hallo,
ich wusste jetzt nicht genau wo dieses thema hinkommt. ich denk aber dass es eine verhaltensstörung ist?
ich hatte schon immer eine richtige redestörung. also ich kann über probleme, gefühle, oder bei kleinigkeiten die mich betreffen nicht reden. angefangen hat das bei mir schon als ich ganz klein war. nie sagte ich was ich möchte. ich lehnte alles ab was mir angeboten wurde. ein ja bitte, das hätte ich gerne, brachte ich noch nie raus. meine mutter musste mir oft spielsachen oder süssigkeiten aufzwingen. jedesmal wenn mich meine mutter in einem geschäft fragte ob ich etwas haben möchte sagte ich nein. (obwohl ich wirklich gerne etwas gehabt hätte). jedesmal wenn ich aufs klo musste oder sonst ein natürliches bedürfnis hatte traute ich mich nicht dies zu sagen. passiert mir jetzt auch noch oft wenn ich bei jemanden zu besuch bin. da sitz ich meist da, sag zu allem nein danke und traue mich nicht aufs klo zu gehen. mittlerweile hab ich es schon geschafft, wenn mir jemand etwas zum trinken anbietet dass ich um ein glas wasser bitte (obwohl ich gerne einen saft hätte ) auch bei anderen menschen zu übernachten bereitet mir viele schwierigkeiten. ich trau mich nicht zu atmen, mich umzudrehen etc. ich kann mich einfach nicht entspannen. das zerrt schon langsam an meinen nerven.
also ich schaffe es nicht meine bedürfnisse kundzutun.
konnte damit bis jetzt recht gut leben, manchmal ist es anstrengend, bin deswegen nicht gerne bei jemanden zu besuch.
das größere problem bei meiner redeangst ist es wenn es um sachen probleme, gefühle etc. geht. habe noch nie mit einer realen person über meine probleme geredet. denn mein größtes problem ist das reden. in meiner pupertät hatte ich keine realen freunde, nur chatfreunde. mit denen konnte ich über alles schreiben. deswegen tu ich mir beim schreiben auch so leicht.
meine mutter und meine schwester waren da schon sehr verzweifelt mit mir. ich hatte sehr große probleme mit meiner körpergröße, war deswegen auch sehr Depressiv. ich versuchte häufig mit meiner mutter darüber zu reden. aber ich bekam noch nie ein wort heraus. obwohl ich so gerne meinen mund mal aufmachen würde. ich verstehe ja dass mir meine familie nicht helfen kann wenn ich meinen mund nicht aufmache. meine mutter bekam mit dass ich mich r*t*e. sie versuchte sehr oft mit mir darüber zu reden. sie wollte ja nur wissen was mit ihrer tochter los sei. ich brachte nie ein wort heraus. ich verkroch mich jedesmal, schrie sie an wenn sie mir hinterherlief und zuckte einmal vor ihr das messer und schrie sie an dass es ihr doch sowieso egal sei ob ich mich umbringe oder nicht. die versuchten gespräche mit meiner mutter oder meiner schwester liefen meißt gleich ab: sie redeten mich an, waren ganz lieb, ganz vorsichtig. ich brachte kein wort heraus, ich fing an zu heulen, sie fingen an vor lauter verzweiflung mich anzuschreien. ich verkroch mich und tat so als wär nix gewesen. in so situationen denk ich mir immer: "ich will ja reden, warum krieg ich kein wort raus???!! ich muss doch endlich reden, sie wollen mir doch nur helfen." meine mutter und meine schwester sind meine besten freunde. mit denen muss ich doch eigentlich darüber reden können. ich glaub früher konnte ich über meine probleme nicht reden, weil ich andere menschen damit nicht belasten wollte und ich noch nie für mich gelebt hab. was ich sowieso gar nicht verstehe. meine schwester ist doch auch nicht so geworden. warum gerade ich?? warum hab ich nie gelernt an mich zu denken?
jetzt, da ich versuche für mich zu leben, würde ich schon gerne einmal mit jemanden reden können. auch ist meine redesperre ein großes problem in meiner beziehung. ich habe meinem freund gestern einen brief geschrieben indem ich erklärt habe warum ich glaube dass ich diese panickattacken im bett kriege und wie wir das angehen könnten. heute hat er mich darauf angesprochen und ich bekam wieder kein wort raus.
mit 14 beschloss ich daher zu einem Psychiater zu gehen. ich dachte mir dass ich vielleicht mit einer fremden person darüber reden kann. denkste... kein wort bekam ich raus. nach 7 sitzungen fragte sie mich was denn los sei, wenn ich nicht mit ihr rede dann kann sie mir auch nicht helfen. meine mutter wurde für eine sitzung eingeladen, was da beredet wurde weiß ich nicht. da brach ich dann die therapie ab. es kostete einfach zuviel, das wollte ich meiner mutter nicht zumuten. außerdem saß immer dieses kleine biest in mir, das mir glaubhaft machen wollte dass ich doch keine probleme hätte und ich mir alles nur einbilden würde und es eh nicht so schlimm sei.
hat jemand erfahrungen mit solch redesperrungen? oder hat jemand eine idee wie ich sowas angehen könnte damit ich endlich meinen mund aufrkieg? bis jetzt gingen all meine beziehungen dadurch in die brüche. und ich will nicht dass das nochmal passiert. außerdem hab ich erkannt dass es für mich notwendig wird dass ich endlich über meine probleme und bedürfnisse rede.
alles liebe
nao