Tramalsucht? jetzt schon??

  • Hallo zusammen.
    Wie meine Vorgänger in den anderen "Tramalthemen" habe ich dasselbe Problem, nur in kleinerem Rahmen.... hoffe ich zumindest. Dennoch habe ich Angst was passieren könnte oder ob es schon passiert ist und ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

    Ich fange am besten vorne an:
    Ich habe von Medizin und ähnlichem keine Ahnung, deswegen war mir das Medikament Tramal auch bis vor 3-4 Monaten noch gar kein Begriff.
    ... Vor einem Monat habe ich mir eine Verletzung zugezogen. Mein Freund ist Krankenpfleger und hat sich darum gekümmert. da ich schmerzen hatte, gab er mir Tramal dagegen. Er selbst nimmt es wohl schon seit 2-3 Jahren, (also seine ganze Ausbildung hindurch) er sagte es würde ihm gegen schmerzen helfen und ihn bruhigen und ich habe es so hingenommen, weil ich es auch nicht besser wusste. Ob ER süchtig ist weiß ich nicht. er sagt nein, weil er auch keine Probleme zu haben scheint es eine woche oder so gar nicht zu nehmen. er sagte mir, dass es nur in sehr seltenen Fällen süchtig macht, also dachte ich, dass es mir nicht passieren würde.
    Als ich es nahm ging es mir echt gut und ich habe es seitdem öfter genommen. Ich denke weil wenn wir beide es genommen haben, war alles so schön. Wir konnten miteinander kuscheln und waren komplett andere Menschen. Ich fühlte mich ihm richtig nahe, körperlich, wie geistig. Dies ist ein gefühl, nachdem sich wohl jeder sehnt und ich wollte es wieder und wieder erleben. Beim ersten mal nahm ich 80 Tropfen. Meine höchste Dosis bisher waren ca 300 tropfen, bei ihm wohl weitaus mehr.
    Vor einer Woche hörten wir einfach mal auf damit, nach dem Abend an dem wir uns beide damit "abgeschossen" hatten (Er ca 600 und ich besagte 300 Tropfen).
    Er schien kein problem damit zu haben aber ich merkte etwas.
    Ich wusste zuerst gar nicht was es war, aber mir ging es nicht wie vorher, sondern noch schlechter. Ich wurde zunehmend gereitzter, wir stritten uns über Kleinigkeiten. Ich vermisste die nähe, die ich fühlte und die er mir anscheinend "nüchtern" nicht bereit war zu geben. Daran gedacht, Tramal zu nehmen, habe ich aber nicht zu diesem zeitpunkt.
    Am Sonntag dann ging es mir richtig schlecht. mir war leicht kalt, leichte übelkeit (ohne mich zu übergeben), Magenschmerzen schon irgendwie und eine komische unruhe in meinem rechten bein. Seelisch gesehen fühlte ich mich als sei sämtliches Glück aus meinem Leben entrissen worden. Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit....Mein freund pflegte mich, weil ich dachte ich sei krank, aber ich wibbelte immer nur rum und konnte nicht ruhig liegen. Irgendwas stimmte nicht, also dachte ich mir, nimm doch mal ein paar tropfen. Ich nahm 50 und schwupp gings mir wieder gut. Alle Symptome weg.
    Bin ich bereits süchtig? Oder kann es auch nur daran liegen, dass ich ein ernsthaftes Gespräch mit meinem Freund am freitag hatte, was mich sehr mitgenommen hat. Wir hocken auch immer aufeinander und es kann sein, dass mich die Situation an sich mitnimmt und nicht das Zeug, ich bin quasi dauergast bei ihm. momentan bin ich zu Hause alleine. Jetzt vermisse ich ihn und um das zu überspielen nahm ich gestern wieder 80 Tropfen.
    Ich habe total Angst. ich habe so viele probleme in meinem Leben und totale Panik mir noch eins gemacht zu haben.....

    Bitte gebt mir einen Rat.

