denke aber das es in Gottes Hand liegt und nicht in unserer liegen sollte.

    Ausserdem ist das Leben wie eine Achterbahn manchmal ist man ganz unten und manchmal ganz oben, also es kommen wieder bessere Zeiten, denke das weisst Du auch also warum möchtest Du Dich deiner Zukunft berauben???

    Du weisst Doch gar nicht was noch kommt :55:

  • Über das thema habe ich schon oft mit jemanden drüber diskutiert.
    Ich denke das es stark auf den GLaube drauf an kommt, den wenn wer glaubt der glaubt auch an die hölle und da will keiner hin. Also lassen sie es.
    Ich denke grundsätzlich ist die entscheidung den Freitod zu wählen nicht schlecht, auch wenn einige das so sehen, aber letzendlich entscheidet jeder doch selbst.
    Allerdings würde ich mich nie persönlich von den menschenverabschieden die ich liebe, den ich denke das würde bei jedem menschen ein schlechtes gewissen ausüben zudem sind sie in Deutschland dazu verpflichtet hilfe zu leisten sonst machen sie sich strafbar und das würde ich nicht wollen.
    Wieso sollte unser Leben in Gotteshand liegen? mal abgesehen davon das ich nicht mehr an gott glaube.
    Weiß ich aus der zeit als ich es tat das Gott mir mein Leben auch nicht "erleichtert" und beschützt hat.
    Wieso sollte er dann das recht haben über mein Leben zu bestimmen?
    Ich bin selbst für mein leben verantwortlich und wenn ich scheiße baue muss ich mit den konsequenzen leben!
    IIch entscheide über mein Leben und über das wann ich nicht mehr lebe.
    Das ist meine meinung.

    Lg

  • Zitat von Papst;87971

    Ausserdem ist das Leben wie eine Achterbahn manchmal ist man ganz unten und manchmal ganz oben, also es kommen wieder bessere Zeiten, denke das weisst Du auch also warum möchtest Du Dich deiner Zukunft berauben???


    danke für die antwort... aber um das warum ging es mir eigentlich weniger... den jeder hat andere gründe die seiner meinung nach dafür sprechen den Freitod zu wählen...

    es ging mir um das warum es als falsch angesehen wird...
    und eine diskussion über gott bzw. religionen will ich eigentlich nicht lostreten... ich akzeptiere es voll und ganz wenn ein mensch an seine religion glaubt und nach ihr lebt... das will ich auch keinem nehmen... wer kraft daraus schöpfen kann soll es tun....
    aber er soll dann auch meine meinung dazu akzeptieren... und ich halte nicht viel davon.... aber das ist ein anderes thema...

    warum also fällt es den menschen so schwer den tod zu akzeptieren wenn er frei gewählt wurde?

  • Zitat von DeathAngel;87991


    Ich denke grundsätzlich ist die entscheidung den Freitod zu wählen nicht schlecht, auch wenn einige das so sehen, aber letzendlich entscheidet jeder doch selbst.
    Allerdings würde ich mich nie persönlich von den menschenverabschieden die ich liebe, den ich denke das würde bei jedem menschen ein schlechtes gewissen ausüben zudem sind sie in Deutschland dazu verpflichtet hilfe zu leisten sonst machen sie sich strafbar und das würde ich nicht wollen.


    ja... da ist was dran...

    aber das verabschieden ist doch gerade das was so wichtig ist...
    ein letztes mal sagen können das man eine echt schöne zeit hatte und das man froh ist diesen menschen gehabt zu haben und mit ihm ein teil des lebens verbracht haben zu können...
    zu sagen das es einem leid tut aber das sein weg hier jetzt zu ende geht... und das man nicht zu traurig sein soll... die schönen dinge wieder ins gedächtnis rufen und im reinen mit sich selbst endlich ruhe zu finden...

    ich denke auch wenn man diese möglichkeit hätte das es einige sich nochmal ins bewusstsein rufen könnten dass das leben so besch**** es auch immer wieder ist auch seine guten seiten hat... und sich eventuell denkt vielleicht doch noch nicht... vielleicht kommt ja doch noch was schönes was das bisher erlebte topt...
    und wenn nicht warum ihn dann nicht einfach ziehen lassen?

