Bandscheibenvorfall

  • (vorweg: ich habe gesehen, dass es schon einen thread zu dem thema gibt von einem anderen betroffenen user. ich wollte dennoch gern einen eigenen thread dazu aufmachen, hoffe das ist ok?!)

    ja also, wie der titel schon sagt. ich hatte vor 7 jahren, mit 14, einen bandscheibenvorfall an L5/S1 (überganng kreuzbein-steißbein). auslöser weiß ich nicht hundert prozentig, ich bin weder übergewichtig, im gegenteil eher untergewichtig, und habe auch sonst keine erkrankungen die einen bsv erleichtern könnten... ich denke mal es ist einfach durch eine überbelastung der wirbelsäule geschehen. ich hatte damals extrem starke schmerzen, nicht dauerhaft sondern anfallartig, nur kurz aber sehr heftig. bin damit zur arzt gegangen der aber eine neuralgie (fehl-)diagnostizierte und mir paracetamol aufschrieb. bin in den monaten danach noch zwei mal beim arzt gewesen, es ist aber nichts neues dabei herausgekommen. dann waren die schmerzanfälle plötzlich weg, es blieben "nur" relativ leichte dauer-schmerzen zurück, aber im gesamten rücken, nicht an einer bestimmten stelle.. damit konnte man leben, war nicht so schlimm, also hab ichs dabei erstmal belassen, zumal ich damals ja auch noch nicht wusste dass meine wirbelsäule kaputt ist.
    mitte/ende letzten jahres konnte ich meinen linken fuß nicht mehr heben (fußheber-schwäche nennt sich das, bedingt durch peroneus-parese.. das ist der nerv im bein der dafür zuständig ist den fuß zu heben). dieser nerv tritt zufällig auch genau zwischen L5/S1 aus und ist ein typisches symptom eines bandscheibenvorfalls an dieser stelle. durch diese fußheberschwäche, bzw das dadurch begründete MRT, sind die ärzte dann auf den bsv aufmerksam geworden.
    ich habe über ein halbes jahr lang eine schiene getragen die meinen fuß oben hält (sonst fällt man beim laufen ständig hin, weil der fuß schlaff runter hängt)und ebenso lange Physiotherapie gemacht, welche massagen, akkupressur, muskelaufbautraining, gymnastik, TENS und kraniosakrale therapie beinhaltete. den fuß konnte ich danach wieder heben, aber die rückenbeschwerden haben sich kein stück verbessert. war danach noch mehrmals wieder beim arzt, der mir aber immer wieder nur physio aufs auge drücken wollte. einmal hab ich das dann nochmal gemacht, hat aber wieder nicht geholfen, weshalb ich es die nächsten male dann abgelehnt habe.
    die schmerzattacken waren lange zeit zwischendurch auch besser bzw phasenweise sogar weg, speziell in der anfangszeit des opi-konsums logischerweise, aber inzwischen kommen sie wieder (bzw inzwischen merke ich sie wieder wg der toleranz) und werden immer schlimmer. gerade heute habe ich wieder eine, jetzt schon seit stunden, und es ist die reinste hölle. ich kann kaum laufen, nur mit gehstock und selbst dann hab ich noch irre schmerzen. es tut weh wenn ich sitze, liege, mir die nase putze (kein scherz.. dann ganz besonders) und überhaupt immer und es ist so stark dass ich mich am liebsten abschalten würde (nicht im sinne von sterben, nicht falsch verstehen.. ich meine das a la bewusstlosigkeit/koma).

    > irgendwas muss diesbezüglich passieren sonst werde ich wahnsinnig.. und diese schmerzen kann und will ich auch nicht länger aushalten müssen. habe hier jetzt einen spezialisten für orthopädie und schmerztherapie gefunden zu dem ich bald mal hingehen werde/muss.

    hat hier jemand von euch erfahrungen mit einem bandscheibenvorfall? wie kann man den behandeln? was habt ihr diesbezüglich erlebt/getan mit ärzten/therapien/OPs usw? ... vielleicht könnt ihr ja einfach mal ein bisschen berichten, wenn ihr mit dem thema schon zu tun hattet... mir macht das ganze eine riesen-angst und ich wüsste einfach gerne was da so auf mich zukommen könnte..

    danke schonmal im vorraus.

    lg, maggie

  • Hi maggie,

    hab ja dazu schon in dem anderen Thread was geschrieben, aber gern sag ich hier auch noch bisserl was.

    Ich kann da jetzt ganz gut mitreden, weil ich erst vor 3 Wochen (am 01-09-2008) operiert worden bin, auch in dem bei dir betroffenen Bereich.

    Genauer:
    Es erfolgte über eine Hemilaminektomie LW 5 rechts die Nukleotomie LW 4/5 sowie Recessusdekompression LW 4/5 und LW 5/SW 1 rechts.

    Auch diese Fußhebeschwäche habe ich, von Schwäche kann man da nich mehr reden, weil ich kann den Fuß gar nicht bewegen :winking_face:
    Zudem natürlich auch die extremen Schmerzen, die nur mit 'Schmerzmittel einzudämmen sind.

    Was ich nicht verstehen kann, dass man bei dir nichts mehr unternommen hat, grad weil der Vorfall so früh war. Aber man muss natürlich selber aktiv sein, ich hab auch nen Ärztemarathon hinter mir.
    Zuerst hab ich auch 'Reha gemacht, wenn auch wegen meiner Behinderung, nich nur wegen Bandscheiben. Wenn aber konservativ nichts mehr voran geht, dann sollte man vielleicht doch ne OP ins Auge fassen. Heute operiert man halt nich mehr so schnell, weil der Erfolg auch eher mäßig ist und oft nach paar Jahren wieder alles beim alten ist.

    Jetzt musst halt mal abwarten was mit dem Termin wird. Schmerztherapie kann in Hinsicht Schmerzen gut helfen, weil dauerhaft kannst nich weiter so krasse Mittel einnehmen.

    Es ist aber auch so, wenn der Nerv so lange komprimiert ist, dann wird der ja dauerhaft geschädigt und deswegen muss jetzt was passieren. Bei mir hat es zu lange gedauert, daher ist die Nervschädigung nich mehr korigierbar.

    Bei dir braucht es aber auch unbedingt eine Entwöhnung der Suchtstoffe. Erst dann kann man ja neu einstellen, so aber kommst nur weiter in die Suchtfalle.
    Dazu braucht es also mehrere Leute die da mitmischen, zum einen nen guten Schmerztherapeuten, neuer Orthopäde und eine Suchtberatung mit dem Ziel Entzug!
    Ich nehm auch Tilidin, aber eben in einer Dosierung die zumutbar ist und eben die Schmerzen lindert, sicher nicht ganz abstellt. Anfangs habe ich mit mir auch gehadert, weil wegen früherer 'Sucht ein 'Opiat nicht optimal ist. Das hat sich aber zerstreut, weil ich nehme das nich zum dicht machen. Ich bin da auch nicht betäubt, mache immer mal nen Tag Pause, dass ich testen kann, ob der Körper reagiert. Tut er aber nicht wirklich, auch nach 5 Monaten nicht. Es ist Kopfsache und dabei hilft meine Hausärztin gut, weil ich einfach gut betreut werde.

    Alles gute und sag, wenn es was neues gibt!

    LG Franz

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