  • Hallo Jolandos,

    du bist körperlich abhängig. Aber was weitaus schlimmer ist, ist, dass du anscheinend süchtig bist. Ich meine nicht, dass du speziell drogensüchtig bist, sondern dass du ein süchtiges Verhalten hast. Du nimmst Tramal nicht wegen der schmerzstillenden Wirkung, sondern weil dir gefällt, was es mit deiner Psyche macht. Das ist noch viel gefährlicher, als wenn "nur" wegen Schmerzen eine Abhängigkeit von einem Medikament entsteht.

    Was deinen Freund angeht, da bekomm ich einen richtigen Hals. Er ist Krankenpfleger, da weiss er doch ganz genau, dass Tramal abhängig machen kann. Für mich sieht es so aus, dass er selbst abhängig ist und sich daran erfreut, wenn er das nun schön mit dir teilen kann, anstatt allein damit fertig zu werden.

    Bitte such dir so bald wie möglich Hilfe beim Arzt und in der Drogenberatungsstelle und sieh zu, dass du von diesem Typen wegkommst, der dich grad drauf bringt.

    LG, alive

  • Das ich ein süchtiges verhalten habe stimmt wohl. Ich sehne mich immer nach dem persönlichen Glücksgefühl, war aber nie bereit dafür Drogen zu nehmen... bis jetzt wie es aussieht. Gut ich rauche seit 9 Jahren, ich habe nie viel alk getrunken. nachdem ich einmal besoffen war hatte ich schon die schnautze voll und es nie mehr übertrieben.

    was meinen freund angeht so bin ich in einer zwickmühle.... Ich liebe ihn. Vielleicht sehe ich auch durch eine rosarote Brille aber er ist ein guter Mensch (ich glaube eh in jedem menschen an das gute auch wenns naiv klingt)
    er ist gerade 20 und ich denke ihm ist trotz seines Wissens nicht ganz bewusst, was da, auch mit mir passiert ist.
    Als ich ihm gestern sagte dass ich glaube, ich sei süchtig, hat er sich zwar nichts anmerken lassen aber ich denke er hat richtig Angst bekommen. Er wollte nicht über das Thema reden. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er mich mit Absicht süchtig gemacht hat.
    Ich muss wohl sagen dass ich es einmal von ihm bekommen habe, bei meiner verletzung. Er hat es mir nie ein 2. mal angeboten, ich habe danach gefragt.

  • Tja, so schnell kann es gehen, alive hat es dir schon klar geschrieben - du bist wirklich süchtig, abhängig, wie auch immer.

    Nimm dir mal bitte zu Herzen was dir da alive angedeutet hat. Ich weiß nicht ob es genau angekommen ist und deswegen will ich nochmal kurz drauf eingehen :winking_face:
    'Abhängigkeit besteht durch deine Einnahme von Tramal, die 'Sucht ist da etwas tiefer verwurzelt, 'Sucht ist Im Gehirn verankert und wird auch eventuell bleiben - auch wenn du clean bist. Ich hoffe ich konnte das bisserl erklären :smiling_face:

    Was wirst du jetzt machen?
    Ich will es mal so sagen, mit der recht kurzen Suchtphase bestehen sicher gut Chancen das Problem zu beheben.
    Aber da sind wir schon beim vorigen Punkt, nicht das entziehen alleine sollten deine Schritte sein.
    Was gefällt dir daran, wenn du Tramal nimmst? Ok, bisserl hast es ja bereits beschrieben, aber eine Beziehung die auf 'Sucht bassiert, die wird dich doch langfristig nicht glücklich machen.

    Was hattest du denn für eine Verletzung?
    Da gleich mit so nem Hammermittel anzufangen, also da muss man dich schon mal richtig schimpfen und deinen Freund gleich viel mehr. Natürlich weiß der als Krankenpfleger genau Bescheid und eines ist 100%ig, der is vollkommern drauf. Wenn man so ein Medi über diesen Zeitraum einnimmt, dann kann es gar nicht anders sein.