  • Ich denke wenn man sich verabschieden will kann man das auch so, man muss ja nicht sagen ich gehe jetzt aber die zeit war schön mit dir so nach dem motto....ich kann ja zb sagen ich finde es echt super das du immer da warst und danke dir dafür....oder auch die möglichkeit des abschiedbriefes gibt es auch noch, aber ich denke wenn man will kann man sich auch jetzt unter diesen bedingungen verabschieden.
    Warum ein mensch den anderen nicht ziehen lassen würde ich denke weil er den liebt. Also wenn ich meine oma nehme und ich würd ihr sagen das ich jetzt den Freitod wähle dann würde sie mich aufhalten aus dem grund weil sie mich liebt.
    Ich denke man wird immer von irgendwen geliebt auch wenn man es vielleicht nicht sieht.

  • aber ist es nicht gerade ein zeichen von liebe endlich los zu lassen?

    nicht mehr zu klammern... einfach gehen zu lassen... mit dem wissen das dieser mensch endlich ruhe hat...

  • Wir und viele Leute die damit zu tun haben, die verwenden auch den Begriff 'Selbsttötung und deswegen heißt der Thread natürlich auch so :winking_face:

    Mein Vater sagt, wenn es keinen Gott gäbe, dann würd ich nicht mehr leben.
    Aber auch ich will die Diskussion nicht mit dem Glauben vermischen, das war nicht so gewollt und würde eh zu keinem Ende führen.

    Ich frage mich, warum führt man diese Diskussion?
    Will man sich da ne Art Freifahrtschein für den 'Freitod holen?

    Wer gehen will, der wird es tun und sicher keine Rücksicht auf irgendwelche moralischen oder sonstigen Dinge geben.

    Meiner Meinung sollte man sich viel mehr Gedanken machen, warum man sterben will.
    Ich hatte viele Gründe, dachte ich, aber heute gibt es diese Gründe nich mehr. Also bitte, wenn ich nun gestorben wäre, dann hätte es keinen Grund gehabt, der nicht lösbar gewesen wäre.
    Meine Versuche liegen lange zurück, entstanden immer aus Depris und 'Sucht und beides ist heilbar.

    Einige Beerdigungen aus dem Grund 'Selbsttötung habe ich hinter mir, mal konnte ich es nachvollziehen, mal auch nicht.

    Trotzdem, es ist eine eigensinnige Aktion, ich habe zu viel Leid von den Hinterbliebenen erlebt und glaubt mir, ich weiß von was ich rede, meine Freundin hat sich auch mit einem Goldenen aus dem Leben geschlichen - absichtlich!
    Auch da gab es viele Gründe und wenn es nicht passiert wäre, dann würde ich vielleicht nicht mehr leben oder zumindest noch drauf sein. Mir wurde damals auferlegt, ich solle leben, clean sein, für sie und eben auch mich.
    Es war nich fair, aber heute ist es nur noch ein trauriges Thema.

    Bitte nenne man mir einen Grund und erst dann kann ich solch eine Frage beantworten!

    Aber ich denke nicht das es einen gibt :face_with_tongue:

    LG Franz

  • Zitat von Franz;88040


    Ich frage mich, warum führt man diese Diskussion?
    Will man sich da ne Art Freifahrtschein für den Freitod holen?

    lieber franz
    nein. so war das nicht gemeint... den freifahrtschein muß man sich nicht holen.. den hat jeder ;)...


    der grund der diskussion ist das es mich interessiert... und da ich weiß das es menschen gibt die eher sensibel auf dieses thema reagieren habe ich das hier rein geschrieben

    ich versuche das ganze auf basis der ethik zu betrachten...
    und da stellt sich eben einfach die frage des "warum nicht?"


    Zitat von Franz;88040


    Meiner Meinung sollte man sich viel mehr Gedanken machen, warum man sterben will.

    das macht man ja in dem moment in dem man über den Freitod nachdenkt... und da fallen einem unendlich viele "gute" gründe ein...
    sinnvoller wäre es glaube ich zu überlegen warum man noch nicht sterben will....


    Zitat von Franz;88040


    Bitte nenne man mir einen Grund und erst dann kann ich solch eine Frage beantworten!

    Aber ich denke nicht das es einen gibt :face_with_tongue:

    gründe gibt es viele und die sind auch für jeden unterschiedlich.... was dem einen nichtig erscheint ist dem anderen das wichtigste auf erden... und das es oftmals so ist das diese zunächst so wichtigen gründe später nichtig wirken gehört wohl dazu...


    aber auch ich kenne den schmerz und diese leere die in einem entsteht wenn man abschied nehmen muß weil jemand diesen weg gewählt hat... es sind nur einige wochen vergangen seit dem letzten mal... und es ist nicht zu vergleichen mit dem schmerz wenn jemand eines natürlichen todes stirbt...
    dabei entsteht eine lücke die nichts und niemand je wieder füllen könnte... aber auch diese lücke macht einen sinn... mal mehr mal weniger...


    aber schade das niemand auf die aktive sterbehilfe eingegangen ist... den im endeffekt ist das ja auch nichts anderes als die entscheidung für den freitod...
    und wenn jemand von krankheit so zermürbt ist und nicht mehr länger leiden will warum sollte man ihm den frieden verwehren?

    aber trotzdem schöne und gute antworten... ich freu mich auch auf weitere

    mit grüßen voller liebe die nora

  • Zitat

    das macht man ja in dem moment in dem man über den 'Freitod nachdenkt... und da fallen einem unendlich viele "gute" gründe ein...
    sinnvoller wäre es glaube ich zu überlegen warum man noch nicht sterben will....


    Aus eigener Erfahrung, weder das eine, noch das andere ist dann noch möglich, weil dann zählt nur noch das wie und wann.

    Aber ich hab schon verstanden, nur wollte ich nich auf ethische Gründe eingehen. Diese Diskussionen habe ich schon geführt und es fand nie ein Ende :winking_face:

    Noch kurz zur aktiven Sterbehilfe.
    Genau die habe ich jemand abverlangt, wenn ich es selber nich mehr kann.
    So geht das nicht, wenn ich auch fest davon ausgegangen bin, dass ich sterben werde.
    Das darf man keinem abverlangen, das ist unmenschlich!

    Aber meist geht es da ja um Profis und sowas lehne ich ab. Am Tod aktiv mitwirken und dann auch noch Geld verdienen, nein, das kann ich nich für gut heißen.

    Ich bin der festen Überzeugung, es gibt immer eine Lösung, wenn es auch noch so schlimm kommen mag.
    Deswegen werden wir im SuS und ich auch privat, jede ernst zu nehmende Ankündigung zu verhindern versuchen - diese Regel wird zu 100% durchgesetzt!

    Viele Jahre habe ich selbst nix anderes im Kopf gehabt, aber es gab immer wieder super tolle Momente und genauso kommen wieder scheiß Situationen.

    Der Gedanke an diese Lösung ist also nachvollziehbar, nur finde ich, gewinnt man an ungemeiner Stärke, wenn man solche Lebensabschnitte übersteht.
    Das kostet ungemein Kraft, manchmal glaubt man nicht mehr an sich und andere, doch Menschen sind zu Dingen im Stande, das will man dann oft nicht glauben.

    Ich hoffe wir können hier noch vielen Mut machen, denke das ganze Team will nix anderes.