    Du solltest noch mal mit ihm reden, wenn er wieder ausweicht, nicht drüber reden will, dann hat er keinen Bock aufzuhören.
    Dann musst du handeln und das könnte so aussehen:

    • Hausarzt aufsuchen und Gesundheitscheck machen lassen
    • dann kann entschieden werden, wie du entziehen sollst, also stationär oder ambulant (ersteres wäre immer besser, aber ich denk unter ärztlicher Aufsicht sollte es vielleicht auch zuhause gehen)
    • Suchtberatung aufsuchen und mal generell beraten lassen (wir helfen dir gern, wenn nicht weißt wohin du sollst)
    • eventuell einen Therapeuten suchen, aber dazu werden sicher die Suchtberater was zu sagen


    Wenn es auch grad unvorstellbar ist, wenn dein Freund bei einem umgehenden Entzug nicht mitzieht, dann wird dir wirklich nichts bleiben, als dich zu trennen. Es ist fast unmöglich, neben einem Konsumenten clean zu werden. Zudem begibst dich automatisch in eine Co_Abhängigkeit, wenn auch nicht mehr selber konsumieren würdest.

    Denk nach, wenn du nicht sofort handelst, dann gehts bergab und die 'Sucht überrollt dich.

    LG Franz

  • Hi,

    Alive hat es ja schon auf den Punkt gebracht!
    Du hattest echte Entzugserscheinungen & hast wohl auch eine ausgeprägte Suchtpersönlichkeit!
    Und Sucht ist nicht an materielle Drogen gebunden!
    HarmonieSUCHT.
    EiferSUCHT..
    Etc...Ich glaube nicht, dass dein Freund unbedingt ein schlechter Mensch sein muß;
    er ist wohl eher jung und unerfahren.
    Und: Alle Süchtigen haben ihre Drogen im Griff !
    Ich habe getrunken, Pulver genommen etc...und hatte es immer im Griff...
    Es liegt einfach in der Natur der Droge, dir das vorzugaukeln!

    Gehe zu einem guten Arzt. Einer, der dir nur was verschreibt, hilft dir nicht.
    Noch hast du die Chance, relativ glimpflich davonzukommen - aber handeln solltest du schnell!
    Auch dein Freund sollte schnell was tun; seine Ausrede wird natürlich sein, dass das wegen seinem Job nicht geht....
    Wenn man will - geht alles! Mach etwas, gehe es an. Es lohnt sich. Es geht um dich, um dein Leben....

    Viel Kraft. LG.ganesha

    PS.Kann sich mit dem Beitrag von franz überschneiden - aber so ist es nunmal!!!

  • Mir ist es deutlich geworden: Ich bin süchtig!
    Ich studiere Soziale Arbeit, zwar nicht sehr erfolgreich aber soviel habe ich doch mitbekommen und es bringt nichts wenn ich mir hier etwas vormache....
    Ich habe auch nachdem was ich hier gelesen habe große Angst. Ich habe Angst, mich auch wenn ich den Entzug schaffe, mein GANZES Leben lang mit Süchten auseinander setzen zu müssen. Ich weiß nicht ob ich das durchhalte, denn ich bin nicht sonderlich stark... sonst hätte ich kein ausgeprägtes Suchtverhalten.
    Ich bin süchtig nach zigaretten
    ich bin wahrscheinlich süchtig nach World of Warcraft (Onlinerollenspiel)
    ich bin Harmoniesüchtig
    und ohja ... Eifersüchtig bin ich wohl durchaus auch
    zu guter letzt.... Tramalsüchtig.

    Wie alles unter einen hut kriegen?? Komme ich denn wirklich NIEMALS davon ganz los? Ich kann mir so ein Leben nur schwer vorstellen....Manche Süchte sind ja akzeptabel wie z.B. die zigaretten auch gesellschaftlich akzeptiert sind. WOW ist auch noch ok, kann ja durchaus auch mal ne woche ohne wenn ich mit dem Nebenjob arbeiten bin in den Semesterferien. Das verlangen nach purem Glück und die Eifersucht sind meine hauptprobleme und jetzt natürlich auch die Abhängigkeit nach Tramal.
    Ich habe momentan einfach die Hoffnung verloren. Dieses miese Gefühl wenn ich das Zeug nicht genommen habe ist echt schwer zu ertragen, mal angesehen von den körperlichen Symptomen, die mal gar nicht lustig sind und ich bisher nur ansatzweise mitbekommen habe.