    Mehr fällt mir grad nich dazu ein :winking_face:

    LG Franz

  • Zitat von Franz;88064

    Noch kurz zur aktiven Sterbehilfe.
    Genau die habe ich jemand abverlangt, wenn ich es selber nich mehr kann.
    So geht das nicht, wenn ich auch fest davon ausgegangen bin, dass ich sterben werde.
    Das darf man keinem abverlangen, das ist unmenschlich!

    Aber meist geht es da ja um Profis und sowas lehne ich ab. Am Tod aktiv mitwirken und dann auch noch Geld verdienen, nein, das kann ich nich für gut heißen.

    Ich bin der festen Überzeugung, es gibt immer eine Lösung, wenn es auch noch so schlimm kommen mag.


    hm... das seh ich ein bisserl anders...

    ich meine bei aktiver sterbehilfe eigentlich wirklich die bei denen keine hoffnung mehr besteht... bei denen der weg nur noch aus leid und schmerz besteht...
    die die mit schmerzmitteln vollgepumpt werden und zum sterben heim geschickt werden... (hab mal ne weile auf ner onkologischen gearbeitet)

    das es immer wieder menschen gibt die versuchen aus allem einen profit zu erzielen ist gar keine frage... so ist der mensch...
    solange er sich nicht weiter entwickelt wird sich das auch nicht ändern... leider...

    aber warum jemanden am leben erhalten wenn es keine hoffnung mehr gibt? warum gegen seinen willen festhalten in einer welt die ihm nichts mehr zu bieten hat bzw das was sie noch zu bieten hat nicht mehr wahrgenommen werden kann...
    und manchmal gibt es eben keine hoffnung mehr...
    und ich bin der meinung das wenn ein mensch sagt er kann und will nicht mehr und um die spritze bittet dieses ihm auch gegönnt sein sollte...

    hier stellt sich die frage nach einbeziehung ins moralische universum...

    wenn der mensch ein tier von leid erlöst warum sollte er es nicht beim menschen?
    diese frage darf selbstverständlich nicht mit ökonomischen argumenten beantwortet werden sondern wenn dann nur nach ethischen bzw. je nach kulturkreis nach moralischen gesichtspunkten....

    und war es nicht das mitleid was die menschlichkeit ausmacht? die fähigkeit mit zu fühlen, zu empfinden? leid zu erkennen und zu handeln um dieses zu veringern?

    wenn der mensch sich also über das tier stellt und über leben und sterben verfügt ohne wirklich zu wissen wie das tier denkt oder fühlt warum sollte er dann nicht dem menschen der sich äussern kann dieses recht zusprechen?
    nur mal rein bezogen auf die aktive sterbehilfe...

    der Freitod sollte in dieser hinsicht nochmal differenzierter betrachtet werden....
    denn in der regel ist er sinnlos da man sich meist nur in eine ecke des hirns verannt hat und eben nicht mehr raus findet... auch wenn einem das erst im nach hinein bewusst wird wenn man dann eben doch noch nicht aufgegeben hat bzw. davon abgehalten wurde...

    aber wer weiß... wenn man bedenkt wie heute im vergleich zu vor 100 jahren über sexualität gedacht und gesprochen wird kann man sich eventuell bis in 20 oder 30 jahren auch offen über Freitod gedanken austauschen... es ist ja immer noch ein tabu thema in unserer gesellschaft so wie das sterben als solches auch...
    aber vielleicht leben wir ja doch alle in einer matrix....
    oder 2012 geht die welt wirklich endlich den bach runter...
    ach ja und die illuminaten nicht zu vergessen die ja eh alles geplant haben...

    ich gebs ja zu ich diskutiere gerne und hör ja schon auf damit... und langsam entfernt sich das ganze ja auch bzw. weitet es sich aus vom ursprungsgedanken...

    wie auch immer... ein hoch auf die patientenverfügung...
    und auch ich werde mich bemühen menschen die diesen weg gehen wollen davon zu überzeugen es nicht zu tun... aber verstehen kann ich sie trotzdem... und ich bin auch weiterhin der meinung das es nur des menschen gutes recht ist diesen weg zu gehen... auch wenn es oftmals sinnlos und traurig ist...

    mit grüßen wie immer die nora


    ach ja wenn noch jemanden weiter diskutieren möchte immerdoch gerne :winking_face:

  • Wie gesagt, ich kann es auch manchmal verstehen, keine Frage.

    Aber was ist Hoffnungslos? Wie viele haben schon gesagt bekommen, du hast noch so und so lange zu leben?

    Vor gut 2 1/2 Jahren haben Ärzte meinem Vater gleiches gesagt, dem mitgeteilt, dass es keine Hoffnung mehr bei mir gibt.
    Aber ich schreib grad hier und deswegen will ich einfach sagen, oft gibt es Hoffnung, auch wenn es ganz schwer ist.

    Aber wir tauschen uns doch aus, also dafür haben wir doch extra dieses Board geschaffen :winking_face:
    Ich hoffe es wird nie soweit kommen, dass man sich einfach mal wegmacht, wenn es grad nich so läuft.
    Die Frage ist für mich, wo setzt man an, wann ist der 'Freitod ok und wann nicht? Welche Gründe sollen ok sein, welche nicht?

    LG Franz

  • Zum Thema beihilfe zum Tod hätte ich auch was beizutragen, jedoch nicht hier, bitte per pm. Heutzutage wird es ja nicht mal schwerstkranken, bzw Menschen bei denen der Tod unabändlich ist wegen Krankheit gegönnt früher aus dem Leben zu scheiden. Nein, diese Menschen müssen Leiden. Im Grunde bin ich auch der Meinung das jeder selbst entscheiden muss (was er ja auch kann) ob er seinem Leben ein ende setzen will. Ich denke das Problem sind die Hinterbliebenen, denn diese müssen ein Leben lang damit klar kommen, mit dem wissen nicht geholfen haben zu können, das ist das hauptproblem. Und du kannst mir auch nicht glaubhaft machen das wenn Dein Kind kommt um sich zu verabschieden weil es den Freitod wählt Du es einfach so gehn lassen würdest, das nehm ich niemanden ab. (wohlgemerkt, ich spreche von gesunden, nicht von unheilbar kranken)

  • einer meiner gründe, meine meinung über dne Freitod zu ändern, ist auch einer von franz gründen: ich habe 2 menschen so verloren, die mir sehr nahe gestanden haben und gelitten wie ein tier (in einem fall tu ich das immernoch und hab die leise befürchtung, das alle lieb gemeinten "es ist nicht deine schuld" argumente nich komplett verhindern werden, das das so weiter geht!)!! ich würde das NIEMANDEM antun wollen und man KANN da durchaus von "antun" reden - ich hab einen der beiden als seelenverwandt angesehen und als er sah, das wir zusammen wohl keine zukunft haben, hat er sich die pulsadern...naja...danach bin ich offen online eine mörderin genannt worden und..wie gesagt: ich wünsche meinen feinden nicht, sich so fühlen zu müssen...würde also IMMER versuchen, auswege zu finden!!
    eine gänzlich andere sache ist schwere krankheit und/oder hirntot ..ist aber ja ne andere geschichte und wahrs. OT!??