    Ich WILL davon loskommen, weil ich es noch nicht so lange nehme und auch noch weiß, dass es vorher ja auch ohne ging, ich habe nur Angst es durchzuhalten und auch durchzuziehen und die veränderung der Lebenslagen die es mit sich bringt zu akzeptieren, richtig zu entscheiden was das beste für mich ist und zu meinen Entscheidungen zu stehen und auch die konsequenzen, die ja jede Entscheidung mit sich bringt, zu tragen... Ich sollte mich auf mich selber Konzentrieren, stattdessen mache ich mir wirklich sorgen über meinen freund. Ich will ihn nicht im Stich lassen auch wenn er teilweise an dem Schuld ist, was mir wiederfahren ist, will ich ihm auch helfen. Er hat es viel schwerer als ich. Sein Job ist sein leben aber er ist halt jung und naiv gewesen und auch immer noch noch (da schließe ich mich auch nicht aus). Wie ihr euch sicher denken könnt, kann er anhand seines Jobs illegal ziemlich einfach dran kommen. Wenn er sich entschließt eine Entziehung zu machen, wird es rauskommen und er verliert sein Herzblut, seine Lebensaufgabe.
    Also entweder Job oder Gesundheit.... Ich denke anhand seiner Naivität ist ihm das NICHT 100% klar, was er sich da angetan hat, auch wenn viele jetzt vielleicht sagen: Gut so, er muss auch seinen job verlieren deswegen. Er machte einen Fehler, kommt nun nicht mehr davon los und es ist nicht fair ihm das anzutun..... das belastet mich auch, ich habs da leichter aber ich kann nicht so hart und kalt sein und nicht an einen Menschen denken, den ich liebe, obwohl alle sagen ich solle nur auf mich selber achten.

    Ich mache mir wirklich viele Gedanken darum, denn mein Leben ist mir nicht gleichgültig und seins auch nicht. Nur nach 23 Jahren auf dieser Welt ist das das schlimmste, was mir jemals passiert ist.

    Ich bin wegen einiger sachen schon bei einer Psychiaterin, die auch darüber bescheid weiß seit vorletzter Sitzung. Zuerst erwähnte ich es nur und wollte mir es nicht eingestehen, bei der 2. sitzung war es dann doch schon anders. Sie meint, ich solle jeden Tag 5 Tropfen weniger nehmen und es so versuchen, aber ich weiß eben nicht ob mir das gelingt.
    Meine Hausärztin ist ziemlich gut, ich denke nicht dass sie mir was einfach so verschreiben würde. Ich denke ich werde Franz Rat annehmen und sie aufsuchen und einen gesunheitscheck machen lassen. Parallel dazu wäre es gut wenn ich mich von meiner Psychiaterin über bessere Entzugsmethoden beraten lasse.
    An Ganesha: Ich bin zum Glück immer so gewesen, dass ich mir ziemlich schnell Fehler eingestehen konnte, vielleicht wird mir das hier zu gute kommen. Mir wurde schnell bewusst, dass man sowas nicht unter Kontrolle hat und ich merke es auch.

    Seit gestern nacht 1 uhr (80 Tropfen) hatte ich bis eben durchgehalten, jetzt hab ich seit eben (1:30) wieder 70 intus. gegen 16 uhr fing es an schlimm zu werden.
    Klingt irgendwie popelig, wenn ich hier so eure Geschichten lese.....

    und PS:

    Um auf Franz´ Frage zu antworten: Ich habe mir bei der Arbeit meinen Daumen an einer ziemlich schweren Stahlleiter eingeklemmt bzw. sie fiel mit ziemlich hoher Geschwindigkeit drauf. Der ganze Nagel war Blutunterlaufen und es war ein heftiger Druck und tagelange Schmerzen. Mein Freund hat mir den Nagel aufgebohrt damit das Blut ablaufen konnte. Vorher nahm ich es zum ersten mal

  • Zitat

    Ich bin süchtig nach zigaretten, ich bin wahrscheinlich süchtig nach World of Warcraft (Onlinerollenspiel),ich bin Harmoniesüchtig, und ohja ... Eifersüchtig bin ich wohl durchaus auch, zu guter letzt.... Tramalsüchtig.