  • ich bin sehr froh das es dieses board gibt... mit austausch meint auch eher den in der öffentlichkeit in der gesellschaft...

    diese lebensprognosen meine ich eigentlich auch weniger... wir sind menschen... und wir irren... ich selber kenne ein mädel mit einem ziemlich heftigen herzfehler... die ärzte haben gesagt sie wird keine 10 jahre alt... sie ist heute 20 und studiert....
    und wenn mir ein arzt sagt das ich noch ein jahr zu leben hätte würd ich nur noch dinge tun die mein herz erfreut... ein letztes mal all diese dinge machen die man schon immer machen wollte.. und wenn ich dann doch länger lebe dann ist das ja auch ok.. dann fallen mir bestimmt noch mehr sachen ein die ich noch machen will...
    aber was ich meine sind zb. schmerzpatienten, komapatienten und solche fälle...
    selbstverständlich kann man diese nicht alle über einen kamm scheren... aber warum nicht individuell von fall zu fall entscheiden anstatt von vornerein zu schreien das man sowas nicht darf... (ich weiß eine solche vorgehensweise ist in keinster art und weise wirtschaftlich aber das ist eh eines der hauptmankos in unserer heutigen gesellschaft)
    der 80 jährige der zusehen muß bei klarem verstand wie sein körper stück für stück zerfressen wird und genau weiß das es nicht mehr besser wird... wenn er es will warum nicht?
    ich weiß das es nicht einfach ist zusehen zu müssen wie ein mensch stirbt... daneben sitzen zu müssen und nichts mehr für ihn tun zu können als die hand zu halten und zu sagen das es ok ist und man los lassen darf... das man endlich ruhe finden darf...
    aber ich muß sagen ich war froh als es vorbei war weil ich wusste das dieses leiden vorbei ist... das dieser mensch endlich ruhe hat und nicht mehr länger leiden muß... auch wenn ich nichts mehr tun konnte als ihn in diesen letzten minuten einfach nur zu begleiten und da zu sein...
    es ist nicht leicht zu zusehen wie das leben zerinnt und sich in nichts auflöst... aber es war gut so wir es war... und manchmal bringen berufe eine solche erfahrung eben mit sich...
    soviel nochmal zur sterbehilfe...


    ja die grenzziehung... ab wann ist ein grund akzeptabel und wann nicht mehr.. das ist sehr schwer und eigentlich kaum zu beantworten...
    wie schonmal gesagt was dem einen nichtig ist dem anderen wichtig...
    ich bin der meinung das ein großer teil der "gründe" sich in nichts auflösen würden wenn sich die menschen endlich weiterentwickeln und den menschen als solchen sehen und nicht die masken die wir alle tragen... wenn sie endlich anfangen würden dem leben wieder mit respekt zu begegnen und nicht mit allen mitteln versuchen würden es auszubeuten....
    aber mir fallen heute auch nur meine üblichen gründe ein und diese reichen bis jetzt noch nicht aus diesen schritt zu vollziehen...
    soviel zu den gründen...

    ein interessanter punkt den carryon angesprochen hat sind in der tat die hinterbliebenen...
    aber warum fällt es so schwer sich damit abzufinden das man eben nicht mehr helfen konnte...
    mein erster gedanke der schon weiter oben von mir genannt wurde ist der egoismus.. wir wollen eben nicht leiden und es schmerzt immer einen geliebten menschen zu verlieren.. ganz egal wie sehr man sich am ende gehasst hat.. (ausnahmen sind hier solche menschen wie mörder oder vergewaltiger wobei selbst diese von irgendeinem menschen gemocht wurden wenn auch nicht gerade vom opfer.. diese verspüren in der regel erleichterung bis hin zu genugtuung)
    wir wissen zwar das der tod etwas so endgültiges ist wie sonst kaum etwas auf dieser welt aber dennoch ist es uns selten bewusst... in der regel erst wenn wir wieder jemanden ziehen lassen mussten...


    ich weiß nicht was ich tun würde wenn mein kind zu mir kommen würde und sagen würde das es nicht mehr leben will... ich weiß nicht wie es ist ein kind zu haben... aber ich denke es gibt nichts wundervolleres als dem leben zu sehen zu können und es unter seinem herzen zu tragen... es zu spüren...
    es würde mir aller wahrscheinlichkeit das herz zerreissen und ich würde wohl alles mögliche tun um es von diesem gedanken abzubringen... aber weiß ich wie groß dieses leid ist? und kann ich dieses mit meinem gleich setzen? und wer gibt mir das recht mein leiden über das meines kindes zu stellen?
    wenn ich das leid auch nur um ein kleinstes veringern könnte dann würde ich das tun vorrausgesetzt kein andere trägt einen schaden davon...
    und wenn es mir gar nicht gelingt.. dann muß ich das aber auch akzeptieren... auch wenn es wahrscheinlich noch viel schwerer ist als alles andere so könnte mir glaube ich der gedanke helfen das dieses leiden zu ende ist... und lieber leide ich als das jemand nur wegen mir leidet... aber das ist meine persönliche einstellung wie auch der gedanke in eine solche welt gar keine kinder zu setzen....
    aber wenn man offen darüber redet und die möglichkeit hat abschied zu nehmen wird einem eventuell bewusst das man doch noch nicht gehen will und die gründe vielleicht doch eher in die kategorie "nichtig" einzustufen sind....

    ich weiß es nicht aber das macht das ganze doch interessant oder?

    zur abwechslung mal mit sonnigen von vogelgezwitscher erfüllten grüßen die nora


    edit

    ja finni da stimme ich dir zu... das wünscht man nicht seinem schlimmsten feind... und es ist eine ganz andere art von schmerz der mit nichts zu vergleichen ist...

  • Nochwas zu Franz erstem Eintrag. Natürlich kann kein Arzt genaue Prognosen stellen wielange der kranken Person noch bleibt....Er kann es aber in bestimmten Fällen eingrenzen auf Wochen, Monate. Und wie Du auch schon schreibst...Tieren wird dieses Recht gewährt, Menschen nicht. Die müssen vor Gericht ziehen sofern Sie dazu überhaupt noch in der Lage sind. Und ich habe schon so oft miterlebt wie alte Menschen trotz Patientenverfügung in denen ausdrücklich stand auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten, sprich künstliche Ernährung, Beatmung, womöglich noch Reanimation bei nem 90!!! jährigen, je nachdem an was für nen Arzt man da kommt hat man unter Umständen echt schlechte Karten! Ich weis von nem Fall da hat die Frau eine Patientenverfügung notariell beglaubigen lassen, die war aktuell, und zwei Wochen später erlitt Sie einen Schlaganfall mit Hirnblutungen, sie war damals 65, inzwischen ist sie über 70 und wird seit Jahren künstlich ernährt, beatmet usw ohne das sie jemals wieder das bewustsein erlangte. Keine Angehörigen......Wie kann sowas passieren???????? Inzwischen liegt Sie in nem Pflegeheim, wird alle zwei Std gelagert und vegetiert so vor sich hin. Selbst eine Patientenverfügung ist für die Ärzte nicht bindend. Wenn Angehörige noch da sind werden diese befragt was wohl der mutmaßliche Wille der kranken gewesen wäre...aber ohne Angehörige???? Das kann doch nicht sein. Mir graust es vor dem altsein.

  • Doch noch was vergessen. Wie Franz auch schon erwähnte, im Grunde ist es Egoismus von den Angehörigen das nicht akzeptieren zu können. Aber wer möchte schon einen geliebten Menschen auf so eine Art und Weise verlieren. Keiner. Vor allem für Eltern muss es ein Gefühl des Versagens sein, und nicht nur für die, natürlich auch für den Partner. Ich gehe aber mal davon aus das niemand von jetzt auf nachher beschließt sich das Leben zu nehmen, sondern diese Entscheidung sehr bewusst getroffen wird, nach Monaten vielleicht sogar Jahren. Natürlich gibts auch hier ausnahmen. Das ist wirklich ein sehr heikles Thema und ich finds gut das es hier angesprochen wird.