    Siehst du, das ist der Grund, weshalb ich immer davon spreche, dass ein Mensch nicht mehrere Süchte hat, sondern eine, nämlich die Sucht. Sie kann dich zu mehreren Abhängigkeiten verleiten. Süchtig zu sein, bedeutet, dass du dein Leben lang damit zu tun hast. Die Sucht kann man nicht heilen, sie ist fester Bestandteil deines Lebens. Aber es liegt an dir, wie du damit umgehst, ob sie dein Leben bestimmen darf, oder ob du es wieder selbst kontrollieren möchtest. Man kann sehr wohl süchtig sein, ohne von etwas abhängig zu sein. Es wird sich halt immer in allem zeigen. Du wirst bsp. Schwierigkeiten haben, Grenzen zu setzen und zu erkennen. Du weisst nie ganz genau, wann du mit etwas aufhören solltest, tendierst immer dazu über die Stränge zu schlagen. Du wirst auch immer vorsichtig sein müssen, wenn es darum geht, welche Medikamente du überhaupt nehmen kannst. Aber das ist etwas, womit man leben kann, wenn man nur will.

    Zitat

    Das verlangen nach purem Glück und die Eifersucht sind meine hauptprobleme und jetzt natürlich auch die Abhängigkeit nach Tramal.Ich habe momentan einfach die Hoffnung verloren.

    Weisst du, das alles gehört zusammen. Du kannst es in die Schublade Sucht stecken.

    Zu deinem Freund möchte ich nicht viel sagen, denn es geht hier um dich. Er ist ebenso süchtig, auch abhängig, weshalb sein Beruf (zumindest derzeit) nicht der Richtige für ihn ist. Er sollte auch entziehen, Thera machen, einen neuen Job suchen.

    LG, alive

  • Hi Jola, den ersten Schritt hast Du ja schon hinter Dir, Problem erkannt, das ist erstmal das allerwichtigste. Ich glaube nicht das man anhand der Einnahmedauer rückschlüsse ziehen kann wie schwer oder wie *leicht* ein Entzug wird. Jeder reagiert da unterschiedlich. Ich persönlich kenne Leute die nach jahrelanger Einnahme nur wenig Probleme beim Absetzen hatten. Ich hingegen hatte ziemlich große Schwierigkeiten damit. Dein Freund jedenfalls scheint schon eine beachtliche Tolleranz entwickelt zu haben wenn er 600 Tropfen wegstecken kann. Es ist schon schwer genug allein mit sowas fertig zu werden, aber wenn Dein Partner weiter konsumiert stell ich mir das sehr schwer vor. Reduzieren halt ich persönlich jetzt für eine gute Sache, sofern man die Stärke hat das auch konsequent durchzuziehn, da happerte es immer bei mir. Wie oft nimmst Du denn die Tropfen, bzw wieviel Tropfen über den Tag verteilt? Ganz lieben Gruß, Carry

  • Hallo Jolandos!

    Ich kann mich den anderen nur anschließen.
    Zudem möchte ich Dir noch etwas von mir bzgl. Tramal und Beziehung erzählen.
    Ich habe Tramal sehr, sehr häufig genommen, um genau diese Zuneigung für meinen Partner zu spüren und um nicht aufzumucken, wenn er mich wieder sehr ignorant behandelt hat. Ich habe auch Tramal vor dem Kuscheln genommen, damit ich es aushalten konnte, wenn ich keine Lust auf meinem Partner hatte. Ich habe mit Tramal den seelischen Schmerz ausgeschaltet. Meine Mutter sagt immer, ich hätte mir die Beziehung schön getropft.
    Ich habe dadurch verlernt, unangenehme Seiten einer Beziehung auszuhalten und vor allem so zu handeln, wie es dann geboten wäre (entw Gespräch mit Partner führen oder letztlich die Beziehung beenden).
    Das hat mit der Zeit so ein Eigenleben bekommen, dass ich mittlerweile bei jedem Problem zu den Tropfen greife.
    Du bist erst kurz dabei - BITTE versuch wieder in Dein "altes" Leben zurückzukehren. Jetzt ist es noch leichter, als wenn Du es weiter nimmst.

    Viele Grüße
    Alex

  • Hallo guten morgen Jolandos,

    All das ,was du hier mit eigenen Worten versuchst zu beschreiben , entspricht genau der Realität.
    Ich würde in deinem Falle folgendes tun:
    Verändere deine Lebenssituation , indem du dir eine Wichtige Aufgabe suchst.
    Trenne dich von deinem Freund ,mache einen Entzug von dem Teufelszeug und beginne dann das Leben wieder mit klaren Auge zu sehen!
    Glaube mir,ich kann da bestimmt mitzreden!

    Alles gute

  • Hallo an alle.
    Ich danke euch erstmal für eure Statements und Hilfe.
    Nun sind ja schon ein paar Monate ins Land gezogen und ich möchte euch von meinem Werdegang berichten... Also ich bin frei.... frei von Tramal, frei von meinem (jetzt) Ex Freund, frei von WoW. Nur die Zigaretten sind geblieben, aber daran arbeite ich auch noch.^^ Warum? Das hat viele Gründe aber vor allem einen.....: Die Einstellung!

    Ich habe mir damals Hilfe bei einer Therapeutin gesucht, nicht nur deswegen sondern auch wegen anderen Lebenslagen, weil doch alles ziemlich verkorkst war. Sie half mir die richtige Einstellung zu finden. Für Leute wie mich, die es noch nicht sehr lange genommen haben / nehmen, kann ich folgenden Tipp wirklich empfehlen:

    Lasst euch nicht verrückt machen!

    Nichts für ungut an meine Vorredner aber 2 Wochen nach der Einstellungsfindung war es bei mir überstanden. Ich gebe zu dass jeder ein anderer Typ Mensch sein kann und es keine generallösung ist.
    Anfangs habe ich es mit reduzieren versucht... hat nicht komplett funktioniert, ist aber ein guter Ansatz, wenn man dabei die richtige Einstellung hat.
    Man muss einfach nur begreifen, dass der Körper das Zeug einfach gar nicht braucht. Es ist wie bei jeder anderen Sucht auch. Warum nimmt man das denn überhaupt immer und immer wieder? Weil der Körper es ausscheidet und man dann das Signal bekommt man bräuchte Neues. Es ist Gift, was hinausgeleitet wird, weil der Körper es als solches erkennt. Das Wissen, dass alles wieder "beim alten" sein wird wenn man aufhört war für mich ein guter Anreiz und ich denke auch für alle anderen, die sich noch daran erinnern können, wie es ohne war. Man hat zwar nicht mehr das ziemlich kurzlebige Gefühl, alles sei wunderbar, aber genau das ist es ja.....kurzlebig! Danach ists aus und es geht bergab... dann nimmt man wieder was und der Teufelskreis der Abhängigkeit beginnt. Lieber etwas schwächere (aber dafür "echte") Glücksgefühle bei einer gut überstandenen Situation zum Beispiel. Ich hab was gutes geleistet, also bin ich glücklich, aber auch noch zusätzlich zufrieden, was man als bekennender Süchtiger ja dann trotz tramal gerade NICHT ist.
    Ich denke kalter Entzug ist gefährlich, ab einer Einnahmezeit die man schon als Monate zählen kann. Das kann man bei Nikotin machen aber nicht bei Medikamenten/ anderen Drogen, weil Nikotin da weniger lebensbedrohlich ist. Wenn man so ne Einstellung hat und dann reduziert, ist es vom Kopf her gesehen ziemlich einfach.