  • hm... die sache mit dem egoismus ist zwar mein argument aber ist ja nicht so wild... wobei ich mir nicht sicher bin ob franz hinter einer solchen aussage stehen kann...

    und ja manchmal geht einem Freitod eine lange vorbereitungsphase vorraus... aber nicht immer... ganz im gegenteil... es sind sekunden in denen der gedanke kommt jetzt bei rot einfach über die straße zu laufen oder am bahnhof stehen die durchsage hören und nicht hinter der weißen linie stehen zu bleiben.... bei jeder brücke über die ich fahre oder laufe... in jeder kurve zu denken warum überhaupt noch lenken und bremsen... bis her dachte ich mir immer "noch nicht heute... morgen vielleicht.. heute muß noch..."
    ich hoffe eigentlich das es noch eine weile so bleibt... hab da noch ein paar dinge zu erledigen... :winking_face:

    wie auch immer....

    kommen wir nochmal zurück auf die aktive sterbehilfe....

    würdet ihr einen solchen menschen verurteilen?

    ich glaube mich zu erinnern das vor zwei oder drei jahren eine etwas üble geschichte in den medien unterwegs war... dabei ging es um eine altenpflegerin die ihre patienten glaub überdosiert hat weil sie das leid nicht mehr ertragen hat... hab aber grad auch kein nerv zu recherchieren...

    aber nehmen wir doch einfach mal an es handelt sich um einen krebspatienten im endstadium... trotz enormer morphium dosen zur schmerzlinderung leidet dieser mensch so höllische qualen das er am schreien ist vor schmerzen.... ihr wisst das es keinerlei hoffnung gibt sondern es nur noch eine frage von tagen ist bis dieses herz aufhört zu schlagen... was ihr aber auch wisst ist das wenn ihr nur ein bisserl mehr von den medis gebt diese qual beendet werden kann...
    man hat also die wahl weitere tage zu zusehen wie dieser mensch qualen durch leiden muß oder aber dem ganzen ein ende zu setzen...

    seid ehrlich zu euch selbst...

    würdet ihr den menschen der erlöst veruteilen?


    oder stellt euch vor es wäre eure mutter oder ein bruder oder gar das eigene kind....
    und ihr seid in der lage diese qual zu beenden...
    wie würdet ihr urteilen?


    ich hoffe diese fragestellung wird nicht als zu provokant angesehen


    mit auf antwort gespannten lieben grüßen die nora

  • Zitat von Carryon;88160

    Doch noch was vergessen. Wie Franz auch schon erwähnte, im Grunde ist es Egoismus von den Angehörigen das nicht akzeptieren zu können.

    So habe ich das nicht geschrieben und das wird falsch verstanden, wenn jemand egoistisch ist, dann nur Leute die 'Selbsttötung vollziehen und die anderen Sterbehilfe abverlangen. Als ich das getan habe, da war ich im Todeskampf, hatte 'Angst ich werde es selber nicht mehr durchführen können.
    Für diese Ansage hasse ich mich heute, wie kann kann verlangen, dass jemand anderer einen Menschen tötet?

    Nochmal ganz klar, ich bin absoluter Gegner von 'Freitod und was Sterbehilfe angeht, da geb ich gerne nochmal eines drauf - keiner darf über Leben oder Tod bestimmen.

    Es ganz deutlich zu wiederholen, ich bin absoluter Gegner von 'Freitod und Sterbehilfe in jeglicher Art.

    Prognosen von Ärzten in jeder Art was das Sterben angeht, die sind nun mal nur Vermutung, weil sonst müsste ich schon 2 mal gestorben sein!

    Franz

  • Sorry Franz, dann hatte ich Dich da wohl völlig falsch verstanden. Ich war der Meinung Du hättest geschrieben das Du es von den Angehörigen egoistisch findest jemanden nicht gehn lassen zu wollen. War mein Fehler, hätt wohl besser zweimal durchlesen sollen, sorry. Carry

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