    Ich weiß genau, mir wird es jetzt eine zeit lang richtig schlecht gehen. Ich werde möglicherweise trotz reduzieren Depressionen bekommen, aber auf alle Fälle wird es mir schlecht gehen..... na und? Irgendwann ist das vorbei und dann geht es bergauf. Man muss sich immer nur bewusst machen, dass die Depressionen nur den Ursprung einer chemisch zusammengesetzten Flüssigkeit haben aber das es sozial gesehen, gar keinen Grund dafür gibt. Die körperliche Abhängigkeit ist das Problem um das man nicht drumherumkommt, die Psychische kann man leicht mit der Wahrheit vertreiben, wenn man sich und sein Leben mal genauer betrachtet und Eingeständnisse macht.
    Die wichtigsten Anhaltspunkte waren meine Therapeutin, mit der ich mich in jeder Sitzung (ausgenommen der ersten) 10 Minuten über das Thema unterhalten habe und sie mir ein paar Tipps gegeben hat und meine Freunde. Ich bin offen auf einige zugegangen und hab gesagt: "Hört mal, das und das ist passiert, ja ich war doof, habt ihr Lust Zeit mit mir zu verbringen?" (obwohl ich nicht unbedingt lust hatte irgendwas zu machen und lieber für mich sein wollte, aber ich wusste jedoch, dass das nicht gut gewesen wäre) Das half mir sehr an schlechten Tagen,.... die Ablenkung.
    Nach den 2 Wochen ca. hatte mein Körper wieder langsam angefangen das Glücksgefühl wieder eigenmächtig herzustellen. da wars dann wirklich vorbei und ich wusste ich rührs nicht mehr an. Das war Mitte Dezember. Das Psychische war kein Problem für mich,....
    die WILLENSKRAFT es nicht zu nehmen war nur innerhalb der körperlichen Abhängigkeitszeitspanne nötig und jetzt ist es so als hätte ich es nie genommen. Abgesehen davon stellt sich auch schnell ein "echtes" Glücksgefühl ein, wenn man merkt, was man da eigentlich geleistet hat. Die psychische Abhängigkeit kann meiner Meinung nach nicht dauerhaft mit Willenskraft besiegt werden, sondern nur mit Verstehen und bewusst machen, dass es ohne doch viel besser ist.

    Ich will mit diesem doch sehr langen Text, "kurzzeitig Süchtigen" eine Möglichkeit geben, wie man davon loskommen kann und auch sagen, dass es in unserem Fall möglicherweise nicht sonderlich klug ist, sich von anderen verrückt machen zu lassen. Klar sollte man bewusst machen, dass ein Problem vorhanden ist, aber wenn einem gesagt wird, man muss oder sollte einen "richtigen" Entzug machen und auch wenn ihr es nur so kurz nehmt, ist das trotzdem sooooo schlimm, könnte der Schuss auch nach hinten losgehen und man resigniert gleich, weil man einfach denkt: Ich pack das eh nicht. Lasst euch von "Mitwissern" und "Helfern" nicht abschrecken. Wenn ihr wisst ihr solltet aufhören ist das schonmal ein gewaltiger Schritt und gleichzeitig ein Eingeständnis, dass ihr ein Problem habt. Seit stolz auf euch und verbringt Zeit mit Nachdenken, auch wenn es unangenehm ist.
    Ich hatte, wie ihr ja oben selber lesen könnt, richtig Panik und diesen "Zahn" hat mir meine Therapeutin erstmal ziehen müssen, bevor ich willens war etwas zu unternehmen.
    Der Berg wurde viel höher beschrieben, als er eigentlich war.

    Was ich hier aus dem Forum jedoch mitgenommen habe, und das ist mir sehr wichtig gewesen, was passierem kann, wenn ich nicht aufhöre. Die posts von anderen Leuten, sind mir wirklich richtig nahe gegangen. Ich denke auch bei euch ist die innere Einstellung der Schlüssel zum Erfolg, nur gehört bei denen die lanfristig Abhängig sind, noch etwas mehr dazu.
    Ich hoffe ihr versteht mich richtig, ich hab echt eine große Achtung vor euch, dass ihr anderen mit euren Erfahrungen zur Seite steht und helft und danke euch nochmal für eure Hilfe bei mir....

    Das ist natürlich alles nur meine Meinung und meine Erfahrung der letzten Zeit, wenn ihr es anders seht, bin ich gerne für Kritik zu haben.

    Gruß
    Jo

  • Ey - super! Respekt und: Gut gelaufen... :20:

    Du hast auch einen super Timing gehabt, würde ich sagen.
    Die Begleitumstände haben gepasst & deine Motivation.

    Glaub mir, mit den Kippen geht es dann - "wenn es passt" - genauso leicht!
    Ich hatte da auch furchtbar Angst davor, da es, zusammen mit dem Kiff, meine letzte Droge war, die ich absetzte...

    Da kamen nochmal alle Dämonen hoch: Frontalangriff :smiling_face_with_sunglasses: quasi!
    Aber, ich wußte, was ich wollte & heute sind es 14 Monate...

    ALLES GEHT ! Sei froh und dankbar! LG.Ganesha

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